Oelaustritt Oberseite Oeltank

  • Hallo zusammen,


    vor einigen Tagen habe ich eine gebrauchte BMW Dakar (2002) uebernommen. Leider stellte sich nach der ersten Probefahrt herraus das die Maschine Oel verliert. Das ganze passiert nach 30 min im Stadtverkehr fahren wenn der Motor richtig heiss ist.


    Das Oel tritt an der Oberseite des Oeltanks aus. Ich war 3x in der Werkstatt (BMW Vertragswerkstatt gibt's bei mir nicht) und man hat den Tank versucht zu versiegeln. Alle 3 Versuche scheiterten.


    Ich gehe davon aus das da irgendwo zu viel Druck im Oelttank aufgebaut wird.


    Hat jemand eine Idee was das sein koennte und wie man als naechstes vorgeht?


    Danke
    Michael

  • Moin Michael.


    An welcher Stelle tritt das denn auf?
    Prüf mal die Schlauchschellen ob da was undicht ist.
    Wenn der Tank einen Riss/Haarriss hat kannst du da wohl nichts reparieren.


    Falls Bedarf besteht, habe ich noch einen gebrauchten Öltank liegen, den ich dir anbieten könnte.
    Schick mir in dem Fall einfach eine PN.

    Gruß aus GarbSen :wave:
    Bernhard


    Lebe lang und in Frieden

  • Danke Eckart,


    es sieht wohl so aus das ich um einen neuen Oeltank nicht rumkomme. Hat jemand noch eine Idee warum sich in dem Tank ggf. zuviel Druck aufbaut?


    Michael

  • Hallo Michael,


    falls deine Frage daruaf abzielt, das durch zuviel Druck der Behälter beschädigt wurde, würde ich sagen, das dies eingentlich unmöglich ist.
    Der Öldruck ist für so etwas viel zu gering. Ausserdem gibt es "Entlüftungsleitung" zum Luftfilter, bei zuviel Öl, wird dieses in den Luftfilter "gedrückt".


    Ich habe den Behälter noch nie so genau angeschaut, aber das Ding ist vermultlich Alu-Guss.
    Gussteile können immer mal wieder fehlerhaft sein, da eine Funktionskontrolle nicht so einfacht ist.
    Ausserdem ist Guss spröde, was auch die Ursache für die Risse sein kann -> unsachgemässe Montage, Schwingungen etc.
    Wenn das Ganze bei grosser Hitze passiert, würde ich die Befestigungsscharauben für den Tank mal ein wenig lösen, vielleicht entsteht der Riss
    ja durch "Verspannen" des Tanks bei grosser Hitze.


    An deiner Stelle würde ich ausserdem den Ölstand kontrollieren, wenn zuviel Öl im Motor ist, dann wird es eben dort herausgedrückt, wo am wenigsten Widerstand ist.
    Ich weiss ja nicht wie du dich mit den Rotax-Motoren auskennst, aber das ist ein TROCKENSUMPF-Motor, also Ölstand nur kurz nach der Fahrt prüfen.
    Niemals im kalten Zustand.
    Ausserdem sollte regelmässig der Entlüftungsschlauch des Luftfilters geöffnet werden.



    Gruss
    Rotax

  • Hallo,
    wir sitzen gerade in Medellin in Kolumbien und meine Dakar von 2007 Laufleistung 30000km, hat sich auf den letzten 600km die komplette linke Seite eingesaut. Wir haben dann bei einer Pause mal die linke Verkleidung abgenommen und festgestellt, das bei Drehzahl ab 3000km verstärkt Öl oben aud dem Ölbehälter austritt. Im Hostel habe ich mir das dann genauer angesehen. Es gibt ein Alugußteil vorn mit Kühlrippen und einen rückseitigen Deckel der mit einer Dichtmasse aufgeklebt ist (so einen Sch... würde ein Japaner nie entwickeln).
    Ich habe das Ganze dann angeschliffen und mit Kaltmetall überzogen.
    Was meint ihr, hält das dicht ? Ist da viel Druck drauf.
    Bilder anhängen ging irgendwie nicht. Hier sind ein paar Bilder.


    https://www.flickr.com/photos/…=one_set72157668470876414


    Da wir im Moment in Medellin sind habe ich evtl. die Möglichkeit einen neuen Tank zu kaufen. Hier gibt es zwar keine F aber eine G.


