Kettenöler Basisversion

  • Basis-Kettenöler für F650 (und andere Mopeds mit Kettenantrieb)


    BMWs benötigen keinen Kettenöler, dachte ich - bevor ich mir eine F650 aus 1998 angeschafft habe. Der Zustand des Mopeds war - auf den ersten Blick - gut, die Mängel habe ich erst nach dem Kauf festgestellt.Was gar nicht ging: Permanentes Nachschmieren des Antriebsstrangs.Ein Kettenöler musste her. Gut gefallen haben mir McCoi und Rehoiler, auch weil sich die Kosten in Grenzen halten. Allerdings fand ich die Technik dieser Systeme schon überfrachtet für ein Gebrauchsmoped mit begrenzter Dynamik. Und so habe ich mich entschlossen, einen "eigenen" Öler mit Minimalanforderungen ans Laufen zu bringen.


    Die Grundanforderungen:


    Definiert einstellbare, viskositätsunabhängige Fördermenge.


    Keine externe Programmierung, Volumenstromänderung (2 oder 3 Stufen) über Schalter.


    Preiswerte Standardkomponenten, überschaubare Gesamtkosten (max. 60 €).


    Komponenten/Module:


    Geregelte Spannungsversorgung für die Elektronik, Pumpe fürs Öl mit definierter Fördermenge (Dellorto), einfache Verkabelung und Verschlauchung. Applikation an hinteres Ritzel mit Teflonkanüle. Die Beta-Version ist seit 2 Wochen eingebaut und verrichtet höchst unauffällig seinen Dienst im Heckbürzel. Ob die Fördermenge mit derzeit 2,9 ml/h optimal ist, kann ich noch nicht beurteilen.


    Bisher einziges Ärgernis: Mein Platinenlayout ist suboptimal (Lochrasterplatine), es ginge sicherlich hübscher/platzsparender. Hier suche ich noch einen Spezialisten, der mir unter die Achseln greift und ein Layout für eine geätzte Platine erstellt.


    Zum Thema "geeignete Öle" kann ich aber jetzt schon meine rudimentären Kenntnisse einbringen, auch für Verwender anderer Kettenöler.


    Bio-Öle:Biologisch gut abbaubare Öle, z.B. Triglyceride/Esteröle. Vorteile: Gut umweltverträglich, gute Schmierwirkung. Nachteile: Überwiegend neigen diese Öle zu Verharzung.Begrenzt kompatibel mit technischen Standard-Polymeren (NBR), Lack.


    Synthese-Öle: Ist ein Sammelbergriff und umfasst (auch) sogenannte Bio-Öle und andere synthetisch hergestellte Öle. Ein Synthese-Öl kann ein PAO (Poly-alpha-Olefin) wie auch ein Synthese-Ester (z.B. TMP-Ester) sein. Die Verharzungsneigung kann über die "Jodzahl" abgeschätzt werden - je weniger, desto besser. PAOs sind teuer, verharzen aber nicht.


    Mineral-Öle:Werden durch fraktionierte Destillation aus Erdöl gewonnen. Verharzung spielt keine große Rolle, die Viskosität kann sich durch Verdampfung niedrig siedender Bestandteile (unkritisch) ändern. Vergleichsweise schlechter Viskositätsindex.


    Meine Ölfavoriten:Derzeit mit meiner "Normaleinstellung" ist das ein Mehrbereichsöl SAE 15W-50 (bis die Kette sauber ist), danach wird ein SAE 65-80 Hypoid-Getriebeöl verwendet. Hinweise und Anregungen sind willkommen!


    Dank an Ludger, der mich ermuntert hat, diesen Beitrag ins Forum einzustellen!

  • Hallo Werner ( Alchemist ) ,


    Herzlich :welcome: hier im sehr guten BMW F650 - FORUM , u.a. auch speziell für die etwas ältere Vergaser F .


