Vorstellung und Frage zur Auferweckung aus langem Winterschlaf

Vorweg: dein Deutsch ist super

Zu deiner Frage: das kann man dir aus der Ferne nicht beantworten. Definitiv müssen alle Flüssigkeiten inkl Ölfilter neu. Das ist soweit einfach.
Ein größeres Problem ist aber der Rost. In einem recht aktuellen Fred hier im Forum, dessen Link ich gerade nicht parat habe (Tapatalk) wurde von einer korrodierten Nockenwelle gesprochen. Rost kann überall an eisenhaltigen Teilen sitzen, da hilft nur aufmachen und nachsehen. 9 Jahre ist ganz schön lange.
Auch überprüft werden müssen Bremsen (auf Leichtgängigkeit), Kupplungs- und Gaszug und das gesamte Kettenkit auf Rost. Wenn keiner da ist muss das Kit gründlich gereinigt und auch sehr gründlich neu geschmiert werden. Ich persönlich würde ihr auch einen neuen LuFi und ne neue Zündkerze verpassen.
Prinzipiell kann es nicht schaden, alle wichtigen Lager mal anzusehen (evtl Rostschäden), zu reinigen und neu zu fetten. Da habe ich vor allem das Lenkkopflager, alle Schwingenlager und die Radlager im Kopf.
Auch die Tauchrohre mal auf Rost überprüfen und ggf polieren) und stell dich darauf ein, dass die Gabel bald regeneriert werden muss.
Prinzipiell alle Dichtungen können durch Alterung spröde geworden sein.
Batterie wird vermutlich auch tot sein..

Viel zu tun. Viel Erfolg

War die Kiste eingemottet? Also ordentlich eingelagert, oder nur nach dem letzten Fahren abgestellt ohne was zu machen?

Vergaser würde ich frisch machen. such mal nach viton und industriebedarf.

https://www.google.de/search?q…iebedarf+site:www.f650.de

Da haste schon ziemlich viel über anfallende Arbeiten am VErgaser
Hier gibt es unendlich viel zum Vergaser. Auch zu diversen Kits.
Ich würde es direkt bei Mikuni bestellen, bis auf die O-Ringe, die fast alle sehr gut dokumentiert sind und im Industriebedarf Pfennigartikel sind.

Hallo,
Erst einmal willkommen hier im Forum zu Deinem ersten Beitrag.
Wenn ich den so lese, denke ich, dass es bei dem einen wohl nicht bleiben wird.

Zitat von TimLuc

deutsch ist nicht meine Muttersprache

Wie bwm schon sagte: Hättest Du es nicht erwähnt, hätte man es nicht gemerkt. Da gibt es ganz andere Zumutungen von Muttersprachlern.

Zitat von TimLuc

Da der Gasgriff sich nicht mehr drehen lässt nehme ich an daß ich den Vergaser neu machen muss.

Letztes will ich zwar nicht ausschließen, doch aus einem festgegangenen Griff auf eine Vergaserreparatur zu schließen, dürfte falsch sein.

Zitat von bwm

Ein größeres Problem ist aber der Rost. In einem recht aktuellen Fred hier im Forum, dessen Link ich gerade nicht parat habe (Tapatalk) wurde von einer korrodierten Nockenwelle gesprochen.

Bezogen auf das Gas wäre also erst einmal zu lokalisieren, wo klemmt: Die Schmierung des Griffs könnte verharzt sein oder der Gaszug verrostet.
Dass auch eine Vergaserreinigung notwendig sein kann, ist ein anderes Thema.
Das Nockenwellenthema war übrigens das: verrostete nockenwelle bei meiner f650 gs
Man kann sehr viel spekulieren, denn viel hängt ja vom Zustand vor dem Einmotten, der Art der Konservierung und den Lagerungsbedingungen ab.

Zitat von TimLuc

Nun überlegen wir uns die F demnächst aus ihrem Winterschlaf aufzuwecken

Wenn es denn nur ein Winterschlaf gewesen wäre. Es war aber eine jahrelange Standzeit, für die das Motorrad sachgerecht eingemottet hätte werden müssen, um eine Wiederinbetriebnahme halbwegs ohne Standschäden zu gewährleisten, doch um dieses Thema auszudiskutieren ist es für diesen Fall ja zu spät.

Zitat von TimLuc

Gibt es sonst noch welche Punkte (Schwachstellen) die ich bei der „Auferweckung“ besonders berücksichtigen muss?

Dass und welche Verschleißteile alles zu erneuern sind, wurde ja schon von Dir und bwm erwähnt. Um den Aufwand zu begrenzen, würde ich aber das Inspektionsergebnis berücksichtigen und nicht alles vorweg austauschen. Sonst nämlich müsste ich auf die Frage

Zitat von TimLuc

Gibt es da ein Kitt, kennt einer den Preis den der Freundliche dafür verlangt

antworten: Ja, das Teil heißt G650GS und kostet 7.400,00 EUR - da sind dann alle Teile neu.

