Batterie wird nicht geladen :-(

  • Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben: Habe folgendes Problem bei meiner F50GS DAKAR (Bj. 2001):
    Die Batterie wird nicht geladen: bei laufendem Motor kommt an den Batterieklemmen keine Ladespannung (sollte ja so um die 14 V sein) an. Habe am Ausgang der Statorspule (Lichtmaschine) alle 3 Ausgänge (Widerstand) gemessen: zwischen allen 3 Ausgängen beträgt der Widerstand ca. 0,6 Ohm (d.h., weder Wicklungsschluss nicht Unterbrechung irgendeiner Spule).
    Wie kann ich am ausgebauten Regler messen, ob er i.O. ist oder nicht?
    War heute mit dem Regler bei der BMW-Niederlassung am Frankfurter Ring in München und die konnten (oder wollten?) mir auch nicht weiterhelfen.
    Bevor jetzt irgendein Schlaumeier antwortet: ja, die Stecker sind alle i.O.


    Danke für Eure konstruktiven Tipps!

  • Wie kann ich am ausgebauten Regler messen, ob er i.O. ist oder nicht?

    theoretisch ja, praktisch ein erheblicher Aufwand, da wäre es einfacher den Regler in ein anderes Moped einzubauen.


    eigentlich kommen nur 2 Kandidaten für das Problen in Frage:
    - Regler
    - LiMa


    ich würde es mit dem Ausschlussverfahren versuchen, das bedeutet sicherstellen das die LiMa i.O. ist, dann sollte es der Regler sein.


    1. Messung der 3 Phasen gegen Masse -> kein Durchgang wäre gut
    2. Motor laufen lassen und die 3 Phasen gegeneinander messen (Spannung sollte abhängig von Drehzahl bei allen Messungen gleich sein, meine Schätzung so ca. 60-70V)
    wenn das alles o.k. ist, fehlt nur noch die Strommessung. Denn wenn die Lima keinen Strom bringt, bringt sie keine Leistung.
    Falls du was zum messen des Stroms hast, gut so.
    Ansonsten gibt es die Notlösung eine Birne bzw. Durchgangsprüfer zwischen 2 Phasen zu hängen und schauen ob es leuchtet. Problem hierbei, die Birnen etc. neigen bei 60V nach sehr kurzer Zeit zum Durchbrennen.


    Ist der Strom bzw. Leistung der Lima auch o.k. würde ich auf den Regler tippen.


    Da an meinen bisherigen Moped beim Regler defekt immer eine zu hohe Spannung an der Batterie an lag, vermute ich ein Limaproblem. Aber vermuten heisst nicht wissen.


    Dann mal viel Erfolg


    :wave:

  • Als Alternative zum Glastempel kann ich dir den Motorradservice Pasing, Inhaber Häberle in der Planeggerstr. empfehlen. Ist zwar chronisch voll, aber ich bin schon seit langem gerne dort.
    Alternativ Tommy Wagner zum üblich stolzen Markenhändler-Kurs in Gräfelfing.

    Einmal editiert, zuletzt von da_flo ()


  • Servus Sepp,


    Danke für Deine Tipps!


    Deine Empfehlung Nr. 1 hatte ich bereits getestet: LiMa ist i.O.: Widerstand unter den 3 Wicklungen jeweils 0,6 Ohm und kein Masseschluss nach außen.
    Ergo kanns nur der Regler sein. Habe bei Ebay jetzt ´nen gebrauchten Regler beim ´nem Teilehändler für 45 € (BMW-Neupreis: 117 €) erstanden (hoffentlich funktioniert das Teil). :unsure:


    Gruß Guido :wave:

  • Hallo Guido,

    Ergo kanns nur der Regler sein. Habe bei Ebay jetzt ´nen gebrauchten Regler

    Für Dich kommt meine Antwort vielleicht etwas spät, aber wenn jemand anders noch interessiert:


    Wie kann ich am ausgebauten Regler messen, ob er i.O. ist oder nicht?

    Wie Rotax schon schreibt:

    theoretisch ja, praktisch ein erheblicher Aufwand, da wäre es einfacher den Regler in ein anderes Moped einzubauen.


    die konnten (oder wollten?) mir auch nicht weiterhelfen.

    Wahrscheinlich beides: Die Mechaniker sind keine Elektroingenieure und weil sich langwierige Analysen mit selten benötigter elektrotechnischer laborausrüstung schon aus Gründen der Wirtschaftlichkeit verbieten, werden die Werkstätten zumeist weder die nötige Ausrüstung noch das Wissen haben, so etwas durchzuführen.


    Ansonsten kann man grob die Gleichrichter-Funktion durch eine Speissung durch die Lichtmaschine mit Laborgeräten simulieren und das Ergebnis mit Messgeräten prüfen. Ich würde da so vorgehen: An die Plus- und Minus-Anschlüsse des Reglers würde ich als last eine Glühbirne anschließen. An die drei eingangsseitigen Anschlüsse käme ein kurzschlussfestes Labornetzteil mit einstellbarer Spannung, jeweils an zwei der drei Leistungen un den verschiedenen Kombinationen und Polungen. Die lampe muss dann zum Leuchten kommen. Die Regelwirkung wäre so zwar noch nicht getestet, aber bei dem Fehlerbild geht es ja vor allem um die Gleichrichterwirkung.


