Kein Benzin kein Zündfunken

  • Hallo erstmal,
    Ich fahre eine F 650 GS Dakar BJ 2004 Doppelzündung...
    Letzte Jahr stand sie 4 Tage im Regen und danach kein Zündfunke und Zündkerze bleibt trocken.
    Ich tippe mal auf Steuergerät und hab mir ein neues zu einem Superpreis geholt.Nun hab ich ein wenig Muffensausen das einzubauen. Wenn vorgelagerte Bauteile defekt sind, ist das wieder tot. Außerdem hab ich gehört da neue Steuergeräte angelernt werden müssen .. Vielleicht kennt jemand das Problem.


    Gruß Sevenmaster

  • Hallo,


    Erst einmal ein Willkommen im Forum zu Deinem ersten Beitrag !


    Ich werde Dir da keine abschließende Antwort geben können, versuche aber mal ein paar Punkte anzusprechen, die von anderen sicher noch ergänzt werden.


    Letzte Jahr stand sie 4 Tage im Regen und danach kein Zündfunke und Zündkerze bleibt trocken

    Also, von 4 Tage im Regen darf kein Motorrad ausfallen.

    Ich tippe mal auf Steuergerät und hab mir ein neues zu einem Superpreis geholt

    Ich finde diese Diagnose etwas voreilig, obwohl ich auf die Schnelle keinen Gegentip habe.

    Nun hab ich ein wenig Muffensausen das einzubauen. Wenn vorgelagerte Bauteile defekt sind, ist das wieder tot.

    Offenbar bist Du selber bei Deiner Diagnose unsicher. Nur ein paar Hinweise, wo man suchen könnte:
    Zündspule, Zündkabel, Geber (von dem wird m. W. auch die Drehzahlanzeige abgeleitet - gibt es eine beim Anlassversuch ?), vielelicht sogar Notschalter, Seitenständerschalter, Kupplungs- und Leerlaufschalter (habe jetzt nicht im Kopf, welcher Schalterausfall welche Fehlererscheinung bewirkt, aber kütulich gab es im Forum einen Link für das Vorgehen bei der Fehlersuche).


    Außerdem hab ich gehört da neue Steuergeräte angelernt werden müssen

    Wenn es ein Steuergerät für Dein Motorradmodell ist, wovon ich mal ausgehe, ist das ein unkritischer Punkt: Das Steuergerät lernt sich selbst an, jedesmal, nach dem es von der Stromversorgung getrennt wurde, neu (steht so auch in der Anleitung).


    Eckart

  • Sicherung gescheckt? Als bei mir ein kurzer drin war ist immer eine Sicherung (25A) durchgeknallt, da war dann auch kein Zündfunke......

  • Hallo
    und Dank für die Antworten.


    Sicherung gescheckt? Als bei mir ein kurzer drin war ist immer eine Sicherung (25A) durchgeknallt, da war dann auch kein Zündfunke......

    Das war mein erster Gedanke, leider nicht der Grund.

    Offenbar bist Du selber bei Deiner Diagnose unsicher. Nur ein paar Hinweise, wo man suchen könnte:


    Zündspule, Zündkabel, Geber (von dem wird m. W. auch die Drehzahlanzeige abgeleitet - gibt es eine beim Anlassversuch ?), vielelicht sogar Notschalter, Seitenständerschalter, Kupplungs- und Leerlaufschalter (habe jetzt nicht im Kopf, welcher Schalterausfall welche Fehlererscheinung bewirkt, aber kütulich gab es im Forum einen Link für das Vorgehen bei der Fehlersuche).


    Ja ich war mir schon unsicher. Nun hab ich Gewissheit. Neues Steuergerät eingebaut und der Funke ist wieder da. Muss gleich nur noch die Zündspulen drauffummeln und denn kommt der Test. Ich werde nachher noch ein Bild vom alten Steuergerät einstellen. Sieht man eigentlich schon den Grund für den Ausfall. :sad: Bis später.


