Vergleich Osram H4-Birnen

  • Also wie viele km bist du ca in der Zeit gefahren?

    Bei einer Lampe kommt es weniger auf die Kilometer als auf die Betriebsdauer an. Laut einem Datenblatt von Osram sind folgende Werte für eine Night Breaker zu erwarten:


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    Auffällig ist, wie die H4-Lampen gegenüber den anderen Typen abfallen.


    Unterstellt man mal eine mittlere Geschwindigkeit von 30 km/h für Stadtverkehr, entsprächen 160 Stunden rund 5000 km, setzt man eine Reisegeschwindigkeit von 50 km/h für Überlandfahrten an, wären das 8000 km. Bei überwiegender Autobahnfahrt käme man wohl noch etwas höher.


    Mit Deinen Erfahrungswerten liegst Du also gut im berechneten Rahmen.


    Ich war leider nicht so akribisch beim Erfassen der Lampenlebensdauer und habe auch nicht immer den gleichen Typ verwendet, gefühlsmäßig liegt das aber grob im Rahmen.


    Zur Erläuterung der Lebensdauerangaben habe ich Folgendes gefunden:

    OSRAM gibt für seine Produkte im BereichAutomotive den B3-Wert an, d.h. die Zeit, nach der 3% der getestetenLampen ausgefallen sind. Ebenso wird der Wert Tc (charakteristischer Weibull-Wert) angegeben, d.h. 63,2% der Lampen sind ausgefallen

  • Die starke Lebensdauerreduktion kommt von dem Umstand das in einer H4 2 Wendeln drin sind für Fern und Abblendlicht und sich daher die Wärme der einen Wendel auch auf die andere überträgt. 1 Faden Lampen haben eben grundsätzlich höhere Lebenserwartungen.


    Was Halogenlampen (egal welches Marketingbuzzwort gerade HYPE ist) garnicht vertragen: hohe Spannungen. Im Homebereich wird bei Halogenlampen statt 12V ein 11,5V Trafo genommen. Dieses bischen weniger Spannung vervierfacht die Lebensdauer, aber reduziert den Lichtstrom nur um ca 5%. Am Auto merke ich am steigenden Birnenverschleiss wenn am Lima-Regler was spinnt. Statt 2-3 Jahre halten die Birnen kein Jahr mehr, dann plötzlich 3 Monate und tot und kurz drauf Batterie leer weil Lima nix mehr taugt. Spannungsmessungen zeigen dann das der Lima-Regler dauernd überhöhte Spannungen generiert bis er vollends verheizt. Das Bordnetz eines Moped ist soweit identisch mit dem Autobordnetz.


    12V Halogenbirnen sind auch auf 14V eigentlich hergestellt. Den das ist die Normalspannung während der Fahrt. Und hier reicht es dann schon, das sie dauernd 14,5V abbekommen um ihre Lebensdauer stärker zu reduzieren. Leider bei der F so, weil sie nunmal Magnetschwungrad hat. Wer sich da was gutes tun will, kauft sich einen Widerstand 0,1Ohm, 4Watt und klemmt das davor, möglichst vorne im belüfteten Gehäusebereich. Reduziert die Spannung um ca 0,5V an einer normalen 55W Lampe. Macht zwar das Licht etwas dunkler aber die Lebensdauer steigt auf das 4fache. Leider sind LED Varianten noch so teuer, das man ewig Halogenbirnen dafür kaufen kann.

  • Mit Übung sind die Birnen doch in 3 Minuten gewechselt. Ersatzbirnen kann man auch super am Motorrad verstauen - Gerade die F650GS/CS hat ein grottiges Licht, selbst das Abblendlicht meiner "Offroad" Osrams ist mir noch zu wenig.

  • knappe 40tkm

    Da kann man doch nicht meckern !

    Mit Übung sind die Birnen doch in 3 Minuten gewechselt.

    Bei einer Haltbarkeit von 40000 km kommt man nicht so oft in die Verlegenheit des Wechsels als dass man in Übung käme. Mit meinen XXL-Händen habe ich es bei der F650GS nicht in 3 Minuten geschafft, eher 30. Bei meiner F800GS ist der Wechsel erheblich einfacher, da kommt das hin. Das ist auch gut so, weil mein Glühbirnenverbrauch dort höher ist, vermutlich wegen einer etwas höheren Spannung, denn das Licht ist gefühlt weißer als bei der F650GS.

