Fehlersuche in der Bordelektronik

  • Hallo =) :wave:


    ich heisse Kilian und bereite mich gerade mit der F650 auf die schweizer Führerscheinprüfung vor.
    Hab sie letztes Jahr mit nur 34k km vom Vorbesitzer gekauft.


    Nun hat sich leider ein Fahler in der Bordlektronik eingeschlichen. -> die Blaue 15A Sicherung fliegt raus. Spannend ist, finde ich, wann sie das tut.
    Meines Wissens (das zugegeben sehr beschränkt ist) ist die blaue Sicherung für Licht, Hupe und Anlasser.
    Da der Vorbesitzer noch Heizgriffe montiert hat könnten die auch da dran sein, dass kann ich schlecht heraus finden.


    Hatte die Verkleidung schon komplett entfernt und mir alle erreichbaren Kabel und Stecker angesehen. Keinen eindeutigen Schaden entdeckt.


    Wenn ich im Stand die Verbraucher der blauen Sicherung durch teste klappt alles wunderbar. Hupe hupt, Licht leuchtet und blinkt und auch Fernlicht geht. Anlasser lässt an.
    Fahre ich los dauert es ca 100m bis die Lichter ausgehen (Geschwindigkeit war kaum höher als 30, noch im ersten Gang).


    Gestern habe ich dann noch eine kleine Runde gedreht mit abgeschaltetem Hauptlicht und die Sicherung ist fein geblieben. :blink: Das gibt natürlich Raum für Spekulationen.
    Bei einem Kurzschluss würde die Sicherung bei Lichtbenutzung auch im Stand durchbrennen?! :confused: ----- Ab hier müsste ich anfangen über die Ursache zu Spekulieren und zu raten.


    Ich hoffe dass ihr eventuell einige Ideen habt, wie ich am besten weiter suche. Oder wie ich denken muss, um den Fehler zu finden.

  • passiert das nur, wenn Du fährst, oder vielleicht auch im Stand wenn Du Gas gibst? Da steigt die Spannung etwas an.
    Im Stehen kannst Du auch mal ordentlich den Lenker einschlagen, hin und her bis Anschlag und mal Gabel eintauchen usw.
    Kann ja ein Wackler sein oder ein Wackler am Zündschloß (kommt oft genug vor).
    Wie sieht die Batterie aus? Leergekocht oder ist der Wasserstand O.K.? Reglerspannung messen ist auch nie ein Fehler.


    Geht Dein Lüfter? Der hängt da dran, so weit ich es weiß.
    Auch der Bremslichtschalter! Beide.

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  • Danke für deine Antwort. =)


    Ausfall passierte bisher nur beim Fahren. Im Stand Gas geben ging ohne Probleme.
    Beim Abnehmen der Verkleidung habe ich den Lenker gut hin und her bewegt. Werde das aber nocheinmal versuchen.


    Batterie:
    Bin letztes Jahr bis Anfang Dezember gefahren. Dann leider die Batterie erst nach 2 Wochen ausgebaut. Über den Winter an der Dose gelassen, dest. Wasser nachgefüllt und vor 2 Wochen wieder eingebaut.
    Scheint zu funktionieren.


    Bremslichter:
    Teste ich noch einmal, wurden aber während der Fahrt ohne Ausfall beide benutzt.


    Lüfter:
    Kann ich den im Stand testen? Letzte Woche ging er zwar, aber das kann sich ja geändert haben.


    Reglerspannung Messen: Das wirft viele Fragen auf.
    Welcher Regler? Welches Werkzeug nehme ich dafür? Wie mache ich das?

  • Also zuerst mal überprüfen, ob die Pole richtig festgezogen sind.


    Lüfter kommt sobald das Kühlmittel eine definierte Temp erreicht. Ob Du fährst, fliegst oder stehst ist dem egal. Laufen lassen , bis er angeht. Ist was defekt überhitzt Dein Motor und die Warnleuchte geht an, so sie funktioniert, sonst geht eben der Motor kaputt :whistling:.
    Wie man den Lüfter testet ist hier sicher oft genug beschrieben.


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    Regler: Multimeter DC, sollte an den Batteriepolen eine Ladespannung bei 14,3-14,7 V anliegen. Dazu muss der Motor laufen :wink:


    Der Regler wandelt den Strom in Gleichstrom und regelt die Ladespannung der Batterie. Die überschüssige Leistung der LiMa wird in Wärme umgewandelt (leider=Popoheizung)
    Die Batteriespannung (alle Verbraucher aus und den Motor ebenfalls aus, dann an den Polen messen wäre auch mal interessant.


    Ansonsten einzelne Verbraucher durchmessen und dabei am Kabelbaum wackeln.

