Wohin mit dem Limaregler?

    Hallo, ich besitze eine BMW F650 169 BJ 1999 mit bisher nur
    20000 km Laufleistung.



    Ich habe sie vor etwa 2 Jahren gekauft und ein Jahr lang
    problemlos gefahren. Vor einem Jahr fing es an das sie plötzlich immer wieder
    mal einfach einbrach, die Drehzahl runter ging bis der Motor abstarb. Nach
    kurzer Wartezeit sprang sie dann wieder an und ich konnte weiter fahren.



    Als ich sie vor zwei Jahren gekauft habe wurde eine neue
    Batterie eingebaut.



    Diese Aussetzer häuften sich mit der Zeit und eines Tages
    ging sie dann an einer Ampel komplett
    aus und ich hatte keinen Strom mehr, alle Anzeigen und Beleuchtungen waren aus.



    Die Batterie war gestorben und dabei stellte sich raus das der Limaregler def. war.
    Ich habe einen gebrauchten bei ebay erstanden und eingebaut, sowie eine neue Gelbatterie
    eingesetzt.



    Sie lief dann auch wieder eine Zeit lang ganz gut. Dann fing
    das wieder an mit den Aussetzern.



    Ich dachte dann das es vielleicht an den Zündspulen liegen
    könnte und da, wenn sie heiß gefahren ist ein Aussetzer entstehen würde. Ich
    bin in einem MC und dort wurden viele Ideen auf so manchem Clubabend getauscht,
    ich selber habe jedoch nicht die Ahnung von Motoren, Elektrik und Technik.



    Ich habe dann auf Rat meiner Kollegen die Zündspulen,
    Zündstecker (habe leider erst hier erfahren das es besser ist Kunststoffstecker zu verwenden statt Metallstecker) , Zündkabel und Kerzen gewechselt, Sprit aus Vergaser abgelassen, Gas
    Zug erneuert und neu verlegt ( ich habe Fußgas, denn ich habe bei einem Unfall
    die rechte Hand verloren). Nix hat geholfen.



    Dann habe ich das Ganze im BMW Forum gepostet und von dem
    BMW Peter die Antwort bekommen das dies ein ganz bekannter Fehler sei und er
    hat mich auf verschiedene Links hingewiesen wo es auch wirklich immer das
    gleiche war. Die BMW springt gut an, läuft kurze Zeit vernünftig, dann brechen
    die Drehzahlen ein und über 3-4000 nur noch stottern und bocken. Immer ist es
    der Limaregler. Ich wäre da nicht drauf gekommen da ich den ja schon mal
    gewechselt habe, allerdings aus Unwissenheit einen gebrauchten erworben und
    auch wieder an der gleichen Stelle verbaut, denn inzwischen habe ich viel
    gelesen das der wohl ständig stirbt weil er an der Stelle unter der Sitzbank
    überhitzt. Ich habe nun bei MTP-Racing einen neuen Regler bestellt, allerdings
    wieder für die BMW und würde gerne mal wissen wie und wo der beste Platz wäre
    den neuen Regler zu verbauen damit er besser belüftet wird. Wenn das dann auch nicht länger hält werde
    ich es mit dem viel gepriesenen Honda Regler versuchen.
    Schon mal besten Dank für hoffentlich gute Lösungen
    Gruß
    Axel

    Hallo,
    Ich habe jüngst ein Bild gesehen, da ist der Regler rechts hinter der Air Box anstelle des Ansaugrüssels montiert gewesen.



    Ein guter Platz, da der Regler ständig Luftumströmt wird. Werde meinen auch umbauen.

