Ritzel ändern

  • Hallo,


    ich möchte bei meiner GS F650GS BJ 2006 vorne ein kleineres Ritzel einbauen.

    Ich habe im Forum jetzt die einzelnen Berichte gelesen und bin verwirrt.

    Von geht nicht, es gibt keine kleineren Ritzel für die GS usw... steht viel hier im Forum.

    Meine Frage ist, gibt es auf dem freien Markt kleinere Ritzel für vorne zu kaufen?

    Es geht mir darum, dass ich in engen Spitzkehren nicht mehr mit der Kupplung arbeiten muss, auch beim langsamen Fahren im 2. Gang muss ich ständig mit der Kupplung arbeiten.

    Das möchte ich mit der Änderung des Ritzels abstellen.

    Wer hat hier schon Erfahrung damit?

    Vielen Dank schon einmal im Voraus.

    Gruß

    Kimba

  • Meine Frage ist, gibt es auf dem freien Markt kleinere Ritzel für vorne zu kaufen?

    Klar gibt es das! Wer behauptet denn, dass es keine anderen Ritzel zu kaufen gibt?
    Mit 0,5 Sekunden Recherche könnte man das aber auch selbst herausfinden...;) z.B.: Klick


    Allerdings sollte einem bewußt sein, dass das Mopped genaugenommen durch eine andere Übersetzung seine Zulassung verliert.


    BTW: Herzlich willkommen im Forum!


    Gruß
    Jochen

  • Das was vosse schrieb ist mal die eine Sache die andere Sache ist dass die Passform von der Verzahnung nicht so 100%ig gegeben ist wie bei BMW-Originalzeilen, kann hier aber nur aus meiner persönlichen Erfahrung mit einer Vergaser-F berichten

  • Dass die Ritzel nicht original zu bekommen sind (15 Zähne Ritzel) habe ich hier im Forum gelesen. Ich habe im Netz dann auch jede Menge gefunden:smile:, nur keine von BMW. Gibt es das Ritzel auch Original von BMW , oder ist das egal. Andere Ersatzteile habe ich auch von anderen Anbietern und keine Probleme.

    Wie ist eure Erfahrung.

    Jonobi93, fährst du ein anderes Ritzel auf deiner BMW?


    Gibt es dann beim TÜV Probleme bei einer Änderung?

  • bei Mykettenkit gibt es den hervorragenden Kettenkonfigurator. Dort kannst du auswählen, welches Motorrad du hast und dann schlägt er dir mögliche Kettenkit-Kombinationen vor, die du dann auch direkt dort kaufen kannst (DID-Ketten). Bei großen Übersetzungsänderungen brauchst du allerdigns eine andere Kette. Bei nur Ritzel um 1 Zahn kleiner nicht.

    Das Problem mit den Ritzeln bei der F ist spezifisch für die Vergaser-F650, weil die kein Sicherungsblech hat sondern einen Sprengring, dort darf man nur Zahnräder ohne Fase an der Bohrung verwenden. Das Problem hat die F650GS nicht, hier wurden Sicherungsbleche verwendet. Dabei ist die Fase egal.

    Ich fahre ein 15er Ritzel auf meiner Dakar. Der Durchzug hat sich etwas verbessert und das Drehzahlniveau ist (finde ich) angenehmer geworden. Außerdem kann man langsamer fahren.


    Wegen TÜV: kann dir keiner sagen. Bei mir hat der Prüfer noch nie die Zähne nachgezählt (ist ja auch eine Abdeckung drüber) aber möglich wäre es natürlich. Wo es vermutlich ein Problem geben wird ist, wenn du mal einen Unfall mit hohem Sach- oder Personenschaden hast und die gegnerische Versicherung versucht, dir die Schuld in die Schuhe zu schieben.

    Eintragung ist theoretisch möglich aber zu aufwändig. Meine Dekra hier in Berlin hätte eine Fahrgeräuschmessung und Höchstgeschwindigkeitsmessung machen wollen. Da wäre ich bei mehreren Hundert Euro gewesen.


    Alex

  • Das Problem mit den Ritzeln bei der F ist spezifisch für die Vergaser-F650, weil die kein Sicherungsblech hat sondern einen Sprengring, dort darf man nur Zahnräder ohne Fase an der Bohrung verwenden.

    Das stimmt so nur zum Teil, Alex. Bis Mitte 1996 wurde bei der Vergaser-F die Lösung mit dem Seegerring verwendet. Dannach wurde mit Mutter und Sicherungsblech besichert. Diese Lösung wurde dann zur GS übernommen.

    Gibt es das Ritzel auch Original von BMW

    Von BMW gibt es nur ein einziges Ritzel (16 Zähne) für alle F650-Vergaser, F650GS und G650GS. Das ist alles genau das gleiche Ritzel. Es ist sehr passgenau, was bei den Ritzeln aus dem Zubehör manchmal nicht der Fall ist. Ein spezielles Ritzel (ohne Fase) für die Seegerring-Variante (93-96) gibt es seit Jahren nicht mehr bei BMW.

    Da eine andere Verzahnung (außer 16-47) offiziell nicht erlaubt ist, wird Dir das bei BMW logischerweise auch niemand verkaufen.
    Wenn man eine andere Übersetzung möchte, muss man das schon auf eigenes Risiko (ggf Verlust des Versicherungsschutzes) selbst irgendwo besorgen.
    Ich kann mir jetzt zwar kein Szenario vorstellen, wo einem daraus ein Strick gedreht werden könnte, dass man die Endgeschwindigkeit reduziert, aber darauf hinweisen sollte man schon.
    Entscheidung bitte selbst treffen - wir sind alle erwachsen.

  • Ich mir schon. Mit der kürzeren Übersetzung geht nämlich auch eine schnellere Beschleunigung einher. Das als ursächlich für den Unfall hinzustellen ist natürlich trotzdem nicht trivial aber schon möglich.

  • Wo steht denn in der StVZO, dass man durch eine Änderung der Übersetzung (z.B. durch Austausch des Original-Ritzels gegen eines mit mehr oder mit weniger Zähnen) die Zulassung (Betriebserlaubnis) verliert?

    Wäre mir neu!


    Gruß Guido :wave:

  • Ob irgendwo explizit steht, dass man die Übersetzung nicht ändern darf, ist völlig unerheblich. Es ändern sich z.B. Abgasverhalten und Geräuschentwicklung und damit erlischt die ABE. Die Inbetriebnahme eines Fahrzeuges ohne ABE ist eben grundsätzlich mindestens eine Ordnungswidrigkeit. Die Versicherungen freuen sich immer, wenn ein Fahrzeughalter sie mangels Betriebserlaubnis von der Haftung freistellt. Wer zur Fraktion: legal, illegal...usw. gehört kann das natürlich halten wie er will.

  • Hallo,


    ich fahre auch ein 15er Ritzel vorne und bedingt durch die hohe Getriebeübersetzung im 1 Gang merkst du da keinen Unterschied zum 16er Ritzel. Der Unterschied wird erst im 4ten und 5ten Gang spürbar...


    Gruß Uli

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

  • bei uns in berlin habe ich wegen einem anderen motorrad mal einen dekra mitarbeiter zu dem thema angerufen. der sagte mir, dass er übersetzungsänderungen, bei denen die übersetzung bis zu 8% verändert werden würde, abnehmen würde. also würde ich mit tools wie geardata mal ausrechnen was dein vorhaben bewirkt und mal bei deinem regionalen tüv/dekra mann nachfragen.


    wenn er nein sagt, würde ich das auch auf jeden fall lassen. ohne betriebserlaubnis rumfahren ist solange lustig, bis du mal einen unfall baust...

  • Hallo,


    ich habe noch eine Frage, welches Gewinde hat die Schraube die das Ritzel festhält.

    Links oder Rechts Gewinde?

  • bei uns in berlin habe ich wegen einem anderen motorrad mal einen dekra mitarbeiter zu dem thema angerufen. der sagte mir, dass er übersetzungsänderungen, bei denen die übersetzung bis zu 8% verändert werden würde, abnehmen würde. also würde ich mit tools wie geardata mal ausrechnen was dein vorhaben bewirkt und mal bei deinem regionalen tüv/dekra mann nachfragen.


    wenn er nein sagt, würde ich das auch auf jeden fall lassen. ohne betriebserlaubnis rumfahren ist solange lustig, bis du mal einen unfall baust...

    Um die Änderung des Untersetzungsverhältnisses auszurechnen, braucht man kein besonderes Berechnungsprogramm (z.B. Geardata).

