Kann man dieses Motorrad vor dem Exitus retten?

  • Guten Morgen :wave:


    ich habe wahrscheinlich einige Probleme mit einer F 650 GS (Bj 2000, 46tkm) und klammere mich an den Strohhalm, dass mir hier vielleicht geholfen werden kann. Ich selbst bin nämlich weit davon entfernt mich mit Motorrädern und besonders diesem Motorrad wirklich auszukennen. Gestern habe ich mich schonmal durchs Forum gelesen, habe aber leider kein vergleichbares Thema gefunden.


    Vor einer Woche hat mir mein Papa angeboten, mir die alte Kiste seiner Freundin zu geben, da er sie sonst praktisch wegschmeißen würde. "Die läuft zwar wie ein Trecker, aber du kannst da ja ein bisschen dran rumbasteln und im Zweifelsfall immer noch wegkloppen." Jaja, das ist bestimmt wieder Jammern auf hohem Niveau, so schlecht wird es schon nicht sein.
    Gestern habe ich sie dann abgeholt (dabei zum ersten Mal gefahren) und ich muss zugeben, ganz wohl gefühlt habe ich mich auf dem Ding nicht.


    Ich schreibe hier vielleicht erstmal auf, was mir gestern hauptsächlich aufgefallen ist:

    • die Maschine springt kalt ohne Probleme an und der Motor läuft halbwegs stabil auf 1500 U/min
    • der Motor macht einen Höllenkrach (auch wenn ich das Motorrad nicht kenne, aber gut klingt das nicht)
    • fällt die Drehzahl während der Fahrt unter 3000 U/min, leuchtet noch kurz die Ölwarnlampe und der Motor geht aus
    • je wärmer der Motor, desto problematischer wird es, ihn nach einem solchen Aussetzer wieder zu starten

    Mein Papa sagte mir noch, dass die Maschine wohl ein bisschen Öl frisst. Der Motor ist allerdings rundherum trocken, aus diesem Kondensat-Ablauf kam vielleicht ein Tropfen raus und der Luftfilter ist ebenfalls trocken.


    Die Frage ist jetzt, was tun? Ich bin für alle Tipps oder Hinweise dankbar, die mich vielleicht in die richtige Richtung lenken!


    Ich traue mir grundsätzlich schon zu, an der Karre zu schrauben. Ich befürchte nur, dass ich einen Defekt oder Fehler vielleicht gar nicht erkennen kann, selbst wenn die Teile dann so vor mir liegen.


    Liebe Grüße :wave:
    Kai

  • Wie hat der Papa die denn gepflegt? :rolleyes:


    So aus dem nichts komm ich mal mit den schnellsten und einfachsten Dingen:


    - Kerzen tauschen
    - Kabel und Stecker tauschen
    - Ventile / Steuerkette, wurde da mal irgendwann eingestellt oder wenigstens geprüft?
    - letzter Flüssigkeitswechsel?
    - hat der Choke einen Effekt auf die Leerlaufdrehzahl?


    Ob es sich lohnt das Ding zu retten (meiner Meinung nach lohnt sich das IMMER) ist stark abhängig von deinem Budget. Du hast das Teil geschenkt bekommen. Also solltest du ein fettes Budget haben um ein wenig reinzuinvestieren, oder? Alternativ kannst mit dem Bock ja auch so lange weiterfahren bis er einfach aufgibt.... Finde ich uncharmant, aber ist ja dein Bier... :wink:

  • Hallo Kai,


    einen Choke hat deine natürlich nicht.
    Ich würde als erstes einen Ölwechsel machen und dafür das passende Öl,Ölfilter,Dichtung Ablassschraube kaufen.
    Bitte den vorgegebenen Ablauf beim Ölwechsel genau einhalten.
    Dann beobachte den tatsächlichen Ölverbrauch und die Geräusche.
    Dafür schicke ich dir gleich einen Link per Nachricht.

  • Hoppla, da hab ich das falsche Mopped unterstellt... :bangin:


    Verdammt, ich muss mir angewöhnen diese Zeile genauer zu prüfen bevor ich schriftlich werde... :whistling:


    Öhm, na dann noch eine wesentliche Frage zu den Soft-Skills:
    Hast du überhaupt Bock auf das Teil?

