Kette spannen - kleine Frage

  • Hallo Community


    Die F ist mein erstes Motorrad und deshalb kenne ich mich noch nicht so aus, was andere vielleicht als Allgemeinbildung betrachten ist für mich z.T. noch Neuland.


    Frage zum Kettenspannen:
    Auf der Hinterachse steht bei der F ja, der Kettendurchhang soll im unbelasteten Zustand 25-30mm betragen. Das ist ja schön und gut, doch WANN genau ist dieser unbelastete Zustand? Auf dem Hauptständer wenn das Rad in der Luft ist oder wenn das Moped auf dem Seiteständer steht und einfach nur durch das Eigengewicht des Motorrads belastet wird? Denn die Kette wird gerade nochmal ein wenig gespannt sobald die Schwinge belastet wird.


    Ich habe den Verdacht dass dies evt. die Ursache für meinen schon wieder verlorenen Ritzel ist, dass ich die Kette überspannt habe...


    Vielen Dank für Eure Hinweise


    Schöne Grüsse
    Nico

  • hi,
    da ein Hauptständer Sonderausstattung ist, gehe ich davon aus, dass der Kettendurchhang auf dem Seitenständer stehend ohne Zuladung gilt.
    Da gehe ich eher an die Obergrenze ran. Mein Dekra-Prüfer hat das in beiden Zuständen angesehen: unbelastet und belastet. Daumen hoch.
    Zu stramm ist gar nicht gut.


    Grüße


    Achim


    Edit: ich gehe bei Dir von einer Seegering-Befestigung aus. Die ist Heikel und sollte mit dem richtigen Fachwissen ausgeführt werden. Da ich aber ein geschraubtes Ritzel besitze, kann ich dazu nicht mehr sagen.

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  • Ohoh, dann habe ich selber Mist gebaut. Kann es sein dass durch die Überspannung der Seegering übermässig (seitwärts) belastet wurde und er sich so lösen konnte?


    Ich denke ich bin schon im Stande einen Seegering richtig zu befestigen. Ich habe den O-Ring ersetzt, alles sauber gereinigt, einen Ritzel OHNE Phase verwendet und den ORIGINIALEN Seegering mit der kleinstmöglichen Spreizung (natürlich mit dem richtigen Werkzeug) in der Nut befestigt.
    Danach kräftig das Ritzel ein paar Mal hin und her bewegt und den Seegering beobachtet, welcher sich nur sehr minim bewegt hat.


    Wenn jemanden bei diesem Vorgang ein Fehler entdeckt bitte melden :whistling:

  • Zum Seegering gibt es hier viel zu lesen.


    Die Kettenflucht sollte natürlich auch stimmen.
    Die gespannte Kette sollte also nicht eine seitliche Kraft ausüben.


    Den Unterschied der Kettenspannung kannst Du Dir ja anschauen.
    Braucht man kurz ne 2. Person für Aufsitzen.
    Dann messen mit Person, ohne auf Seitenständer und ohne auf Hauptständer.
    Dann hast Du ein Delta, was da ansatzweise passiert.

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  • Zum Seegering gibt es hier viel zu lesen.

    Ich habe schon sehr viel darüber gelesen... Entweder ist mit der Ketteflucht etwas nicht in Ordnung oder es war tatsächlich die Kettenspannung. Werde ich überprüfen.

    Dann hast Du ein Delta, was da ansatzweise passiert.

    Ja die Unterschiede können ziemlich gravierend sein, das habe ich auch gemerkt.

  • Die BA gibt es immer noch, gegen Knete bei BMW


    Auszug aus selbiger:


    Motorrad auf Seitenständer stellen
    Achsmutter lösen
    Kettenspannschrauben (Inbus) so verstellen, dass sich ein Kettendurchhang von 20-30mm gemäß Aufkleber ergibt
    Bei linkem/rechtem Schwingenholm auf gleiche Kerbenzahl am Markierungspunkt achten


    Achsmutter mit 100 Nm festziehen.


    Und wer meint die Kettenflucht liesse sich mit einem Laser besser einstellen hat mein Verständnis, vor allem, wenn er eine abzudunkelnde Garage hat.


    Wenn das Ritzel auf der gleichen Welle wie die Schwinge sitzen würde, bräuchte man natürlich keinen Kettendurchhang als Ausgleich, ist technisch aber bei einem gefederten Hinterrad nicht möglich.

  • Wenn das Ritzel auf der gleichen Welle wie die Schwinge sitzen würde, bräuchte man natürlich keinen Kettendurchhang als Ausgleich, ist technisch aber bei einem gefederten Hinterrad nicht möglich.


    Beides falsch! :tongue:


    s. Husqvarna TE 450 und BMW G450X :wink:
    -> Zwar nicht eine Welle, aber gleiche (geometrische) Achse. Gleiche Welle wäre auch möglich, aber unsinnig.

  • Hallo,

    da ein Hauptständer Sonderausstattung ist, gehe ich davon aus, dass der Kettendurchhang auf dem Seitenständer stehend ohne Zuladung gilt.

    Es gilt, was in der Bedienungsanleitung steht. Und da steht es tatsächlich so (2003): Hauptständer, Dakar: Seitenständer.


    Eckart

  • Bed.Anl.: VergaserF650: auf Seitenständer, dann an der strammsten Stelle 20-30mm.

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  • Die F ist mein erstes Motorrad und deshalb kenne ich mich noch nicht so aus, was andere vielleicht als Allgemeinbildung betrachten ist für mich z.T. noch Neuland.


    ....


    Ich habe den Verdacht dass dies evt. die Ursache für meinen schon wieder verlorenen Ritzel ist, dass ich die Kette überspannt habe...

    Also wenn du im Zweifel bist, mehr Spiel ist besser als zuwenig.
    Ist die Kette zu stramm, übernimmt diese die Begrenzung des max. Federweges und das geht auf das Getriebeausgangslager.
    Mit anderen Worten, die Haltbarkeit des Lagers wird ggf. stark verringert.


    Zum "Ritzel verlieren"
    schau mal mit der Suchfunktion nach dem Problem, es gibt schon einige Einträge dazu, unter Umständen hast du das falsche Ritzel.

  • Es gilt, was in der Bedienungsanleitung steht. Und da steht es tatsächlich so (2003): Hauptständer, Dakar: Seitenständer.

    Hallo Eckart,


    soll das so richtig sein :question:


    Bei mir in der Rep.-Anleitung für die Dakar steht:


    27 71 005 Kettenspannung prüfen,
    ggf. einstellen
    (Inspektion I, II, III, IV)
    27 71 005 Kettenspannung prüfen
    – Fahrzeug unbelastet auf Hauptständer stellen.
    Achtung:
    Kettenspannung nur bei unbelasteten und unbeladenen Fahrzeug prüfen und einstellen.

  • Das sind die Vorgaben für eine GS bzw. Dakar, aber hier handelt es sich um eine F650.
    Da ich nur eine Anleitung für die Dakar und nicht für F650 habe, kann ich nicht sagen was korrekt ist.

  • Also in meiner Rep. Anleitung für die Ur-F (Delius Klasing) wird das Messen des Durchhangs auf dem Hauptständer beschrieben (mit den normalen 20-30 mm)

    Einmal editiert, zuletzt von mohere04 ()

  • Also wenn du im Zweifel bist, mehr Spiel ist besser als zuwenig.
    Ist die Kette zu stramm, übernimmt diese die Begrenzung des max. Federweges und das geht auf das Getriebeausgangslager.
    Mit anderen Worten, die Haltbarkeit des Lagers wird ggf. stark verringert.

    Das ist tatsächlich logisch. Soweit hätte ich auch denken können... :pinch: Ich hoffe mal mein Getriebeausgangslager wurde nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen, ich bin immerhin nicht sehr schwer und bin ca 300km (glaub ich) damit gefahren.

    Also in meiner Rep. Anleitung für die Ur-F (Delius Klasing) wird das Messen des Durchhangs auf dem Hauptständer beschrieben (mit den normalen 20-30 mm)


    Muss nachschauen ob dies in meiner Rep. Anleitung (König) auch drinsteht. Ich habe mal nachgeschaut aber vielleicht die ausschlaggebende Textstelle übersehen.


    Zum "Ritzel verlieren"
    schau mal mit der Suchfunktion nach dem Problem, es gibt schon einige Einträge dazu, unter Umständen hast du das falsche Ritzel.

    Habe mich schon durch jedes erdenkliche Thema durchgelesen als es das letzte mal passiert ist. Ich bin mir sicher ich habe das richtige Ritzel, nicht Original aber 100%ig ohne Phase.
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    Das Ritzel ist ja auf der einen Seite flach und auf der anderen hat es um die feine Verzahnung einen Vorsprung, muss dieser Vorsprung gegen das Getriebe oder gegen aussen zeigen? Soweit ich mich erinnere zeigte es bei mir gegen aussen, bin mir aber nicht 100% sicher. Falls ich dort einen Fehler gemacht habe war dies evtl. die Ursache für den abgesprungenen Seegering.

  • da ein Hauptständer Sonderausstattung ist, gehe ich davon aus, dass der Kettendurchhang auf dem Seitenständer stehend ohne Zuladung gilt.

    Nach meinem Wissen gilt der ab '96 als serienmäßig.

  • Also in meiner Rep. Anleitung für die Ur-F (Delius Klasing) wird das Messen des Durchhangs auf dem Hauptständer beschrieben (mit den normalen 20-30 mm)


    Dann schmeiss die mal schnell weg. In der original Anleitung für die Ur-F steht "auf dem Seitenständer"

  • Hallo,

    Das sind die Vorgaben für eine GS bzw. Dakar, aber hier handelt es sich um eine F650.

    Mein Hinweis auf die F650GS war in diesem Thread vielleicht etwas deplatziert, aber der Hinweis auf die Bedienungsanleitung als verbindliche Quelle ist vielleicht angekommen.


    soll das so richtig sein

    Bedienungsanleitungen können auch schon mal Fehler enthalten, Reparaturhandbücher aber auch. Wörtlich lautet der fragliche Passus:

    Zitat von Wartungsanleitung F650GS F650GS Dakar
    • Motorrad auf ebenen festen Untergrund auf den Hauptständer [Dakar: Seitenständer] stellen.
    • Achsmutter lockern
    • Kettenspannschrauben so verstellen, dass sich ein Kettendurchhang von 35 ... 45 mm [Dakar 40 ... 50 mm] gemäß Aufkleber ergibt.


    Also wenn du im Zweifel bist, mehr Spiel ist besser als zuwenig.

    Wenn sich bei mir Zweifel einstellen, prüfe ich nach dem Einstellen den belasteten Durchhang, indem ich auf dem Motorrad sitzend dieses schrittweise ein paar Zentimeter schiebe und zwischendrin mit einem längeren Werkzeug oder wenigstens grob mit dem Stiefel den Durchhang prüfe, der dann natürlich unter dem angegebenen Wert sein darf, aber nie darf er Null sein, d. h. die Kette stramm.
    Noch ein Tip: Es kommt vor, dass sich der Kettendurchhang nach Festziehen der Achsmutter noch einmal ändert. Man muss ihn auf jeden Fall noch einmal abschließend prüfen und zwar an mehreren Stellen wegen der möglicherweise ungleichmäßig gelängten Kette. Der Mindestwert darf an keiner Stelle unterschritten werden. Der höchste Wert sollte möglichst auch nicht überschritten werden, aber bei älteren Ketten ist das nicht immer möglich.


    Und zum Abschluss noch ein Lesetip aus dem Forum: Verschlissene Kette und was die Werkstatt tat...


    Eckart

  • Wenn sich bei mir Zweifel einstellen, prüfe ich nach dem Einstellen den belasteten Durchhang, indem ich auf dem Motorrad sitzend dieses schrittweise ein paar Zentimeter schiebe und zwischendrin mit einem längeren Werkzeug oder wenigstens grob mit dem Stiefel den Durchhang prüfe, der dann natürlich unter dem angegebenen Wert sein darf, aber nie darf er Null sein, d. h. die Kette stramm.

    wenn du das Federbein so bis an den Anschlag bringst funktioniert das hervorragend.
    Dann bist du aber sehr schwer oder das Federbein am Ende.