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    Einmal editiert, zuletzt von Stuggi ()

  • Schlecht angezogene (lose) Batteriepole führen nie zu einem Kurzschluss, weil wenn nicht fest, dann auch nicht viel oder gar kein Strom. Bestenfalls verschmoren die Anschlüsse bei hoher Stromaufnahme. Leider weiß ich nicht welches Baujahr die 169 hat und ob es in der Schweiz-Ausführung bei der Elektrik Besonderheiten gab. Vergaserbestückunbg ist wohl anders aber hat ja keinen Einfluss. An der 15A Sicherung hängen folgende Verbraucher: beide Bremslichtschalter mit der Glühlampe. Scheiden IMO aus, ausser es gäbe einen Schluß vor der Lampe nach Masse. Dann würde aber das Bremslich ohnehin nicht funktionieren. Instrumentenbeleuchtung nebst Öldruckkontrollleuchte und LL-Leuchte, Kpühlwasserleuchte, Blinker, Fernlicht. Wie vorher, nur wenn ein Masseschluss der Zuleitung vor den Glühlampen erfolgt brennt die Sicherung durch. Danach ist ohnehin Masseverbindung. Der Regler ist vor der Sicherung angeschlossen, scheidet also eigentlich aus.
    Ich würde Folgendes versuchen: Batterie abklemmen. Die 15A Sichrung ziehen und mit einem Ohmmeter jeweils gegen Masse messen im Bereich so um die 10 Ohm. Da sollte jedenfalls unendlicher Wioderstandd sein. Am besten das Multimeter/Ohmmeter permanent anklemmen und alle Verbraucher nacheinander ein- und ausschalten. Wenn es irgendwo einen Widerstand > 1 Ohm gibt, muss man da weitergraben/-suchen und das Kbel vermutlich wg. Masseschluß erneuern. Lenker bewegen etc. und Kabel eventuell ebenfalls sollte man auch.


    Generell kann das Messen der Batteriespanung bei stehendem und laufendem Motor ganz informativ sein ist hier aber wohl nicht aussagekräftig. Sollte der Generator eine so erhebliche Überspannung erzeugen wären länmgst alle Leuchtmittel perdu.


    In diesem Sinne Gruß in die Eidgenossenschaft und viel Erfolg.

  • vielen Dank für den informatioven Input. Jetzt geh ich erstemal ein Multimeter kaufen =)


    für Ekkehart: das Baujahr ist 1996



    vor dem Losfahren erstmal die Bremsen überprüft und eine mögliche Ursache aufgetan. Beim ziehen der Vorderradbremse gibt es ein leichtes Zischen mit etwas Rauchentwicklung direkt hinter der rechten Fusraste. Es tropft wohl Bremsflüssigkeit auf den Kontakt der auf dem Foto zu sehen ist. Meine Vermutung ist, dass bei vermehrtem Bremsen die Flüssigkeit nicht schnell genug verdampft und damit einen Kurzschluss erzeugt.


    Klingt das plausibel?


    Was ich nicht weis; was für ein Kontakt das ist und warum die Vorderradbremse dort hinten eine Leitung hat. Und vor allem: Warum hängt der Kontakt so frei herum, ist das richtig so?


    Einmal editiert, zuletzt von Kilian ()

  • Das auf dem Bild ist der Bremslichtschalter.


    Nr 4 im Blid


    Ein Verbindung zur vorderen Bremse gibt es nicht.....außer das beide Schalter an der 15A Sicherung hängen (grün-schwarz), die andere Leitung geht zu der Bremsleuchte.

    Einmal editiert, zuletzt von traxx123 ()

  • Es tropft wohl Bremsflüssigkeit auf den Kontakt


    Egal wie....Bremsflüssigkeit tropft birgends einfach so...Und die soll auch gar nicht verdampft werden. Die soll Dir im Zweifelsfall das Leben retten und zwar in einem geschlossenen Bremssystem!!!!!!!


    Ist das Bremsflüssigkeit oder vielleicht Kühlflüssigkeit. Schau mal, ob der Stopfen auf dem Ausgleichsbehälter drauf ist und vorallem Dicht ist! Das läuft auch in diese Richtung. Eben erst bei einer F gesehen.


    Dein eigentliches Problem ist also ein anderes. Vorsicht mit der Bremse!!

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  • Hi,
    also kann man das Problem wohl schon Mal auf die Bremse eingrenzen. Gemeinsame Schnittstelle von vorderer und hinterer Bremsschalter ist ja die Birne. Ich hab`s schon erlebt, dass bei einer defekten Birne (jaaaa Glühlampe oder so) ein Kurzschluss entstanden ist - brennt die Birne beim bremsen (oder brennt gleich die Sicherung weg?). Ich würde da oder bei der Fassung mal nachschauen.


    Ansonsten beim Fußbremsen-Schalter weiter suchen, Stecker abziehen und testen, ob die Sicherung dann hält. Austretende Flüssigkeit wäre eine Kurzschlussmöglichkeit... So oder so wäre ja Kontrolle der Fußbremse angeraten, wie ist denn der Flüssigkeitsstand, verliert sie hinten Bremsflüssigkeit?


