Brembo Reperaturkit für die F 650 GS Bj. 04

  • Ich möchte mich da nachdrücklich anschließen!!!!

    Aber dennoch: an den Bremssätteln rumzuschrauben ist kein "Kindergeburtstag". Man muss schon wissen, was man tut. Ein Fehler beim Zusammenbau kann lebensgefährlich sein!

    Und ja,..... bevor ich mir Gedanken über Bremskolben mache gilt es die Führungsbolzen in Augenschein zu nehmen. Die häufigste Ursache ist die Korrosion und die damit verbundene Schwergängigheit was zum Klemmen oder zum geschilderten Problem des einseitigen Abbremsen der Beläge führen kann. Letztendlich auch zum Überhitzen! Dazu gibt es viele Beiträge im Forum. Meist betroffen ist jedoch die Hinterradbremse.

    Bei meiner Dakar Bj. 2000, meiner GS Bj.2002, dem Moped meiner EX, Bj 2002, der Dakar meines Bruders Bj.2002 und einer EX Gs aus 2000 die ich nicht mehr besitze zeigten sich bei allen Bremsproblemen nie irgendwelche Probleme der Kolben. Ich spreche da von Gesamtkilomter der Mopeds jenseits der 300.000 km. Ursächlich war immer besagte Korrosion der Führungsbolzen. Nur einmal war ein defekter Geberzylinder der Hinterradbremse das Problem und einmal der Handbremshebel. Von daher gilt es eine fundierte Ursachenforschung zu betreiben und entsprechend zu handeln. Gerade bei der Vorderradbremse kann schon ein ausgeschlagener Handbremshebel die Ursache sein dass die Handbremspumpe nicht korrekt arbeitet. Bei der Hinterradbremse ein korrodierter Geberzylinder.

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

    2 Mal editiert, zuletzt von Michel ()

  • Und ja,..... bevor ich mir Gedanken über Bremskolben mache gilt es die Führungsbolzen in Augenschein zu nehmen. Die häufigste Ursache ist die Korrosion und die damit verbundene Schwergängigheit was zum Klemmen oder zum geschilderten Problem des einseitigen Abbremsen der Beläge führen kann. Letztendlich auch zum Überhitzen!

    Absolut richtig! Wobei man fairerweise sagen muss, dass die korrodierenden Führungsbolzen kein spezifisches "BMW-F"-Problem sind, sondern ein bremsenbauartbedingtes: der an der F verbaute Faustsattel besitzt ebendiese Führungsbolzen, ein (z.B.) Festsattel nicht. Mit korrodierten Führungssbolzen haben auch viele Faustsättel, die an insbes. leistungsschwächeren Pkw div. Marken Verwendung finden, ein Problem. Daher eben regelmäßig die Führungsbolzen reinigen, fetten - und ggf. mit neuen, nicht porösen / gerissenen Schutzmanschetten montieren.

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

  • die an insbes. leistungsschwächeren Pkw div. Marken Verwendung finden, ein Problem.

    Off Topic: Naja,.... mein 1984er Ascona C Sport 1,8i mit 115 PS hatte da auch 1993 mal ein Problem damit. :eekout: Eine glühende Bremsscheibe an der Vorderachse in der Winterdämmerung hat auch was. 8| Stahlwolle und Hitzefett haben dann das Problem gelöst bis er in die Presse wanderte.

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
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  • Danke nochmal für eure Hilfe/Tipps. Hab am Wochenende die beiden Bremssattel revidiert und die Kolben sahen tatsächlich noch gut aus. Nur etwas angekrusteter Mist - nichts wildes. Hab alles schön ins Ultraschallbad geworfen... :ok:


    Das Wartungskit von PowerHouse ist eigentlich in Ordnung. Waren leider keine original Brembo Gummis. Einzig: Ein Gummi muss ich reklamieren, der wurde schlecht gegossen/gepresst/geformt/wieauchimmer.


    Ansonsten isses ok und tut hoffentlich für die nächsten Jahre sein Job.... Alles wieder schön leichtgängig und sauber :dance1:



    VG Matthias

  • Auf der RepRom finde ich nichts; da scheint nur der Bremssattel gleich ganz getauscht zu werden. Im Haynes, das ja einige Modelle abdeckt, finde ich auch keine Hinweise darauf, daß die Kolbendichtringe (Staub- und Bremsflüssigkeitsdichtungen) für die Bremssättel eine spezielle Orientierung hätten; nur den Hinweis, daß es verschiedene Größen der Dichtungen gibt und die richtige Größe in die passende Nut gesetzt werden muß. Wie immer ohne Gewähr.

    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

    2 Mal editiert, zuletzt von JustMe ()

  • Powerhouse UK ist eine gute Adresse. Habe dort für 25€ den Dichtsatz mit allen Gummis für den hinteren Sattel für 25€ bekommen und für 49€ ist im Satz sogar ein neuer Kolben enthalten.


    Bei den Kolbendichtringen gibt es keine Orientierung, passen so oder so!

  • Bei einem Dichtring mit einem rechteckigen Querschnitt gibt´s zwei potentielle Außen- und zwei potentielle Innenflächen, würde ich sagen....

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Ich war vorhin in der Garage und hab den Zettel von dem Kit gefunden. Dort steht explizit das es keine spezielle Einbaurichtung gibt. Ich wette das ist bei dem Brembo Originalsatz genauso.


    Auf dem Zettel steht auch das beim einsetzen der Dichtringe diese lose erscheinen. Das ist normal, die presst der Kolben nachher in position.