  • Wow, das geht ja fix hier :thumbsup2:

    • Zündkerze wollte ich mir heute Abend auch noch anschauen, wenn ich es schaffe. Es ist aber schon richtig, dass ich nur eine habe?
    • Flüssigkeitsstände von Benzin, Öl, Brems- und Kühlflüssigkeit sind allesamt voll i.O.

    Wegen den Ventilen, der Steuerkette oder dem letzten Flüssigkeitswechsel besorge ich mir später den Werkstattordner. Dann kann ich mal eine Liste machen wann und bei welchem Kilometerstand was gemacht wurde.

    Würdest du den Ölwechsel unbedingt machen? Denn ich tendiere gerade dazu, mir erstmal sagen zu lassen, wann das zuletzt gemacht wurde.


    Und klar habe ich Bock drauf! Als ich mal die Dakar von meinem Papa gefahren bin, dachte ich mir jedenfalls "Geiles Teil!", aber die hier läuft leider deutlich krummer. Ständig am Gas zu hängen, damit die Drehzahl nicht unter 3000 U/min fällt, ist wirklich nervig. Von daher kommt es auch nicht so wirklich in Frage, das Ding in diesem Zustand weiter zu fahren.


    Liebe Grüße :wave:
    Kai

  • Stimmt schon, den Ölwechsel würde ich mir jetzt entweder auch erst ma schenken oder dann eben 2 Mal machen. Je nach dem was du sonst noch alles tauschen / anfassen musst müsstest du den dann wiederholen. Kostet ja nicht die Welt.


    FlüssigkeitsSTÄNDE sind das Eine, in diesem Fall fast wichtiger wäre aber deren Alter. Da sind dann Papas Unterlagen sicher der Schlüssel zum Glück. :victory:


    So wüst kann es gar nicht sein. Kette und Ventile sollte man hören, wurde mir kürzlich mitgeteilt (danke Ludger), und auch am Verbrauch merken. Hast du da schon nen Wert? Vermutlich nicht. Nen Tank in dem Zustand leerzufahren macht ja auch eher weniger Spaß... :crying:

  • Ferndiagnose ist immer schwer aber ich versuchs mal.


    das "schlimmste" an deiner Beschreibung ist das Aufleuchten der Ölwarnlampe.
    Stimmt die Anzeige, dann hat der Motor zu wenig Öldruck. Wenn so längere Zeit gefahren wurde, ist er vermutlich am Ende. (andere Möglichkeit ist natürlich immer der Öldruckgeber defekt ist).


    Ich würde mal das Öl ablassen und schauen was da so an Spänen etc. drin ist. Ist dort ein hoher "Metallanteil" drin, dann würde das die Annahee Motor am A.... bestätigen.


    Überholung:
    Wenn der Öldruck zu gering ist, kann eingentlich jedes Lager im Motor + Kolben etc. in Mitleidneschaft gezogen sein. In dem Fall würde ich einen Tauschmotor ins Auge fassen.


    Hoffe für dich das ich falsch liege mit der Einschätzung


    Gruss
    Rotax.

  • Hört sich nach Spaß an :)
    Immerhin, da lernt man gleich einmal was über die Maschine, falsch ist das auf keinen Fall.



    Thema Ölwechsel und andere Flüssigkeiten:
    Kostet alles nicht die Welt, aber die Flüssigkeiten (Kühlfl.,Motoröl, Bremsflüssigkeit) sind nunmal alle sehr wichtig,
    da macht man mit Sicherheit nichts falsch die einfach mal direkt alle zu tauschen.


    Bei der Gelegenheit kann man sich auch gleich mal den Ölfilter und (falls vorhanden) den Magnet an der Ölablassschraube anschauen.
    Sollte man da eine nennenswerte Menge Metallspäne finden kann man den Ölwechsel u.U. erstmal sein lassen.
    Das wäre aber das worst case scenario.




    Dann mal zum Thema Geräusche, schlechtes Anspringverhalten und quasi nicht existenter Leerlauf:
    Gründe kann es viele geben.


    Fangen wir mit den Geräuschen an, denn da liegt eventuell der Hund begraben:
    Nach was hört es sich an? Oder noch besser wo kommt es her?
    Nimm dir einen Schraubenzieher o.ä., werf den Motor an, halte den Schraubenzieher an verschiedenen Stellen gegen den Motor
    und den Griff ans Ohr, damit lässt sich die Quelle des Geräusches eingrenzen, wenns lauter wird bist du näher dran.


