Kann man dieses Motorrad vor dem Exitus retten?

    So ich bin es mal wieder nach einer gefühlten Ewigkeit :wave:


    langsam soll das Ganze mal wieder weitergehen und deshalb liegt der Motor nun bei mir im Zimmer. Für diejenigen, die sich noch erinnern worum es hier eigentlich ging: Zwischendurch habe ich einen relativ großen Metallsplitter aus der oberen Ölpumpe geholt und vermute, dass dieser Splitter evtl. sogar schon das Problem gewesen sein könnte. Vorher war der Rundlauf der oberen im Vergleich zur unteren Ölpumpe nämlich sehr schwergängig. Dies könnte den fehlenden Öldruck erklären und somit auch die Funktion des Steuerkettenspanners beeinträchtigt haben.
    Um ganz sicher zu gehen, möchte ich allerdings auch nachschauen, wo der Splitter hergekommen sein könnte und den Motor noch komplett zerlegen. Viel ist es ja nicht mehr.


    Die Frage, die mich mal wieder hier ins Forum führt ist folgende: Gerade bin ich dabei den Generator auszubauen und hierfür wird anscheinend Spezialwerkzeug (BMW-Nr. 12 5 510) benötigt, das ich natürlich nicht habe.
    Kann man den Rotor da auch irgendwie anders abnehmen? Und falls nicht, wo bekommt man denn dieses Spezialwerkzeug im Zweifelsfall her? Denn der BMW-Laden hier meinte, er hätte Anweisung vom Chef kein Spezialwerkzeug mehr zu verkaufen.


    Liebe Grüße :wave:
    Kai

    Ob du denn BMW Abzieher brauchst weiss ich nicht, aber:


    Einfach bei einem anderen Händler fragen?
    Das Teil sieht so aus: http://www.ascycles.com/detail.aspx?ID=1062 Und at einen gewissen Preis.
    Wunderlich Amerika hat es in seinem Program: http://www.wunderlichamerica.com/motorcycle/7225931.html
    Dank dem Aufdruck M38x1.5 findet man dann dies: http://www.motorradteile-servi…LRAD-BMW-JMP::390841.html :victory:

    Hallo :wave:


    vielen Dank nochmal für den Tipp mit dem Polradabzieher, den ich mir gleich bestellt habe und der Samstag angekommen ist! Nun ist der Motor abgesehen von den Lagern komplett auseinander. Außergewöhnliche Vorkomnisse:

    • in der oberen Ölpumpe fand sich ein relativ großer Metallsplitter. Ohne diesen Splitter ließ sich das Zahnrad definitiv besser drehen.
    • im Generator-Rotor fand sich eine sehr feine Metallpaste mit der Konsistenz eines Kaugummis. Ich gehe davon aus, dass das normaler Abrieb ist.
    • am Kolben war der Ölabstreifring gebrochen, desweiteren sieht die Kolbenlauffläche nicht mehr so gut aus. Der Zylinder geht aber meiner Meinung nach noch. Davon werde ich heute Abend zwecks Ferndiagnose noch ein Bild machen.
    • die beiden Lager (11 11 7704640) der Ausgleichswelle sind im Vergleich zu den Getriebelagern sehr schwergängig und "knirschen" etwas, wenn man sie dreht.

    Vor Zusammenbau habe ich nun noch ein paar Fragen, nachdem ich mir bei leebmann24 die Preise angeschaut hab ... abenteuerlich:

    • weiß hier jemand, was das für Lager sind, die ich brauche? Das sind doch Normteile und müssten sich auch anderweitig besorgen lassen?
    • irgendwo stand, dass man die Wellendichtringe grundsätzlich tauschen sollte. Richtig/Falsch? Hier dann ggf. die gleiche Frage wie bei den Lagern.
    • das mit Abstand teuerste sind natürlich die ganzen Gehäuse-Dichtungen. Geht das auch so? In einem Oldtimerforum gab es jemanden, der packt sich gleich seine kompletten Gehäuseteile auf einen Scanner (einfacher wäre natürlich eine neue Dichtung) und druckt die Dichtfläche dann auf Dichtungspapier aus. Hat hier jemand mit selbstgemachten Dichtungen Erfahrung?

    Liebe Grüße :wave:

    Welldichtungen sollten ersetzt werden.
    Wellendichtungen und Lager sind Standardware. Grösse ist meist auf den Teilen aufgedruckt, ansonsten findeste du die Dimensionen teilw. im Teilekatalog.
    Hilfreich auch im US-Amerikanische Katalog nachzuforschen, teilweise mehr Informationen: http://www.ascycles.com/Illustrated_catalog2


    Einen von hunderten Händler (Kannst dort mit den ausgebauten Teilen vorbei gehen):
    http://www.kuhfussonline.com
    Sollte etwas günstiger sein als von BMW. (Bsp. alle Lager und Dichtungen in den Rädern in der Ur-F Kosten ca. € 85, bei meinem lokal Händler "nur" CHF 65)




    Keine Ahnung wie teuer Dichtungspapier ist. Aber du brauchst grosse Bögen und der Verschnitt ist immens. Wenn du was mit den Reststücken anzufangen weisst ...

    Zitat von KaiDasEi

    im Generator-Rotor fand sich eine sehr feine Metallpaste mit der Konsistenz eines Kaugummis. Ich gehe davon aus, dass das normaler Abrieb ist.

    das hoffe ich für dich, bezweifle das aber.


