Defekte Wasserpumpe?

  • Hallo,


    an meiner F650GS ist folgendes Problem zu Tage getreten: an der Öffnung der Kühlmittelpumpe (unterhalb davon) befinden sich angetrocknete Tropfen, die einen feinen weißen Rückstand hinterlassen. Könnte es sein, dass es sich dabei um Kühlmittel handelt, welches an der Öffnung austritt? Und falls ja, ist das normal, oder liegt dann ein Defekt vor? Hat hier vielleicht schon mal jemand ähnliches an seiner F beobachtet und kann etwas über die Hintergründe berichten? Die ausgetretenen Flüssigkeitsmengen sind vermutlich sehr gering, denn konkreten Flüssigkeitsverlust (Markierung Vorratsbehälter) konnte ich noch nicht ausmachen.


    Ich freue mich über jeden Hinweis!


    Gruß


    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang, Da muss repariert werden. Es ist tatsaechlich die wasserpumpe die am ende seines leben kommt.
    Oft ist die welle und die simmering schuld.


    Gruss, Ard

  • Hallo Ard,


    ich habe es befürchtet, aber ich will es natürlich nicht wahr haben. Ich frage mich, wo die berühmte BMW-Qualität bleibt. Bei einem relativ neuen Fahrzeug, das sehr geschont wurde und noch recht wenig km auf dem Buckel hat, schon eine defekte Wasserpumpe. Aber wundern tut es mich auch nicht, neben den normalen Wartungsarbeiten hat das Maschinchen nun in knapp 6 Jahren bereits 7 Rückrufaktionen mitgemacht. Wenn ich das vergleiche mit der Suzuki meines Sohnes oder mit den anderen (überwiegend japanischen) Motorrädern im Bekanntenkreis, dann komme ich schon ins Grübeln.


    Hast du zufällig eine Ahnung, was der Tausch der Wasserpumpe kosten könnte?


    Gruß


    Wolfgang

  • Wolfgang, Deine F dürfte so 8-10 Jahre auf dem Buckel haben.
    Auch wenn sie wenig gelaufen ist, altern vor allem Dinge aus synthetischem Kautschuk wie Wellendichtringe, evt. durch langes Stehen ohne Nutzung sogar noch schneller als im regelmäßigen Betrieb.
    Auch bei Japanern.....


    Sehr teuer kann eine Instandsetzung nicht sein, ich glaube mit einer Suche nach dem Stichwort "Wasserpumpe" wirst Du schnell klüger.....

  • Vom Alter her liegst du nicht ganz richtig, die F650GS(Twin) wurde ja erst ab 2007 angeboten und meine hat EZ 05/2008. Mit dem stehen lassen hast du dagegen schon recht. Denn meine Vorbesitzerin hat sie in der Tat lange stehen lassen weil sie Nachwuchs bekommen hat. Diese Umstände haben dann auch zum Verkauf an mich geführt. Ich habe sie ja erst Ende der Saison 2012 gekauft.


    Gruß


    Wolfgang

  • Nachdem mir nun diverse Experten und vermeintliche Experten viele Ratschläge gegeben haben bin ich jetzt so schlau wie vorher. Die Ratschläge reichten von "völlig harmlos, weiterfahren" bis "sofort Wasserpumpe tauschen, sonst Motorschaden!". Offensichtlich haben andere F650GS-Fahrerinnen und Fahrer das gleiche Problem in allen möglichen Intensitätsstufen. Es müssen doch also hier ebenfalls Erfahrungen vorliegen. Oder hat wirklich noch niemand etwas von diesem Problem gehört?


    Weil die Intensität an meiner F zugenommen hat, hier mal ein paar Bilder zur Visualisierung des Problems. Bild 1 zeigt die Situation vor ca. 4 Wochen, nach ca. 300km Fahrt (vorher natürlich alles sauber gewischt). Bild 2 genau so, nur eben von unten auf die Öffnung gesehen. Bild 4 zeigt die Situation gestern nach ca. nur 50km (natürlich auch vorher sauber gewischt) und dann Bild 4 nochmals nach weiteren ca. 160km. Ich gehe davon aus, dass das nicht normal sein kann, und hoffe auf irgendwelche Reaktionen von euch, zumal ich jetzt schnell eine Entscheidung treffen muss, denn das Moped soll im nächsten Monat eine 4000km-Tour durchstehen.


    Gruß


    Wolfgang

  • ?!?!


    Ard hats dir doch schon gesagt:
    Die Pumpe geht richtung Jordan, tausch sie aus!?
    Kannst ja auch selber machen, und hier im Forum stehen dazu ja auch schon ein zwei Beiträge... :wink:
    Wenns dir um preisliche Erfahrungen geht weil du kein Bock hast selber zu dengeln: Lass dir ein paar Angebote von ein paar Werkstätten machen. :wave:

  • Hatte meine auch hab Sie letzten Dezember mit 3000km gekauft Bjhr.2012


    Zwar nicht so extrem aber nach ca.1400km fing es an wenn ich Kühlmittel flecken sehe wird mir immer mulmig.


