F650 (169) geht im Leerlauf aus

    Hallo ihr lieben, :help:


    Nach meinem bestandenen Führerschein habe ich mich relativ schnell für eine BMW F 650 ST (169) entschieden und bin mit meiner Entscheidung bis jetzt auch sehr glücklich. Nachdem sie dann bei mir zuhause ein Plätzchen gefunden hatte, viel mir auf dass sie im Leerlauf irgendwann einfach ausgeht ( egal ob mit oder ohne Choke). Sie springt aber Anstandslos sofort wieder an.
    Ich habe mir im ersten Moment nichts dabei Gedacht, bis ich irgendwann an der Ampel stand und mir die Maschine ausging. :unsure:
    Der Verkehr hinter mir war total begeistert.
    Daraufhin bin ich zu meinem Onkel, der auch Motorrad fährt und ein bisschen schraubt und habe ihn um Rat gebeten. Er ist die BMW auch gefahren und auch in warmen Zustand geht sie im Leerlauf auf kurz oder lang einfach aus...


    Da ich leider keine Ahnung habe was dass sein könnte, wollte ich euch mal um Rat fragen. Vllt hatte hier jemand was ähnliches und kann mir Tipps geben. Ich bin auch bereit selber was zu machen wenn es möglich ist aber wenn mir jemand rät dass in einer Werkstatt machen zu lassen, würde ich das auch in Betracht ziehen.


    Bis jetzt habe ich die Zündkerzen gewechselt und wollte im März einen Tankreiniger einfüllen.


    Ganz liebe Grüße :clover:

    Mein Verdacht 1. Vergasser sauft ab.
    Wenn du die jeweils für längere Zeit abstellst, stellst du dann das Benzinhähnchen auf Aus/Off ?
    Wenn Ja, das ist o.k.
    Wenn Nein, das ist auch o.k. aber hast du dann evtl eine kleine Benzinpfütze am Boden, wenn du sie am nächsten Tag anlässt?
    Wenn ja, dann könnte es die Dichtungen im Vergasser sein die nicht mehr ganz Dicht sind. Bekanntes Problem.
    Wenn du jeweils auf Aus/Off stellst. Einmal im freien, bei dir zu hause nicht auf Aus stellen sondern geöffnet lassen. Wenn dan beim nächsten Anlassen (bitte im Freien) sich eine Pfütze bilded dann haben wir das Problem gefunden.


    Men Verdacht 2. Der liebe Ladungsregler.
    Hast du evtl. eine schlechte Gasannahme auf der Autobahn oder hohen Drehzahlen? O.k. merkt man evtl nicht unbeding als Motorradneuling, vorallem wenn man kein Vergleich zu früher hat.
    Wie sieht die Batterie aus? Noch genügend Flüssigkeit und nicht etwa schon trocken oder weit under dem Min Strich?


    Wenn du ein Spannungsmessgerät/Multimeter hast, du damit umzugehen weisst oder jemand kennt der es für dich machen kann bitte folgende Gleichspannungen im Leerlauf messen:
    Spannung direkt an der Batterie von Minus nach Plus (soll 13 - 13.8 Volt).
    Spannung von Batterie Plus zu Motorradrahmen (unlackiertes Teil/Schraube finden, soll negative Batteriespannung) Finden wir nirgendwo so ein Teil, dann haben wir einen Fehler gefunden.
    Spannung von Batterie Minus zu Motorradrahmen. (soll 0V)
    Spannung von Batterie Plus zur grünen Leitung am Laderegler (das Kühlrippenteil unter der Sitzbank). (soll 0V)
    Spannung von Batterie Plus zur roten Leitung am Laderegler. (soll 0V)
    Spannung von Batterie Minus zur braunen Leitung am Laderegler (das kleine Schwänzchen, dass am Rahmen angemacht ist. Bitte am Draht und nicht an der Öse oder Schraube messen). (soll 0V)


    Danch die Messungen bei eine Drehzahl von ca. 3500 rpm wiederholen.

    Die Ursachen für das Absterben nach ein paar Minuten im LL können ja vielfältig sein:


    Beru-Blechkerzenstecker, defekte Zündspulen bzw. sehr verdreckt


    niedrige LL-Drehzahl, sollte zwischen 1.300-1.400U/min liegen, meiner Meinung nach +/- 100


    schlechte LL-Einstellung der LL-Gemischregulierschrauben (vorsichtig reindrehen und etwa 4 Umdrehungen heraus)


    eventuell gerissene/poröse Membranen


    das alles kann man ohne Klimmzüge, bis auf die Membranen gut prüfen.


    Falls es verschmutzte Vergaser mit defekten Teilen wie Schwimmerventile sind, wird es blöde Arbeit (Vergaserausbau)


    Andere Ursachen wie Wasser im Tank, vergammelter E-10 Sprit, evtl. zusätzlicher Kraftstofffilter kommt für mich etwa an 25. Stelle.


    Ich hatte das Problem vor etwa 6-7 Jahren und habe es brutal durch neue Kerzenkabel,-stecker, Kerzen und neue Zündspulen sowie eine Neueinstellung der LL-Gemischregulierschrauben beseitigt. Reinigen der Vergaser und Ersatz der Membranen nebst Schwimmerventilen haben nichts mehr gebracht, nur Zeit und Kosten.


