F650 GS DAKAR 2001 gekauft - lange gestanden

  • Hallo,


    ich habe mir vor ein paar Tagen eine F650 GS DAKAR 2001 gekauft. Laufleistung 54tkm. Sie wurde laut Serviceheft bis zu 40tkm vom BMW Vertragshaendler gewartet.


    Leider stand sie die letzten 2 Jahre im Freien und benoetigt einiges an Arbeit um sie wieder fit zu kriegen. (Preis war sehr gut deswegen...)


    Der Motor scheint einwandfrei zu laufen, keine Undichtigkeiten und hoert sich sehr gesund an.


    Was ich bisher gemacht habe:

    -Oel und Filterwechsel

    -Saemtliche Plastikteile abgebaut und Spinnweben und Staub entfernt

    -Luftfilter gereinigt (sah sehr gut und neu aus)

    -Bremsfluessigkeit erneuert

    -Neue Reifen

    -Saemtliche Steckverbindungen mit WD40 eingesprueht


    Die Probleme:

    -Hatte vor, das Kuehlwasser zu wechseln, leider ist die Ablasschraube abgerissen. Konnte den Deckel entfernen und Schraube steht ca. 2 mm raus, leider nicht genug um mit Zange rauszudrehen. Was wuerdet Ihr empfehlen? Aufbohren und Linksausdreher?


    -Zuendschoss ist etwas hakelig, wenn ich das Lenkradschloss reinmache ist es verdammt schwer, es wieder rauszubekommen. Manchmal ist auch Zuendung ein/aus sehr schwierig. Evtl. verrosted? Ich habe das Schloss bereits mit WD40 getraenkt. Half leider nichts. Was koennte ich machen? Neues Schloss besorgen? Ist der Aus/Einbau schwer?


    Was sollte ich sonst noch pruefen/ machen ? Ich wuerde mich ueber TIpps sehr freuen.


    Viele Gruesse aus Melbourne


    Frank


  • Moin; Glückwunsch zum Mopped!


    Warum genau sprühst Du Kontakte mit WD40 ein? Das ist im Wesentlichen Petroleum, kein Kontaktspray; nebenbei versprödet es auch noch den Kunststoff der Stecker. Vergammelte Kontakte reinige ich mit Kontaktspray, das beseitigt die Oxidation; danach spüle ich mit Isopropanol nach. Schmieren tut WD40 auch nicht - es verdrängt bloß Wasser (Water Displacement); Schlösser schmiere ich z.B. mit Graphit (im Zweifelsfall reibe ich einen weichen Bleistift auf...); und wenn schon Allzweckmittel, dann Ballistol.


    Wenn Zündung ein/aus schwierig ist, ist evt. ein Kabelbruch im Lenkerkabelbaum die Ursache, das ist bei den ersten Baujahren wohl eine sehr häufige Störung; einfach mal im Forum suchen.


    Gabelöl wechseln wäre sicherlich hilfreich; Ventile prüfen ist wohl fällig. Die Schwingenachse zu schmieren ist wohl die wichtigste Kontrolle.


    Zur Schraube will ich ohne Bild nix sagen; das wäre geraten. Linksausdreher sind meiner Erfahrung nach ziemliche shice; das geht oft schief und dann ist die Schraube völlig vergnaddelt. Stell´ doch mal ein Bild ein.


    Beste Grüße

    Chris

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  • Hi Chris,


    danke fuer die TIpps. Werde morgen mal ein Bild von der Schraube machen. Evtl. ein Loch bohren und Torx reinschlagen?


    Hat die Schwingenachse Schmiernippel? Werde mal im Forum suchen ausserdem wegen dem moeglichen Kabelbruch.


    Viele Gruesse


    Frank

  • Für das Zündschloß solltest du dir auf jeden Fall wie oben schon beschrieben, was mit Graphit nehmen, alles andere hilft vielleicht auf den Moment,

    macht es aber auf die Dauer noch hakeliger.