    Wer sich da was gutes tun will, kauft sich einen Widerstand 0,1Ohm, 4Watt und klemmt das davor, möglichst vorne im belüfteten Gehäusebereich. Reduziert die Spannung um ca 0,5V an einer normalen 55W Lampe. Macht zwar das Licht etwas dunkler aber die Lebensdauer steigt auf das 4fache.

    Das kann man natürlich machen, aber dann kann man es sich auch sparen, Glühbirnen wie "Night Breaker" zu kaufen, denn diese beziehen ihren Helligkeitsgewinn ja gerade aus einer höheren Gewichtung von Helligkeit bzw. Wirkungsgrad gegenüber der Lebensdauer. Da greift man doch besser zu Glühbirnen, die mit Attributen wie "long life" beworben werden. Da kann man sich den Widerstand sparen, was auch den Vorteil hätte, StVZO-konform zu bleiben.


    40tkm würde ich aber auch so als "long life" ansehen, was vermutlich daran liegt, dass das Leitungsnetz der Beleuchtung der F650GS so lang ist, dass die 0,1 Ohm Widerstand allein dadurch zustande kommen.

    Bei meiner F800GS sind die wesentlich Leitungen kürzer, was ein Grund für das hellere Licht sein kann.


    Zur Gewichtung von Helligkeit bzw. Wirkungsgrad zu Lebensdauer empfehle ich die Lektüre von Wikipedia:

    https://de.wikipedia.org/wiki/…nsdauer_und_Lichtausbeute


    Leider sind LED Varianten noch so teuer, das man ewig Halogenbirnen dafür kaufen kann.

    Das ist kein Argument, weil viele Leute viel Geld für nutzlosere Dinge ausgeben.


    Bei LED-"Birnen" ist das Problem, dass sie nicht StVZO-konform sind, daher keine ABE bekommen, erkennbar am fehlenden E-Zeichen, mit der Folge der erlöschenden Betriebserlaubnis ... ihr wisst.


    Der Grund ist, dass die LEDs eine andere Abstrahlcharakteristik haben, auf die der Reflektor nicht eingerichtet ist.


    Man müsste dann schon den ganzen Scheinwerfer ersetzen. Ich habe aber noch keinen für die F650GS passenden gesehen, aber für meine F800GS gibt es mittlerweile zugelassene LED-Scheinwerfer. Wenn ich heute noch einmal in die Verlegenheit kommen würde, ihn ersetzen zu müssen, würde ich so einen nehmen.


    Weiter wäre ein praktisches Problem, dass die meisten LED-"Scheinwerfer-Birnen" einen hinten herausstehenden Kühlkörper haben, für den bei der F650GS einfach kein Platz ist.


    Ich halte auch nicht so viel davon, ein inzwischen altes Motorrad in so einzelnen Punkten aufzumotzen.

    Allenfalls die Ausrüstung mit Zusatzleuchten scheint mir vertretbar.


    Eckart

  • Kann man nich, stimmt! aktuell zeigt die Birne auch noch keine Schwächen. ich kann auch sagen, ich habe noch nicht eine Birne getauscht weil sie defekt war. Egal ob Auto oder PKW. und ich fahre eigentlich nur die "ultra hellen Birnen"



    achja: fahre ne Italienische F ;) ( Pegaso)

  • Jo, der Sch.eiss mit der Zulassung nervt mich auch. Sonst wären bei mir auch schon lange LED verbaut. Mein Chef experimentiert da schon ne weile rum, hat inzwischen eine Sammlung von fast 10 verschiedenen Modellen, die allerdings auch verdammt viel Abweichungen von der zulässigen Leuchtweite und Abwinklung haben. teilweise sind das reine Blendstrahler ohne Kontur, weil sie absolut falsche Focusierung haben im Reflektor.


    Aber wird wohl nur ne Frage der Zeit sein, bis sich ein Hersteller die Mühe macht, sie auch in Europa zu zertifizieren.

  • Nein, wird niemals passieren, es sei denn, es wird was an der E Nummer der bisherigen Scheinwerfer geändert.

    Die Zulasssung der Halogenscheinwerfer bezieht sich nur auf die Nutzung mit Halogenbirnen. Selbst wenn es ne "LED Halogen" mit Zulassung gibt, so ist der Scheinwerfer immer noch nicht mit den Birnen zugelassen.

