Welcher Reparatursatz für Gewinde der Ölablasschraube?

  • bei meiner BMW F650 ST, Bj. 1994 ist das Gewinde der Ölablassschraube am Motorblock über die Jahre arg verschlissen. Ich befürchte das diese beim anstehenden Ölwechsel ihren Dienst endgültig versagt und sich nicht mehr ordnungsgemäß anziehen lässt. Bei meinen Recherchen habe ich des öfteren gelesen das es einen Reparatursatz gibt der einfach in das verschlissene Gewinde eingeschraubt wird, ohne das dieses erst ausgedreht und neu eingeschnitten wird.



    Hat zufällig jemand genauere Informationen darüber?


    Wo kann man diesen Reparatursatz ggf. bekommen? (Leider gibt es keinen vernünftigen BMW Service in Kiel!) :confused:

  • Ich kann dir keinen Reperatursatz empfehlen, weiss aber dass der von BMW (No. 11112343436) ca. € 85 kostet
    Wenn man keinen BMW Händler in der Nähe hat, gibt es zum Glück:
    https://www.leebmann24.de
    https://www.online-teile.com
    http://www.kfm-motorraeder.de


    Noch was zu

    und sich nicht mehr ordnungsgemäß anziehen lässt


    Ordnungsgemäss streng nach Handbuch ist 40Nm, was aus erfahrung viel zu fest ist. Es wird 25 - 30 Nm empfohlen.

  • Man(n) braucht eigentlich nicht unbedingt einen BMW Motorradhändler bzw. eine Werkstatt. Sondern nur eine Teilenummer sowie 85,63 EUR für den Reparatursatz. TKz; 1111 2343 436. Steht bei BMW-Leebman unter Motor/Ölpumpenteile. Die Jungs am Holzkoppelweg sollten das bestellen können. War zwar vor Jahren als 7er Fahrer nicht so begeistert von denen, aber Teile bestellen sollten sie können.


    Teuer aber gut gemacht mit Dauermagnet, Inbusschraube etc. Ging bei mir leider nicht mehr, weil das Gewinde schon ausgebohrt und nachgeschnitten war. Meine Lösung war dann Gewindestutzen von Würth einsetzen und eine passende Maschinenschraube als Ölablasschraube verwenden. War ein größerer Akt bis ich alles zusammenhatte. Hat jetzt schon 3 Jahre und entsprechende Ölwechsel gehalten.


    Ansonsten vorsichtig mit den Anzugsmomenten für die Ablassschrauben. Die Hälfte der Angaben in den Schrauberbüchern ist richtig. Die Inbuslösung von BMW ist da allerdings unkritisch.

  • Ordnungsgemäss streng nach Handbuch ist 40Nm, was aus erfahrung viel zu fest ist. Es wird 25 - 30 Nm empfohlen.



    So fest habe ich die Schraube nie angezogen. Die Original Schraube hat sich mit rundem Inbus verabschiedet. Die original Ersatzschraube war aus Stahl und hat nur 2 oder 3 Gewindegänge die sie halten. Das war auch nicht von Dauer. Dann habe ich vor einiger Zeit eine etwas längere Schraube genommen die dann in der tiefer liegenden Gewindegängen im Block nach Halt gefunden hat. Das wird aber nun auch weich. Beim letzten Ölwechsel hat dann nur noch Teflonband auf dem Gewinde geholfen.....



    Den BMW Händler im Holzkoppelweg kenn ich. Da hab ich einmal nach Teilen fürs Motorrad gefragt, mit der Teilenummer. Nach 20 Minuten Wartezeit, bis sich jemand bemühte mich zu beachten, hab ich dann zu hören bekommen "Können wir nicht bestellen, aber ich frag mal meinem Kollegen". Nach weiteren 20 Minuten dann wieder "können wir nicht bestellen...."