  • Nein hat sie nicht. Geh davon aus, dass die Lager komplett verrostet sind. Ist ein Standard Problem bei der Maschine

    Die Schwingenachse wird vermutlich auch schwer raus gehen

    Hoffentlich reisst mir die Schwingenachse nicht ab... Habe heute Graphitpulver gekauft und ins Schloss gefuellt. Leider immer noch verdammt schwergaengig.

  • Hallo,


    würde mir auch mal die Radlager ansehen ob dieses sauber laufen!:wave:

    Alles andere haben meine Vorgänger schon geschrieben....:thumbsup2:

    "Zuhause ist dort, wo man sich wohlfühlt!" :thumbup:

  • Hallo Frank,

    Leider stand sie die letzten 2 Jahre im Freien und benoetigt einiges an Arbeit um sie wieder fit zu kriegen.

    Melbourne

    Nun ist ein Motorrad ja ein Outdoor-Fahrzeug und insofern sollte es schon auch 2 Jahre draußen stehen können.

    Ich war zwar schon mal in Australien, weiß aber über die klimatischen Verhältnisse in Melbourne nicht mehr Bescheid.

    Vor allem wenn es trockenkalt ist, kann nicht so viel passieren.

    Natürlich kann es Standschäden geben, wenn es lange nicht mehr gefahren wurde.

    Mir würde als erstes die Batterie einfallen, die nach so langer Zeit tiefentladen sein müsste, wenn sie nicht ab und zu mal nachgeladen wurde.


    -Zuendschoss ist etwas hakelig, wenn ich das Lenkradschloss reinmache ist es verdammt schwer, es wieder rauszubekommen. Manchmal ist auch Zuendung ein/aus sehr schwierig. Evtl. verrosted? Ich habe das Schloss bereits mit WD40 getraenkt. Half leider nichts. Was koennte ich machen? Neues Schloss besorgen? Ist der Aus/Einbau schwer?

    Deine Vorgehensweise am Schloss wurde ja schon gerügt. Aber nur mal um klarzustellen: In welcher Weise genau äußern sich die Probleme ?

    In aller Regel muss man den Lenker leicht vom Anschlag wegdrehen, damit der Bolzen der Lenkerverrriegelung entlastet ist, sonst bekommt man es schwer aus der Parkstellung.

    Lässt sich der Schlüssel schwer drehen oder hakt es und nachdem der Widerstand überwunden wurde, geht es leicht in die nächste Stellung ?

    Das Graphit schmiert vor allem die Schließungen, die winzige Federn in ihre Ausgangsstellung drücken. Andere Schmiermittel können verharzen und verhindern, dass die Schließungen in die richtige Stellung springen können; das Schloss bleibt dann zu oder ist zumindest hakelig. Hast Du oder Dein Vorgänger ungeeignete Mittel verwendet, hilft Graphit allerdings nicht, wenn es schon verharzt ist, dann wären eher Lösungsmittel angesagt und erst später das Graphit.

    Wenn Zündung ein/aus schwierig ist, ist evt. ein Kabelbruch im Lenkerkabelbaum die Ursache

    Deswegen die Frage, ob das Zündschloss rein mechanisch hakt. Ein Kabelbruch würde sich so äußern, dass man das Zündschloss an macht, aber das Motorrad nicht an geht oder beim Bewegen des Lenkers aus geht. Da wäre ein ganz anderes Herangehen nötig. Mit 52000 km wäre es ja durchaus in dem Alter, in dem sowas vorkommen kann.

    Was sollte ich sonst noch pruefen/ machen

    Normalerweise rosten vor allem Bremsen: Bremsbeläge tauscht man ja leicht, unter Umständen sind aber die Bremnsscheiben rostig, vielleicht so sehr, dass sie ersetzt werden müssen, obwohl ihre Dicke noch ausreicht.


    Luftfilter gereinigt

    Wenn nicht gefahren wird, sollte da nicht so viel passieren. Es gan aber schon Berichte, dass sich da Tiere eingenistet haben. Gerade Australien hat da ja einiges zu bieten.


    Neue Reifen

    Standschaden ?

    Ansonsten kann man ja 2 Jahre alte Reifen noch fahren, aber vermutlich waren sie deutlich älter ?