    Beliebt is die Variante beim Luffiltereinlassschnochel
    Z.b.
    Ur-F - Regler wohl futsch....
    Beim Beschleunigen aus gleichbleibender Fahrt stirbt der Motor ab, als wenn kein Sprit mehr kommt
    Laderegler defekt ??
    Erneut der Laderegler
    Vosses umbau: Reglerumbau
    Stuggis umbau: (Nur ersichtlich für Freunde)



    Hier eine andere Variante:
    Laderegler Umbau - radikal


    Noch eine andere Variante:
    Ur-F - "kleiner" aber deutlicher Leistungsknick zwischen 3000 und 4000 Touren


    Eine weitere Variante:
    Gleichrichter

    Ärger dich auf jeden Fall nicht über defekt bestellte Teile. Bei der CB 500 Four von meiner Frau haben wir auch einen defekten Regler auf E-Bay bestellt. Das ist richtig mies bei der Fehlersuche :D

    Zitat von Byteprofi

    moin, hast Du das Bild noch oder kannst Du mir sagen wo Du es gesehen hast?


    Schau mal in meinem Profil. Da ist ein entsprechendes Bild, wie ich ihn an die Luftansaugung umgebaut habe.
    ... und um den Fragen vorweg zu kommen: Befestigt ist er ganz einfach mit Lochband. Gibt aber sicher "professionellere" Befestigungen.


    Gruß Klaus

    Besten Dank für die vielen Ideen und Beschreibungen. Ich bin gespannt und hoffe das der Regler an anderer Stelle montiert die Lösung für mein Problem ist. Wenn es so wäre, wäre es unbegreiflich das BMW da nie reagiert hat und die Fehlerquelle beseitigt hat.
    Gruß
    Axel

    Auf Aluplatte geschraubt mit Kühlkörper auf der Rückseite:
    klein_0001.jpg klein_0002.jpg


    Im Prinzip ist er weiter hinten besser aufgehoben, da man den Schnorchel belassen kann.
    Das sind die Bedestigungen für Kofferträger? Da ich nicht wüßte, was noch alles angebaut wird, habe ich mich für diese Schnorchellösung entschieden.

    :wave: Hilfe beim Suchen? Forumssuche rechts oben oder besser in Suchmaschine folgendes eingeben: site: f650.de [Suchbegriff]

    Einmal editiert, zuletzt von Stuggi ()

    Ich habe vor etwa 2 Jahren meinen Regler nach aussen verlegt und zwar wie man sehen kann mehr oder weniger völlig im Freien. Er wird auch bei 35°C bestenfalls (gemessen mit IR Thermometer) 50°C warm.


    Ich habe ihn an diese Stelle gelegt, weil ich die beiden vorhandenen Bohrungen recht und links von Sitzbankschloss gut verwenden konnte.


    Den "alten" Regler habe ich an Ort und Stelle gelassen und könnte jetzt im Falle eines erneuten Reglerdefekts innerhalb von 5min umstecken. Für den Rest des Moppeds habe ich zwar keine Redunanz aber hier immerhin. Böse Zungen behaupten ich wäre zu faul zum Ausbau und Verschließen der Befestigungslöcher gewesen.


    Die Verlegung des Reglers bei der ST ist genau so, nur optisch weil ich neues Alublech gekauft habe schöner, aber ohne Redundanz.

    Zitat von macgyver

    wie heiss wird der Regler eigentlich genau an der Originalposition ?
    nicht anfassbar ist ja nur ein Schätzwert :whistling:


    Das dürfte recht individuell sein. Bei meiner F waren es gefühlte 70°C+, also gerade noch anfassbar.
    Andererseits gibt es Bilder, wo sich der Regler komplett durch den Kunststoff geschmolzen hat und quasi auf dem Hinterrad zu liegen kam.
    Keine Ahnung aus welchem Kunststoff Aprilia seinerzeit die Teile gefertigt hat. Ich gehe aufgrund von mangelnder Langzeitstabilität nicht von PE aus. PP ist zwar mechanisch höher beanspruchbar, wird aber wie PE unter 0°C recht spröde. Bei beiden wäre der Schmelzpunkt bei 120/130°C.
    Auch wenn es deutlich teurer ist, werden bei den meisten technischen Teilen Thermoplaste wie PA oder ABS verwendet. Beide haben in ihren verschiedensten Ausprägungen Schmelzunkte von weit über 200°C.