    Interessante Alternative von dir zu den gängigen Kettenöler die sonst angeboten werden . :thumbsup2::clap1:
    Für die Weiterentwicklung der eingesetzten Technik gibt es hier sicherlich noch den einen oder anderen Tipp/Ratschlag.
    Wie du weißt , bin ich eher ein sog. Praktiker und mit den Einsatz von Elektronik oder auch IT-Technik habe ich so meine Schwierigkeiten.
    Bin ja schon froh mein altes Handy ( Siemens S55) bei der Bedienung nicht zu zerstören.... :wacko::whistling:


    Wünsche dir noch viel Spaß hier im FORUM und natürlich eine sturz.-u. unfallfreie Mopedsaison 2015 .


    Gruß LUDGER
    PS: übrigens , zur Unterhaltung hier im FORUM gibt es unter Plauderecke einen Thread : " Witze ... dumm Tüch --- und mehr "
    LINK bitte anklicken
    dort stelle ich immer gern etwas ein was ich so bei der " Morgenlektüre " durch Zufall finde. :biggrin:

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:

  • Interessantes Projekt.


    Wirst du die Pläne zum Nachbau publizieren, oder willst du ihn irgendwann selber in Produktion geben für eine Vermarktung?


    Was das Platinen-Layouting angeht (bzw. die Elektronik): Wie hoch ist hier eigentlich die Leistungsaufnahme der Komponenten? Oder anders: Könnte man das vielleicht auch mit SMDs aufbauen um diese noch "kompakter"/kleiner hin zu bekommen?


    Und wie ist die Handhabe?
    Gerade wenn man mal vergessen würde rechtzeitig Öl im Tank dazu nachzufüllen und dann die Öl-Leitung entlüftet werden muss.
    Deswegen bin ich zur Zeit sogar am Überlegen auf den aktuellen CLS umzurüsten, da dieser selbstentlüftend ist.

  • Hallo tuxbrother,


    der vollständige Schaltplan muss von mir (besser: von jemand anderem) gezeichnet werden - derzeit ist das eine Sammlung der Einzelkomponenten. Vermarkten will ich nicht, lediglich veröffentlichen für Interessierte. Zwecks einfachem Auf- und Nachbau wäre eine geätzte Platine bzw. das entsprechende Layout natürlich super.


    Die Leistungsaufnahme der Pumpensteuerung liegt bei < 50 mA, die Pumpe zieht WÄHREND DES IMPULSES für 0,2 Sekunden 750 mA, man könnte somit die gesamte Stromversorgung über den µA 7812 laufen lassen und hat damit auch noch eine elektronische Sicherung inklusive. Im Mittel wird der Stromverbrauch bei <<100 mA liegen.


    Zumindest ein Teil der Schaltung könnte in SMD ausgelegt werden. Die Elkos, der Spannungsregler und BUZ11 benötigen aber schon Platz, den NE 555 gibt's wohl als SMD. Mit konventionellen Bauelementen sollten aber auch schon Platinenabmessungen von maximal 40 x 50 mm realisiert werden können; derzeit sind das noch 50 x 70 mm. Ach ja, ich bin eher Grobmotoriker, das Löten mit einer Lupe ist nicht mein Ding.


    Entlüftung: Bei einem Schlauch mit 2 mm Innendurchmesser werden zum Fluten aller Leitungen bei 3 ml/h rund 60 Minuten gebraucht. In der high-Stellung (ich habe derzeit nur 2) waren das 22 Minuten. Mit einem separaten Taster könnte das in 2 Minuten erledigt sein - ist eine Überlegung wert. Eine spezielle Handhabe gibt's nicht fürs Entlüften - die Dellorto PLE pumpt auch Luft ...

  • Moin, das sieht ja richtig gut aus, aber was ist daran Basis.


    Basis wäre für mich etwas ganz einfaches, ohne Strom, ohne Unterdruck und fachmännisch gelöteten Platinen.
    Ich habe die elektischen und die mit Unterdruck durch und bin auf die ganz einfache, günstige Lösung gekommen, die einfach funktioniert.
    Der Tutoro Chain Oiler ist so genial einfach und billig in der Anschaffung und läuft seit ein paar Jahren bei mir.