    Den wird ich bestimmt nicht mehr mit meiner Anwesenheit belästigen.... :cursing:

  • So ungefähr hab ich mir des vorgestellt. :thumbup:



    Bei 85 Euronen für zwei Schrauben muss ich deinem Händler Recht geben. :sad:


    Neues Mopped is aber noch teurer und die F650 soll noch so lange laufen bis ich meine R27 restauriert habe :thumbup:

  • Man kann natürlich auch einen Helicoil-Einsatz oder ein anderes gleich gutes Fabrikat verwenden. Man muss aber wissen, was man tut, benötigt den passenden Gewindeschneider plus das Montagewerkzeug von Helicoil o.ä. Gewinde unten am Motor ausbohren und nachschneiden ist auch nicht sooo ganz simpel. Danach hat man dann das Werkzeug für die nächsten Jahrzehnte herumliegen.
    Ich habe immer noch alle Helicoileinsätze, -1 den ich gebraucht habe sowie den Gewindeschneider, um bei einem 6 Zylinder BMW ein Kerzengewinde zu erneuern. In eingebautem Zustand. Anschließend auf 5 Zylindern laufen lassen, um die Späne herauszublasen.

  • Mir hat ein Motoreninstandsetzter das Gewinde nachgeschnitten und das Ölablassventil von Stahlbus mit Loctite eingesetzt!

    Hält super...nur das Ablassen dauert etwas länger.

  • Moin zusammen,


    ersma danke für eure Infos. Das Frühjahr rückt näher, ich müsste also langsam aktiv werden. Das von BMW Peter erwähnte Ventil halte ich für eine sinnvolle Lösung. So hat das Ewige rein und rausdrehen der Ablasschraube ein Ende und das Gewinde wird geschont. Also das Passende für meinen Fall.


    Danke euch allen und einen knitterfreien Flug

  • Jo, Kleber wird ich auch verwenden. Auch mit der Absicht einer zusätzlichen Abdichtung des angegriffenen Gewindes.... Is noch die Frage welcher Kleber am besten geeignet ist...

  • Es gibt reichlich 2-Komponentenkleber (Epoxydharz plus Aktivator) ob von Uhu, Henkel oder Hilti. Es sollte nur ausreichend hitzebeständig sein >100°C. Das Hauptproblem ist die Klebeflächen absolut ölfrei zu bekommen.

    Ich habe gute Erfahrungen mit Resiweld (US-Produkt) und Hiltiklebern sowie Sika gemacht.

  • Loctite Rot scheint Sinn zu machen. Nach Herstellerangeben toleriert Loctite geringe Ölrückstände. Ansonsten lass ich die Ölwanne ein oder zwei Wochen austropfen und entferne das restliche Öl im Gewinde mit Pfeifenreiniger und Bremsenreiniger oder Reinigungsbenzin, wobei Waschbenzin sich schneller verflüchtigt und das Ventil zügiger eingeschraubt werden kann bevor eventuell wieder Öl ins Gewinde läuft....

  • Ölablassventil - halt ich mittlerweile nix von. 1.) Siehste dann nicht, wenn was schief läuft im Motor z.B. Späne. 2.) Wenn da was drin ist, kanns das Ventil verstopfen.


    Hatte nen Wasserpumpenschaden. Zahnradfragmente hab ich dann beim Ölwechsel im Öl gefunden ... wären sicher nicht durchs Ventil gegangen. Außerdem nen kleineren Abrieb haste immer drin ( zB. Kupplung).

    Mit der Linken zum :punk: Gruße


    PozBlitz :bikepfalz:

    Ralf


    :shark:

  • hoffentlich nicht. Wenn das Zahnrad von der WaPu bis zum Ölfilter vorgedrungen ist dann ist es schon durch die Ölpumpe durch und dann hat die wahrscheinlich auch einen Schaden. Mit ein wenig Glück bleiben die Fragmente unten im kleinen Ölsumpf liegen und machen nichts weiter kaputt. Ich hatte auch schon mal Plastikspäne im Öl, weiß aber bis heute nicht, wo die her kamen. Seitdem 2 Ölwechsel gemacht und keine Späne mehr.