    Zitat von KaiDasEi

    weiß hier jemand, was das für Lager sind, die ich brauche? Das sind doch Normteile und müssten sich auch anderweitig besorgen lassen?

    zu 1. -> nein
    zu 2. ja sind Normteile, bei jedem Lagerhändler erhältlich, Bezeichnung steht in der Regel auf den Lagern
    ansonsten in einem Lagerkatalog sind die Lagertypen aufgeführt. "Vereinfacht" Aussen- / Innendurchmesser / Breite / Lagertyp ergibt die Bezeichnung, Motorlager sind normalerweise C3

    Zitat von KaiDasEi

    irgendwo stand, dass man die Wellendichtringe grundsätzlich tauschen sollte. Richtig/Falsch? Hier dann ggf. die gleiche Frage wie bei den Lagern.

    eigentlich sollte man tauschen. Dasselbe wie oben, Bezeichnung steht auf den WDR's. Aber Achtung, bei Motorrädern werden meist WDR's mt zusätzlicher Staublippe verwendet, das steht meist nicht auf den WDR.
    WDR's mit Staublippe halten in der Regel viel länger als ohne.


    Zitat von KaiDasEi

    Geht das auch so?

    Ja


    Zitat von KaiDasEi

    Hat hier jemand mit selbstgemachten Dichtungen Erfahrung?

    ja, ist ein nicht unerheblicher Aufwand, besonders bei großflächigen Dichtungen.

    N Abend :wave:


    was Kolben und Zylinder anbetrifft, habe ich den Kratzer auf der Kolbenlauffläche leider mit der Handy-Kamera nicht wirklich dokumentiert bekommen. Allerdings wurde mir von einem bastelerfahrenen ehemaligen Moto-Crosser hier im Ort bescheinigt, dass die Teile noch funktionieren sollten. Man könne den Zylinder natürlich noch genau vermessen und der Kratzer auf der Kolbenlauffläche wäre auch nicht astrein. Allerdings reicht es seiner Meinung nach, wenn man nur die Kolbenringe ersetzt.


    Im Anhang habe ich auch nochmal ein Bild vom aktuellen Stand, wo ich mal wieder hänge und zwar bekomme ich die Lager nicht raus (die Lager der Ausgleichswelle waren ja etwas schwergängig). Hat da jemand einen Tipp für mich, vor allem für diejenigen Lager, die nur von einer Seite zugänglich sind? Spezialwerkzeug habe ich dafür natürlich nicht. Habe in einem anderen Forum schon gelesen "Lager mit Fett auffüllen, mit passendem Rundmaterial das Fett durch den Innenring schlagen und das ganze Lager quasi-hydraulisch heraustreiben". Ist das tatsächlich die beste Möglichkeit?


    Wegen den Dichtungen bin ich mittlerweile (zumindest für dieses Mal ohne vernünftige Vorlage) vom selber machen weg, sondern werde mir wohl fertige Dichtungen kaufen. Muss ich mir noch ausrechnen, ob sich der komplette Dichtsatz lohnt und wo man die bspw. von Athena günstig herbekommt. Dieser hier passt nicht auf meine oder? Wäre immerhin halb so teuer, wie direkt bei BMW. Hat hier jemand eine gute Quelle für Dichtungen?


    Liebe Grüße :wave:


    PS: Meine ist in diesem Fall "BMW R13 F 650 GS 00 (0172,0182)"

    Zitat von KaiDasEi

    Habe in einem anderen Forum schon gelesen "Lager mit Fett auffüllen, mit passendem Rundmaterial das Fett durch den Innenring schlagen und das ganze Lager quasi-hydraulisch heraustreiben".

    also wenn du das versuchst und es klappt, dann bitte PN an mich! Ich kann nicht glauben das die Methode funktioniert, aber glauben heisst nicht wissen.


    Die beste Methode ist das Lager mit einer Spreizhülse und einer Gewindestange heraus zu ziehen. Da Dübel in der Regel nach demselben Prinzip funktionieren, könntest du es auch mit einem geeigneten Dübel versuchen (Schwerlastdübel oder sonstige "Sonderdübel")


    An meiner BMW musste ich das Lage noch nie tauschen, dafür aber an meiner KTM mit Rotaxmotor und der ist von der Lagerung der Ausgleichswelle vergleichbar.
    Damals habe ich aufgrund von Zeitmangel ein zylindrisches Teil mit Gewinde in den Innenring geschoben und dann mit dem Schweissgerät gepunktet.
    Das Ausziehen der Lager erfolgte dann mit einer Gewindestange.


    Vor dem Ausziehen des Lagers solltest du das Gehäuse erhitzen, damit das Lager leichter herausgeht.
    Falls du das Lager mit einer Gewindestange heraus ziehst, Dichtflächen der Motorhälfte vor Beschädigung schützen (z.B. durch unterlegen von Holz etc.)



    Zitat

    Wegen
    den Dichtungen bin ich mittlerweile (zumindest für dieses Mal ohne
    vernünftige Vorlage) vom selber machen weg, sondern werde mir wohl
    fertige Dichtungen kaufen

    verstehe ich

    Zitat von KaiDasEi

    Dieser hier passt nicht auf meine oder?

    nein, ist für eine Vergaser F


    dann mal viel Erfolg :wave:

    N Abend :wave:


    Lager habe ich abgesehen von einem dank Heißluftföhn, Schlagdorn und Hammer mittlerweile auch draußen. Am Lager von einer der Getriebewellen bin ich jedoch vorerst gescheitert, da dort die Lagerstelle von einer Seite ja wirklich völlig geschlossen ist. Hierfür muss ich mir noch irgendwas überlegen.


    Das der verlinkte Dichtsatz nur für die Vergaser-F passt finde ich ja sehr unfair. Gibt es so ein Angebot nicht auch für meine oder muss ich mir jetzt wirklich den für 150 € beim Händler kaufen? Das würde ja dann fast das doppelte kosten ...


    Liebe Grüße :wave: