Warmer Motor ruckelt bei konstanter Fahrt

  • Moin.


    F650 St 169, Bj 1996, 46 tkm. Anfänger mit mittelwenig Ahnung.


    Die F ist seit ca. 1.5 Jahren wieder eraktiviert worden, und läuft (lief) nach diversen Reparaturen "'wie'd Sau". Bis gestern. Letztes Wochenende sind mein Bruder und ich beim strahlendem Wetter noch durchs Elsass, ca. 600km, und ich denke noch, das die Karre wirklich astrein läuft.


    Gestern kleine Ausfahrt zur Eisdiele, springt astrein an, geht aber bei nächster Gelegenheit aus. Wenn ich den Motor durch reichlich Gas am Leben halte und warm fahre bleibt sie auch an. Dann aber tritt das Phänomen auf, das die Karre bei konstanter, mässiger Fahrt (40-50 km/h, 2500-4000 U/m) ruckelt und bockt wie ein Lamm zu Ostern. Gebe ich Gas, so murrt der Motor zunächst etwas (ruckeln, keine Beschleunigung), bequemt sich dann aber dazu zu arbeiten. So ab 4000-5000 U/m wird's besser, das Ruckeln tritt nich tmehr so stark auf, ist aber noch spürbar.



    Schon überprüft:

    • Regler, passt, alle Spannungen bei stehendem und laufendem Motor sehen ok aus
    • Kerzen grad vor ca. 1000km getauscht, inkl neue Leitungen, neue NKR Stecker, alle Kontakte von Zündspule gereinigt.
    • Tankentlüftung isses auch nicht, das Verhalten ist bei offenem Tankdeckel genau das Gleiche
    • die Leitung der Zündzeitpunktssteuerung, die kürzlich mal Probleme bereitete (siehe anderer Thread im Forum), isses wohl auch nicht, das Verhalten sah auch etwas anders aus.

    Jetzt lese ich hier im Forum was von 'Vapour Lock', da gibts hier mehrere Threads zu im Forum und die beschriebenen Symptome hören sich sehr nach dem an, was ich beobachte. Das der Tank im Moment halb voll ist würde auch passen - abr ich habe gar keinen zusätzlichen Benzinfilter :/ Kann das denn dann überhaupt die Ursache sein?


    Mein Schraubergott (mein Bruder, ChrisHM hier im Forum) ist grad n paar km weg im Süden und macht Urlaub und kann mich nur per SMS beraten, daher mal meine Frage hier im Forum.


    Irgendne Idee was ich noch testen könnte?


    Ich will Sonntag ja eigentlich mit der Karre in Urlaub <heul>


    Danke.

    Ekki

  • Griaßdi, Ekki!


    Da gibt's eigentlich nur zwei Möglichkeiten, entweder koa Luft oder koan Sprit. Oiso nacha: Lutfilter oder Benzinfilter im Tank. Odet eventuell noch Tankentlüftung.


    Eventuell lieg ich auch total daneben, aber was anderes fällt mir da nicht ein.


    Gruß Rolf

  • oder zu viel Sprit ...


    wenn das Mopped bei der letzten Fahrt halbwegs auf Betriebstemperatur gekommen ist, schraub mal die Zündkerze raus und schau mal ob die schwarz oder weiss ist.

  • Hallo,


    Choke am Vergaser richtig fest ?

    Die Plastikmutter bekommt gerne Risse oder bricht

    dann Falschluft bzw. viel zu fettes Gemisch


    Was auch noch sein kann und das ist nicht zu unterschätzen

    Je nach Alter der Maschine ein sich langsam zerbröselnder Anlasserfreilauf

    Dadurch entstehen feine Späne

    die können vom ZündPickupSensor angezogen werden, dann spinnt die Zündung.

    Hier im Forum gab es schon Fälle

    wo Vergaser und Steuergeräte verzweifelt erneuert wurden und es lag nur daran.


    weitere Möglichkeit:

    Vergasermembranen sind ok ?

    = keine Risse ?


    Vapor Lock kann auch ohne Filter auftreten aber dann geht die Karre eher irgendwann ganz aus

    Springt auch schlecht bzw. nur nach Wartezeit wieder an.


    Filter im T-Stück Vergaser sauber?


    Benzinhahn :

    Filter sauber ?

    Spritfluss ok ?


    Grüße


    :wave:


    Mac

  • Servus Ekki,


    hast du schon was gefunden?

    Ich könnte mir vorstellen, dass es bei plötzlich auftretenden Problemen eher nach Materialermüdung als nach Verschleiß aussieht. Oder Vibration als Ursache. Ist alles fest an seinem Platz?

    Gib doch mal einen Statusbericht.


    LG. Rolf

  • Hi,

    sorry für die späte Rückmeldung, die liebe Arbeit.


    Bin grad am Schrauben.


    1.) Kerzen sind völlig schwarz. Nix rehbraun sondern schwarz und rußig.


    2.) Tank ist ab und Benzinhahn getauscht. Beim Entleeren des Tanks in einen Kanister habe ich schon gemerkt, das die Menge stark variiert, abhängig davon ob ich den Tankdeckel aufmache oder nicht. Von daher könnte es sein, das die ENtlüftung doch nicht gut funktioniert, wird überprüft.


    Unten rund um den O-Ring des Benzinhahn war reichlich Dreck, Haare usw., d.h. da ist viel Dreck im Tank. Gereinigt so gut es geht, neuen (gebrauchten) Benzinhahn verbaut.


    3.) Luftfilterkasten aufgemacht, überprüft, sieht ok aus.

    Innen im Luftfilterkasten hinterm Filter ist eine Senke da steht irgendne Brühe drin, sehr geringe Menge. Ist kein Sprit, aber auch kein reines Wasser, sieht eher ölig und etwas dreckig aus. RIecht nicht oder kaum. Mein Schraubergott sagt per SMS das kleine Mengen nicht stören.


    4.) Alles rund um den Vergaser traue ich mich noch nicht so ran. Da gehe ich bei wenn die o.g. Maßnahmen nichts gebracht haben... Oder mal nen Profi anheuern, ich bin da wie gesagt eher nicht so der Ahnunghaber.


    Danke erstmal für die Hilfe und Tipps. Ich schraube alles wieder zusammen und berichte nach der Probefahrt.


    Gruß,

    Ekki

    Herxheim/SÜW

  • Moin,


    na das hört sich ja schon mal nach einem Lichtblick an,:thumbup:

    den Schlauch der Tankentlüftung mit Druckluft oder falls nicht zu Hand nehme ich immer einen alten Bowdenzug und

    gehe durch den Schlauch , dann durchpusten !

    Der Tankdeckel sollte auch mal geprüft werden, denn bei der Entlüftung spielt der

    auch mit , habe gestern nach längerer Fahrt mal ne Audioaufnahme nach dem Abstellen gemacht,

    das war ganz schön über den Deckel ( Schließzylinderbereich ) am Rauschen.


    Hoffe der Dreck aus dem Tank ist nicht in den kleinen Filter am Vergaser gewandert !

    Die Zündkerzen sehr schwarz ist ja auch ne Aussage - kann aber dann leider wieder einige Ursachen haben,

    tippe irgendwie auf die Choke Mimik.


    Viel Erfolg !


    :wave:


    Mac

  • russige Kerze -> zu fettes Gemisch -> kein Problem mit der Spritzufuhr (Benzinhahn, Filter, Entlüftung sind damit raus)


    vermutlich ein Problem mit dem Vergaser.


    Wenn du nochmal fährst und du gleichmässig fahren kannst, mach mal den Benzinhahn zu bzw. beinahe zu.

    Kommt dann irgendwann bevor der Motor ausgeht eine Phase in der der Motor merklich besser läuft, dann kann es eigentlich nur der Vergaser sein. (ist der Benzinhahn zu, sinkt der Kraftstoffstand im Schwimmer und das Gemisch wird automatisch immer magerer). Trifft das zu würde ich als erstes auch mal den Choke kontrollieren.


    dann mal viel Erfolg.

  • Servus Ekki,


    Bei Vergasermotoren gibt es eine Kurbelgehäuseentlüfzung, die im Lutfilterkasten endet. Dadurch kann der Schaumgummi des Luftfilters von Ölnebeln weniger luftdurchlässig werden. In Drogerien (z.B. dm) kann man sich Reinigungsbenzun erwerben. Wenn du beispielsweise ein leeres Essiggurkenglas hast, kannst du dort etwas einfüllen und mit Gummihandschuhen auswaschen. Dämpfe nicht einatmen, also im freien Hantieren. Der Schaumgummi des Luftfilter Elementes muss zwischen den schwarzen Gittern herausgenommen werden, um ihn zu waschen. Gut ausdrücken nach dem Waschen.


    Viel Spaß beim Fehlerfinden

    Was du noch machen kannst: der Kraftstoffverbrauch, der vom Benzinhahn zum Vergaser führt, endet in einem T-Stück dort befindet sich auch ein kleines Sieb, das nach Abnehmen des Schlauchs aus der Öffnung am T-Stück herausgezogen werden kann. Das auch mal reinigen.

  • Moin zusammen.


    Hier mal ein kurzer Bericht:

    • Benzinhahn gewechselt, das wollte ich eh machen weil der alte schwergängig war. Kontrolle ob das Filter im Hahn zugesetzt ist. Zu nicht, aber ne Menge Schmer drin.
    • Tankentlüftung kontrolliert, durchgepustet und ordentlich verlegt. Es könnte sein, das ein Schlauch von der letzten Bastelaktion her etwas eingeklemmt war.
    • Luftfilterkasten kontrolliert, s.o., kein Befund
    • schwarze Kerzen gereinigt, Zündkerzen & Kabel kontrolliert, keine Auffälligkeiten
    • Choke-Leitung drei Millionen (leicht gerundet) Mal bewegt. Ich spüre am Bowdenzug, das sich da was bewegt, wenn s auf der Gasse mal ruhig ist hört man auch das sich im Vergaser was bewegt.
    • Vergaser nicht angefasst, das übersteigt meine Fähigkeiten


    Kurze Probefahrt bevor das Gewitter kam:

    tl,dr: Unschlüssig, Aktion könnte was gebracht haben.

    Zuerst dachte ich dass der Fehler nicht weg sei, aber dann lief die Karre doch ordentlich. Dann hat's mal wieder kurz geruckelt (Oder war das immer schon so?) .


    Was auffällt: Die Karre spingt bei kaltem Motor super an, aber ich muss keinen Choke ziehen. Wenn ich den trotzdem ziehe dann geht die Drehzahl runter und der Motor ist kurz vorm absterben. Wenn der Motor warm ist und ich den Chike ziehe das gleiche Verhalten. Scheint mir auch auf n Problem mit dem Vergaser hinzudeuten.


    So, wenn's trocken bleibt geht's nochmal zum test, aber die DWD App warnt schon wieder vor Gewitter :/ Mal gucken.


    Danke für die Hilfe!


    Gruß,

    Ekki

  • Hallo Ekki,
    unten an den Fußrasten münden mehrere Schläuche. Einer hat einen Stopfen.
    Stell bitte ein Gefäß darunter. Dann Stopfen entfernen, in dem die Drahtklemme zusammengedrückt und er Stopfen herausgezogen wird. Die Brühe, die dann abfließt, ist der Schmodder aus dem Lufi-Kasten. Anschließend den Schlauch bitte wieder verschließen.


    Den eingeklemmten Schlauch der Tankentlüftung hast du ja bereits gefunden und gereinigt.