    Warum es dann beim Bremslichtschalter schmort/dampft? Wird vielleilcht irgendwie durch Kurzschluss heiß, bis dann die Sicherung durchglüht??


    Viel Erfolg, aber Du kommst ja näher!


    Gruß,
    Marc

  • Hallo Kilian, das was da auf deinem Foto zu sehen ist, ist der Bremslichtschalter der Hinterradbremse.Normalerweise ist dort noch ein Spritzschutz drüber( siehe hier die Nr.10)


    Könnte es sein das die Kabel an dem Bremslichtschalter beschädigt sind, sprich die Isolierung an der Stelle wo sich die beiden Leitungen kreuzen(Isolierung durchgescheuert)...!?


    Im Schaltplan kannst Du sehen das Beide Bremslichtschalter(vorne und hinten) von der blauen 15A Sicherung versorgt werden.


    wiring1-1.gif[/attach]


    Ansonsten kann Flüssigkeit an der richtigen(in diesem Fall falschen) Stelle natürlich auch zu einem Kurzschluss führen.....und Bremsflüssigkeit sollte dort auf keinen Fall austreten.Auch das solltest Du dir vielleicht mal genauer anschauen...

  • Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass am Bremslichtschalter irgendetwas verdampft.


    Über dem Teil verläuft der Auspuff. Vielleicht ist dort etwas drauf gedröppelt

  • Die anderen Dinge sind nicht falsch zu prüfen, wenn man schon dran ist und die Deckel runter sind.
    Ich spreche aus Erfahrung. So lernt man gleich alles kennen.

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  • Danke für den Schaltplan! Der ist sicher sehr nützlich.


    Das mit dem Kontakt der Bremslichter hat sich als unrelevant heraus gestellt da sich die Beobachtung nicht wiederholen lies. Bin heute bestimmt 40km gefahren und die Sicherung hält. Dabei waren alle relevanten Verbraucher in Benutzung (auch die Lüftung und einmal versehentlich das Horn).


    Leider ist etwas neues aufgetaucht, was eventuell damit in Verbindung steht (laut Schaltplan hängt sie an der 15A).
    Die Leuchte für den Leerlauf, ganz links "neutral" auf dem Schaltplan, weigert sich während der Fahrt zu leuchten - meistens. Auch wenn ich bewiesen im Leerlauf bin.
    Wenn ich den Motor abschalte und wieder Anschalte geht sie wieder. Da sonst alles geht weis ich gar nicht, was es sein soll.
    Ich werde aus Neugier und Vorsicht die Birne mal austauschen und genau nachsehen was ich an den Kabeln dort finde. Mehr fällt mir nicht ein.

  • Hallo Kilian,

    Das mit dem Kontakt der Bremslichter hat sich als unrelevant heraus gestellt da sich die Beobachtung nicht wiederholen lies

    Dass auslaufende Flüssigkeiten bei der Fahrzeugspannung zu Kurzschlussströmen führen, die Sicherungen auslösen, halte ich für unwahrscheinlich. Trotzdem würde ich auslaufende Flüssigkeiten, bei der Bremse erst recht, nicht auf die leichte Schulter nehmen, wie von anderer Seite ja auch schon geraten.


    Ich werde aus Neugier und Vorsicht die Birne mal austauschen und genau nachsehen was ich an den Kabeln dort finde.

    Es kommt - selten - vor, dass sich in Glühbirnen Drähtchen, die der Stabilisierung des Glühdrahts dienen, lösen ud einen evtl. auch nur vorübergehenden Kurzschluss auslösen. Insodern wäre auch mein Rat, die Glühbirne zu wechseln und die verdächtige auf lose Teile innen zu prüfen. Dei könnten bei den üblichen Fahrbewegungen und -vibrationen ihre Lage so verändern, dass es zum Kurzschluss kommt. Nicht ganz so selten ist der Kurzschluss durch eine durchbrennende Glühbirne, doch danach geht das Licht nicht mehr. Ansonsten wirken Fahrbewegungen und -vibrationen ggf. auf aufgescheuerte Kabel so, dass ein zeitweiser Kurzschluss vorkommen kann.

    Bei einem Kurzschluss würde die Sicherung bei Lichtbenutzung auch im Stand durchbrennen

    Im Stand lässt sich so etwas zwar meistens, aber nicht immer provozieren.


    Die Leuchte für den Leerlauf, ganz links "neutral" auf dem Schaltplan, weigert sich während der Fahrt zu leuchten - meistens. Auch wenn ich bewiesen im Leerlauf bin.

    Solange man den ersten Fehler nicht kennt, ist es schwer, einen Zusammenhang zu verneinen, aber bisherige Berichte über ähnliche Fehler hier im Forum lassen mich daran zweifeln:
    Lampe für Neutral geht nicht immer
    Leerlaufanzeige geht nicht


    Eckart