    Ein Blick lohnt sich.


    Lieben Gruß aus Dänemark


    André

  • Hallo André (norddeutscherjung),


    guter Hinweis auf den Tutoro Chain Oiler - den kannte ich noch nicht. Freut mich, dass dieses Modell bei Dir problemlos funktioniert. Habe mich im Netz mal etwas schlauer gemacht. Wenn ich das richtig sehe, arbeiten die Modelle dieses Herstellers alle nach dem Schwerkraftprinzip. Hier gibt es ein grundsätzliches Manko: Die Fördermenge ist (bei gleichem Öl) deutlich abhängig von der Umgebungstemperatur. Der Viskositätsunterschied (und damit die Fördermenge) zwischen 30 und 15 °C beträgt um die 50%, das ist schon beachtlich. Eine für 30°C ausgelegte, passende Schmierung ist dann bei 5 oder 10°C sicher nicht mehr optimal. Oder es wird am Öler ein Schräubchen gedreht oder ein Öl anderer Viskosität eingefüllt.
    Geht ganz sicher, will ich aber nicht. Und will auch keinen Absperrhahn fürs Kettenöl öffnen oder schließen - vergesse ja dank meines gehobenen Alters schon oft genug den Benzinhahn (der meist - nach Reparaturanleitung von Ludger - permanent geöffnet ist). "Basis" ist deshalb für mich eine temperaturunabhängige Fördermenge, und das geht recht gut mit einer Kolbenpumpe (wie eben mit Dellorto PLE). Der Rehoiler von Dete Axon ist schon eine recht ausgefuchste Sache; da ich aber bei Anpassungen nicht auf fremde Hilfe angewiesen sein will und mich auch nicht auf die Programmierung von µP einlassen will, habe ich mich für den Entwurf und die Umsetzung dieses Ölers mit Minimalanforderungen entschieden - je weniger Einflussgrößen/Module, desto weniger kann daneben gehen (80/20-Regel).


    Danke für die RE, allzeit gute Straßenhaftung - freundliche Grüße in den Norden!


    Alchemist (Werner)

  • Benzinhahn (der meist - nach Reparaturanleitung von Ludger - permanent geöffnet ist).
    [color=#000000][size=12][font='Calibri']Alchemist (Werner)


    Hallo Werner ,


    :confused: wann soll ich dies gesagt bzw. mitgeteilt haben ???


    Gruß LUDGER
    PS: oder habe ich etwas missverstanden in deinem letzten Beitrag ??? :notworthy1:

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:

  • Hi Ludger,


    so wie ich das verstehe, ist er froh den Hahn mit Deiner Hilfe wieder flott (dicht) bekommen zu haben und zwar so froh, dass er ihn, weil dicht, gar nicht mehr zu macht :whistling:


    Grüße


    Achim

    :wave: Hilfe beim Suchen? Forumssuche rechts oben oder besser in Suchmaschine folgendes eingeben: site: f650.de [Suchbegriff]

  • Grüß Dich, Ludger,


    Asche auf mein Haupt - die Sachlage habe ich wohl zu sehr verkürzt: Du hattest mir Tips gegeben, wie ich meinen Vergaser wieder dicht bekommen könnte und hast mir auch unentgeltlich 2 Viton-O-Ringe für die Schwimmernadelventile zugeschickt ( :thumbsup2: ).


    Seit Einbau vergesse ich jetzt öfter mal, den Benzinhahn zu schließen - weil nichts mehr stinkt und tröpfelt ...


    Freundliche Grüße - Werner

  • Moin Werner,


    Du hast vollkommen Recht. Der Tutoro ist wirklich Basis ohne Luxus und temperaturabhängige Durchflussmenge.


    Für meine 5000Km im Jahr ist das OK. Ich verwende als Schmiermittel meine Restbestände Kettensägenöl und Scottoil jeweils zur Hälfte. Das funktioniert super.