  • Ich möchte mich da nachdrücklich anschließen!!!!

    Aber dennoch: an den Bremssätteln rumzuschrauben ist kein "Kindergeburtstag". Man muss schon wissen, was man tut. Ein Fehler beim Zusammenbau kann lebensgefährlich sein!

    Welche Fehler können beim Dichtmanschetten und Kolbeneinbau konkret passieren und welche Auswirkungen hat das und wie vermeidet man sie?

    Mit der Linken zum :punk: Gruße


    PozBlitz :bikepfalz:

    Ralf


    :shark:

  • Das wo Du am meisten aufpassen musst ist das entfernen der alten Dichtungen. Wenn Du eine Riefe in die Kolbenführung / den Kolbensitz ziehst dann kannst Du dir wahrscheinlich einen neuen Sattel besorgen. Ich hab mir hierfür mal ein Zahnarztbesteck (heisst richtig so) gekauft. Damit ging das entfernen total einfach. Schraubendreher sind eher ungeeignet dafür.


    Das gleiche gilt beim auspressen & einbau der Kolben. Diese seitlich nicht zerkratzen ansonsten bekommst Du den Bremssattel nicht mehr dicht bzw. zerstörst die Dichtungen. Beim auspressen mit Druckluft einen dicken Lappen auf die Kolben legen. Die können, je nach Druck, raus schiessen. Irgendwas zwischen 5-8 Bar wirst Du brauchen.


    Beim Einbau der Dichtungen & Kolben diese schön mit der Montagepaste einschmieren - das muss alles fluffig laufen - da darf nichts reiben. Brauchst Du irgendwo Kraft, dann läuft da was schief!

  • :thumbup: Danke für die Antwort. Nur das mit 'fluffig laufen' und 'Kraft' is so ne Sache. Denke da versteht jeder was anderes drunter.

    Den Kolben hab ich mit Druckluft rausgedrückt, ging mit ca 2 Bar ganz gut. Zahnarztbesteck hab ich, hab Dichtmanschetten damit gut rausbekommen. Kolben war glatt und ohne Riefen, hatte nur an einer Stelle einen verkrusteten Rand, den ich recht einfach mit Metallpolitur weg bekommen hab.

    Die Dichtringe gingen gut in die Nuten rein. Das Reindrücken vom Kolben hat aber schon erstmal wenig 'Fingerkraft' gebraucht, um dann gut reinzupflutschen.

    Die Gummimanschetten der Gleitstifte musste ich tauschen, einer hatte ein Riss. War auch Korrosion in beiden drin. War nicht blockiert, aber sehr schwergängig (War Hauptgrund für die Action; wenn ich schon alles auseinandernehme, wollte ich auch gleich den Kolben kontrollieren).

    Aber die Montage der Gummimanschetten für die Gleitstifte hat sich als tricky herausgestellt! Bei der Fahrprobe hat die Bremse geschliffen. Ursache waren diese Manschetten! Der Bremskolben selbst funktionniert soweit.

    Mit der Linken zum :punk: Gruße


    PozBlitz :bikepfalz:

    Ralf


    :shark:

  • mahlzeit,


    ja das ist leider wirklich sehr subjektiv - da geb ich Dir voll recht. Intention war nur sicherzustellen das niemand auf die Idee kommt da irgendwo ohne Sinn und Verstand herumzudrücken wie ein Ochse.


    IMHO hab ich das oben schon mal geschrieben - für's nächste mal: Nimm etwas Silikonspray / silikonfett und nen, nicht zu dünnen, abgerundeten Imbusschlüssel - dann bekommst Du die gummimanschette relativ einfach durchgeschoben.


    Was heisst denn "hat die Bremse geschliffen"? Das die Bremsbeläge etwas auf der Bremsscheibe aufliegen ist ja normal. Die Kolben werden nur sehr wenig von dem Kolbendichtring wieder zurückgezogen. Gerade soviel das das Rad relativ leichtgängig zu drehen ist.

  • Hallo Zusammen,


    mal ein Nachtrag zum Wartungskit von Powerhouse Automotive. Lasst bloß die Finger davon!


    Ich hatte ja eingangs schon berichtet das die Gummis nicht von Brembo sind. Das Kit ist nun seit etwas mehr als ein Jahr verbaut. An der Vorderbremse ist der kleine Faltenbalg total porös und rissig. Hinten hatte ich vergessen zu schauen, wird dort aber genauso sein.


    Der Gummi sieht so schlimm aus das ich die Revision erneut durchführen muss X(

  • Leider hat es etwas länger gedauert aber ich denke ich habe nun alle original Teile zusammen um beide Bremssattel erneut revidieren zu können - passiert kommendes Wochenende.


    Die Dichtringe für die Bremskolben habe ich von KTM gekauft.

    KTM liefert ausschliesslich die original Brembo Reparatur-Sets aus. Dementsprechend ist auch die Montageflüssigkeit dabei.

    - Bremszange vorn: KTM 60013019000 (30mm & 32mm)

    - Bremszange hinten: KTM 54613318200 (34mm)


    Dummerweise gibt es den Lagersatz (+ der kleine Faltenbalk) scheinbar nicht von KTM. Die Suche danach war ziemlich zeitaufwendig, bin dann bei www.stein-dinse.biz fündig geworden.

    Brembo Teilenummer: 122474614 (wird jeweils 1x pro Bremssattel benötigt)


    Alles in allem kosten die 4 Kits ~60 eur.