Dekompressor? Motor "steckt" manchmal beim Anlassen

  • Hallo,


    habe gelegentlich folgendes Symptom:


    Der Anlasser zieht normal an, dann aber nicht durch, sondern bleibt (gefühlt) am Totpunkt stecken.
    Anlasser los lassen, neu drücken, zieht dann sauber durch und schnurrt los. Hat bis jetzt immer geholfen.


    Bei einer Batterie- / Kontaktschwäche kenne ich das anders: wenns einmal nicht geht, dann wars das.




    Mein nächster Verdacht war ein Windungsfehler im Anlasser.
    Wenn ausgerechnet der kaputte Strang der Ankerwindung am totpunkt steht, dann bleibt er stehen.
    Bein nächsten Versuch kommt dann wieder eine "gute" Windung an den Totpunkt und alles ist wieder gut.
    Aber von anderen Fahrzeugen kenn ich es, daß bei solchen Ankerfehlern der Anlasser dann ab und zu gar nicht mehr los zieht.




    Beim Blättern in der Reparaturanleitung anläßlich eines WaPu-Wechsels finde ich auf Seite 11.27:
    Fliehkraft-Dekompressor-Hebel prüfen


    Könnte es sein, daß ein irgendwie nicht funktionierender Fliehkraft-Dekompressor mein Symptom verursacht?


    Kennt jemand dieses Problem?
    Ist es etwas, womit man sich Sorgen machen sollte? Verschlimmert sich das, so daß ich irgendwann draußen liegen bleibe?
    Oder ist das ein kleines Übel, mit dem man einfach leben kann?

    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

    :dwarf: - :bikebayern:

  • Der Anlasser zieht normal an, dann aber nicht durch, sondern bleibt (gefühlt) am Totpunkt stecken.
    Anlasser los lassen, neu drücken, zieht dann sauber durch und schnurrt los. Hat bis jetzt immer geholfen.


    Bei einer Batterie- / Kontaktschwäche kenne ich das anders: wenns einmal nicht geht, dann wars das.

    das Phänomen habe ich in letzter auch wieder öfter.
    Bei meiner Dakar gehen dann alle Lichter aus und nach Loslassen vom Anlasser wird wieder neu "gebootet", beim nächsten Versuch läuft sie dann an.
    Das Problem hatte ich immer bei schwachen Batterien und da meine aktuelle Batterie nach ca. 8 Jahren langsam schwächelt ........


    Also ich tippe ich auf schwache Batterie.

    Könnte es sein, daß ein irgendwie nicht funktionierender Fliehkraft-Dekompressor mein Symptom verursacht?

    Kann sein, aber ich kenne noch keine F die damit Probleme hatte. Bei der G ist das ein bekanntes Problem.

  • Bei meiner Dakar gehen dann alle Lichter aus
    ((....))
    Das Problem hatte ich immer bei schwachen Batterien


    OK. Die Batterie bleibt auf der Liste der naheliegensten Verdächtigen.


    Werde beim nächsten Mal besonders auf die Lichter achten.
    Hatte die Batterie letzte Woche raus, aber kein Datum drauf gefunden.
    Kontakte habe ich gereinigt, sahen aber ganz ordentlich aus.
    Ich hatte auch Zündaussetzer bei Vollgas (selten). Da fand ich auch schon Batteriekontakte als Verdächtige im Forum.


    Bein einer schwachen Batterie würde ich aber eher Probleme nach längerem Stehen vermuten.
    Mein Problem taucht eigentlich eher bei warm gefahrenem Motor auf.

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    :dwarf: - :bikebayern:

  • Hallo!
    Meine Scarver hatte das von Anfang an. Da ich sie als Vorführer mit 1200km gekauft hatte, sie also quasi neu war, habe ich das als systembedingt normal angesehen. Es kam nicht sehr oft vor und wie von dir beschrieben, war der zweite Startversuch immer unauffällig. Batterie beobachten kann nicht schaden, aber solange sie ansonsten noch kräftig durchzieht, vermute ich keinen Defekt.
    Gute Fahrt!
    Gruß Joachim

  • ich nehm auch an, dass der Zylinder gelegentlich in einer ungünstigen Position steht und der Anlasser es dann einfach nicht schafft, aus dem nichts die Luft da drin zu komprimieren. Der Deko-Fliehkraftregler funktioniert ja auch nur mit Fliehkraft, also Drehbewegung. Oder?
    Ich hab das jetzt bei den Hessler Offroad Days auch n paar mal gehabt aber es ging ja sofort danach, deshalb denk ich da auch nicht weiter drüber nach.

  • Ich bin seit dem Start dieses Threads fast 2 Jahre und ca 30 Tkm gefahren.

    Es ist immer noch die gleiche Batterie drin.

    An das Problem habe ich mich gewöhnt, ich bis deswegen nie irgendwo stehen geblieben.


    Aber letzte Woche habe ich meinen Zylinderkopf (wegen eines Problems mit der Kühlung) zerlegt und ich glaube, ich habe die Ursache gefunden:

    Der Dekompressionshebel in der Nockenwelle wird mit einer sehr schwachen Feder in Position gehalten.

    Klar, der soll ja bei Startdrehzahl schon öffnen.

    Wenn ich den aber in seine Ecke drücke, klebt er irgendwie fest, als wäre Harz o.ä. im Öl gewesen.

    Ich vermute also, daß dieses Festkleben manchmal im Betrieb passiert. Dann funktioniert die Dekompression nicht, und der Anlasser schafft es nicht, den Motor über OT zu drehen. Aber der Ruck reicht vermutlich, das Festkleben zu lösen, und beim nächsten Startversuch dreht sie dann sauber durch.


    Ich werde vor der Montage des Kopfes den Deko mit Bremsenreiniger o.ä auswaschen und hier berichten, ob sich was geändert hat.

    Extra aufmachen würde ich den Ventiltrieb deswegen nicht.

    Aber wenn man da eh offen hat (z.B. zum Ventilspiel prüfen....) , empfiehlt sich ein Blick auf diesen Hebel.

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