    Grüße aus Südamerika Roger

  • Hallo Roger,


    naja das geht ja "gut" weiter

    Bilder anhängen ging irgendwie nicht.

    die Größe der Dateianhänge (auch Bilder) ist im Forum auf 256 kb limitiert. Vielleicht war das die Ursache für das Problem.

    und der Link geht auch nicht. :sad:



    Grüße aus dem verregneten Süddeutschland
    Josef

  • naja, nachdem es keine Bilder gibt mal eine Einschätzung ins Blaue ...

    Ich habe das Ganze dann angeschliffen und mit Kaltmetall überzogen.

    vorab, ich halte nicht viel von Kaltmetall, habe es aber auch noch nie verwendet.


    Was meint ihr, hält das dicht ?

    denke mal auf Dauer nicht, da der Wärmedehnungskoeffizient von Alu und dem Kaltmetall vermutlich weit auseinander liegen.
    Also Notlösung ja, Dauerlösung?


    Löten wäre eine andere Option gewesen, wenn die Legierung passt hätte man es auch mit WIG-Schweissen versuchen können.
    Aber bei Guss ist das immer so eine Sache.

    Ist da viel Druck drauf.

    Klares NEIN, der Druck ist gering.

    Da wir im Moment in Medellin sind habe ich evtl. die Möglichkeit einen neuen Tank zu kaufen. Hier gibt es zwar keine F aber eine G.

    das ist eine Option, eine andere Möglichkeit wäre, sich einen Öltank zusammen schweissen zu lassen.



    dann mal viel Erfolg und eine schöne Reise ohne weitere Komplikationen.



    Gruss
    Josef

  • So, hier vier Bilder, zweimal mit Ölaustritt bei laufendem Motor. einmal angeschliffen, einmal mit 2K-Kaltmetall.
    Hat das schon mal jemand von euch gemacht? meint ihr das das hält. Das Kalt ist unheimlich haftfähig, fest und ich habe den Rest auf einer Pappe versucht zu knicken. Es bricht nicht, das bedeutet auch noch eine starke Elastizität.
    Grüße Roger

  • Was für eine Fehlkonstruktion! Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen einen Alutank zu schweißen? :dunno:


    Ich weiß nicht welches 2K-Flüssigmetall Du genommen hast, d.h. wie temperaturbeständig das Zeugs ist, aber auch in Kolumbien sollte der Tank nicht dauerhaft über 100°C kommen. Ich gehe daher davon aus, dass das gut dichthalten wird. Zuhause würde ich dann allerdings einen "neuen" gebrauchten Öltank vorschlagen. Frag mal davhoffi - der schlachtet gerade.


    Weiterhin gute und ab jetzt defektfreie Fahrt!

  • Jap, mit Öltanks könnte ich aushelfen... 3 Stück müssten noch irgendwo liegen, helfen aber wohl leider nicht, so schnell ist die Post nicht.
    Wenn du wieder zu Hause bist und einen Tank brauchst, melde dich einfach! :victory:


    Ich kann einfach nicht verstehen, wie ein solch simpel konstruiertes und recht robust gefertigtes Teil undicht wird.
    Was BMW da verzapft hat ist mir echt schleierhaft. Vielleicht ja nur bei wenigen Montagsmodellen, sollte aber generell nicht vorkommen. :bangin:

    Gruß David :wave:



    M.C. Knitterfrei


    Der Verbrauch meiner Dakar...


