F650GS kein anspringen, starten: weitere Fehlermöglichkeit

  • Moin zusammen,


    ich bin Erik und recht neu hier, lese ab und zu mal mit.


    Meine F650GS BJ.2000 100tkm original, guter Zustand, kein Wartungsstau streikte die letzten Tage auch.



    Dann erstmal vor allem hier durch die Erfahrungen gewühlt und zwar viele
    Übereinstimmungen mit meinem Problem gefunden, aber keine passende
    Lösung.



    Dies möchte ich an dieser Stelle nachholen bzw. ergänzen, anbei meine Problembeschreibung:



    Anfangs gestartet, startete wie normal, lief, ging nach ein paar Minuten aus und lies sich nicht mehr starten.


    Nicht mehr starten bedeutet, Anlasser dreht freudig den Motor durch, jedoch kein(e) Zündung / Anspringen.


    Steuergerät Reset, dannach lief sie wieder, ging aber auch nach ein paar Minuten wieder aus.



    Ab dann lief die Benzinpumpe nicht an beim Einschalten der Zündung,
    ebenfalls kein Geräusch vom Stellmotor aus dem Einspritzflansch (bei bewegen des Gasgriffs).
    Pumpe direkt versorgt, läuft.
    Temperaturleuchte geht beim Einschalten der Zündung nicht an, Abs-Leuchte aber schon und auch wieder aus.


    Pauschal alles gecheckt, was hier auch schon erwähnt wurde,
    Kraftstoff,
    Batterie,
    Verkabelung selbiger,
    Sicherungen,
    sämtliche frei zugängliche relevanten Steckverbindungen auf Korrosion und festen Sitz,
    anderes Steuergerät,
    mehrere Resets,
    alle Totschalter,
    Wassertemperaturfühler,
    Startschalter,
    Zündschloss,
    Verkabelung auf Kabelbruch so weit es ging...


    Spannungsversorgung am Steuergerät (gemessen am Sichungskasten) 10 - 11 V, (alle anderen Sicherungsplätze ca. 14 V bei angeschlossenem Ladegerät)


    Dann Batterie raus und den Relais- und Kabelbaumtrennkasten freigelegt,
    pauschal alle Steckverbindungen gelöst und Relais gezogen...


    Siehe da, die beiden kleinen schwarzen Relais mit fast wegkorrodierten Kontakten,
    eines davon sogar ohne Schaltfunktion, weiß jetzt hier an dieser Stelle leider nicht, welches welche Funktion übernimmt.


    Getauscht gegen neue, alles bestens.


    Vielleicht hilft es jemandem.


    Gruß Erik

    3 Mal editiert, zuletzt von eier ()

  • Hallo Erik,

    Vielleicht hilft es jemandem.

    Herzlich willkommen im Forum und vielen Dank für Deine Fallbeschreibung !
    Die meisten finden zum diesem Forum mit ungelösten Fällen, bei denen sie auf Tips zur Problemlösung hoffen.
    Da warst bei Deiner Fehlersuche ja sehr gründlich und sogar erfolgreich - herzlichen Glüchwunsch.


    Vielen Dank, dass Du mit Deinen Tips andersn helfen möchtest. Auch wenn das so schon etwas weiterhilft, wären ein paar genauere Angaben noch etwas hilfreicher. Selber musste ich in der Elektrobox zwar nichts reparieren, aber eine gelegentliche Störquelle ist das Entlastungsrelais. Das schaltet während des Anlassens unwichtige Verbraucher ab, ist aber selten Ursache eines Problems beim Anlassens; vorgekommen sind ein Kleben - da geht das Licht beim Abschalten der Zündung nicht aus oder Unterbrechungen - da fallen die entsprechenden Verbraucher aus. Ansonsten kenne ich nur noch das Anlasserrelais, das aber woanders sitzt und nicht so leicht mit den anderen Relais verwechselt werden kann. Im Übrigen weiß ich aus dem Forum, dass es ein paar Bauteile gibt, die Relais ähnlich sehen - aber Du hattest Die Teile ja geöffnet, da sollte ein Verwechseln ausgeschlossen sein. Vielleicht könnte jemand anhand Deiner präzisierten Beschreibung das Teil genauer identifizieren - das würde bei künftigen Fehlersuchen sicher helfen.


