Erfahrungsbericht Pirelli Scorpion Trail vs Metzteler Tourance EXP

  • Hallo,


    da ich mich auf meiner Reifensuche für meine Dakar über mehr Erfahrungsberichte gefreut hätte, will ich der Nachwelt mal bisschen was erzählen.


    Ich hatte vorher den Tourance EXP von Metzeler drauf. Mit diesem bin ich dieses Jahr ca 5000km durch Europa gefahren. Soll heißen: Ich hatte genug Zeit ihn intensiv zu testen. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass der Reifen beim Kauf des Töffs schon drauf waren und aus dem Jahr 2010 waren. Also nicht mehr wirklich neu.


    Aber der Reifen ist wirklich sehr gut für etwas ängstlichere Gemüter. Man entwickelt ein gutes Vertrauen zu dem Reifen, weil er einfach so Konstant ist. Er ist sehr neutral und macht einfach nichts unerwartetes. Gleichzeitig hat man aber immernoch ein gutes handling. Man braucht etwas Kraft um die Kiste in die Kurve zu schmeißen, aber wenn man einmal drin ist, dann bleibt er auch stabil, so dass man Kurven sehr flüssig fahren kann. Selbst zum Ende der Reise, wo er langsam an der Verschleißgrenze angekommen war, konnte man ihn noch sehr gut fahren. Ich fand ihn aber etwas schmierig auf dem Vorderrad. Die Haltbarkeit war auf jeden Fall mehr als in Ordnung (nicht vergessen: von 2010 und er war schon deutlich angefahren).


    Dann letzte Woche (gezwungenermaßen) den PST drauf bekommen und gestern die erste Tour im bergischen gemacht:


    Die ersten paar Meter waren der Horror! Ich fühlte mich, wie ein Frischling auf dem Bike. Sehr rutschig und sehr kippelig.


    Nach ein paar KM dann das Grinsen: Wow, was für ein sportlicher Reifen für unser Bike! Ich will gar nicht behaupten, dass der Reifen für jeden was ist, aber wenn man auf direktes Ansprechverhalten und saubere Kurvenführung steht, dann los... mir ist natürlich klar, dass mein Metzeler schon down war, aber der war von der Charakteristik mal ganz anders. Der PST spricht wirklich direkt an. Es wird wenig Kraft benötigt um das Bike ins Kippen zu bringen. Wenn man das Bike einmal in Schräglage hat, dann ist die Linienführung top! Das rausbeschleunigen funktioniert tadellos in schräglage. Und selbst bremsen ist in Schräglage erlaubt. Ich hatte oftmals das Gefühl zu langsam für die Kurve zu sein, weil es mich eher nach innen, als nach außen getragen hat. Die Bremsen packen deutlich giftiger ( natürlich auch klar mit neuen Reifen ). Die Autobahnfahrt war fantastisch, weil dieses irre Lenkerflattern ab 170 km/h endlich weg war und die Dakar sich deutlich leichter in der Spur halten ließ. Auch der Spurwechsel ging einfacher dadurch, dass man so wenig Kraft zum kippen braucht.


    Ich werde hier immer mal wieder berichten, wenn ich was neues habe... (Regen, Verschleiß)!


    Bis dahin eine runde Fahrt!