Mein totes Maschinchen, der ADAC und ich

  • Hallo zusammen,


    da meine Gute momentan leider ziemlich tot vorm
    Haus steht habe ich nach Rat im Internet gesucht und bin dabei auf
    dieses Forum gestoßen. Aber bevor ich euch mein Problem schildere möchte
    ich uns euch doch erstmal vorstellen.


    Ich bin 24 Jahre alt und habe meine F nun seit Mai 2009. Da sie vorher 2 Jahre meinem Bruder gehört hat konnte ich sie bereits am Tag meiner Führerscheinprüfung einsammeln und seither sind wir ein Team. Meine Maschine ist 2002er Baujahr und bis auf die Adapterplatten für Koffer, Sturzbügel, Hauptständer, Aufsatzscheibe und ne Lenkererhöhung ist alles serienmäßig. Auf dem Tacho hat sie bisher erst 20500km, da ich sie vor allem als Fortbewegungsmittel nutze. Zu
    größeren Touren ist es bisher leider nicht gekommen, da ich nicht die passenden Mitfahrer gefunden habe. Die Motorradfahrer in meinem Bekanntenkreis stehen entweder auf Rennsemmeln oder Shopper und mögen mein armes Moto nicht. Vielleicht findet sich ja hier im Forum jemand/ein Grüppchen aus dem Umkreis Reutlingen/Tübingen, dass Neulinge mitnimmt?


    Bisher war meine Maschine absolut zuverlässig und hat mir auch meine Anfängerfehler tapfer verziehen. Bis auf die routinemäßigen Dinge wie Wechsel von Öl und Ölfilter, Bremsflüssigkeit, neue Reifen, neue Batterie, etc. hat sie bis zum vergangenen Sonntag geschnurrt wie ein Kätzchen. Nach einer Klettertour bin ich spät abends
    heimgekommen, hab die Maschine ausgeschaltet und seitdem geht nichts mehr. Da der Leerlauf bei laufendem Motor bei meiner Maschine so schwer rein geht (hat das Problem noch jemand?) mache ich den Motor immer aus, mache danach die Zündung wieder an, um die Kontrolleuchte zu sehen und lege den Leerlauf ein. Tja letzten Sonntag wollte da aber einfach kein Kontrollämpchen mehr leuchten. Die Uhr ging noch, aber alles andere war tot, ebenso wie ich. Nach der Klettertour war ich nicht mehr in der Lage
    mir noch Gedanken darüber zu machen was kaputt ist. Am nächsten Tag habich dann erst mal die Batterie überprüft, alles normal. Als ich die Verkleidung abmontieren wollte durfte ich feststellen, dass zwischen meinem Werkzeug und mir gerade 300km liegen. Also hab ich den ADAC angerufen. Die nette Damen am Telefon verkündtete mir, dass mein persönlicher gelber Engel in minimal einer Stunde bei mir wäre (mit der Ausdrucksweise hat sie mich wenigstens kurzzeitig wieder zum grinsen gebracht). Dem war dann auch so und ich muss sagen den ADAC anzurufen war die goldrichtige Entscheidung. Der Mann, der mir geschickt worden war war ein wirklicher Engel. Er hat war garantiert 1,5 Stunden bei mir und hat alles mögliche an der Maschine überprüft und den Fehler dann in dem für die F berühmt berüchtigten Zündlichtschalter gefunden. Jetzt ist alles so hergerichtet, dass ich bis zur nächsten Werkstatt fahren kann.Da hat es sich wirklich mal richtig bezahlt gemacht beim ADAC Mitglied zu sein, denn die Fehlersuche hätte ich in der Werkstatt schon teuer bezahlt.
    So nun habe ich die Ersatzteile bei AHG in Eningen (bei Reutlingen) bestellt und bekomme dann morgen auch mein Werkzeug noch perPost geschickt. Da der Züdlichtschalter und das Adapterkabel zusammen bereits 130€ kosten sollen würde ich gerne auf die 80€ teure Reparatur durch die Werkstatt verzichten. Die Frage wäre: Wie schwierig ist das? Für mich sieht es bisher (so weit wie ich ohne Verkleidung abmontieren sehen kann) so aus, dass die beiden Schrauben unterhalb vom Zündlichtschalter gelöst und später wieder angeschraubt werden müssen (was ja schon ne ziemliche Fummelei ist) und das Adapterkabel nur an derrichtigen Stelle zusammengesteckt werden muss. Denke ich mir das zu einfach oder ist das machbar? Hätte vielleicht jemand eine Anleitung dafür? Hab in anderen Threads von diesem Problem gelesen und da ging dieAnleitung immer nur per PN an die Betroffenen.


    Sobald meine Maschine wieder von den Toten auferstanden ist würde ich gerne noch ein paar Dinge bearbeiten. Ich schrieb ja bereits von den Anfängerfehlern, die sie mir verziehen hat. Allerdings hat sie dadurch an den Anbauteilenein paar Kratzer, die auch Rost angesetzt haben. Das würde ich gerne mal in Angriff nehmen. Habt ihr Tipps, wie man kleinere Stellen bearbeiten kann, ohne beispielswiese den gesamten Sturzbügel abschleifenund neu lackieren zu müssen?