    Ganz einfache Rechnung: 16 Zähne = 100 %

    Ergo ergibt sich die Änderung des Untersetzungsverhältnisses wie folgt: 1- (15/16) = 1- 0,9375 = 0,0625 (also 6,25 %).


    Wenn der Dekra-Mensch Recht hat (wovon ich jetzt einfach mal ausgehe), dürfte einer Untersetzungsänderung von 6,25 %, was die Betriebserlaubnis betrifft, nichts entgegen stehen. :victory:


    Gruß Guido :wave:

  • auf jeden fall sollte der threadersteller das aber mit seinem tüv vor ort absprechen, gut möglich dass unsere berliner dekra das nur aus kulanz macht und es anderswo nicht so ist. durch sowas kann sich ja auch ggf. die geräuschentwicklung ändern, so dass man wieder an anderer stelle ärger bekommt.


    noch eine technische sache ist mir eingefallen, ich weiss aber nicht wie es sich bei der f650gs verhält: bei einigen motorrädern muss der tacho nach so einer operation auch verändert werden, um nach der übersetzung noch richtig zu zählen. andernfalls hat man falsche geschwindigkeitsangaben und natürlich auch eine falsche zählung der kilometer. vielleicht kann jemand licht ins dunkel bringen, ob das bei der f650gs auch so ist.

  • Das mit dem Tacho ist bei der F nicht so. Das Tachosignal kommt bei der GS zumindest vom hinteren ABS Sensor und der zählt immer die konkrete Raddrehzahl. Hat also keinen Einfluss.


    Aber ich habe damals auch bei der Dekra auch in Berlin angerufen und wurde nach mehreren Telefonaten an den Ingenieur, der das schlussendlich eintragen würde weiter gegeben. Er meinte, dass es bei der Änderung der Übersetzung um 3 Sachen geht: das Abgasverhalten, die Lautstärke und die Höchstgeschwindigkeit. Bei einer Änderung von unter 8% muss man laut ihm kein neues Abgasgutachten erstellen und ich glaube auf die Höchstgeschwindigkeit wollte er auch verzichten weil die 8% Differenz da wohl eh in der Serienstreuung liegen (außerdem wäre die zu erwartende Veränderung <8%,da Luftwiderstand ja exponential zunimmt).

    Aber eine Fahrgeräuschmessung hätte er von mir haben wollen, weil wohl heutige Auspuffanlagen (gerade die mit Klappen) teilweise so ausgelegt sind, dass sie genau bei der Drehzahl der Messung sehr leise sind, in allen anderen Bereichen aber sehr laut. Deshalb kann auch eine kleine Änderung der Übersetzung schon große Auswirkungen auf das Geräuschverhalten haben. Dass unsere F keine Klappen hat ist dabei auch egal, auf diese Messung hätte er bestanden. Da meine F mit dem damals noch montierten GPR sowieso schon zu laut war hab ich das dann abgebrochen.


    Höchstgeschwindigkeit bin ich mir wie gesagt nicht mehr sicher aber nur die offizielle Fahrgeräuschmessung mit Gutachten wäre schon bei mehreren 100€ plus Eintragung gewesen.

  • Hallo Guido

    Das mit dem Tacho ist bei der F nicht so. Das Tachosignal kommt bei der GS zumindest vom hinteren ABS Sensor und der zählt immer die konkrete Raddrehzahl. Hat also keinen Einfluss.

    Das mit dem Tacho ist ein Thema bei der Änderung des Raddurchmessers. Diesbezüglich wird am Hinterrad selten "gedreht" und für das Vorderrad gilt, dass hinten gemessen wird. Was da zulässig ist, habe ich hier (Zufallslink aus Google) gefunden: http://www.rechtslexikon.net/d/tachometer/tachometer.htm


    Eckart

  • Das mit dem Tacho ist ein Thema bei der Änderung des Raddurchmessers. Diesbezüglich wird am Hinterrad selten "gedreht" und für das Vorderrad gilt, dass hinten gemessen wird.

    Das wirkt sich beispielsweise aus, wenn man den 140er Scout am Hinterreifen hat...dann stimmt der Tacho nämlich ziemlich genau (nach GPS). Bei der gefahrenen Strecke sind sich Gesamtzähler und Tripzähler ja ohnehin nicht einig ;)


    Gruß

    Karsten

    Hier könnte Ihre Signatur stehen!