    Andere Dinge die Einfluss auf den LL habe wie Auspuffdichtungen und Ansaugkrümmer lasse ich mal aussen vor. Prüfen/Austauschen des Luftfilterschwamms haben auch mehr Informations- und Unterhaltungswert.


    Viel Erfolg.


    N.S. Tankreiniger kann nicht schaden, ebenso wie Vergaserreiniger bringt aber in der Regel nichts

    Hallo Jana,
    Meine Vergaser-Zeit liegt zwar schon länger zurück, aber ...

    Zitat von Vroni2016

    auch in warmen Zustand geht sie im Leerlauf auf kurz oder lang einfach aus

    wenn sie danach wieder problemlos anspringt, scheint mir

    Zitat von Ekkehart

    niedrige LL-Drehzahl

    das Wahrscheinlichste, vor allem aber ist es leicht zu kontrollieren und zu beheben, weshalb ich auch nicht unbedingt nach Wahrscheinlichkeiten vorgehen würde, sondern auch den Aufwand der Diagnose und der Behebung bei der Reihenfolge berücksichtigen würde.

    Zitat von Vroni2016

    Ich bin auch bereit selber was zu machen wenn es möglich ist aber wenn mir jemand rät dass in einer Werkstatt machen zu lassen, würde ich das auch in Betracht ziehen.

    Für so einen Rat müsste man Deine Möglichkeiten besser kennen. Du wirst hier immer Schraubertips bekommen, die Entscheidung, eine Werkstatt zu beauftragen müsstest Du danach selber treffen.


    Zitat von KöfferliRebel

    Mein Verdacht 1. Vergasser sauft ab.
    ...
    Verdacht 2. Der liebe Ladungsregler

    Das sind zwar "beliebte" Standardfehler, aber das Fehlerbild spricht m. E. nicht dafür: Nach einem absaufenden Vergaser gibt es meist Startprobleme und der Ladereglerfehler zeigt sich bevorzugt bei höherer Drehzahl, also gerade nicht im Stand. Eine routinemäßige Kontrolle der Bordspannung sollte aber trotzdem kein Akt sein.


    Zitat von Ekkehart

    vergammelter E-10 Sprit

    Auch wenn altes Benzin nicht die wahrscheinlichste Ursache sein sollte: Tank leer fahren und danach tanken würde das Problem beheben.


    Zitat von Ekkehart

    Wasser im Tank

    Gerade da sollte E10 gut sein, weil es Wasser bindet. Einfacher Versuch: Auf Reserve schalten. Dann wird das Benzin aus dem unteren Bereich des Tanks entnommen und der Fehler sollte sich verstärken.


    Mit den anderen Tips können Dir sicher Andere wie mein fast-Namensvetter besser als ich helfen.


    Eckart

    an deiner Stelle würde ich mal folgendes machen

    Zitat von Ekkehart

    niedrige LL-Drehzahl, sollte zwischen 1.300-1.400U/min liegen, meiner Meinung nach +/- 100


    schlechte LL-Einstellung der LL-Gemischregulierschrauben (vorsichtig reindrehen und etwa 4 Umdrehungen heraus)

    und dann mal beobachten.

    Zitat von Ekkehart

    evtl. zusätzlicher Kraftstofffilter kommt für mich etwa an 25. Stelle.


    ...bei mir nicht, falls du einen "Zusatzspritfilter" im Schlauch hast, könnte das durch weniger Kühlung ohne Fahrtwind zu Dampfblasenbildung in eben jenem Filter kommen und den Spritfluß behindern; also raus damit. Allerdings spricht der problemlose Neustart gegen diese Theorie :question: Wird dannn wohl doch an der zu niedrigen Drehzahl im Standgas liegen. Meine Empfehlung 1500U/Min


    lG. Jörg

    alles ist möglich, nichts ist sicher:g:

    Ich unterstelle mal, das Problem tritt bei den derzeitigen niedrigeren Temperaturen auf, dann würde es sicher mit einer Erhöhung der LL Drehzahl (wie hoch ist sie aktuell?) getan sein. Zumal man sie ja wirklich ohne abzusteigen problemlos ändern kann.


    Bei den derzeitigen Temperaturen sind natürlich auch Wärmeprobleme per im Kraftstoffschlauch eingebauten Filter nicht zu erwarten. Ich habe nach wie vor in meinen beiden Fs solche Filter, ohne Probleme. Auch bei hohen Aussentemperaturen.


    Ich konnte letze Woche bei -9°C meine Ur-F relativ problemlos starten trotz 10-W40 Öl. Stabiler LL ohne Choke hat sich allerdings auch erst nach gefühlt 1/2 Stunde eingestellt. Da hat es mir dann trotz Heizgriffen etc. auch ohnehin gereicht.

    Das gleiche Problem hatte ich auch.


    Nach Austausch der Zündkerzen, Kerzenstecker (Blech raus, NGK rein) und neuer Zündkabel (die gibts auch in blau) läuft sie wieder einwandfrei.


    LL-Drehzahl ist ja leicht zu prüfen.


    Viel Erfolg