    Herzlichen Gruss


    André

  • Ich glaube ja ihr macht da n bisschen zu sehr ne Wissenschaft draus, und zwar auf unnötigem Niveau. Die Leute, die ohne Kettenöler Rum fahren machen das komplett nach Gefühl und immer mal wieder. Geht auch. Passt ihr denn die Ölmenge in irgendeiner Weise an, wenn es regnet (Öl wird abgespült) oder wenn es mal besonders staubig ist? Ich denke, eine durch Schwerkraft angetriebene und ausschließlich durch Zeit gesteuerte Schmierung (natürlich nur wenn die Zündung an ist) reicht völlig aus.
    Nichtsdestotrotz deine Überlegungen und Experimente sind ne gute Idee und auch gut umgesetzt. Ich find's nur n bisschen Overkill

  • Grüß Dich, Ludger,
    Asche auf mein Haupt - die Sachlage habe ich wohl zu sehr verkürzt:
    Seit Einbau vergesse ich jetzt öfter mal, den Benzinhahn zu schließen - weil nichts mehr stinkt und tröpfelt ...
    Freundliche Grüße - Werner


    Hallo Werner ,
    vorausgesetzt :
    - die O-Ringe der Schwimmernadelventilsitze
    - der O-Ring der Tankabdichtung zum Benzinhahn
    - sowie die große Dichtung im Benzinhahn selbst ist i.O ,
    dann sollte auch kein Benzin austreten wenn mal der Benzinhahn geöffnet ist bzw. geöffnet bleibt , auch bei einer längeren Standzeit.


    Nun ist das Missverständnis aufgeklärt . :thumbsup2: , Danke für die Richtigstellung :ok:


    Gruß LUDGER

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:

  • Passt ihr denn die Ölmenge in irgendeiner Weise an, wenn es regnet


    Ja ... geht bei mir auf Tastendruck in 10 Stufen.


    Ach und warum ich einen Kettenöler hab? Nun, weil ich keine Lust hatte bei meiner Laufleistung teilweise zwei Mal am Tag mit irgend welchen Kettensprays o.ä. rum zu machen, bzw. es wenn eher immer mal wieder vergessen habe und dadurch doch die Lebenszeit meiner Ketten stark verkürzt habe.


    Denke für Leute, die es nur bei schön Wetter als Hobby betreiben und eh nur wenige Tausend km im Jahr zusammen bekommen, wird sich ein Kettenöler kaum rechnen; aber für Leute, für die das Moped das einzige Fahrzeug ist und teilweise auch mal über 1000 km am Tag zusammen kommen (und so schon in einer Woche mehr auf die Uhr kriegen, wie andere in einem Jahr *), für die lohnt sich so eine Anschaffung schon.


    * Glaube so viele wird es hier nicht geben, die so wenig fahren, aber ich kenne da schon ein paar die jammern, wenn ich mit denen mal eine Tour fahre und sie dann eigentlich schon fast ihr Jahrespensium dadurch voll haben - kein Scherz. :pinch:

  • Hallo zusammen,


    als vorerst finaler Beitrag zu dem Thema: Ja, dieser Kettenöler kennt (nur???) 3 unterschiedliche Dosiermengen, die alle in der Dimension "ml/Stunde" definiert sind. Angaben in "Tropfen/was-auch-immer" halte ich für nicht belastbar. Leider hat sich niemand gefunden, der die Schaltung in ein "ordentliches" Layout überführen kann, und so schiebe ich für mich das Thema auf, solange mein Lötrasterplatinenlayout den Dienst zuverlässig verrichtet.


    Dank an alle, die sich beteiligt haben, allzeit ausreichende Haftung!