  • Nein, wird niemals passieren

    Ich glaube auch nicht, dass das passieren wird, denn dazu müsste man es ja hinbekommen, die LEDs so zu gestalten, dass ihre gesamte Leuchtenergie von einer Fläche von wenigen mm² ausgeht, so wie bei dem Glühbirnen-Pendant.

    Wo die Knackpunkte liegen, muss ich ja gar nicht mehr sagen:

    verdammt viel Abweichungen von der zulässigen Leuchtweite und Abwinklung haben. teilweise sind das reine Blendstrahler ohne Kontur, weil sie absolut falsche Focusierung haben im Reflektor

    Die Lösung wird daher der Gesamtscheinwerfer sein. Neue Motorräder haben sowas ja serienmäßig, für beliebte gängige Modelle wie meine F800GS gibt es das als Nachrüstteil. Bis vor Kurzem wurde die F800GS ja noch gebaut.

    Prinzipiell wäre das auch für die F650GS denkbar, doch die Frage ist, ob Hersteller ein den Entwicklungs- und Zulassungsaufwand rechtfertigendes Absatzpotential dafür sehen, denn das Modell wird ja schon ein paar Jahre nicht mehr gebaut, deren Halter und Käufer wollen entweder nichts mehr in die alte Mühle investieren oder sind nicht zahlungskräftig genug, sich die teure moderne Technik leisten zu wollen (sonst hätten sie schon ein neueres Motorrad).


    Eckart

  • Naja, jede H4 oder H7 Birne in einem Fahrzeug könnte durch eine passende LED ersetzt werden, wenn der Abstrahlfocus dem der Glühwendel entspricht. LED-Leuchtmittel bestehen heute aus Dutzenden LEDs.


    Filament-Lampen haben zb dutzende von LEDs als Stäbchen geformt in Reihe. Dort sind soviel LEDs verbaut das keine Spannungswandlung erforderlich ist, sondern nur eine Strombegrenzung via Widerstand. Sie arbeiten direkt mit den 230V lediglich Brückengleichrichter drin. Man kann also LEDs durchaus auch in sehr exotischen Formen herstellen und beliebige Leistungen dabei designen. Und auch das Abstrahlen kann passend gemacht werden. Eine der China-Leuchtmittel hat zb ein relativ gutes Lihctbild an der Wand, kommt der Charakteristik einer Glühwendel sehr nahe. Trotzdem eben noch keine Zulassung.


    Ist also keine Frage der technischen Machbarkeit, sondern der Markteinschätzung und der möglichen Gewinne.

  • Typgenehmigungen für so helles Licht sind auch reichlich aufwändig. Wenn ein bestimmter Lichtstrom überschritten wird (und das wird er bei LED immer, sonst könnte man sich ja die ganze Umrüstung sparen) muss der Hersteller per Gutachten nachweisen, dass die Mittellinie der Beleuchtung in JEDEM Fahr- und Beladungszustand (also auch Vollgas in Schräglage mit maximaler Beladung) nicht über einen bestimmten Wert kommt. Sowas lässt sich schwierig prüfen. Ansonsten ist eine Regelung der Leuchthöhe vorgeschrieben. Da werden dann wieder so Hässlichkeiten wie Radsensoren oder so eine Bosch Kurven-ABS Unit fällig.

    Mein TÜV Prüfer (und Freund der Familie) war auch zunächst verwundert, dass die AT als Reiseenduro mit so hellem LED Licht ohne Regulierung auskommt. "aber ich bin lange genug in dem Job, dass mich nichts mehr wundert"

  • Um nochmal auf das Ausgangsthema zurückzukommen:

    Fahre nun schon das 4. Jahr die Night Breaker... also ein und die Selbe

    Wenn die Glühbirne so lange über die vorgesehene Lebensdauer hinaus funktioniert, also

    knappe 40tkm.

    statt 5000...10000, kann das eigentlich nur heißen, dass die Glühbirne mit Unterspannung betrieben wird.


    Dann wäre statt an sowas wie den Einbau eines Vorwiderstands, der die Spannung und damit die Helligkeit noch weiter senken würde, eher an die entgegengesetzte Maßnahme zu denken, jedenfalls wenn man auf eine gute nächtliche Ausleuchtung der Straße wert legt und das Abblendlicht nicht nur als eine Art Tagfahrlicht nutzt.