Zitat von TimLuc

Die Maschine wird also nur einige Wochen im Jahr, bei schönem Wetter, bewegt werden.

Unter Berücksichtigung der Vergangenheit und der beabsichtigten Nutzung möchte ich die Frage in den Raum stellen, ob es unter diesen Umständen nicht sinnvoller wäre, sich von diesem Fahrzeug zu trennen und zu den wenigen Gelegenheiten, zu denen es gefahren worden wärem auf ein Mietfahrzeug zurückzugreifen. Sicher gibt es hier im Forum Leute, die auch einen sehr wenig gefahreren Oldtimer durch die Zeit bringen und denen es nichts ausmacht, wenn auf eine Stunde Fahren eine Stunde Schrauben oder ähnliche Pflege kommt, aber eigentlich zeigt Deine Geschichte, dass das vielleicht nicht Dein Fall ist. Aber vielleicht schließe ich da auch zu sehr von mir selber auf andere.

Eckart

Ich würde erst einmal eine ordentliche Bestandsaufnahme/Diagnose machen:

Batterie raus, wenn sie denn noich drin ist, die ist mit Sicherheit hin
Tank ab, entleeren, ausspülen, irgendwann mit einigen Litern füllen
Gaszug aushängen und Gasgriff und prüfen, wo es klemmt, Bowdenzug oder Drosselklappenwelle bzw. die Federn.
Ventildeckel ab, Nockenwellen ansehen, evtl. Ventilspiel gleich prüfen, dazu Kerzen raus, damit man den Motor durchdrehen kann und sich die Lauffläche der Nockenwelle ansehen.
Kerzenwechsel halte ich je nach Zustand für nicht sofort erforderlich.
Auch wenn die Drosselklappenwelle klemmt, könnte man mit WD-40, Caramba, Bremsflüssigkeit etc. versuchen sie gängig zu machen

Jetzt würde ich versuchen den Motor nach Anbau Tank etc. mal mit einem Fremdstartkabel einige Umdrehungen ohne Kerzen durchzudrehen und dann richtig zu starten. Voraussetzung Ölstand und Kühlflüssigkeit ist i.O.
Ordentlich warmlaufen lassen und sehen, ob alles dicht ist. Dann könnte man Öl und Kühlflüssigkeit wechseln

Den Rest mus man dann nach Befund (harte Wasser-/Ölschläuche) Laufflächen der Federbeine etc. machen.
Radbremszylinder sollte man zerlegen und auf Riefen/Rostmarken untersuchen. Ich halte das Ganze für nicht so abenteuerlich. Hab schließlich schon Stromerzeuger mit seitengesteuerten! Antriebsmotoren nach 30 Jahren in der Mottenkiste wieder zum Leben erweckt.

Hallo TimLuc ,

vermutlich sind die Drosselklappenwellen ( links+rechts) fest bzw. eingerostet.
( da würde ich zunächst den Gaszug am Vergaser aushängen und die Drosselklappenwellen manuell betätigen wollen )
Sollten sie fest sein = I. Abhilfeversuch : mit WD 40 gezielt an den Seiten einsprühen und per Hand die Drosselklappen vorsichtig gängig machen .
Sollte dieser Mangel nicht beseitigt werden wirste wohl nach einem guten + gebrauchten Doppelvergaser suchen müssen.

zu den Gabelsimmerringen :
kann mir nicht vorstellen das sie defekt sind ( wirste ja sehen ob sich bei Gebrauch ein feiner Ölnebel an den Gabelunterholmen bildet)

zu dem Lenkkopflager :
ja dort können sich sicherlich nach der langen Standzeit ein paar Stellen( Riefen ) gebildet haben

zu der Kraftstoffversorgung allgemein :
vorsorglich den Kraftstofftank , den Benzintankfilter( Benzinhahn ) und auch die Kraftstoffleitung bis zum Doppelvergaser reinigen .
( vergesse aber nicht den zusätzlich eingebauten kl. Benzinfilter am T-Stück zwischen den beiden Vergaser )

zu Lager und Schmierstellen :
ist eine gute Idee , Lager für Zugstreben , Umlenkhebel , Federbeinbefestigung und auch den Haupt.- sowie Seitenständer abschmieren

zur Zündung :
Zündkabel + Zündkerzenstecker vorsorglich zur Vorbeugung wechseln.