  • Ich kann einfach nicht verstehen, wie ein solch simpel konstruiertes und recht robust gefertigtes Teil undicht wird.
    Was BMW da verzapft hat ist mir echt schleierhaft. Vielleicht ja nur bei wenigen Montagsmodellen, sollte aber generell nicht vorkommen. :bangin:


    In den englischsprachigen Foren ein halbwegs bekanntes Problem, das der Öltank an der Klebung aufbricht.


    Mal ganz davon zu schweigen, dass ich kein Fan davon bin einen Öltank überhaupt zusammenzukleben, als Hersteller.
    Mag ja in 99.99% der Fälle halten, aber wehe mal nicht. Dann in aller Regel im ungünstigsten Augenblick, nech?



    Die Kaltmetallreparatur sollte eigentlich ganz gut halten (wenn die Klebestelle ordentlich vorbereitet wurde! Schaut aber durchaus so aus.), das Zeug hat in aller Regel eine Betriebstemp. irgendwo von etwa -40 bis +175°C,
    kurzzeitig auch deutlich höher. Wird ja auch sehr gern bei "durchlöcherten" Motorgehäusen verwendet.

  • Ok, habe im Moment eh keine andere Möglichkeit, da die Teile bis hier 30 Tage brauchen :bangin: . An einer versteckten Stelle tritt noch gaaaanz wenig Öl aus, mal schauen, wenn ich mal Lust habe gehe ich da dran. Aber dafür muß das Öl raus. Wenn jemand einen gebrauchten Tank in Ecuador besorgen kann oder in den kommenden Wochen da seine Sommerferien verbringt und einen Tank mitbringen kann, dass wäre :clap1:
    Grüße Roger

  • Hallo zusammen,


    auch ich würde gern zu diesem schon etwas älteren Thema meinen Senf dazugeben. Vielleicht hilft es ja dem Einen oder Anderen.


    Allerding würde ich mich gern erst kurz vorstellen, da neu hier im Forum.


    Ich selbst fahre seit einigen Jahren eine 1150er GS. Vor ein paar Wochen haben wir nun für meine frisch verführerscheinte Frau eine 650er GS (Bj.2000) mit ca. 34tkm gekauft, und sie hat sehr viel Spasss dran und daran habe ich nun wieder sehr viel Spasss :) Für die Wartung der 650er bin ich natürlich auch (gern!) zuständig. Wir wohnen in Arnsberg.


    Zum Problem "Ölaustritt am Öltank":


    Vor ein paar Tagen (nach ca.600 von meiner Frau gefahrenen Kilometern) fielen mir ein paar Öltrofen auf dem Garagenboden auf der linken Seite der GS auf. Dank diese Themas hier im Forum kam ich der Ursache recht schnell auf den Grund. Natürlich war der gesamte Öltank schon leicht "versifft", sodass ich ihn erst mal mit Bremsenreiniger äusserlich wieder entölt habe.

    In diesem Zusammenhang fiel mir auch auf, dass der Ölstand im Schauglas zu hoch war, man konnte am oberen Rand des Schauglases soeben noch den Ölspiegel sehen.

    Nachdem ich alles wieder "zusammengefrickelt" hatte, ist meine Frau eine schöne Runde gefahren und ich habe die Sache eben nochmal gecheckt.


    Es traten tatsächlich im kritischen Bereich des Öltanks ein paar recht kleine Tröpfchen Öl aus, ähnlich dem zweiten Foto oben von Roger und auch der Ölstand war nach nochmaligem (vorschriftsmäßigen) Prüfen zu hoch. Auf der Rechnung des letzte Ölwechsels einer Fachwerkstatt in Kassel waren 2,5l Öl abgerechnet...Ob die 0,2 l nun so entscheidend sind sei dahingestellt. Aber es befand sich auch am Boden des Luftfiltergehäuses eine nicht unerhebliche Menge Öl. Wie ich hier gelesen habe soll ja überschüssiges Öl evtl. dorthin gelangen. Der Luftfilter selbst war allerdings trocken.


    Ich werde jetzt erst mal einen Ölwechsel machen (der letzte liegt zwar erst ca.1000 km, aber gut anderthalb Jahre zurück) um die exakte Ölmenge sicherzustellen. Der Luftfilter wird sicherheitshalber auch gewechselt. Dann werde ich erst mal beobachten, ob auch bei dem reduzierten Ölstand noch Öl am Öltank austritt (ich weiß, die Wahrscheinlichkeit ist hoch) und dann gegebenenfalls mit Kaltmetall den Öltank zu reparieren versuchen. Mit dem Zeugs habe ich auch ganz gute Erfahrungen gemacht, z.B. bei der Reparatur eines Benzintanks eines Stationär-Motors.


    Ich werde weiter berichten.


    Noch ein Tipp meinerseits für alle, denen die vielen Verkleidungs-Schrauben auf den Geist gehen. Ein Bit für die Torx-Schrauben, um mit dem Akkuschrauber arbeiten zu können, sollte ja selbstverständlich sein, aber auch die drei bzw. sechs Innensechskant-Schrauben neben dem Scheinwerfer nerven mit einem normalen Inbus-Schlüssel. Ich habe an einem solchen den kurzen Schenkel abgesägt, so dass der Rest noch möglichst lang bleibt. Den kann ich mir dann in den Akkuschrauber spannen. Sicher nicht eben "nobelpreisverdächtig", aber es schont die Nerven...


    Bis denne

    Thomas

  • Da die GS ja auch wohl eine Trockensumpfschmierung hat, unterstelle ich mal, dass nicht alles Öl abgelassen wurde.

    Ich glaube bei der GS sollte man den Öltank ausbauen und ausschütten?!


    O,2l mehr oder weniger würden sicher nicht schaden. Ansonsten ist eigentlich kein Überdruck im Tank zu erwarten, wenn die Kurbelgehäuseentlüftung ordentlich funktioniert. Muss sie aber sonst wäre kein Öl im Lufi-kasten.

  • Hallo zusammen,


    ich nochmal.


    Nachdem ich nun das Öl gewechselt hatte (komplett entleert, auch den Öltank) und exakt 2,3 Liter eingefüllt habe, trat erwartungsgemäß weiterhin etwas Öl auf der Oberseite des Öltanks, an der Verbindungsnaht zwischen dem eigentlichen Tank und der angeklebten (?) Rückwand, aus. Nicht viel, aber genug, dass es den Tank von aussen versiffte und das Öl langsam am Mopped runter lief. Die überschüssige Menge Öl, die ich vorher drin hatte, scheint also keinen Einfluss zu haben, nix mit Überdruck oder so.


    Ich habe jetzt auch die Naht mit 2K-Kaltmetall abgedichtet. Vorher natürlich alles ordentlich mit Bremsenreiniger entölt, den Bereich der Naht und den daneben schön angeschliffen und alles nochmal gründlich mit Bremsenreiniger behandelt und dann ein schöne "Raupe" über die Naht gelegt.


    Ich gehe mal davon aus, dass das Problem damit erledigt ist. Sollte wieder irgendwo Öl austreten, werde ich berichten. Falls hier also nichts mehr von mir zu diesem Thema zu lesen ist, kann ich Tipp von Roger mit dem Kaltmetall weiterempfehlen.


    Noch eins: Der Tipp von mir mit dem Innensechskant-Schlüssel ist insofern Unsinn, dass normalerweise auch die Schrauben seitlich neben dem Scheinwerfer Torx-Schrauben sind. Bei meiner sind das nur Innensechskant-Schrauben, weil die jemand wegen der daran befestigten Windschutz- Scheibe verwendet hat...


    Viele Grüße

    Thomas