    Wenn man mal von irgendwelchen Fehlern wie korrodierte Lampenstecker, die häufig als Ursache von Lampenproblemen genannt werden, absieht, kommen bei der F650GS vor allem zu dünne und zu lange Kabel als Ursache in Betracht sowie die Sicherung.


    Die Luxusvariante wäre die, zu der manche greifen, wenn sie Zusatzscheinwerfer anschließen und unklar ist, ob die Belastbarkeit des Bordnetzes dafür reicht: Die Lampe würde über eine eigene Sicherung und Relais fast direkt von der Batterie über relativ kräftige Kabel gespeist, während die über die Armaturen geführte Speisung aus dem Bordnetz nur als Steuerspannung der Relais genutzt würde.


    Nicht, dass ich sowas machen würde, aber man könnte ...


    Eckart

  • Die Lampe hat defenetiv nicht zu wenig Spannung. Der einzige Widerstand, der sich gebildet hat, war an nem Stecker. Das war aber relativ schnell und der Stecker hat auch dann einfach aufgegeben.


    Grundsätzlich kontrolliere und arbeite ich alle meine Fahrzeuge nach, damit ich vorne das maximale habe.

  • Überganswiderstände an Steckern bilden sich nicht schnell sondern schleichend und die wenigsten bemerkt man anfangs überhaupt. Ob da 20mOhm oder 50mOhm sind ist relativ egal. 20 ist mehr oder weniger neu. 100mOhm (0,1Ohm) reichen aber schon das dir statt 14,5V nur 14V anliegen und das hebt die Lebensdauer enorm an. Allerdings wird dabei halt auch der Stecker stärker erwärmt, die Oxidation am Metall vergrößert sich, der Übergangswiderstand nimmt weiter zu. Bis zum Exodus.


    Wer da mal nachmessen will, die meisten Digitalmultimeter messen gut genug um 100mV anzuzeigen. Einfach mal unter Last am Stecker links und rechts Spannung messen. Wenn dann 100mV im Display stehen kann man sich den Widerstand ausrechnen nach der Formel:


    Widerstand = Spannung / Strom. 55W Birne zieht ca 5A. ob es dann 4,5 oder 5 sind, ergibt 10% Rechenfehler. 0,1V/5A würde zu 0,02(0,018-0,02) Ohm führen. Das wäre eine gute Verbindung. 0,2V Spannungsabfall sind aber immer noch kein Beinbruch. Man könnte auch mal zwischen Pluspol Batterie und Pluspol Lampe messen. Das ergibt dann die gesamten Spannungsabfälle aller Kontakte und Leitungswiderstände. Und nicht vergessen: was man da misst muss man noch um den Rückleiterwiderstand erhöhen. Zwar liegen da selten Schalter dazwischen, aber Steckverbindungen sind auch und ebenfalls Kabelstücke.


    In dieser komplexen Umgebung ist es dann eben möglich, das ein Moped Leuchtmittel frisst und das andere ewig damit auskommt. Widerstände wirken sich rein Stromabhängig aus. Ob ein Widerstand an 10V oder an 10.000V wirkt führt immer zum selben Spannungsverlust bei einem bestimmten Strom. Also sagen wir 0,01Ohm an 10A heist 0,1V Spannungsabfall. Ob da also 10V oder 10Kv anliegen ist egal. 10A bei 10V sind gerade mal 100W, Bei 10KV sind es aber 100KW. Im Moped mit seiner kleinen Spannung muss man hohe Ströme fliesen lassen für die notwendige Leistung. Und so wirken sich Widerstände viel schlimmer aus als Im Haushalt.


    Wer da genaueres wissen will oder seine Steckverbinder mal überprüfen darf sich gerne an mich wenden, am besten PM. Ich helfe beim richtigen messen und auswerten was genau man da eigentlich sieht/misst

  • ich habe lustigerweiße 14 Tage zuvor nachgemessen, was ankommt. Habe nach einem Fehler gesucht. Also weiß ich was ankam.




    Aber da ihr alle wohl mein Bike besser kennt, bin ich nun ruhig. Gegen so viel Wissen kann ich nicht ankommen.