Gruß LUDGER

EDIT : achso.... eingerostete Nockenwellen usw. habe ich bei meinen vielen Einkäufen von Standmaschinen noch nicht gesehen
( vorsorglich vor Inbetriebnahme Ventildeckel entfernen , Nockenwellen mit Ballistol-Spray einsprühen und ne... " Mütze " Öl nachkippen )
Am Schluß : hier ein paar Zeichnungen für den Doppelvergaser beigefügt :

B0000371.png..B0000370.png..B0000369.png..B0000368.png

und ja , wir haben sicherlich ein paar Teile für Dich wenn sie benötigt werden

Zum Benzinhahn:

wenn es der Erste ist, würde ich ihn gegen einen Neuen tauschen, sobald er undicht wird.
Das sind 2 Schräubchen und dazu noch den O-Ring zwischen Tank und Benzinhahn erneuern. Geht ohne den Tank abzubauen.
Tank entleeren mit etwas Schräglage nach links, dann auf Hauptständer stellen. So sollte beim Wechsel nichts mehr heraussabbern.

Begründung: Ist der gleich wieder undicht, hast Du beim Neuen von BMW Garantie, beim Alten mit neuen Dichtungen kaufst Du eben jetzt einen Neuen.

Hallo zusammen ,

neuer Benzinhahn ???

Ein kompletter Dichtsatz ( große Dichtung/ Membrane ) + kleinen O-Ring für den Tank ) kostet beim FREUNDLICHEN ca. 7.- Euro
und die Kanäle ( für Normalbetrieb/ Reserve) pustet man mit Druckluft aus .....fertig

Gruß LUDGER
PS: Artikelnummer Dichtsatz Kraftstoffhahn 16112345108

Hi Ludger,

ich hatte vor Jahren 16 € für den Hahn bezahlt und die Zeit war knapp.
Das war mir den Mini-Unterschied wert.
Nu isser was teurer:

ganzer Hahn 22.13 €
halber Hahn 7,52 €

Mir ist auch in Erinnerung, dass hier von einem Benzinhahn berichtet wurde, der trotz einsetzen des Dichtsatzes auch nicht dicht war
Bin mir da aber nicht mehr sicher.

Grüße nach Bremen aus dem heute endlich super sonnigen Stuttgart

Achim

Zitat von Stuggi

Hi Ludger,
ganzer Hahn 22.13 €
halber Hahn 7,52 €

Mir ist auch in Erinnerung, dass hier von einem Benzinhahn berichtet wurde, der trotz einsetzen des Dichtsatzes auch nicht dicht war
Grüße nach Bremen aus dem heute endlich super sonnigen Stuttgart ....Achim

Hallo Achim ,

ne ...ist klar , ich wollte Dich auch nicht verbessern ( SORRY )

Das eine neue Membrane evtl. weiter undicht ist liegt i.d.R an dem Gehäuse.- bzw. Deckelteil ( aus ALU ) was in den Jahren etwas porös geworden ist und wo dann die sog. Auflage nicht mehr stimmig ist.
Ich " glätte " die Auflageflächen immer mit feinem Schleifflies und gut issss.

Gruß LUDGER
ebenfalls einen besonderen Gruß nach Stuttgart

Zitat von Black F650

ne ...ist klar , ich wollte Dich auch nicht verbessern ( SORRY )

So kam es bei mir auch nicht an. Bin immer dankbar für Deine Beiträge
Jetzt kann jeder abwägen, was ihm lieber ist.
Ich jedenfalls werde mal meinen alten auseinander nehmen, säubern und konserviert einlagern.
Wer weiß wielange es die Hähne noch gibt.

@ Stuggi ............alles klar

@ TimLuc ..........der Wechsel von Kühlflüssigkeit + Bremsflüssigkeit ist anzuraten
und die Airbox( die Luftfilterbox ) würde ich vor den geplanten Wartungs.- / Testarbeiten generell entfernen .
So kann der Innenbereich besser von Ablagerungen + Dreck gereinigt werden und man erhält viel Platz für die Überprüfung der Vergaseranlage /der Ansaugstutzen + Sonstiges.

Übrigens : unsere Vergaser F läuft im " STAND " (bis ca. 2500 bis ??? Umdrehungen ) auch mit einer Zündkerze und die Airbox braucht dabei auch nicht montiert sein.

Gruß LUDGER

Zitat von Rubel76

Mhm. Bei uns kostet der halbe Hahn nur 3.50 mit Brötchen und heißt Broiler. Da tropft meist auch nur Fett raus....

Mein Anspielung war aber der rheinische Begriff: Halver Hahn

http://de.wikipedia.org/wiki/Halver_Hahn

Ich hoffe das Wiki lügt uns nicht an. Aber dafür haben wir hier ja auch genug Rheinländer zum Korrektur lesen

Und beim Wort Broiler war mir auch Deine Herkunft klar. Meine Frau ist auch in der Ecke groß geworden. WE

Der hat mit Geflügel aber auch gar nichts zu tun. Den bestellt man beim Köbes (in Kölle) und bekommt ein halbes Käsebrötchen. 15 Jahre als Preuße im Rheinland ....

meine Rede