    Gruß
    Mario

  • Da bin ich wieder. Heut ist nicht mein Tag. Neues Steuergerät rein.. Funke auf beiden Kerzen. Alles zusammengebaut und ...... startet nicht. Kurioser Weise hat sich beim ständigen Nudeln unter der Gummiabdeckung, auf dem Tank, Kraftstoff gesammelt. Nicht zu erkennen woher es kommt. Der Kilometerstand ist auch nicht immer da. So wie es auf dem Bild zu erkennen ist, sind wohl noch andere Teile dadurch in Mitleidenschaft gezogen worden.Wie gesagt Funke da, aber Kerzen bleiben trocken. Ich bin ratlos.
    Den Stecker habe ich natürlich überprüft und gereinigt vorm wieder aufstecken. :smile:


    Gruß
    Mario

  • Hallo Mario,

    Den Stecker habe ich natürlich überprüft

    Ich kenne die Teile nicht in- und auswendig, aber das Foto scheint einen korrodierten Steckverbinder zu zeigen. Das muss natürlich nicht bedeutetn, dass das mit dem Steckverbinder ausgerüstete Teil defekt ist, aber ...

    So wie es auf dem Bild zu erkennen ist, sind wohl noch andere Teile dadurch in Mitleidenschaft gezogen worden

    mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das Gegenstück ebenfalls betroffen und muss nun auch überholt oder gar ersetzt werden.


    Kurioser Weise hat sich beim ständigen Nudeln unter der Gummiabdeckung, auf dem Tank, Kraftstoff gesammelt.

    Das darf natürlich nicht sein, aber im Laufe der Zeit wird die Dichtung porös und muss vielleicht ersetzt werden (jedenfalls hatte ich das im Laufe der Jahre, in denen ich meine Einzylinder-GS hatte, ein oder zweimal machen lassen).


    Wie gesagt Funke da, aber Kerzen bleiben trocken

    In der Dichtung sitzt die Benzinpumpe, die neben der Einspritzung als Fehlerursache in Betracht kommt, wenn das Benzin ausbleibt. Der Benzinaustritt lässt allerdings vermuten, dass die Pumpe läuft und die Ursache woanders liegt.


    Kilometerstand ist auch nicht immer da.

    Das wiederum deutet möglicherweise auf Probleme mit der Stromversorgung hin. Die Batterie ist vielleicht entladen und daher funktioniert die Elektronik nicht richtig - oder es war ok, ist aber jetzt so, nach allerhand Fehlversuchen.


    Zunächst würde ich die Stromversorgung prüfen, denn ohne die sind alle weiteren Versuche zwecklos.
    In einem Forenbeitrag, den Du selbst suchen müsstest, wurde die Prüfung der Pumpe beschrieben.
    Eine neue Dichtung muss ebenfalls her, denn Benzin und Elektrik ist brandgefährlich.
    Die Korrosionsschäden müssen natürlich ebenfalls angegangen werden.
    Ja, und dann ... müsste man auf die Suche nach der eigentlichen Ursache gehen, sofern sich bei den vorigen Punkten nicht schon etwas ergeben hat.


    Eckart

  • Ich muss ja mal sagen, das ich auf alles bis jetzt plausible Antworten bekommen habe :thumbsup2: .Wollte ich mal loswerden.
    Als nächstes wollte ich den Stecker nochmal mit Kontaktreiniger flot machen um die Rückstände zu Entfernen. Kann mir jemand ein Mittel empfehlen?




    Mario

  • Hallo Mario,

    Als nächstes wollte ich den Stecker nochmal mit Kontaktreiniger flot machen um die Rückstände zu Entfernen. Kann mir jemand ein Mittel empfehlen?

    Als das Hausmittel zur Kontaktreinigung gilt Kontakt 60. Es ist ein Kontaktreiniger, d. h. wenn die Korrosion die Kontakte schon zerstört hat, hilft das womöglich nicht.


    Eckart

  • Hallo, ich bin der Meinung dass beide Steuergerät OK sind bloß die Verbindungen oxydiert sind. Ist bestimmt nicht wegen 4 Tage draußen, aber das was ausschlaggebend. Solche Steckverbindungen sind immer durch Gummilammellen vor Wasser geschützt. Leider ist irgendwie doch das Wasser eingedrungen. Die Korrosion spuren sind schon eindeutig, und die Grüne Ablagerungen sagen aus dass Kupfer(Steckerverbindungen) im Kontakt mit Wasser waren. Ich glaube man muss schon mechanisch durch vorsichtiges abkratzen die Oxydation Schicht entfernen. Die Gegenseite ist bestimmt genauso betroffen. Wichtig ist auch nachschauen warum kann das Wasser dort rein kommen, sonst wird wieder passieren. Wo wohnst du, vielleicht kann ich vorbei kommen und helfen?