    Generell laufen die 650er Rotax nicht ganz leise, aber da du ja noch eine Maschine zum Vergleich hast,
    nehme ich mal an, dass da tatsächlich etwas faul ist.
    Erster Gedanke: Steuerkettenspanner. Der ist gerne mal hinüber, dann läuft der Motor schonmal lauter
    und kann auch deutlich unruhiger laufen.


    Ansonsten: Ventile falsch eingestellt? Sollte auch gut hörbar sein, würde auch u.U. das schlechte Anspringverhalten erklären.





    Aber ich will hier nicht zu viele Schlüsse ziehen, wie gesagt, das kann alles einige Gründe haben,
    halt uns auf dem Laufenden, dann können wir da eher was zu sagen.

  • ch schreibe hier vielleicht erstmal auf, was mir gestern hauptsächlich aufgefallen ist:


    die Maschine springt kalt ohne Probleme an und der Motor läuft halbwegs stabil auf 1500 U/min
    der Motor macht einen Höllenkrach (auch wenn ich das Motorrad nicht kenne, aber gut klingt das nicht)
    fällt die Drehzahl während der Fahrt unter 3000 U/min, leuchtet noch kurz die Ölwarnlampe und der Motor geht aus
    je wärmer der Motor, desto problematischer wird es, ihn nach einem solchen Aussetzer wieder zu starten


    Ich sehe hierzu zwei Ursachen.
    Die Geräusche kommen zu 95% vom defekten Steuerkettenspanner. Kostet mit Tausch etwa 100 € bei BMW
    Zum sonstigen verhalten tendiere ich zu einem defekten Temperatursensor im Luftansaugtrakt, kostet auch nur um die 20 €


    Tendentiell sage ich es lohnt etwas Arbeit und Geld zu investieren. :thumbsup2:

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Die Sache mit der Öl-Lampe sollte dir keine Panik machen. Wenn die nur kurz aufleuchtet ist auch nur kurz der Öldruck weg. Da das ja nur beim Schalten aufgetaucht ist (?) ist da wohl nur an der falschen Stelle zu viel Modder oder insgesamt zu wenig Öl am Start.


    Deshalb geht der Motor aber in den allerseltensten Fällen in die Grätsche. Is ja nicht so dass du mit so viel zu wenig Öldruck durch die Gegend eierst, dass der Kolben 400 mal rauf und runter saust, und dabei keinen Schmierfilm hat... :wink:


    Der Kettenspanner (nein, nicht der an der Schwinge...) wurde ja nun schon öfter erwähnt und ist wie gesagt auch mein heißer Kandidat.


    Du machst das schon! :thumbup:


    Wie sieht eigentlich die Kette aus?

  • Ich denke auch, dass ich erstmal die Werkstatt-Belege durchsehen sollte, bevor ich irgendwas mache. Das ist dann erstmal der Plan bis heute Abend und dann melde ich mich wieder.

    Die Idee mit dem Schraubenzieher-Soundcheck klingt doch schonmal recht einfach durchführbar. Wie hört sich das denn an, wenn (Steuer-?) Kette und Ventile Mätzchen machen? Eventuell könnte ich sogar eine Aufnahme von dem Geknatter machen und irgendwo hochladen. Würde das was bringen? Denn ich fürchte fast, dass ich auch ein bisschen missverstanden werde: es sind in meinen Ohren nicht nur Geräusche, das Ding klingt tatsächlich wie ein Trecker.
    Wegen des Verbrauchs kann ich mich auf jeden Fall auch mal erkundigen; selbst bin ich noch zu wenig gefahren.


    Die Ölwarnlampe macht mir auch die meisten Sorgen, allerdings leuchtet die ja immer nur kurz bevor der Motor dann ausgeht und nicht dauerhaft. Also hoffe ich einfach mal, dass der Öldruck oberhalb der bekannten 3000 U/min gut ist und der Motor ausreichend geschmiert wird.
    Die Idee vom Tauschmotor schiebe ich erstmal von mir weg, aber falls du mit deiner Motor-Schrott-Theorie doch Recht haben solltest: wie viele Kilometer müsste man denn seit dem letzten Ölwechsel gefahren sein, bevor man Abrieb (oder sogar Späne?) im Öl sehen kann?