    Ich habe nach längerer Fahrt bei sommerlichen Temperaturen unmittelbar nach dem Anhalten (<1min, absteigen, Handschuhe aus, Sitzbank ab, Messgerät aus dem Topcase) 85°C gemessen. D.h. im Inneren müssten eigentlich MilStd Bauelemente gewesen sein die das länger aushalten.


    Jetzt ist das Ganze recht erträglich. Das Alublech auf dem der Regler montiert ist, hilft nur wenig bei der Kühlung, die Vergussmasse ist nicht bündig, die Wärmeleitung findet nur über den etwa 3mm breiten Rahmen statt, aber jetzt ist das Teil im Luftstrom und die Kühlrippen sind in Fahrtrichtung. Einen gewissen Kühlluftkanal und eine Montage um 90° verdreht hätten vielleicht auch unter der Sitzbank etwas bringen können.


    Die Einspritzer haben ja den Regler schön vorne im Luftstrom.

    Habe meinen Regler letzte Woche mal wieder gemessen ( Alter : 23 Jahre !!! Originalposition)
    ohne Licht > Leerlauf ca. 14.5 V > Gas aufdrehen >> 3000 UPM > 14.3 V > 14.1 V
    Bei Licht an springt das MM auf 14.75 V > Gas aufdrehen >> 3000 UPM > 14.5 V > 14.3 V
    Batterie ist in allen Zellen noch auf MAX Füllpegel.
    Ich nehmen an , dass ich das ab jetzt besser mal in kürzeren Abständen beobachten sollte ?? :rolleyes:



    85°C zu 50 °C ist ja schon mal ne recht ordentliche Abkühlung ! :thumbsup2:


    wie groß ist der "Spalt" zwischen Vergussmasse und Blech ?
    würde hier Wärmeleitpaste noch etwas bringen ?
    Kann natürlich sein, dass die an diesem Ort nicht lange bleibt....


    Eine aktive Kühlung unter der Sitzbank mit Lüfter :
    https://cdn-reichelt.de/bilder…/E201/TITANTTC-004T2B.jpg
    ist nicht besonders effektiv bzw. praktikabel.


    VR Bauteile...
    http://faq.f650.com/FAQs/Photo…RAutopsyFlashimage015.jpg
    http://faq.f650.com/FAQs/Photo…RAutopsyFlashimage001.jpg

    Der Abstand zwischen Vergussmasse und und Alugehäuse betrug nach meiner Erinnerung etwa 2mm. Da Kunststoffvergussmasse ohnehin nicht übermäßig gut leitet (Wärme) habe ich auf Wärmeleitpaste verzichtet. Meine wäre auch am Platz geblieben, stammt von GE und hält laut Spezifikation 600°F aus ohne davonzufließen etc.


    Ich denke, wenn man nicht unter reproduzierbaren Bedingungen ständig prüft, sagen ein paar Zehntel Volt mehr oder weniger nicht sehr viel aus.

    Hallo,

    Zitat von Ekkehart

    Ich denke, wenn man nicht unter reproduzierbaren Bedingungen ständig prüft, sagen ein paar Zehntel Volt mehr oder weniger nicht sehr viel aus.

    Das denke ich auch und würde noch hinzufügen:

    Zitat von macgyver

    Bei Licht an springt das MM auf 14.75 V

    Das Multimeter misst nicht den zeitlichen Verlauf der Spannung und schon gar nicht des Stroms; von daher kann es irreführende Anzeigen bzw. deren Interpretation geben. Eher kann man aus

    Zitat von macgyver

    Batterie ist in allen Zellen noch auf MAX Füllpegel.

    schließen, dass alles noch in Ordnung ist.

    Zitat von macgyver

    Ich nehmen an , dass ich das ab jetzt besser mal in kürzeren Abständen beobachten sollte ??