    Eckart

  • Das Zündschloss kann man ausbauen und komplett zerlegen,

    war bei mir auch vor einer Weile auch mal fällig, da sehr schwergängig.


    Kurzerhand komplett zerlegt (in einer kleinen Schüssel, damit man keine Teile verliert!),

    gereinigt und mit Teflonspray trocken geschmiert. Kein Hexenwerk.



    Thema der abgerissenen Schraube: In Alu immer doof, da verläuft der Bohrer auch mal ganz schnell.

    Hast nicht zufällig einen Nachbar mit nem (Schutzgas-) Schweißgerät? Wenn ja roll da mal mit nem Bierchen rüber und lass eine Mutter aufschweißen.

    Ausdreher oder eingeschlagene Bits sind immer eine 50/50 Sache. Kann gut gehen,

    aber falls nicht hast du ein sehr hartes Stück Werkzeugstahl in der Schraube, da ist dann vorbei mit ausbohren.





    Tendenziell heißt es nach langer Standzeit immer Flüssigkeiten tauschen, Lager neu schmieren,

    kritische Funktionen sorgfältig prüfen (Bremse etc.).

    Auch die Bremsleitungen (speziell falls Gummileitungen verbaut sind) mal genauer angucken.

    Und natürlich speziell auf den ersten Kilometern drauf achten, ob sonst alles passt.

  • Habe mich heute nochmal an die Arbeit gemacht. Zuendschloss wurde besser, das Grafitpulver musste sich erstmal verteilen... So weit ich das bisher beurteilen kann lieft nur ein mechanisches haken am Schloss vor. Die Elektrik scheint in Ordnung zu sein, kein Wackler.


    Hatte ausserdem Glueck mit der abgerissenen Schraube, konnte sie mit einem Koerner zum Drehen bringen und dann mit der Zange rausschrauben.


    Neue Batterie habe ich auch bestellt und Tiere hatten sich eingenistet! Riesen Spinnen kamen da raus nachdem ich sie zum Ersten Mal warmlaufen lies!


    Ich habe vor, morgen das Kuehlsystem zu spuelen. Wie sollte ich dabei vorgehen? Einfach nur klares Wasser nehmen oder irgendwas zufuegen?


    Es war gruenes Kuehlmittel drinnen, sah nach hauptsaechlich Wasser aus...Sollte das nicht das rote (silikatfreie) Mittel sein?


    Radlager schienen etwas schwergaengig, habe sie gut abgeschmiert und werde sie nochmal pruefen nach einer kleinen Ausfahrt.

  • Schön dass das Zündschloss wieder geht. Wenn da Spinnen im Schnorchel waren sollte man eventuell den Luftfilter mal tauschen, wer weiß was die Tierchen da noch so hinterlassen haben.

    Kühlmittel nimmt BMW seit vielen jahren für alle Fahrzeuge das gleiche grüne. Das gibt es Online für 8-9 Euro für eine 1,5 Liter Flasche (die dann 1:1 mit destilliertem Wasser gemischt werden soll). Damit bekommt man das Kühlsystem knapp 2 mal gefüllt,. Deshalb hab ich mich gar nicht auf die Suche begeben sondern einfach das Original gekauft.

  • Das Originalkühlmittel ist silikathaltig und entspricht m.V. der Norm BMW N600 69.0; nitrit-, phosphat- und aminfrei.


    Ich benutze Motorex M5.0, das erfüllt die Norm. Ich bin übrigens faul und kaufe fertig angemischte Ware.


    Kühler spülen kannst Du zur Not auch mit dem Gartenschlauch; ich würde mit einem Kanister destilliertem Wasser durchspülen und darauf achten, daß möglichst so viel rauskommt, wie reingekippt wurde; dann kann man sich später sicher sein, daß das angemischte Kühlmittel nicht durch Reste weiter verdünnt wurde.


    Grüße
    Chris

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  • Der Lack ist aber nicht orischinol, gell. 8o


    Gruß Guido :wave:

    Korrekt, laut Zulassungsdaten war es eine weisse Dakar. Wurde mit Matt schwarz lackiert. Keine Ahnung warum, sieht nicht besonders gut aus...