Kriechstrom im Laderegler-Akku - Lenkradschloss - Uhrstromkreis

  • Hallo!


    Ich habe eine 98er ST gekauft und innerhalb eines Monats zweimal Startprobleme gehabt, weil übernacht die Batterie leer war. Nach dem Neuladen ist sie ansonsten anstandslos wochenlang gut angesprungen und gelaufen. Einmal hatte ich auch Zündaussetzer bei höheren Drehzahlen, die beim Anschalten des Lichts weg waren. In einem anderen Forum wurde auf einen schadhaften Laderegler getippt. Allerdings ist diese Störung in den letzten sechs Wochen auch nur einmal aufgetreten und nicht im Zusammenhang mit Startproblemen . Ansonsten lief die Maschine immer bestens.
    Nun ist die Batterie wieder entladen (10,5 Volt Spannung zwischen den Polen) und beim Abklemmen des Minuskabels habe ich zwischen dem Minuskabel und dem Minuspol der Batterie einen Stromfluß von 65 mA gemessen (Zündung aus). Wenn ich die 20 A Sicherung herausnehme, dann ist der Kriechstrom unterbrochen. Ebenso wenn ich das rot-weisse Kabel vom Laderegler abklemme. Ich habe den Stromkreis noch nicht weiter geprüft am Zündschloss oder an der Uhr. Bevor ich dazu die Verkleidung abbaue, wollte ich doch mal fragen, ob jemand schon einmal sowas hatte und ob ihr mir einen Tip geben könntet, was zu tun ist.

  • Hallo Tom,

    beim Abklemmen des Minuskabels habe ich zwischen dem Minuskabel und dem Minuspol der Batterie einen Stromfluß von 65 mA gemessen

    Wenn das ein Dauerstrom ist, ist das natürlich zuviel und wäre eine mögliche Ursache für

    innerhalb eines Monats zweimal Startprobleme gehabt, weil übernacht die Batterie leer war.


    Beim GS-Modell ist es so, dass dauerversorgte Komponenten (Tacholeiterkarte - da ist auch die uhr drin) durchaus auch bei abgeschalteter Zündung einen höheren Strom in dieser Größenordnung aufnehmen können, allerdings zeitlich begrenzt. Da die Kompondenten zudem noch empfindlich auf Unterspannung, die durch die Reihenschaltung eines Amperemeters auftreten kann, reagieren, muss mein beim Messen so vorgehen, dass der Stromkreis beim Einbringen des Amperemeters nicht unterbrochen wird, etwa in der Weise, dass Du den einen Pol des Messgeräts mit dem Massepol der Batterie und den anderen Pol mit einer Masse im Motorrad verbindest, bevor Du das Massekabel von der Batterie löst. Zuvor sollte man den elektronischen Komponenten ein paar Minuten Gelegenheit geben, bei ausgeschalteter Zündung in Standby zu gehen.
    Ich weiß allerdings nicht, ob die Beobachtungen an der GS auf die ST übertragbar sind.


    Wegen der beobachteten Entladungen nehme ich allerdings an, dass doch ein Fehler besteht, der Strom also mindestens zeitweise zu lange fließt.


    Einmal hatte ich auch Zündaussetzer bei höheren Drehzahlen, die beim Anschalten des Lichts weg waren. In einem anderen Forum wurde auf einen schadhaften Laderegler getippt.

    Dieses Forum würde auch darauf tippen.
    Zusammen mit der Beobachtung

    Ebenso wenn ich das rot-weisse Kabel vom Laderegler abklemme

    spricht doch Vieles für einen Defekt dieses Teils.


    diese Störung in den letzten sechs Wochen auch nur einmal aufgetreten und nicht im Zusammenhang mit Startproblemen

    diese Störung wird sich erst bemerkbar machen, wenn die Batterie voll aufgeladen ist und der Regler dann seiner Aufgabe nicht nachkommt.


    Bei dem gemessenen Strom dauert die Entladung der vollen Batterie bei dem gemessenen Strom rund eine Woche - passt das zu Deinen Beobachtungen der Startprobleme ?


    Ich kenne den Aufbau der Verkabelung der ST nicht. Wenn Du sicher bist, dass mit dem Abklemmen des Ladereglers keine anderen Teile mit abgeklemmt wurden, dann ich doch die Diagnose klar und die einzig sinnvolle Maßnahme der Ersatz dieses Bauteils; dazu gibt es bereits sehr viele Threads.


    Ansonsten ist noch die Uhr dauerversorgt, deren Verbrauch darf aber höchstens im unteren einstelligen Milliamperebereich liegen.


    Eckart

  • Habe mir gerade mal das Schaltbild der ST angesehen. Es gibt keine elektronischen Komponenten die in irgendeiner Form in den Ruhezustand gebracht werden müssen oder nicht einschlafen und dann weiterhin Milliampere saugen. An der 20 A Sicherung hängen folgende Komponenten: Batterie Plus Pol. auf der anderen Seite der Regler, würde ich als Ladeleitung bezeichnen. Das Zündschloss und die Instrumente. Das ist aber hier nur die Zeituhr die mit Dauerstrom versorgt wird. Einen Feinschluss in Richtung Heizgriffe falls vorhanden halte ich nicht für sehr wahrscheinlich, ebenso glaube ich nicht an Kriechströme im Zündschloss. Aus meiner Sicht würde ich beim Regler ansetzen. Stecker abziehen und mal messen, ob die Ladeleitung einen Schluß nach Masse hat. Interessant ist also nur die Ladeleitung an die 20A Sicherung. Könnte sein das der Regler intern eine Macke hat, er ist ja als hochzuverlässig bekannt. Ansonsten sollte der Kriechstrom (Uhr) eher bei etw 6mA liegen. Bei meiner F ohne Uhr sind das nicht mal Mikroampere.

  • Yesssssss!
    Laderegler ausgetauscht und der Stromfluss reduziert sich auf 1,5 mA (Uhr).
    Besten Dank für Eure Tips!!!! :clap1: :thumbup:
    Info zum Schluss: Der Laderegler wies äusserlich keine Beschädigungen oder Veränderungen auf. Die Laufleistung betrug 55.000 km. Ausgetauscht habe ich ihn gegen einen gebrauchten von eBay (9.000 km gelaufen)