    Ein defekter Steuerkettenspanner wurde ja nun schon zwei Mal erwähnt, aber der Tausch kostet etwa 100€ bei BMW?
    Ich war mit der Kiste gestern kurz bei einer freien BMW-Werkstatt, um zu gucken ob die mir so aus dem Stegreif gleich was erzählen können. Da wurde mir gesagt, dass sie den Motor aufmachen müssten, um herauszufinden was krumm ist. Das würde alleine 500€ kosten und ich hätte noch kein einziges Ersatzteil bezahlt. Dann bin ich wieder gefahren.


    Lieben Gruß :wave:
    Kai


    EDIT:
    Nochmal genauer zur Öllampe oder dem ganzen Ablauf:
    Egal wann die Drehzahl unter 3000 U/min fällt, blitzt die Öllampe quasi kurz auf und der Motor geht aus. Das passiert einfach beim Bremsen, Runter- und Hochschalten.
    Ich bin irgendwann dazu übergegangen, beim Schalten und Bremsen ständig am Gas zu hängen und einfach nur noch die Kupplung zu ziehen.
    Wenn man das Gas langsam zurücknimmt, quält sich er Motor teilweise auch etwas unter den 3000 U/min und die Öllampe leuchtet dann auch mal eine Sekunde oder so. Nimmt man aber ruckartig das Gas weg, geht der Motor sofort aus und die Öllampe blitzt nur kurz auf.


    Kette sieht gut aus, dank montiertem Scottoiler würde ich mal behaupten.

  • So, habe jetzt den Werkstattordner hier, also hab ich die wichtigsten Sachen mal rausgeschrieben. Wenn irgendwas mehrfach gemacht wurde, hab ich lediglich den aktuelleren Termin aufgeführt:

    • Aktuell: 46797km und TÜV bis 12-2016
    • bei 42086km/2.7.13 Öldruckhalteventile ers., Ölfilter ers., Öldruckschalter ers., 0,5l Öl nachgefüllt
    • bei 41239km/23.4.13 Reifen vorne und hinten ers. (Metzeler Tourance)
    • bei 38794km/31.7.12 Kettensatz komplett ers.
    • bei 38657km/16.3.12 40000er Inspektion mit Jahresservice, Bremsflüssigkeit vorne ers., Kettenspannung eingestellt, Kühlmittel ers., Batterie ers., Kupplungsspiel eingestellt, Kurbelwelle ers.
    • bei 33129km/19.5.10 Lenkkopflager ers.

    Das soll erstmal reichen, alles andere ist ja doch ein wenig lange her.

    Den Soundcheck mit Schraubenzieher habe ich auch gemacht, allerdings erstmal nur auf der linken Seite des Motorrades, da sie gerade an der Wand steht. Jedenfalls gibt der Motor im Vergleich zur rund laufenden Dakar meines Papas (ich würde sagen) schlagende Geräusche von sich, die oberhalb des "650"-Schriftzuges am lautesten sind. Ob sie dann im schwarzen Bereich darüber (Zylinderkopf?) noch lauter werden, kann ich nicht genau sagen. Das Anlassen hat vielleicht eine Sekunde länger gedauert als bei der Dakar.


    Soviel erstmal von mir für heute und bis hierhin schonmal vielen Dank für eure Hilfe :wave:

  • Nochmal genauer zur Öllampe oder dem ganzen Ablauf:
    Egal wann die Drehzahl unter 3000 U/min fällt, blitzt die Öllampe quasi kurz auf und der Motor geht aus. Das passiert einfach beim Bremsen, Runter- und Hochschalten.
    Ich bin irgendwann dazu übergegangen, beim Schalten und Bremsen ständig am Gas zu hängen und einfach nur noch die Kupplung zu ziehen.
    Wenn man das Gas langsam zurücknimmt, quält sich er Motor teilweise auch etwas unter den 3000 U/min und die Öllampe leuchtet dann auch mal eine Sekunde oder so. Nimmt man aber ruckartig das Gas weg, geht der Motor sofort aus und die Öllampe blitzt nur kurz auf.

    o.k. das hört sich nicht mehr ganz so schlimm.


    wenn die Öllampe im Leerlauf nicht leuchtet, hast du vielleciht noch Glück, denn wenn die Ölpumpe etc. kaputt ist, dann sollte die Warnlampe auch leuchten und dann bei höheren Drehzahl unter Umständen wieder ausgehen.