    Ich weiß nicht, ob die Spannungswerte einen bevorstehenden Ausfall ankündigen. Die Werte sind auch nicht so eindeutig zu hoch als dass man sagen müsste, es wäre soweit - dagegen spricht der einwandfreie Flüssigkeitspegel. In aller Regel treten Defekte an elektronischen Bauelementen relativ plötzlich auf. Von daher kann man höchstens versuchen, durch zuüges Reagieren noch die Batterie zu retten, wenn der Regler ausgefallen ist.


    Zitat von macgyver

    Alter : 23 Jahre !!! Originalposition

    Ich sehe 2 sinnvolle Handlungsalternativen:

    • Never change a running system - für eine bekannte Konstruktionsschäche hat der Regler doch sehr lange gehalten (wieviele km ?) und wenn er nach so langer Zeit ausfiele, wäre das "im Rahmen".
    • Bei einer bekannten Schwäche wäre es doch töricht zu warten, bis der Sörfall eintritt. Da wäre es doch sinnvoll, einer Panne zuvorzukommen und vorher Maßnahmen zu ergreifen.


    Eckart

    Ich kann da Eckart nur zustimmen. Ich habe mich vor Jahren beruflich mit FMECA (failure modes effects and criticality analysis) im Bereich von Flugkörpern beschäftigt. Klingt wissenschaftlicher als es ist. D.h. wann fällt ein Teil aus, wie groß ist der Schaden, was muss man tun, um die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, dass der Schaden auftritt.
    Der praktische Effekt ist aber wie Eckart gesagt hat: Never change a running system, oder never change a winning team oder don't fix it when it ain't broke. Wenn ein Regler 23 Jahre gearbeitet hat, ist die Wahrscheinlichkeit, das er morgen den Geist aufgibt auch nicht größer als die Wahrscheinlichkeit, dass der neue Regler einen Frühausfall erleidet. Ich sage da nur Badewannenkurve oder Wöhlerdiagramm.


    Wenn man natürlich eine 5 Jahre alte Batterie einen Tag vor einer langen Urlaubsreise auf den Balkan tauscht ist das sicher pfiffig. Noch klüger wäre allerdings sie vielleicht 4 Wochen vorher zu wechseln.

    Hallo Eckart & Ekkehart :wink:


    danke für eure ausführlichen Betrachtungen,
    als ITler beschäftige ich mich ja auch permanent mit MTBF und der
    möglichen Kompensation durch den Aufbau von Redundanzen.
    Viele Dinge sind hier im hochpreisigen Segment auch wirklich auf Langlebigkeit
    ausgelegt - weniger auf planned obsolescence,
    auch never-change-a-running-system bzw.
    don't fix it if it ain't broke gehören zu meiner Einstellung.


    Komponenten eines Fahrzeuges können lange halten müssen aber nicht,
    bei meinem Auto war jetzt schon 2 x die LIMA defekt mit dem gleichen Fehler ( Lagerschaden, Garantie )
    WAHRSCHEINLICH geht auch der Ersatz wieder einen ähnlichen Weg :giggle:


    Der Regler der F650 ist er ja eigentlich am falschen Ort für eine geplante lange Lebensdauer,
    bei den Nachfolge Modellen der F-Reihe wurde ja daraus gelernt. :whistling:


    Das meiner nun schon solange hält kann auch Glück sein, ob ich ihn als vorbeugende Maßnahme JETZT
    nach der langen Zeit noch ins Freie verlege, um die Lebensdauer weiter auszudehnen, kann auch unnötig sein,
    aber vielleicht werde ich mir mal einen Ersatz von MTP zu Hause bereitlegen. :notworthy::whistling:


    :wave:


    Mac

    Zum draus gelernt: jain. Der ist original fast vollständig vom Motorschutz verdeckt. Dieser hat zwar auch ein paar Kühlungsschlitze aber die sind auch eher dekorativ. Beim noch größeren und weniger gut belüfteten Motorschutz von TT kriegt der Regler kaum Luft ab. Lebt trotzdem weiter