    Nach deiner Beschreibung ist die Karre eindeutig zu fett. Ich tippe ebenfalls auf den Choke. Kontrolliere die Kunststoffmutter des Chokes am Vergaser. Ist die gebrochen oder wackelt?
    Falls nein: Vergaser neu einstellen. Werksvorgabe sind 4,5 Umdrehungen für die Gemischschrauben. Allerdings laufen die meisten F's mit 3,5 Umdrehungen besser. Taste dich also mal in diesem Korridor voran.

  • Hi Vosse,

    danke für die Tipps.


    1. Den besagten Schlauch habe ich schon mal gesehen, wusste aber bis eben nicht wofür der gut ist. Prima, wieder was gelernt :) WIrd geleert.


    2. Das mit der defekten/rissigen Mutter von der Choke-Leitung am Vergaser hatte ja macgyver schon erwähnt - aber wo ist das verf*ckte Ding? Ich sehe wo die Chokeleitung in den Vergaser mündet, ist das da? Ich habe hier den 'Clymer' zur F650 mit allen seinen Bildchen und englischen Beschreibungen rund um den Vergaser (und alles andere), wenn Du das Buch kennst und mir sagen könntest wo ich das in dem Buch finde...


    Danke!


    Gruß,

    Ekki

  • Wollt ich doch sagen geht auch ohne Tank ab. Hab schließlich den Choke Kolben nebst Feder bei eingebautem Tank an der ST gewechselt. Bei der Ur-F hätte ich den Tank abgebaut. Gefühlt weniger Schrauben und nicht so eine Wabbel Tankverkleidung.

  • Ekkehart : ja die ST hat da wohl "etwas" mehr Platz bei der Ur-F geht es vielleicht auch mit schmalen Fingern,

    ich habe aber lieber gute Sicht 8|und freie Bahn8o


    Ekki


    wenn du den Choke bei den Außentemperaturen und kaltem Motor gar nicht ziehen musst, kann auch am Lenker das Kabelspiel verstellt sein so ca. 2mm sollten da schon sein * damit der Choke nicht unter "Vorspannung" steht.


    *= ich schaue nochmal im WHB nach !


    Habe vorgestern meinen Chokehebel ( bei ca. 28°C ) nur ca. 1cm bewegt, war absolut ausreichend für einen guten, runden Motorstart.

    mehr brachte sofort Unruhe in die Drehzahl ( stottern ) konnte den auch nach ca. 500m wieder ganz rausnehmen.


    Vielleicht hier auch noch mal nachprüfen kann sich ja auch falls nicht mehr richtig gekontert über die Zeit von selbst verstellt haben.


    Falls hier alles ok ist - eben das andere Ende am Vergaser genau prüfen.


    :wave:


    Mac

  • Moin allerseits,

    nach kurzer Ausfahrt bin ich mit der F leider liegengeblieben, meine Inspektionsversuche haben wohl nichts gefruchtet.


    Diesmal ist das Fehlerbild nochmal etwas anders:

    - springt absolut problemlos an, kein Choke nötig

    - Choke leicht gezogen bei kaltem Moter: Motor stottert und geht fast/vielleicht/manchmal aus

    - Choke stark gezogen bei kaltem Motor: Motor stottert und geht ganz sicher aus

    - Nach ca. 1km ist das RUckeln wieder da, Motor nimmt nur wiederwillig Gas an, dann ging er in normaler Fahrt aus


    Mit viel Standgas und 2, 3 mal neu starten habe ich es dann wieder bis in die Garage geschafft. Nacher werde ich den Choke nochmal genau inspizieren, von der Verstellschraube oben bis zum Vergaser. Aber wahrscheinlich werde ich das gute Stück am Dienstag mal zum Edelschrauber in Landau bringen...


    Danke soweit für die Hilfe, ich berichte gerne später mal wenn's wieder läuft. Derweil überlege ich mir mal ne Alternative Gestaltung für meinen Urlaub :)


    Gruß,

    Ekki


    P.S.:

    Was ist denn eigentlich eine "Ur-F"?