Immer wieder Startprobleme, woran liegts?

  • Hi,


    Irgendwie komme ich nicht dahinter, woran es liegt, oder was da falsch läuft.
    Unsere kleine GS, die meine Frau fährt, F650GS, Bj. 2001, Einspritzer, zickt immer beim Anlassen. Gelaufen ist sie etwa 23.000km.


    Wie man so lesen konnte gibt es da wohl ein Startprozedere, welches wir wohl nicht so recht eingehalten haben. Fahre selber eher 2Zylinder Boxermodelle, wo es da keine Probleme gibt.
    Wie auch immer, nach längerem georgle bei der Kleinen, konnte ich sie dann mit Gas zum Starten bringen. So war es die letzten Jahre eben.
    Aber zufrieden bin ich mit dem Startverhalten nicht.
    Habe daher, Zündkerze, Luftfilter neu, Kundendienste soweit selber erledigt. Ventileinstellung Einlass:0,12, Auslass: 0,22


    Mit Anlernen, auch mehrmals und dann starten ohne Gas, geht gar nicht, Zündung ein und wieder aus, wie es meine Frau macht und irgendwann springt sie zumindest bei meiner Frau an, bei mir eher nicht.
    Sprit dürfte sie genug kriegen, oder liegt es an mir, vor lauter Ungeduld dreh ich dann schon mal am Gasgriff, wenn gar nix geht, will heißen nach Sprit riechts dann schon.
    Meine auch, dass es während der erfolglosen Startversuche, so ein schnorchelndes Geräusch, so über dem Ansaugtrackt, Einspritzanlage gibt, wenn ich kurzzeitig unterbreche, ist das normal.
    Wenn sie mal angesprungen ist, läuft sie ohne Probleme.


    Wo soll ich suchen, beim Starten, Anlasser dreht und orgelt, Mäusekino ohne Auffälligkeiten, aber anspringen will sie nicht.


    Hat jemand eine Idee


    Danke für evtl. Vorschläge. :director:


    Gruß
    Alfred

  • Ist das Ganze temperaturabhängig?


    a) Außentemperatur
    b) Motortemperatur


    Startet die Maschine williger, wenn


    c) die Kupplung gezogen ist
    d) der Seitenständer eingeklappt ist?

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

  • Hi,
    Danke für Deine Antwort.
    Temperatur hat eher keinen Einfluss. Kupplung und Seitenständer auch nicht.
    Benzinpumpe meine ich, funktioniert, zumindest höhre ich sie.
    Irgendwie fehlt beim Starten, die letzte Komponente, es ist kurz davor dass sie anspringt, aber dazu kommt es nicht, wenn ich dann Gas gebe, ist Ende und ohne stottert sie rum, ohne richtig zum Laufen zu kommen.

  • Hmm, jetzt wird es etwas schwieriger... Wenn Sie denn angesprungen ist: dreht sie "ruckelfrei" hoch?


    Besagte Beschreibung ("...ist kurz davor, dass sie anspringt...") könnte unter der Voraussetzung, dass beim Starten kein Gas gegeben wird, auf ein zu mageres Gemisch hinweisen."Klassiker " fürs schlechte Anspringen wären dann Ansauglufttemperatursensor und - eher weniger häufig - Drosselklappenpoti. Ohne Fehlerspeicher Auslesen machen weitere Versuche wenig Sinn, da besagte Komponenten auf Verdacht gekauft und getauscht werden müssten. Stünde eine zweite F bereit, könnte man wenigstens mal den Temperatursensor quer tauschen. Vorher natürlich erst prüfen, ob kein Kabelbruch erkennbar ist. ;)

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  • Hi,
    ja schwer zu beschreiben. Zum kompletten Anspringen kommt es leider nicht, tuckert ein paar Takte vor sich hin und in der Vergangenheit konnte man sie dann mit Gas irgendwie durchreissen, dann lief sie.
    Momentan hab ich die Batterie, eben ohne Gas zu geben, ziemlich leer georgelt, muss ich erst wieder laden.


    Fehlerspeicher auslesen, wäre wohl sinnvoll. Ansonsten, kann man den Ansauglufttemperaturfühler überprüfen, oder umgehen?


    Kabelbruch hatte ich beim Zündschloss, eben auch der Klassiker.
    Danke für Deine Hilfe.


    Gruß
    Alfred

  • ich würde als erstes mal eine Autobatterie mit Überbrückungskabel anschliessen und schauen ob es besser wird.


    Wenn nein, geht die suche weiter ...

  • Ansonsten, kann man den Ansauglufttemperaturfühler überprüfen, oder umgehen?

    Man kann den Ansauglufttemperaturfühler ausbauen und die Kontakte überbrücken. Dann wird die Motorelektronik in den "Notlauf" gehen. Inwieweit sich das Startverhalten jetzt ändert, vermag ich nicht zu sagen. Ein neuer Fühler kostet ca. EUR 40. Dann doch lieber erst den Fehlerspeicher checken... Die Idee des erneuten Startversuchs mit vollem (bzw. Ersatz-) Akku ist gut.

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  • Guten Morgen,


    habe meine 2000er GS letzten Sommer mit 42.000 km erworden und hatte auch so meine lieben Startschwierigkeiten. Der neue Billigbleiakku hat daran nichts geändert.
    Im Frühjahr habe ich die Hawker (Basba) eingebaut, das Drosselklappenpoti neu angelernt (ja, ich hatte auch immer gedreht beim Anlassen) und nun drücke ich den Anlasser nach Ablauf der vorgeschriebenen Selbstprüfung der Zündung und sie schnurrt sofort, auch letzte Woche bei 5 Grad Celsius und 20W50. Batteriethreads zur Hawker habe ich gelesen und bin das Risiko von Hitze (Öltank) und Überspannung beim Laden eingegangen. Wenn sie frühzeitig aufgbit, probiere ich die Yuasa.


    Interssant waren für mich als Nichttechniker Laufverhalten und Verbrauchsanstieg nach abgefallenem Luftsenorkabel nach Scottoilermontage.
    Von Rundlauf war keine Spur mehr und der Verbrauch war um 0,5 Liter / 100km gestiegen. Jetzt ist alles fein.


    Vor dem Hintergrund meiner Erfahrung unterstütze ich den Versuch mit der Starthilfe!


    Viel Erfolg!

  • Moin,


    ich würde es einmal so versuchen:
    1. Die Drosselklappen-Stellung neu einlernen. Das geht so:
    - Zündung EIN und warten bis alle Lampen AUS, bis auf die Öl- und Leerlaufanzeige. Dann Gas 2x ganz AUF und wieder
    ZU drehen. Zündung wieder AUS (einlernen der Drosselklappen Stellung).
    2. Zündung wieder EIN und warten bis alle Lampen AUS, bis auf die Öl- und Leerlaufanzeige. Jetzt STARTER-Knopf
    drücken und auf keinen Fall am Gasgriff drehen (das ist beim starten der GS/CS immer zu beachten).


    Aus meinen CS-Zeiten habe ich erfahren müsse das sich der Einzylinder mit einer schwächelnden Batterie immer etwas schwer tut.
    Also auf volle Batterie achten und die Batteriepole auf festen Sitz überprüfen.
    Auch mußte ich feststellen das meine CS nach einem Ölwechsel mit Öl 20 W 50 schlecht ansprang.
    Ich habe darauf wieder Öl 10 W 40 eingefüllt und das Startproblem war damit erledigt.


    Gruß Jürgen

  • Zum Drosselklappe anlernen habe ich gelernt, das ganze 3 mal (nicht 2 mal) zu machen und sie nach dem langsamen aufdrehen von alleine zuschnellen zu lassen (nicht zudrehen). Aber das sind Forumsweisheiten, habe das noch nie von irgendeinem BMW Profi bestätigt oder berichtigt bekommen.
    Manchmal muss man das mehrmals machen bis es klappt. Wichtig: alles ganz in Ruhe machen. Nach Zündung an erstmal warten bis alle Lampen auf sind, dann langsam Gas aufdrehen, nach Prozedur Zündung kurz an lassen und auch ein paar Sekunden aus lassen, bevor man startet. Und bei jedem Motorstart (wie übrigens auch beim Auto) warten, bis alle Lampen, die aus gehen sollen, aus sind.

  • Danke euch für die Tipps und Beiträge.
    Dann werde ich mich morgen ans Werk machen mit zusätzlicher Batterie, anlernen und mir dabei viel Zeit lassen. :thumbsup2:


    Gruß
    Alfred

  • Zum Drosselklappe anlernen habe ich gelernt, das ganze 3 mal (nicht 2 mal) zu machen und sie nach dem langsamen aufdrehen von alleine zuschnellen zu lassen (nicht zudrehen).

    Das 3-malige Öffnen und Schließen habe ich auch immer beherzigt. Den Gasgriff "widerstandslos" in die "0"-Stellung schnellen zu lassen, halte ich für sinnlos. Das Motorsteuergerät soll lediglich den gesamten Verstellbereich des Potis "lernen". Das geht besser, wenn man behutsam vorgeht - genau so wie beim Öffnen der Drosselklappe.


    Aber noch eine Idee an den Threadersteller - re. Überprüfung des Ansauglufttemperaturfühlers: im Avatar sehe ich eine weitere BMW-Maschine (R). Das Ding hat ebenfalls einen Ansauglufttemperaturfühler. Es mag sein, dass dieser nicht in den Ansaugtrakt der F passt. Aber wenn die Anschlüsse (Steckverbindung) stimmen, könnte man mal den Fühler der R an die F kemmen und abwarten, was passiert. Ändert sich das Startverhalten, wäre das ein Indiz für einen defekten Fühler.