    Bei der Gelegenheit kann man sich auch gleich mal den Ölfilter und (falls vorhanden) den Magnet an der Ölablassschraube anschauen.


    Sollte man da eine nennenswerte Menge Metallspäne finden kann man den Ölwechsel u.U. erstmal sein lassen.


    Das wäre aber das worst case scenario.

    dem kann ich mich nur anschliessen. Am Magnet dürfen nur sehr kleine Metallteile hängen (eher "Metallstaub").

    Die Idee vom Tauschmotor schiebe ich erstmal von mir weg, aber falls du mit deiner Motor-Schrott-Theorie doch Recht haben solltest: wie viele Kilometer müsste man denn seit dem letzten Ölwechsel gefahren sein, bevor man Abrieb (oder sogar Späne?) im Öl sehen kann?

    Das Öl ist 8000 km drin, das sollte reichen um den Zustand abzuschätzen (bei einem richtigen Schaden reichen ein paar km)


    bei 42086km/2.7.13 Öldruckhalteventile ers., Ölfilter ers., Öldruckschalter ers., 0,5l Öl nachgefüllt

    warum das Ventil?

    bei 38657km/16.3.12 40000er Inspektion mit Jahresservice, Bremsflüssigkeit vorne ers., Kettenspannung eingestellt, Kühlmittel ers., Batterie ers., Kupplungsspiel eingestellt, Kurbelwelle ers.

    Wow, die Kurbelwelle auch getauscht!!!



    Ich würde also mal nach dem Öl schauen und dann das weitere Vorgehen entscheiden.


    Gruss
    Rotax

  • Jetzt wäre interessant, warum die Kurbelwelle getauscht wurde.
    Das ist ja extremer Aufwand und muss richtig Geld gekostet haben.
    Wurde dabei vielleicht was falsch gemacht? Ist ja noch nicht lange her.

    Gruß aus GarbSen :wave:
    Bernhard


    Lebe lang und in Frieden

  • Wenn ich dies so lese, ist der Motor einfach defekt. Egal, woran es liegt.


    Wäre es meine GS, würde ich den Motor zerlegen. Aber mit wenig Hoffnung auf Rep., weil die Teile mehr kosten, als ein Tauschmotor.


    So, wie er jetzt läuft, würde ich mit dem Motorrad nicht mehr fahren. Mangelhafter Öldruck hat eine eindeutige Aussage. Da hätte ich Angst um meine Gesundheit. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass die meisten Probleme durch Reparaturen kommen. D. h. es gibt einfach zu wenig Wissen für die Mechaniker, um fehlerfrei Reparieren zu können.


    Es stellt sich hier die Frage, was der Besitzer des Motorrades will. Fahren, oder Verwerten. Die komerziell bessere Verwertung ist wohl das schlachten (Oder an den Vater mit etlichen Fragezeichen zurückgeben). Wenn er damit fahren will, geht am Befund feststellen, sprich zerlegen, kein Weg vorbei.


    lg

  • Zitat

    Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass die meisten Probleme durch Reparaturen kommen.


    Ja das ist wie mit dem Essen: also das meiste Essen geht oben wieder raus. Oder?
    Oder sind das nur die einzigen Erinnerungen/(Erfahrungen)?


    Oder meinst du: „ … dass die meisten Probleme durch mangelnde Wartung kommen“


    Und – "es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen."
    Sowohl bei den Mechanikern, in der durch Zeitdruck geführten Werkstatt, als auch in der eigenen Garage. Bei fachlichen Austausch und Anhäufung von Erfahrungen laufen die meisten „Patienten“ oder besser gesagt, in der Regel, jedenfalls nach einer Reparatur wieder gut und lange …



    Zum Thema: so wie es sich liest, würde ich auf jeden Fall das Öl nach Späne untersuchen, den mangelnden Öldruck gezielt angehen und das „laute Geräusch“ durch „Motor auseinander nehmen und nachschauen“ behandeln.


    So ein „Geschenk“ vom Vater mit dem Beigeschmack, damit kannst du was lernen, finde ich pädagogisch sehr gut! :victory:
    Im Leben ist nicht alles umsonst ...
    :wave:

  • Die Ansicht von ruptech teile auch ich in keinster Weise.
    Man muss auch mal was reparieren wollen, und ich trau mir wetten dass du wenn du ein bisschen selber aktiv wirst weit unter dem Preis eine A-Motors landen wirst, dazu kommt in denem Fall der Anschaffungswert von: 0. Das ist eigentlich eine richtig gute Basis, um sich den Spaß mal anzutun. :wave:


    Neu kaufen weil ich keinem traue und es selbst nicht kann oder Angst vor den Teilepreisen habe ist meiner Meinung nach etwas "glatt".. :wink:

  • Wie kann sie denn TÜV bis 12-2016 haben?
    Ölwechsel würde ich in jedem Fall machen. Ist ja auch schon ein paar Km und ne Weile her, dass das gemacht wurde.
    Was das aber mit der getauschten Kurbelwelle auf sich hat, würde mich auch interessieren.

  • Hi Kai,


    Ich reihe mich mal bei der Meinung bei Lordoh und Bernhard ein. Ist ja fast alles noch begehbare Technik.


    Wichtig ist es, die Ursache für den unruhigen Lauf und die Geräusche zu finden. Wenn ich dich richtig verstehe, flackert die Ölwarnleuchte kurz und die Kiste geht aus. danach brennt sie vermutlich dauerhaft (Sollte sie zumindest, Motor aus = kein Öldruck).


    Meine Frau hat unsere CS mal bei einer Notbremsung abgewürgt. Dabei hat die Lampe auch geflackert. die Frage ist dann immer, was war zuerst. Kein Öldruck und dann Motor aus oder Motor aus und daher kein Öldruck mehr.


    Ich würde folgendes machen:


    0. reperaturanleitung besorgen (PDF) oder buchelli.
    1. Ölwechsel. Intervall ist 10tkm, da kann man nach 8tkm ruhig mal wechseln.
    2. Ventildeckel (Schwarze Haube) öffnen und a) Steuerkettenspannung prüfen, b) Dekompressionautomatik prüfen, kleiner Schnapphebel auf der Auslassnockenwelle vorne rechts. Die Deko ist Fliehkraftgesteuert. Soll heißen, keine Drehzahl = Deko an, keine Kompression.
    3.ruhig mal den Motor bei offenen Ventildeckel paar mal per Hand am Hinterreifem durchdrehen und schauen was passiert.
    4. Ventilspiel gleich prüfen.


    Mit den Öldruckhalteventilen könnten die Ventile hinter dem Ölfilter gemeint sein. Sind bei mir auch undicht. Dann läuft das ganze Öl immer in den Sumpf unterm Motor. Nicht gut.


    Grüße
    Wolfram

  • Tag :wave:


    Das mit der Kurbelwelle hat mich bei der Durchsicht der Unterlagen auch gewundert, aber warum das damals gemacht wurde steht auf der Quittung natürlich nicht drauf. Ich versuche es in Erfahrung zu bringen.


    Die orangene Reparaturanleitung habe ich mit der Kiste gleich mitbekommen und habe auch schon fleißig drin geblättert :biggrin:
    Ich bin jetzt allerdings das Wochenende erstmal anderweitig beschäftigt. Den Ölwechsel könnte ich Sonntagabend aber noch schaffen und kann euch dann zumindest schonmal über den Metallgehalt im Öl berichten.

    "Ventildeckel öffnen" klingt bei dir so einfach, aber das stelle ich mir dann schon etwas komplizierter vor. Schauen wir mal wie gut das in der Reparaturanleitung beschrieben ist. Ich denke aber schon, dass ich auch bis hierhin noch zurecht komme. Fragen die ich dazu aber noch hätte:

    • zum Prüfen (vor allem vom Ventilspiel) brauch ich da irgendwelches Spezialequipment?
    • brauche ich bei der ganzen Aktion abgesehen von den neuen Flüssigkeiten irgendwelche Ersatzteile, wie neue Dichtungen z.B.?

    Gruß :wave:
    Kai


    EDIT:
    Ja beim TÜV hatte ich mich natürlich vertan, ist nur bis 03-2016.


    Ansonsten was mir gerade noch eingefallen ist, gibt es irgendwelche Empfehlungen fürs Öl? Momentan drin ist Shell Advance Ultra 4T 10W-40, aber ich habe auch schon von jemandem gehört, der das Motul 3000 20W-50er benutzt.