    Eckart

  • Hallo Eckart,


    die beiden Relais schalten jeweils die Versorgungsspannung für das Steuergerät und wie du richtig sagst,
    die Hauptverbraucher, wie z.B. Fahrlicht beim starten.


    Beides sind BMW Standard Mini Schliesser Relais mit 20A max.


    Ich habe diese nicht weiter erläutert,
    da es ja nur diese beiden gibt,
    zumindest was die Bauform betrifft.


    Diese sind auch leider nicht vergossen,
    wie bei Motorrädern eigentlich wünschenswert,
    aber deshalb können diese von außen auch wunderbar aussehen (auch Kontakte),
    nur von innen ist die Feinstmechanik und Elektrik leider hin,
    zu empfehlen ist alles einzufetten,
    naja 16 Jahre hats hingehauen... ohne Wintereinsatz, sonst sicher früher

  • Diese sind auch leider nicht vergossen,
    wie bei Motorrädern eigentlich wünschenswert,
    aber deshalb können diese von außen auch wunderbar aussehen (auch Kontakte),
    nur von innen ist die Feinstmechanik und Elektrik leider hin,
    zu empfehlen ist alles einzufetten,
    naja 16 Jahre hats hingehauen... ohne Wintereinsatz, sonst sicher früher


    Mit Kontaktspray sparsam, zur Vorbeugung ?


    africanfun :wave:

  • Hallo,

    zu empfehlen ist alles einzufetten,

    Fett und Strom sind Feinde, d. h. wenn man Fett anwendet, dann nicht an den kontaktgebenden Teilen, sonst löst man womöglich die Störung aus, die man eigentlich verhindern wollte.


    Mit Kontaktspray sparsam, zur Vorbeugung ?

    Kontaktspray ist eigentlich Kontaktreiniger. Diese entfernen Oxidationsschichten und laut Audruck auf der Dose kann die regelmäßige Anwendung Störungen vorbeugen.
    Dies allerdings durch die Regelmäßigkeit der Anwendung, nicht durch eine konservierende Wirkung, denn der elektrische Kontakt darf ja nicht verschlechtert werden. Das schließt irgendwelche Schutzschichten weitgehend aus.


    Ich weiß nicht, ob man ernsthaft empfehlen kann, das Motorrad jedes Jahr mal fast komplett auseinanderzunehmen, um das Allerinnerste zu pflegen - das dürfte man ja nicht auf die Relais beschränken, man bedenke allein die Vielzahl elektrischer Kontakte. Gewiss kann man das tun, ob aber der Nutzen noch in einem Verhältnis zum Aufwand steht ?


    Eckart

  • Dem kann ich nicht zustimmen,
    weder aus allgemein verbreiteter Anwendung noch aus meiner Erfahrung.


    Im KFZ und Motorradbereich werden Kontakte,
    welche zumindest aufeinander gleiten
    (z.B. Lenkstockschalter, Schleifring Hupe, Lenkeramaturen) normaler Weise gefettet.
    Batteriepole werden ebenfalls gefettet.


    Stark isolierende Fette natürlich vermeiden,
    aber Polfette etc sind bestens zur Konservierung geeignet.


    Kontaktsprays sind Oxidschichtlöser (z.B. Grünspan bei Kupfer).
    Dieses Mittel eignet sich gut für die Reinigung, ist aber recht flüchtig.
    Ein Schutz vor starken Witterungseinflüssen (Salz) ist zudem nicht gegeben.


    Einzig bei Steckern / Kontakten von Sensorik sind Fette zu vermeiden,
    diese sind meist aber auch mit wasserdichten Verbindungen ausgestattet.
    Bei allen anderen 12V Verbrauchern und deren Verkabelung wirken sich etwaig erhöhte Übergangswiderstände nicht negativ aus.
    Vorausgesetzt ist natürlich eine intakte Steckverbindung.
    Bei beispielsweiser nur punktueller Kontaktberührung und damit verbundener Querschnittsreduzierung ergeben sich mit und ohne Fett Probleme.