    So jetzt aber genug getippt. Ich hoffe es hat überhaupt noch jemand bis hierher gelesen ;)


    Viele Grüße
    Nina

  • Hi Nina,


    das mit dem Zündschloss hatte unsere Scarver auch vor ein paar Jahren. Mitten im Scharzwald ist meiner Frau das Ding verreckt. Sie meinte gerade, wechseln wäre kein Problem, nur etwas frimilig.


    Für die Macken an den Sturzbügeln hab ich silbernes Hammerith zum Sprühen verwendet. Kurz die Stelle mit groben Sandpapier vom Rost befreien, reinigen und drüberspühen. Nicht schön aber passt vom Farbton und schützt ein wenig vor Rost.


    Was das Touren angeht, wir sind meist im Schwarzwald unterwegs, aber da meine Frau aus Bodelshausen kommt, fahren wir gelegentlich doch an der Alp lang.


    Grüße
    Wolfram

  • Tach Nina!


    Vorab: ich habe Deinen Erfahrungsbericht bis zu Ende gelesen! :) Schade, dass Deine CS Zicken macht. Aber das alles liest sich vergleichsweise harmlos. Mal der Reihe nach:



    1. Verkabelung Zündlichtschalter: "mal eben" ausbauen ist nicht. Das ist aber auch so gewollt (Diebstahlschutz). Wer aber etwas Schraubererfahrung hat, wird das hinbekommen. Beschreibung in Kürze (aber ich habe das auch noch nie gemacht bzw. machen müssen):


    - Lenkerklemmböcke lösen und Lenker abnehmen
    - Sechskantschraube Lenkkopflager lösen
    - (2) Klemmschrauben an Gabelstandrohren oben sowie (1) am Steuerkopf lösen
    - Gabelbrücke abnehmen (dann kommt man von unten an das Zündschloss bzw. die Verschraubung des Schalters)


    - Seitenteile vorn demontieren
    - Rahmen Airbox demontieren
    - Airbox ausbauen (Achtung: Steckverbindung zum Lufttemperaturfühler vorher trennen - nicht abreißen!)


    Jetzt dürfte vor Dir die kpl. Einheit der Zentralelektrik liegen.


    - das Kabel bzw. den Schalter vom Zündschloss trennen (2 Schrauben)
    - Kabelbinder an den jeweiligen Punkten öffnen und das Zündlichtkabel sukzessive vom Kabelbaum lösen
    - das andere Ende dieses Kabels ist an der Zentralelektrikeinheit befestigt. Dort lösen, das neue Kabel "in Gegenrichtung" bis zum Zündschloss verlegen und mit neuen Kabelbindern sicher befestigen.


    FERTICH! :thumbsup2: Naja, ok: die Gabelbrücke und der Lenker müssen noch drangebaut werden. ;) Aber drauf achten, dass die Sechkantschraube des Lenkkopflagers mit dem richtigen Drehmoment (23 Nm?) angezogen wird. Aber: falls die Werkstatt das für EUR 80 machen will, wüsste ich nicht, ob ich mir die Arbeit selbst machen würde. ;)



    2. Leerlauf:


    Der Grund für die Probleme, den Leerlauf zu finden, könnte eine schlecht trennende Kupplung sein. Entweder ist der Seilzug gelängt (evt. durch einzelne bereits gerissene Drähte), oder das Kupplungsspiel ist "nur" nicht richtig eingestellt. Wie man das Kupplungsspiel (erst unten am Getriebe und danach oben am Kupplungshebel) richtig einstellt, ist hier im Forum schonmal beschrieben worden - SuFu... Ein weiterer Grund könnte aber auch ein falsches Motoröl sein. Evt. beim nächsten Mal auf ein mineralisches oder maximal teilsynthetisches 10W-40 umsteigen. Und wenn das alels nicht hilft, dann wird man sich wohl mal die Innereien des Getriebes anschauen müssen. Aber wir wollen mal nicht den Teufel an die Wand malen, denn bei 20 Tkm sollte sich innen noch lange nichts von selbst auflösen bzw. über Gebühr verschlissen sein.


    Viel Erfolg - CU


    Martin

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

  • Hallo Nina,
    Und herzlich Willkommen hier im Forum.
    Soweit ich weiß ist das mit dem Leerlauf im Stand Systembedingt, da die Kupplung anders als die bei einem Auto arbeitet. (Stichwort: Synchronität) Versuch mal im Stand die Kupplung ein wenig kommen zu lassen wenn du den Leerlauf einlegen willst und den Schalthebel mit dem Fuß etwas vorzubelasten, dann flutscht der Leerlauf besser rein.


    Zu deinem eigentlichen Problem kann ich leider nichts sagen.
    Gruß Grandy

  • Hi Martin, hi Nina,


    Wenn es das Zündschloss selber ist, dann muss man etwas mehr machen. Um nur die elektrischen Anschlüsse am Zümdschloss zu tauschen, ohne das Schloss selber zu demontieren, braucht man nur die rechte Seitenverkleidung abbauen und ein Torx-Bitsatz mit Verlängerung ist auch nicht schlecht.


    Ich hab damals definitiv nicht die Gabelbrücke demontiert, um das Ding auszubauen. Hab dann versucht es durch reinigen wieder klar zu machen. Hat nicht geklappt. Also hat meine Frau ein neues wieder eingebaut. Wenn Du Hilfe brauchst, kannst Du mir gerne eine PN schicken, ich leite die dann an meine Expertin weiter.




    Grüße
    Wolfram

    Einmal editiert, zuletzt von Ronin ()


  • ich hatte auch schon mal einen Kabelbruch im Zündschloss. Es war auf einer meiner Sommertouren mit dem Motorrad fern der Heimat. Ich rief de ADAC und hatte das Glück, dass ein sehr kompetenter und motivierter Mitarbeiter kam.


    Die Seitenverkleidung hatte ich schon abgebaut. Er fand schnell den Fehler im Zündschloss und machte sich an die Arbeit. Mit einem ganz langen Schraubenzieher, ich schätze mal so 30 cm lang, löste er das Zündschloss und zog die Kabel aus der Umhüllung. Es kamen 4 dünne und ein dickeres Kabel zum Vorschein. Der Meister hat Lenker und Gabelbrücke nicht abgebaut. Von unten kam er mit dem langen Schraubenzieher an die gut versteckten Schrauben heran. Das dickere Kabel hatte den Kabelbruch. An der Bruchstelle montierte er so einen kleinen runden Japanstecker auf das Kabel und baute alles wieder zusammen. Mit diesem repariertem Kabel fahre ich seit 45.000 Km durch die Gegend. Ich hatte seither keine Probleme mehr mit dem Zündschloss. Gekostet hat mich die ganze Aktion nichts - außer dem ADAC-Mitgliedsbeitrag.


    Lorenz

  • Hallo,


    vielen Dank für die Tipps und freundlichen Worte.


    Das Werk ist vollbracht. Nachdem kurz nach meinem Motorrad auch noch mein Rad den Geist aufgegeben hat musste ich erst mal das reparieren lassen, um überhaupt die Ersatzteile bei der BMW-Werkstatt abholen zu können. Am Samstag war es dann aber so weit. Ich hatte die Ersatzteile hier und habe mich an meine erste eigenständige Reparatur begeben (mehr war bisher ja zum Glück noch nicht nötig). Nachdem die Verkleidung komplett abmontiert war kam man mit etwas Friemelei, wie Ronin es bereits von seiner Frau berichtet hat, an den Stecker, konnte den alten lösen und den neuen anbringen. Schnell noch das Kabel mit Kabelbindern wieder an die richtige Stelle gebunden, Adapterstecker eingesteckt, alles wieder unter dem Zündschloss festgeschraubt und Tadaaaa mein Moto schnurrt wieder.


    @ Ronin: Danke für die Info von der Reparatur deiner Frau. Den Tipp mit dem Hammerith werde ich bei Gelegenheit auch mal ausprobieren. Bodelshausen ist ja wirklich ein Katzenprung von hier. Sollte es bei euch mal passen, dann würde ich mich freuen, wenn ich mich euch anschließen dürfte.


    @ IronCS: Das Abmontieren der Gabelbrücke hätte ich wohl eher nicht selbst gemacht. Wie ich aber schon geschrieben habe war das auch gar nicht notwendig. Danke trotzdem für deine Beschreibung.


    So nun läuft meine Maschine also wieder. Das einzige Geräusch, dass sie momentan allerdings nicht von sich gibt ist "tuut". Der Stecker der Hupe ist bereits irgendwann mal notdürftig geflickt worden. Die nächste Bastelei wird wohl der Einbau einer neuen Hupe werden.


    Viele Grüße
    Nina

  • Da muss ich dir wirklich Recht geben. Die ist wirklich ne Blamage.
    Werd mal schaun was ich einbaue. Danke aber schon mal für den Tipp. Schade, dass man sich kein Testhupen anhören kann ;)

  • also auf der Seite von 'Valk' kann man die Teile anhören, allerdings ist das auch nur ein Anhaltspunkt, denn manche PC Lautsprecher sind wohl eher 'Brüllwürfel' :biggrin: :biggrin: :biggrin:

  • Hallo Nina,


    ich habe diese an meiner BMW dran und die ist schön laut........
    Montage war etwas kniffelig, aber wie es bei der kleinen ist, kann ich jetzt nicht sagen, da ich eine "große" fahre. :biggrin:
    Aber das Relais sollte in jedem Fall verbaut werden, da die Kabel beim Mopped etwas dünn bemessen sind. :sad:


    mfg


    Volker A.