    Werner

  • Hallo,
    Mein Name ist Ulf. Seit letzem Jahr habe ich eine Sertão.
    für meine Moppeds habe ich eine ähnliche Lösung mit Magnetventilen bzw sogenannten Umschaltventilen erstellt.
    Von diese Ventilen sind mir mal einige in die Hände gefallen. Die OEM's kaufen diese für knapp 3€.
    Im Zubehör werden 70€ und mehr abgerufen. In den Kleinanzeigen findet man sie aber oft für ca. 10€ und dann
    wirds ja schon erträglich. Es gibt sie in verschiedenen Bauformen, auch bei dem Teil im Anhang muss der dritte Stutzen
    verschlossen werden, sonst Durchgang in Ruhestellung (2/3 Wegeventil).
    Die Schaltung ist ein auf einem FlipFlop basierender Pulsweitenmodulator und mittels Poti einstellbar auf Viskosität und
    Wetterverhältnisse hin. Die LED zeigt die Pulslänge.
    Zum Befüllen drehe ich ganz auf und gebe mit der Fahrradpumpe leicht Druck auf der Vorratsbehälter (Smoothieflasche).
    Dann dauerts keine Minute bis unten Öl ankommt. Da es nur ein Ventil und keine Pumpe ist, muss der Tank nach oben,
    z.B. unter die Sitzbank, ins Heck o.ä..
    Anbei der Schaltplan. Die Kondensatoren sind für 16V. Die Lochrasterplatine wurde etwa 3 * 4 cm groß.
    Die Bauteile kosten weniger als ihr Versand. Die Tropfmenge stellte ich für trockenes Wetter auf 1 Tropfen/min.
    Falls die Ölmenge auch bei kleinster Einstellung zu groß ist, kann eine Drossel eingesetzt werden.
    Gibt es z.B. von Festo oder man nimmt einfach ein Stück Silikonschlauch mit einer Klemme. Eine 10mm² Lüsterklemme tuts.
    Wenn man will, kann man sich so auch gleich die Elektronik sparen und lebt mit etwa 5-7 Watt Stromverbrauch.
    Meine Ventile erwiesen sich als dauerspannungsfest.


    Gruß Ulf

  • Basis-Kettenöler Update 20151111


    Dank Ulfs dankenswertem Engagement ist zwischenzeitlich das Layout für eine "gedruckte" Platine entstanden, der Nachbau sollte jetzt kein besonderes Problem mehr darstellen. An der Funktionalität hat es keine Änderungen gegeben, drei per Schalter umstellbare Fördermengen sollten reichen. Die Standard-Minimalmenge wurde von anfänglich 2,9 auf 2,0 mL/h reduziert - die Fördermengen können nach Bedarf nahezu beliebig variiert werden, siehe Excel-Arbeitsblatt. Die Stromaufnahme der Steuerung liegt bei etwa 30 mA (0,4 Watt), hinzu kommt für den Pumpenhub (0,15 Sekunden pro Hub) eine Stromaufnahme von ca. 750 mA. Wer mag, kann die Volumensteuerung und Impulsanzeige ins Cockpit verlegen, ich habe sie im Gehäuse der Schaltung im Heckbürzel untergebracht, will mich während der Fahrt nicht zusätzlich ablenken lassen. Eine automatische Abschaltung des Ölers im Leerlauf KANN erfolgen, hierzu muss die Speisung der LL-Kontrollleuchte angezapft werden und die Brücke auf der Platine MUSS (!!!) geöffnet werden. Ich habe mir diesen Aufwand wegen der geringen Dosiermenge erspart. Wenn definitiv für einen längeren Zeitraum bei laufendem Motor nicht geölt werden soll, kann auch das Licht ausgeschaltet werden …
    Hier die aus meiner Sicht für diesen Basis-Kettenöler hervorzuhebenden Pluspunkte:
    • Temperatur- und viskositätsunabhängige Öl-Fördermenge,
    • geringer Bauteilaufwand, überschaubare Störquellen,
    • einfache Anpassung der Fördervolumina durch Widerstandsänderung,
    • kein Nachtropfen bei abgeschaltetem Motorrad,
    • bei niedriger Geschwindigkeit UND hoher Belastung (Gelände) immer noch akzeptable Fördermenge und Schmierung.


    Tja, und mehr wollte ich nicht.


    Was man sonst noch so braucht (Empfehlung): Ca. 20 cm Kupferrohr mit 4 mm Außendurchmesser für die Zuleitung zum hinteren Ritzel, vielleicht eine Kugelschreibermine, die am Ende als Stützrohr in das Kupferrohr eingelötet wird und als Überzieher ca. 30 mm Teflonschlauch, der den eigentlichen Kontakt mit dem Ritzel herstellt - ich habe noch ein paar Zentimeter über. Etwa 100 cm PVC-Schlauch, 4 mm Außendurchmesser, ein paar selbstklebende Fixierungen für Elektroleitungen (Klebesockel mit Öse für Kabelbinder), einen Vorratsbehälter für das Öl (bei mir: Filmdose), ein paar Elektroklemmen (ich habe Tamiya Stecker verbaut) und natürlich die Dellorto-Pumpe PLE (der größte Kostenfaktor), vielleicht eine Einbausicherung (ca. 1 A - bei mir erfolgt die Absicherung über das Bordnetz "hintere Beleuchtung"). Die Pumpe wird direkt verlötet oder über 2 Flachstecker 2,8 mm verbunden - die Polung ist gleichgültig - das war's.


    Viel Spaß bei Nachbau - das manuelle Ölen/Fetten wird danach kein Thema mehr sein!


    Zu guter Letzt: Die Grundidee, die Schaltung, das Konzept, das Layout ist nach bestem Wissen und Gewissen entstanden. Es gibt keinerlei Garantien, keine Gewährleistung, nix Derartiges. Jeder Nachbau/Anbau erfolgt auf eigenes Risiko. Für Verbesserungsvorschläge bin ich natürlich offen und freue mich auf Rückmeldungen.


    Nochmals herzlichen Dank an Ulf, ohne den diese Veröffentlichung nicht möglich gewesen wäre.


    PS: Leider konnte ich xls- und psd-Anhänge nicht anhängen - bei Bedarf bitte PN!

  • Warum Update? Diplomatisch ausgedrückt: Die Entwicklung geht weiter. Weniger diplomatisch: Bei den real vorkommenden Spannungsschwankungen am Moped sorgte die zusätzliche Leerlaufabschaltung für Probleme. Mit Erweiterung durch einen zusätzlichen Transistor ist das behoben, die Schaltung ist nun robust - zwischen 10,0 und 15,0 Volt wird mit der projektierten Menge gefördert. Auch deutliche Viskositätsänderungen (10W-30 und 80W-90) spielen keinerlei Rolle für die Fördermenge. Die Funktion wurde an 4 separaten Aufbauten getestet (einmal Steckboard, drei "gedruckte" Schaltungen).


    Beigefügt Bildchen von der aktuellen Fassung zum Einbau in ein Hammond-Gehäuse (Conrad, 85 x 56 x 39, Hammond Electronics 1591LG). Der Strombedarf der Steuerung liegt bei ca. 35 mA, dazu kommt für den Pumpenhub (0,15 sec) eine Stromaufnahme von ca. 750 mA.


    Vollständige Nachbauunterlagen und ein Arbeitsblatt für die Fördermenge schicke ich gern zu (Format xlsx und psd - lässt sich hier nicht hochladen) - bitte dazu die private Emailadresse mitteilen. Eine persönliche Nutzung ist ausdrücklich erlaubt (gewünscht), eine kommerzielle Nutzung ist untersagt.


    Sind weitere Updates geplant? Ist möglich. Das jetzige Layout ist noch relativ voluminös, nach außen geführte Anschlussklemmen wären auch schön - ist aber alles eher Kosmetik. Nochmals herzlichen Dank an Ulf - ohne ihn wäre die Print-Version nicht entstanden.


    Allzeit gute Fahrt und immer ausreichende Bodenhaftung!


