Federvorspannung/Dämpfung - ich bin verwirrt...

  • Liebe F-Fahrerinnen und Fahrer,


    anlässlich einer Ausfahrt mit etwas Gepäck und Sozia wollte ich wie in der Bedienungsanleitung meiner F650GS (Bj. 2008) beschrieben, die Federvorspannung und die Dämpfung anpassen. Das mit der Federvorspannung warf auch keine Fragen auf, außer vielleicht wie lange dieses mitgelieferte Plastikwerkzeug durchhält. Aber bei der Dämpfung bin ich nach längerer Diskussion mit Frau (Sozia) und Sohn (Begleiter mit seiner Suzuki GS500) schwer ins Schleudern geraten. Die Anleitung spricht mal von härterer und weicherer Dämpfung und mal von größerer und kleinerer Dämpfung. Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass die größere Dämpfung die härtere Dämpfung ist und die kleinere die weichere. Oder ist man hier oder bei BMW anderer Meinung? Außerdem ist ja unter der Einstellschraube die Angabe mit Pfeilen und H bzw. S. Da nehme ich doch an, dass H für "harder" steht und S für "softer". Und weil das Ganze unterhalb der Schraube steht, nehme ich außerdem an, dass das Drehen im Uhrzeigersinn für mehr Härte sorgt, und das Drehen gegen den Uhrzeigersinn die Dämpfung weicher macht. Was mich nachdenklich macht, ist dass meine Begleiter anderer Meinung waren und dass die Dämpfung gefühlsmäßig nach dem härter stellen (härter so interpretiert wie oben beschrieben) immer noch deutlich zu weich war.


    Da ich jetzt gerade mal 1000km Erfahrung mit der Maschine habe, hoffe ich mal auf ein paar Aussagen zu diesem Thema von erfahreneren F650GS-Besitzern.


    Gruß


    Wolfgang

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  • Die Federvorspannung ist ja genau das, wieviel Spannung (Last) bereits auf der Feder ist und wie weit sie entsprechend einfedert wenn das Fahrwerk belastet wird. Sie dient also dem Ausgleich der Beladung und damit sichergestellt ist dass das Fahrwerk hoch und runter genug Raum zum Arbeiten hat.


    Die Dämpfung bezieht sich in der Regel auf die Druck- und Zugstufe des jeweiligen Stossdämpfers. Das ist die Geschwindigkeit mit der das Element ein- oder ausfedert. Die Zugstufe bestimmt hierbei die Geschwindigkeit des Aus- und die Druckstufe die des Einfederns des Kolbens.
    Dies beeinflusst direkt die Fahreigentschaften und die Fahrstabilität des Motorrades, insbesondere wie die Reifen Kontakt zur Fahrbahn halten. Die Werkseinstellung ist hier in der Regel gerade bei modernen Motorrädern für den Strasseneinsatz ausreichend.


    Meine Ansicht ist ganz einfach, mein Motorrad bietet vollumfängliche Einstellmöglichkeiten für alles und von allem ausser Federvorspannung lass ich die Finger, weil die Jungs im Werk besser wissen was die da eingestellt haben :wink:

  • Beides sollte man der aktuellen Beladung und je nachdem Strassenzustand anpassen. Daher bietet das ESA in dieser Hinsicht schon Vorteile, da man situativ die Dämpfung und Zugstufe und in der Highend-Stufe auch die Vorspannung vom Lenker aus anpassen kann.


    Bei meiner G650GS sagt BMW z.B. bei Fahrergewicht 85 kg Vorspannung zuerst voll auf Soft, dann 15 Klicks zurück Richtung Hard, Zugstufendämpfung unten mit Schraubendreher voll auf H, dann dreiviertel Umdrehung Richtung Soft.


    Mit Sozia und oder Gepäck muss man etwas spielen, bis man die passende Einstellung findet. Ich stelle meist mal grob ein und regle unterwegs nach, wenn es zu hart oder zu weich eingestellt ist. Ich bin 72 kg schwer, fahre nur solo. Da drehe ich ohne Zuladung die Vorspannung etwa 7 Klicks Richtung Hard und die Zugstufendämpfung etwa halbe Umdrehung auf.

  • Vielen Dank für eure Einschätzungen. Die Antwort von Hans bedeutet ja, dass er es genau so macht, wie in der Bedienungsanleitung beschrieben. Die Sache mit der Dämpfung ist in der Anleitung der F650GS mMn zwar nicht ganz so eindeutig klar beschrieben wie bei der G650GS, aber zur Wiederholung und nur damit ich es richtig verstanden habe: Härter = hinein drehen der Schraube/im Uhrzeigersinn drehen/rechts rum drehen. Weicher = heraus drehen der Schraube/gegen den Uhrzeigersinn drehen/links rum drehen.


    Gruß


    Wolfgang

  • Wolfgang, die Richtungen sind auf dem Einstellrad für die Vorspannung und der Schraube für die Zugstufendämpfung angegeben, H Richtung Hard und S für eher Soft.

  • Hans, da hast du vollkommen recht. Nur in meinem Fall ist es so, dass bei flüchtigem hinsehen nur das H und das S unterhalb der Schraube zu erkennen ist. Das Zeichen dazwischen wurde von allen drei Beteiligten nur als Strich wahr genommen. Da kann man schon ins Grübeln kommen. Aber nachdem nun klar ist, dass der Strich ein Doppelpfeil ist, würde ich auch sagen, dass die Sache eindeutig klar ist. Ich werde bei der nächsten Ausfahrt nochmals versuchen, eine vernünftige Einstellung des Federbeins hinzubekommen. Falls mir das nicht gelingen sollte, müsste ich wohl mal über Alternativen nachdenken. Aber eins nach dem anderen...


    Gruß


    Wolfgang

  • Für ein Grundsetup der Zugstufe machst Du's am Besten so, wie ich erklärt habe, Schraube ganz hineindrehen, dann je nach Gewicht eine halbe bis ganze Umdrehung auf. Ist dies dann zu weich oder zu hart, halt etwas in die eine oder andere Richtung nachregulieren.


    Das Zeichen dazwischen, der Strich dürfte der Schraubenschlitz sein, bei meinem Federbein sind H und S über der Schraube, S links und H sinngemäss rechts.