    War beim Händler wo Sie her war und der laß Sie aus und stellte fest das der Vorbesitzer (Fahrlehrer,Fahrschulbesitzer) Das Möppi nur sehr Kurz bewegt hat und im Stop and Go betrieb immer mit Anschlag Gasgriff.


    (Konnte er alles mim Tester sehen hat er mir gezeigt !!!!Wahnsinn!!!)


    Daher könnte das dann wenn so Leute wie ich die langsam Warm Fahren und dann immer mehr hochfahren den gefreckten Gummi zeit zum ausdehnen geben undicht werden.


    Seitdem Sie neu ist (Hat mich mit Inspektion vor ca.3000km) (Fahr bei jedem Wetter :cool: ) nur 180€nen gekostet.


    also mach es neu dann kannst auch du beruhigt schlafen


    :thumbup: :thumbup: :ok:

  • So, inzwischen war mein Moped in der BMW-Vertragswerkstatt und hat neben einem neuen Hinterreifen auch eine neue Wasserpumpe bekommen. Das Problem des Austauschs der Wasserpumpe besteht in der Antriebszahnradpaarung (Pumpenwelle - Nockenwelle). Die ersten Baujahre wie z.B. meine hatten hier Metallzahnräder verbaut, ab 2010 kamen Kunststoffzahnräder zum Einsatz, um das Motorgeräusch und die Vibrationen (?) zu mindern. Seit kurzem ist man aber offensichtlich wieder auf Metall umgestiegen (warum?). Man sollte natürlich ein Kunststoffzahnrad nicht mit einem Metallzahnrad paaren und man sollte generell auch kein verschlissenes Zahnrad mit einem neuen paaren. Der Service-Techniker machte mir klar, dass beim Tausch der Wasserpumpe deshalb grundsätzlich immer beide Zahnräder getauscht werden, weshalb die einlassseitige Nockenwelle für diese Maßnahme auszubauen ist. Beim Gedanken an mein Konto ist mir bei dieser Auskunft spontan schlecht geworden. Als kleinen Trost kann man im Zuge dieser Arbeiten dann gleich die Ventile prüfen und einstellen lassen, was dann wieder für die nächsten 20.000km hält und nicht beim nächsten planmäßigen KD nochmals gemacht werden muss.


    Inzwischen habe ich schon wieder ein paar hundert km zurück gelegt und bis jetzt zeigt sich kein einziger Tropfen an der Öffnung der Pumpe. Es scheint also alles bestens zu sein. Allerdings sind die Kosten schon happig, wenn ich die anderen Dinge von der Rechnung abziehe, dann bleiben knapp 600 Euro für den eigentlichen Tausch der Wasserpumpe (Material, Arbeitslohn und Märchensteuer). Der Preis gefällt mir zwar nicht, aber ich bin Realist. Und sollte jetzt alles gut bleiben, kann ich es so akzeptieren. Vielleicht ist das auch eine Motivation zum Selberschrauben, für mich selbst sieht es halt leider so aus, dass ich durch meine familiäre Situation in dieser Hinsicht extrem gehandicapt bin und sich deshalb jede Selbstschraub-Aktion in unüberschaubare Längen ziehen würde.


    Ich wünsche euch allen eine schönes Wochenende!


    Wolfgang

  • Inzwischen bin ich wohlbehalten von einer Motorradtour durch Schottland zurück gekommen. Mein Sohn und ich waren mit zwei Mopeds (noch eine Suzuki GS500) unterwegs, die Gesamtfahrstrecke war knapp 4000km. Drei mal dürft ihr raten welches Moped ausgefallen ist und beinahe noch für außerplanmäßigen Nachhause-Transport für Mann und Maschine gesorgt hätte. Irgendwo zwischen Stirling und Glasgow an einem heftigst frequentierten Kreisverkehr geht die BMW auf "Notbetrieb" und zeigt Überhitzung an. Ich lasse sofort am Grünstreifen ausrollen, und schon steigt weißer Dampf auf. Die Kühlflüssigkeit hat sich über Motor und und das rechte Bein meines Anzugs ergossen. Die Ursache konnte ich nicht sofort erkennen, aber nach einigem Suchen war klar, dass die untere Zuleitung zur Wasserpumpe (die mit dem kleineren Durchmesser) nicht mehr schließt und die Kühlflüssigkeit dort raus spritzt. Ein leichtes berühren sorgte dann dafür, dass der Schlauch mit der Federschelle vollends abgesprungen ist. Die Federschelle war völlig verbogen, sie hätte wohl beim Tausch der Wasserpumpe erneuert gehört. Zudem hatte ich das Gefühl, dass das Stück Schlauch zwischen der Metallleitung und der Wasserpumpe zu kurz war.


    Nach kurzem Fummeln am Straßenrand war klar, dass wir ohne Fremdhilfe keine Chance haben, das Motorrad wieder flott zu bekommen. Über meinen Auslandsschutzbrief (nein, nicht beim ADAC) habe ich deshalb nach Hilfe gefragt. Und siehe da, nach etwa 45 Minuten kam ein sehr hilfsbereiter Servicetechniker mit einem Werkstattwagen. Wir konnten den Schlauch mit vereinten Kräften wieder auf den Stutzen schieben und die verbogene Schelle halbwegs hindengeln. Dann füllten wir das System mit Wasser und machten uns gemeinsam auf zu einer Werkstatt. Das mit der Werkstatt war nicht so einfach, da waren wir auf den Servicetechniker angewiesen, denn es war Freitag abend nach Feierabend und die Schotten sind da sehr konsequent. Er hat jedoch per Telefon eine Werkstatt aufgetrieben, die den Schaden gleich begutachtet und sofern möglich, am (normalerweise arbeitsfreien) Samstag die Reperatur durchführt. Allerdings ist es uns nicht gelungen, alle Luftblasen aus dem System zu bekommen, so dass die Fahrt zur Werkstatt etwas langwierig wurde. Aber dort angekommen, erhielten wir die Aussage, man könne die Sache wenigstens so weit flicken, dass eine problemlose Heimfahrt möglich wäre.


    Der zu Hilfe geeilte Techniker führte uns dann noch zu einem bezahlbaren Hotel, so dass wir uns darüber nicht auch noch aufregen mussten. Am folgenden Samstag sahen dann die Probleme jedoch zunächst größer aus, als erhofft. Es konnte kein passender Schlauch aufgetrieben werden, so dass das alte und vielleicht zu kurze Stück wieder eingesetzt werden musste. Eine normale Schraubschelle kann an dieser Stelle nicht angebracht werden werden, weil man wegen des Rahmenrohrs nicht mit einem Schraubendreher beikommt. Man bräuchte eine mit Sechskant und auch sowas ließ sich vor Ort nicht auftreiben. Also wurde das vorhandene Material wieder montiert, die Schelle wurde "fachmännisch" verformt, so dass sie bis nach Hause durchhalten sollte. Das System wurde ordnungsgemäß befüllt und schließlich konnte wir uns am Nachmittag wieder auf den Weg machen. Da das Schiff für den Sonntag vorgebucht war, konnten wir auch nicht über Alternativen nachdenken, es musste einfach so gehen.


    Die Fahrt wurde dann allerdings zu einem Spiel mit den Nerven, denn der Schlauch rutschte doch immer wieder nach unten, und wir musten zuerst alle 200km die Sache korrigieren, gegen Ende der Fahrt alle 50km. Aber mit vier Händen, einer kleinen Wasserpumpenzange, einer Spitzzange und einem Schraubendreher konnten wir immer ein wenig korrigieren, so dass mit Geduld und Glück der Schlauch auf dem Stutzen geblieben ist.


    Zuhause angekommen, war mein erster Weg natürlich zur BMW-Werkstatt, wo ich wissen wollte, ob man beim Tausch der Wasserpumpe geschlampert hatte, ob es sich um eine BMW-Fehlkonstruktion handelt, oder ob das das normale BMW-Fahr-Erlebnis ist. Man war dort recht erstaunt und sagte, man hätte sowas noch nie erlebt. Immerhin hat man sich bei mir entschuldigt, den Schlauch ersetzt und mit Hilfe einer Schraubschelle(!) befestigt, und das Kühlsystem gespült und mit neuer Flüssigkeit gefüllt.


    Inzwischen ist mein Ärger wieder etwas abgeflaut, obwohl wir wegen der Geschichte auf die noch eingeplante Fahrt durch das Lake-District in Nord-England verzichten mussten. Ich dachte ein paar Tage daran, das BMW-Fahren aufzugeben. Ich fahre jetzt über 40 Jahren Motorrad und ich hatte noch nie eine Maschine, die auf der einen Seite von der Ergonomie und dem Fahrgefühl her so gut zu mir passt, aber auf der anderen Seite solche Ausfälle hat. Vor allem das Erlebnis, auf einer Reise einen derartigen Ausfall zu haben, war für mich völlig neu. Und ich war früher mit Geräten unterwegs, die alles andere als den Ruf großer Zuverlässigkeit genossen haben (z.B. Triumph Tiger Bj. 79/81 u.a.).


    Ich habe schon wieder eine kleine Runde durch den Schwäbischen Wald gedreht und ich fühle mich auf der Maschine immer noch oder wieder sehr wohl, aber ein richtiger Fan bin ich nicht mehr, bei jedem Anhalten geht mein Blick zuerst nach rechts unten zu dem Schlauch an der Wasserpumpe...


    Ich wünsche noch einen schönen Rest-Sonntag!
    Wolfgang