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

  • Hi,
    so hab jetzt die Batterie geladen und zusätzlich ein Powergerät zum Fremdstarten, max 200Ampere angeschlossen, anschließend Prozedere mit dem Gasgriff und dann Startversuch.
    Also Strom war genügend da, der Anlasser dreht ordentlich, bevor sie anspringt geht er in den Freilauf, höre ein deutliches surren.
    Nächster Versuch ähnliche Symthome, Anlasser dreht springt aber vorher heraus. Manchmal hört es sich ziemlich metallisch an, was da bei dem Startversuch im Bereich des Anlassers hörbar ist. Kein mahlendes Geräusch, eher Schläge, wenn der Anlasser eingreift und wenn er fast rausknallt.
    Steuerung vom Anlasser? Müsste dieser nicht orgeln und drehen und erst in den Freilauf gehen, wenn die Maschine tatsächlich angesprungen ist?
    Wo soll ich jetzt ansetzen, was gibt es da für Komponenten?


    Ist irgendwie zum Verzweifeln.


    Gruß

  • Müsste dieser nicht orgeln und drehen und erst in den Freilauf gehen, wenn die Maschine tatsächlich angesprungen ist?

    genau so sollte es sein, der Freilauf schützt den Anlasser vor hohen Drehzahlen oder anders gesagt, sobald die Kurbelwelle schneller dreht als der Anlasser sollte der Freilauf einsetzen.

    Wo soll ich jetzt ansetzen, was gibt es da für Komponenten?

    1. Anlasser
    2. Freilauf
    3. Deko-Automatik
    4. Anlasserrelais
    5. Starterknopf
    6. Verkabelung


    die Punkte 1 / 4 / 5 / 6 können dafür sorgen, das die Drehzahl vom Anlasser zu gering ist.


    ich hoffe mal der Drehzahlmesser zeigt was an beim orgeln, wie hoch war die Drehzahl?
    Ich könnte morgen mal bei meiner Dakar den Zündkerzenstecker abziehen und orgeln, dann hätte man einen Vergleich (falls der Drehzahlmesser was anzeigt).


    Um die Punkte 4 / 5 / 6 auszuschliessen würde ich mal mit einem Überbrückungskabel vom Pluspol der Batterie direkt auf die Plusleitung des Anlassers gehen (bei eingeschalteter Zündung).
    Bitte mit größter Vorsicht, denn wenn das Überbrückungskabel irgendetwas anderes (elektrisch leitendes) berührt als den Pluseingang des Anlassers wird es unangenehm.
    Ist das Problem weiter vorhanden, scheiden 4-6 aus. (am besten wieder mit angeschlossener Powergerät)


    zu 2. habe ich keine Idee warum der Freilauf das Problem sein soll
    zu 3. wenn die Deko zu lange aktiv ist, hat der Motor keine Kompression und dann läuft er nicht

  • Hi,
    auf den Drehzahlmesser habe ich gar nicht geschaut, aber ein Vergleich wäre natürlich super.
    Ziemlich lange Liste, wäre natürlich zu einfach gewesen, eine stärkere Stromquelle anzuschließen und sie läuft.
    Dann werde ich mich demnächst auf Fehlersuche begeben.


    rotax, Danke für Deine Tipps.


    Gruß

  • auf den Drehzahlmesser habe ich gar nicht geschaut, aber ein Vergleich wäre natürlich super.

    dann orgele ich morgen mal ... und hoffe er zeigt was an.



    wäre natürlich zu einfach gewesen, eine stärkere Stromquelle anzuschließen und sie läuft.

    das war Plan A, aber wie so oft im Leben kommt dann eben Plan B zum Einsatz :biggrin:

  • Anlasser dreht springt aber vorher heraus. Manchmal hört es sich ziemlich metallisch an, was da bei dem Startversuch im Bereich des Anlassers hörbar ist. Kein mahlendes Geräusch, eher Schläge, wenn der Anlasser eingreift und wenn er fast rausknallt.


    Ich behaupte jetzt mal, dass da nicht der Freilauf das Problem ist, denn der metallische Schlag/Knall deutet mehr auf den Deko-Hebel hin. Ich würde mal prüfen, ob der leichtgängig ist (Ventildeckel runter).
    Bei den G-Modellen ein bekannter Fehler (G650 GS & G650 X....). Dort betrifft allerdings i.d.R. den Warmstart, es gibt aber auch Fälle, wo der Motor im kalten Zustand an der Ampel etc. ständig ausgeht.
    Lies dir mal das hier durch. Auch hiergibt es noch einen Link. Vielleicht gibt es Gemeinsamkeiten. Falls ja, können wir auf der Spur weiter machen.

  • Hi,
    Danke, die Liste wird länger.
    Weiß nicht ob jetzt auch dieses Problem speziell bei der älteren F650 GS besteht. Möglich wäre es natürlich.
    Haben andere mit meinem Modell auch Probleme mit dem Deko Hebel?


    Gruß