    Alchemist (Werner)

  • Hallo,
    mir hat es grossen Spass gemacht an der Sache mitzuwirken - auch wenn ich schon ein elektrisches "Schwerkraftsystem" habe.
    Werners Lösung ist bei weitem eleganter, da genauer und temperatur- und fallhöhenunabhängig.
    Zumal die vorgeschlagene Pumpe deutlich günstiger als ein neues beim Händler gekauftes Magnetventil ist.
    In dem Sinne ein doppeltes Plus, besser und billiger...
    Für den weiteren Aufbau der Verschlauchung fand ich dazumal das von Scott bereit gestellte Pdf sehr hilfreich.
    Ich glaube es ist derzeit auch hier zu finden:
    http://www.vn-teile.de/manuals/scottoiler/universalkit.pdf
    Die Auslaufdüsen hatte ich dann aus den Röhrchen von WD40 Flaschen gemacht, im Schlauch selber habe ich ein Stück federnden Draht
    der dafür sorgt, dass die Düse leicht ans Kettenblatt gedrückt wird.
    Bisher klappts super, die Kette wird meist nur noch gespannt wenn ein Hinterreifenwechsel ansteht.
    Gruß Ulf

  • Basis-Kettenöler Update 20170303
    Im Winter war genügend Zeit, diese Schaltung in Details weiter zu entwickeln.
    Sie kommt jetzt mit weniger Bauteilen aus, der Platzbedarf wurde geringer und ließ Spielraum für eine Anpassung der Grundbeölung. Per internem DIL-Schalter kann die jetzt komfortabel vierstufig individuell eingestellt werden im Bereich 1,6 bis 2,3 mL/h, per externem 3-Stufenschalter die Grundbeölung um 1,0 bzw. 2,3 mL/h (Standard) erhöht werden für spezielle Bedarfsfälle (Regen, M&S). Und bei Bedarf: Änderungen sind problemlos durch Anpassung von wenigen Bauteilen möglich, einfach berechenbar und definitiv 1:1 auf die Praxis übertragbar.


    Die Spannungsversorgung von Timer und Pumpe wurde entkoppelt, um bei „weicher“ Versorgungsspannung Quereinflüsse zu vermeiden, eine Sicherung wurde integriert. Die LED zur Anzeige des Pumpenhubs wurde auf der Platine fest verdrahtet – zwei Kabel weniger. Abschaltung der Beölung durch Abgriff der LL-Leuchte bzw. des Neutralschalters am Getriebe ist schaltungstechnisch weiter vorgesehen, aber nicht wirklich erforderlich. Etwas für Perfektionisten.


    Beigefügt Bildchen von der aktuellen Version, Einbau in ein Hammond-Gehäuse (85 x 56 x 25 mm). Die obere/linke Platine ist der erste Entwurf, die untere Platine - noch nicht fertig bestückt, technisch baugleich – die finale Version 2017V0c.


    Vollständige Nachbauunterlagen und ein Arbeitsblatt für die Fördermenge schicke ich gern zu (Format psd und xlsx - lässt sich hier nicht hochladen) - bitte dazu die private Emailadresse per PN mitteilen. Eine persönliche Nutzung ist ausdrücklich erlaubt, eine kommerzielle Nutzung ist untersagt.


    Allzeit gute Fahrt und immer ausreichende Bodenhaftung!


    Ganz herzlichen Dank an Ulf für die immer wieder konstruktive Projektunterstützung!


    Alchemist (Werner)

  • Ich wollte mich hier nochmal kurz zum Rehoiler melden, da ich gerade dabei bin, mir den zusammen zu stellen.


    Was kostet denn euer Eigenbau so etwa pro Stück? Ich befürchte nämlich dass der durch die einzeln geäzten Platinen ziemlich teuer wird.

    Der Rehoiler ist ein unkommerzielles Privatprojekt und reine Teilekosten liegt man üblicherweise bei unter 100 Euro. Wenn man wie bei der GS das Tachosignal irgendwo abgreifen kann und die Pumpe neu kauft (gibt's auch gebraucht für deutlich günstiger) landet man aktuell bei 90,35 Euro Teilepreise. Das löten und Programmieren der Elektronik übernimmt Dete wenn man sich das nicht zutraut (wie in meinem Fall). Funktionieren tut er noch nicht bei mir weil ich noch nicht alles hab (ein paar Kleinigkeiten wie zum Beispiel das Motorrad fehlen noch) aber mit dem bisherigen Ablauf bin ich sehr zufrieden.


    Alex