    Aufwand und Nutzen dieser Maßnahmen gehen Hand in Hand mit dem Nutzungsprofil.


    Bei ganzjähriger Nutzung und bei jedem Wetter empfiehlt sich eine Konservierung des Kabelbaums (nicht gedichtete Stecker und offene Kontakte).
    Aus der Erfahrung vieler Kollegen und meiner eigenen, ist dies ratsam, wenn man lange und störungsfrei unterwegs sein möchte.


    Bei einer ausschließlichen Schönwetternutzung ist der Ausgangszustand der Elektrik für viele Jahre haltbar und ausreichend.


    Das Verhältnis der Korrosionsbeständigkeit zwischen Sommer- und Winternutzung möchte ich mal gefühlt mit 10:1 benennen.

    3 Mal editiert, zuletzt von eier ()

  • Hallo Erik,

    Dem kann ich nicht zustimmen,

    Vielen Dank für Deine Meinung, auch wenn wir wohl nicht ganz auf einen Nenner kommen werden.

    Stark isolierende Fette natürlich vermeiden,

    Alle Fette sind isolierend. Der Unterschied ist, wie sich die Isolierschicht am Kontakt verhält:

    Batteriepole werden ebenfalls gefettet.

    Diehe dazu der Artikel zum Polfett bei Wikipedia.


    Einzig bei Steckern / Kontakten von Sensorik sind Fette zu vermeiden,

    Aber wo ist die Grenze ? Ich würde nie Fett an Kontakten verwenden, wo es der Hersteller nicht vorgesehen hat. Dies auch aufgrund einer eigenen, lehrreichen Erfahrung in meiner Kindheit:
    In meiner kindlichen Einfalt wollte ich meine Modelleisenbahn schneller machen, indem ich die Gleise einöle - dass sie führe wie ein geölter Blitz. Sie ist dann aber gar nicht mehr gefahren, machte allenfalls mal einen Rück, bevor sie wieder anhielt. Erst nach Reinigen der Gleise und der Räder der Lok funktionierte sie wieder. Die Ölschicht hatte den elektrischen Kontakt der Gleise mit den Rädern der Lok, die als Stromabnehmer dienen, unterbrochen, obwohl die Lok bleibeschwert war.


    Bei einer ausschließlichen Schönwetternutzung ist der Ausgangszustand der Elektrik für viele Jahre haltbar und ausreichend.

    Da will ich mich mal als Bei-jedem-Wetter-Fahrer outen, der trotzdem keine Maßnahmen gegen Kontaktkorrosion ergreift, ohne entsprechende Probleme zu bekommen. Allerdings altern die Motorräder bei mir nur begrenzt: Wenn sie nach wenigen jahren die 100000-km-Grenze überschritten haben (zuletzt: F650GS 130000 km in knapp 8 Jahren), denke ich an etwas Neues, Oldtimer werden sie bei mir nicht.


    Um auf das Ursprungsthema zurückzukommen: Die elektrischen Teile der Relais würde ich nicht fetten. Dass sie so schlecht gekapselt sein sollen, wundert mich, aber wenn dem so ist, wäre meine Präferenz, da nachzubessern.


    Eckart

  • Moin Eckart,


    okay, hatte jetzt schon wieder zwei Seiten zusammen geschrieben,
    aber ich denke das hilft nicht weiter.


    Ich gebe hier nur Empfehlungen weiter, welche sich bewährt haben.


    Schlussendlich muss jeder für sich entscheiden,
    wie er mit den konkreten Möglichkeiten umgeht.


    Besten Dank für dein Feedback und allen anderen ein gutes Gelingen bei der Behebung des Problems!

  • Hallo Zusammen ,

    meine F650GS wollte nach der Winterpause nicht mehr anspringen .


    Hier kurz die Fehlerbeschreibung und die Abhilfe:

    Anlasser dreht

    Benzinpumpe läuft nicht

    als Fehler stellte sich ein komplett wegkorrodierter Kontakt im gedichteten Stecker des Steuergerätes heraus .


    Nach provisorischem Ersatz des Kontaktes funktioniert der Startvorgang sofort.:rofl1:

    Den Gasgriff habe ich bisher nicht neu angelernt.

    Grüße

    Micha