    Gruß aus Wuppertal

  • Hallo ...
    Endlich mal wieder Zeit gefunden... Das mit der Hilfe wäre ne tolle Aktion,aber Hannover und Wuppertal sind nicht gerade Nachbarstädte :wave: . Ich habe mich dran gesetzt und den Stecker gesäubert. Benzinpumpe ist auch gecheckt . Was soll ich sagen . Sie kam ein paar mal sekundenlang und sonst will sie einfach nicht anspringen. Sie bekommt einfach kein Benzin. Wird wohl leider doch ein Fall für die Werkstatt.



    Grüße vom Steinhuder Meer
    Mario

  • So nun hab ich mich mal versucht schlau zu machen. Bin zur BMW Niederlassung gefahren, habe das defekte und das neue Steuergerät auf den Tisch gelegt. Habe den Werkstattmeister gefragt ob er die Teile mal durchtesten kann. Da fragt er mich doch glatt was das für Bauteile sind. Hm, fand ich jetzt nicht so aufbauend. Denn meinte er, dazu Brauch man die Maschine. Gut das mit dem Transport der Maschine klappt im Moment nicht. Bin ich auf zum nächsten BMW Schrauber . Der macht nix an der Maschiene, ich ich schon selber daran geschraubt habe. Das ist ja Super. Nun hab ich mal eine Frage . Hat jemand vielleicht ein Diagnosegerät und ist in nächster Zeit mal im Raum Hannover unterwegs? Das wäre natürlich genial.
    Grüße vom Steinhuder Meer
    Mario

  • So heute bin ich zu BMW und habe den Fehlerspeicher auslesen lassen. Ergebnis ist Kurbelwellensensor. Nun habe ich sie gleich dort gelassen. Ich hoffe das die den Sensor einbauen und ich endlich wieder fahren kann. In 2 Wochen kann ich sie wieder abholen. Da bin ich mal gespannt.


    Gruß Mario

  • Nach zig Jahren überwiegend mit BMW Einspritzern aus der obersten Etage kann ich nur sagen, wenn es Elektronik, Steuergeräte, Sensoren und Speicher gibt, dann gibt es für mich nur einen Weg: Anschluß beim Freundlichen an entweder einen mobilen Diagnosecomputer (MODIC) oder DIS in der Werkstatt und Auslesen der Fehlerspeicher nebst interaktiver Diagnose. Es wird zwar nicht alles überwacht und jeder Fehler gespeichert aber eine Menge lässt sich in kürzester Zeit analysieren. Irgendwann sind diese Systeme natürlich auch am Ende und der Sachverstand muss her. So ein System interpretiert eine gerissene Steuerkette natürlich als defekten Kurbelwellensensor oder fehlenden Zündfunken, weil sich die Verteiler nicht mehr drehen. Die Jungs in der Servicemobilen der BMW AG sind übrigends sehr pfiffig und gut mit München vernetzt.
    Zum Reinigen elektrischer Kontakte neben dem von Eckart erwähnter Kontakt 60 kann man auch, hat der normale Haushalt auch eher, Brennspiritus und eine Zahnbürste nehmen. Anschließen Pressluft und/oder Papiertaschentuch.


    Im Übrigen kann praktisch niemand ein Steuergerät im ausgebauten Zustand prüfen und eine schadhaftes Baulement herausfinden. Wer sollte die Adapter bauen und die Software schreiben?

  • Hallo Ekkehart,

    Im Übrigen kann praktisch niemand ein Steuergerät im ausgebauten Zustand prüfen und eine schadhaftes Baulement herausfinden. Wer sollte die Adapter bauen und die Software schreiben?

    Du wirst davon ausgehen können, dass es durchaus Geräte gibt, die die Steuergeräte nach der Herstellung prüfen, um auszuschließen, dass defekte Steuergeräte ausgeliefert und in Motorräder eingebaut werden. Diese Adapter wird es also geben und die Software dafür geschrieben sein.
    Eine andere Frage ist, ob man so etwas abseits des Herstellers sinnvoll und wirtschaftlich in Werkstätten durchführen kann. Macht man so etwas für ein Aggregat, müsste man das für alle möglichen anderen auch tun. Da die Elektronikkomponenten nicht zu den anfälligsten Teilen zählen, wären die Prüfgeräte auch völlig unausgelastet. So erscheint es günstiger, ab und zu ein als defekt verdächtigtes Gerät aiszutauschen, nach der Gewährleistung auf Kosten des Kunden, während die Kosten für den Prüfgerätepark kaum so einfach umzulegen wären.


    Eckart

  • Hallo...
    so ich hab mein Baby wieder. Es war das Steiergerät und der Kurbelwellensensor . Nun schnurrt Sie wieder.
    Gruß Mario