    Alternativ können man die verschiedenen Diodenstrecken und Thyristoren durchmessen, aber diese Ergebnisse sind abhängig von den Eigenschaftes des Messgeräts eventuell zu sehr interpretationsbedürftig.


    Habe am Ausgang der Statorspule (Lichtmaschine) alle 3 Ausgänge (Widerstand) gemessen: zwischen allen 3 Ausgängen beträgt der Widerstand ca. 0,6 Ohm (d.h., weder Wicklungsschluss nicht Unterbrechung irgendeiner Spule).

    Dire statische Messung allein sagt natürlich nichts darüber aus, ob eine Spannung entsteht, wenn der Motor die Lichtmaschine antreibt, denn falls sich der Rotor gelöst haben sollte, würde man das so nicht erkennen. Daher:

    Motor laufen lassen und die 3 Phasen gegeneinander messen (Spannung sollte abhängig von Drehzahl bei allen Messungen gleich sein, meine Schätzung so ca. 60-70V)

    Klappt das so, dürfte die Strommessung kaum noch ein Problem zu Tage bringen, denn bei dem niedrigen Innenwiderstand müsste genügend Strom fließen.


    Eckart

  • Hallo Eckart,


    zunächst einmal: Danke für Deine sehr umfängliche Antwort!
    Ich habe heute den gebraucht gekauften Regler eingebaut, aber leider war der offensichtlich nicht das Problem.
    Bin Deinem Rat gefolgt und habe bei laufendem Motor die 3 Phasen am Ausgangsstecker (Flachstecker mit gelben Leitungen) der LiMa gemessen: alle drei Phasen liefern ca. 24 V Wechselspannung. D.h., LiMa ist i.O.
    Frage: Wieviel Volt müssen denn oben an den Batteriepolen ankommen (auf jeden Fall über 12 V)?


    Gruß Guido

  • Hallo Guido,

    LiMa ist i.O.


    Regler eingebaut, aber leider war der offensichtlich nicht das Problem


    Batterie wird nicht geladen


    Die Lichtmaschine hast Du als in Ordnung identifiziert, der Regler soll es auch sein und die Batterie hattest Du vorn vorn herein als einwandfrei unterstellt - damit sind alle drei Kernkomponenten in Ordnung und wenn auch alle verbindenden Teile dies sind

    Stecker sind alle i.O.

    liegt kein Fehler vor.
    Wenn nicht ich etwas übersehen habe, liegt es nahe, dass eine der Diagnosen falsch war. Das fehleranfälligste Teil in diesem Zusammenhang ist eigentlich die Batterie. Hattest Du die geprüft und wenn ja wie und mit welchem Ergebnis ?

    Wieviel Volt müssen denn oben an den Batteriepolen ankommen (auf jeden Fall über 12 V)?

    Eine schöne Webseite zu diesem Thema ist: http://www.mdvp.de/Bat/Batterie.html - da findest Du auch die Spannungswerte.
    Schon zu Anfang hattest Du gesagt:

    Ladespannung (sollte ja so um die 14 V sein

    Das setzt allerdings die Funktion aller Komponenten voraus.
    Läge zum Beispiel ein Zellenschluss vor, wäre die Spannung an der Batterie um rund 2 Volt zu niedrig und der Eindruck könnte entstehen, dass nicht richtig geladen wird.
    Hattest Du die Batterie mit einem Ladegerät geladen ?
    Läuft das Motorrad mit der frisch geladenen Batterie einwandfrei - einschließlich des Anlassens ?
    Verändert sich überhaupt die Spannung, wenn der Motor läuft - und wie ?
    Schon beim Kauf von Neuteilen, bei Gebrauchtteilen aber erst recht - zumindest elektronischen, denen man von außen einen Defekt nicht unbedingt ansieht - besteht immer ein gewisses Risiko, ein defektes Teil zu erwerden.


    Dein Eröffnungbeitrag führt mitten hinein in ein möglicherweise nicht richtig analysiertes Problem - die Vorgeschichte fehlt.
    Wie kamst Du denn darauf, dass die Batterie nicht richtig geladen würde - man misst ja nicht ohne Anlass ?!


    Eckart

  • Hi Eckart,


    logisch habe ich die Batterie separat gemessen und geladen. Heute Nacht noch: sie hat jetzt 12,5 V ohne Last.
    Übrigens: ich hatte gestern mit Herrn Häberle (Tipp von Flo, siehe oben) telefoniert und er bestätigte, dass man an der LiMa ca. 60-70 V (Wechselspannung) bei erhöhter Drehzahl messen muss. Werde das nochmal überprüfen.


    Werde Dich (bzw. Euch) auf dem Laufenden halten.


    Gruß Guido :wave:

  • Hallo Guido,

    logisch habe ich die Batterie separat gemessen und geladen

    Sicherlich ist es naheliegend, aber entschuldige, dass ich nachfrage, was genau Du gemessen hast:

    ohne Last

    ist sicherlich die einfachste und für eine erste Einschätzung oft ausreichende Messung. Eine verbrauchte Batterie kann man aber nicht unbedingt daran erkennen, dass die Leerlaufspannung stimmt, sondern der Innenwiderstand erhöht sich mit der Folge, dass die Spannung bei Stromabnahme zusammenbricht .... und auch das Laden, vor allem das durch die Motorradelektrik, funktioniert dann nicht mehr richtig - will heißen: eventuell misst man die besagten 14 Volt nicht, aufgrund der Arbeitsweise des Reglers. Deshalb die (noch unbeantwortete) Frage:

    Läuft das Motorrad mit der frisch geladenen Batterie einwandfrei - einschließlich des Anlassens ?

    Regler und Lichtmaschine müssen für diesen Versuch nicht angeschlossen sein. Läuft das einwandfrei, ist ein Defekt der Batterie weniger wahrscheinlich.

    bei erhöhter Drehzahl

    Die Spannung der unbelasteten Lichtmaschine ist proportional zur Drehzahl, d. h.: doppelte Drehzahl -> doppelte Spannung. Mit angeschlossenem Regler gilt das allerdings nicht mehr.
    Ich hatte noch überlegt, ob es sein kann, dass sich der Rotor der Lichtmaschine von der Achse gelöst haben könnte. Vielleicht könnte jemand, der sie schon einmal auseiandergenommen hatte, diese Frage beantworten ? Würde das passieren, würde man unbelastet noch die richtigen Spannungen messen, elektrisch belastet würde der Rotor auf der Achse durchdrehen und die Lichtmaschine kaum Leistung abgeben.


    Eckart

  • Hallo Guido,


    ich hatte letztes Jahr bei meiner Maschine (BJ. 2002) das gleiche Problem - keine Ladespannung, Lichtmaschine und Regler o.K.
    Nach langer Fehlersuche habe ich festgestellt das die Ladeleitungen vom Regler zur Batterie (sind 2 Leitungen) beide keinen Durchgang hatten.
    Ursache war ein durchgescheuerter Kabelbaum hinter dem Einstellrad der Federbeinvorspannung.
    Vielleicht ists ja bei dir das gleiche.
    Dieser Fehler wurde hier im Forum übrigens bereits früher schon besprochen, kam schon öfter vor.


    Klaus

  • Zitat von »Eckart«

    Läuft das Motorrad mit der frisch geladenen Batterie einwandfrei - einschließlich des Anlassens ?
    Regler und Lichtmaschine müssen für diesen Versuch nicht angeschlossen sein. Läuft das einwandfrei, ist ein Defekt der Batterie weniger wahrscheinlich.

    Zitat von »gleching«

    bei erhöhter Drehzahl
    Die Spannung der unbelasteten Lichtmaschine ist proportional zur Drehzahl, d. h.: doppelte Drehzahl -> doppelte Spannung. Mit angeschlossenem Regler gilt das allerdings nicht mehr.
    Ich hatte noch überlegt, ob es sein kann, dass sich der Rotor der Lichtmaschine von der Achse gelöst haben könnte. Vielleicht könnte jemand, der sie schon einmal auseiandergenommen hatte, diese Frage beantworten ? Würde das passieren, würde man unbelastet noch die richtigen Spannungen messen, elektrisch belastet würde der Rotor auf der Achse durchdrehen und die Lichtmaschine kaum Leistung abgeben.

    Hi Eckart,


    1.) die Batterie habe erst letztes Jahr getauscht. Nichtsdestotrotz habe ich gestern ´ne Neue bei Polo gekauft, die ich morgen einbaue.
    2.) Wenn der LiMa-Rotor sich losgerappelt hätte, müsste der doch höchst wahrscheinlich seltsame Geräusche von sich geben, oder? => Tut er aber nicht!


    Gruß Guido :wave:


  • Hi Klaus,


    das ist ja ein interessanter Tipp! Werde das morgen gleich kontrollieren!


    Gruß Guido :wave:

  • Erfreuliche Nachricht: Die Batterie wird wieder geladen! :thumbsup2: :whistling:


    Ursache 1: Der Regler war tatsächlich defekt. Das bei Ebay für ein paar Euronen gekaufte Teil arbeitet einwandfrei.
    Ursache 2: Die Batterie war aufgrund des defekten Reglers wohl defekt (tiefentladen): sie hat die Ladespannung kaum halten können. Mit der neuen Batterie, die ich am vergangenen Samstag gekauft hatte, beträgt die Ladespannung jetzt wieder 14 V. :rolleyes:


    Danke, Eckart, Flo und Klaus für Eure wertvollen Tipps!


    Grüße aus Eching (Lkr. Freising, Oberbayern)
    Guido :wave: