F650ST Motor ruckelt bei 2500 bis 3000 Umdrehungen

  • Hallo,

    ich habe mir eine F650ST zugelegt, mein erstes Motorrad. Die BMW hat jetzt 6 Monate in der Garage gestanden, nun habe ich die ersten Fahrten hinter mir. Ich bin vorher nie Einzylinder gefahren, daher weiss ich nicht ob das Motorrad "Normal" läuft. Ich habe frischen Sprit, neue Zündkerzen und neuen Luftfilter verbaut. Über 3500 Umdrehungen ist eigentlich alles gut, darunter bockt sie ganz schön. Anspringen tut sie gut.

    Ist das normal? Bin dankbar für jeden Tipp!

    Der Vorbesitzer hatte Protektoren am Lenker verbaut. Dafür hat er spezielle Schraube am Brems und Kupplungshebel benutzt. Ich brauche nun die Originalschrauben. Gibt es die nur bei BMW?

    VG Andreas

  • HALLO Andi 68! Ich glaube du kannst beruhigt sein ich habe mein ganzes Leben Mehrzylindrige Motorräder gefahren und mir vor einem Jahr die F geholt weil ich denke das sie was besonderes ist! Aber ich kann dir sagen meine erste Fahrt mit der F war schon sehr gewöhnungsbedürftig schaltfaul im großen Gang dahinrollen is nich unter 3000 u/ min mag sie gar nicht ! Habe mich aber schnell auf den Eintopf eingestellt und wenn sie mal rennt kann man sehr flott unterwegs sein!Gruß brucki

  • Unsere Vergasermopeds haben unter 3000U/min keine wirkliche Laufkultur. Bei meiner ist es so, dass sie im Vierten Gang unter 3000U/min wirklich unangenehm ruckelig wird. Das ist soweit normal, ist halt ein Einzylinder und dann noch einer, der lieber dreht als im Drehzahlkeller verweilt.

    Wenn es bei dir bis 3500U/min ruckelt, würde ich vielleicht die Gemischeinstellung überprüfen, wenn das Kerzenbild in Ordnung ist, kannst du das aber auch lassen. Grundsätzlich ist dieses Ruckeln ja nichts ungewöhnliches, normalerweise wird das aber einen Ticken früher abgestellt.


    Zur Hebelage: welche Schrauben meinst du da? Die, die die Schelle am Lenker festmachen oder die Schraube, die als Hebeldrehpunkt dient?

  • Was die Laufkultur angeht ist alles gesagt. Unter 3000U/min geht vor allem in den Gängen ab 3/4 gar nichts. Also schön auf Drehzahl halten.

    Wenn der Motor gut anspringt und betriebswar einen ordentlichen LL von etwa 1300-1500 U/min hat, sollte man die Finger von den Vergasern lassen. Da gibt es nicht wirklich etwas einzustellen.


    Was die Befestigung der Protektoren angeht, habe welche an der Ur-F als auch an der ST und sehe da eigentlich keine Probleme. In diesem Land bekommt man eigentlich jede Schraube. Wenn zu lang: abschneiden, wenn Bundschraube, Gewinde weiter schneiden. Wenn es eine Original blau-weiße BMW Schraube sein muss: https://www.leebmann24.de/bmw-…61&og=01&hg=17&bt=17_0120


    Fahrgestellnummer eingeben (letze 7 Stellen reichen) und passendes Teil, wenn w.o. Original BMW bestellen. 1 Schraube bei Leebmann ist natürlich teuer wg. Versand.

  • Vielen Dan für die Tipps!

    Zündkerzen habe ich neu, dann werde ich Stecker und Kabel tauschen und hoffe es wird besser. An den Vergser geh ich lieber nicht ran....

    VG Andreas

  • Moin Andi.


    Ich bin Anfänger und habe als erstes Motorrad die F650ST (169) nun ein Jahr mit viel Freude gefahren. Allerdings das Ruckeln unter 3000 U/min, das hat genervt, in der Tat.

    Irgendwann habe ich dann mal die Zündung überarbeitet. Einer der Original Beru-Stecker sah innen aus wie die Altöltonne eines Schrottlers, der ganze Inhalt (Widerstand, Feder usw.) ist mir entgegen gefallen, als ich den Stecker aufgeschraubt habe.


    Also alles ab den Spulen erneuert. Spulen auch mal runter genommen, reinigen, Kontakte blank putzen (Messingbürste), Kabelkontaktschraube ausblasen und leicht ölen. Dann neues Zündkabel dran, neue Kerzenstecker (NGK XD05F), neue Kerzen (NGK D8EA). Und was soll ich sagen? Seither schnurrt die Karre wie eine gut geölte Nähmaschine. Jaa, man muss sie immer noch treten, unter 3000 passiert nicht viel, aber sie läuft sehr viel ruhiger und runder. Macht nochmal so viel Spaß :)


    Viel Erfolg!


    Gruß,

    Ekki


    Unten links ein Bild wie der schrottige Kerzenstecker ausgesehen hat. Ich nehme an, die hat aufgrund der Korrosion überhaupt nicht mehr gezündet. Rechts der andere Kerzenstecker, wahrscheinlich gleich alt, aber noch in besserem Zustand.


    beru-kerze-schrott.JPGberu-kerze-gut.JPG

  • Hallo und viel Spass mit dem Fchen!

    Noch etwas handzahmer wird sie, wenn man auf ein 15er Ritzel umrüstet. Ist nicht legal und würde ich auch nur machen, wenn sowieso ein Wechsel des Kettensatzes ansteht. Wenn man nicht ständig Autobahn fährt, ist die Erhöhung der Drehzahl und die Verringerung der Vmax vernachlässigbar. Bei 100km/h dreht sie dann ca. 4200Upm.

    Gruß Joachim

  • Meine F ist ist Einspritzer Bj.2004 und ich bin Wiedereinsteiger ohne Erfahrungen mit Eintöpfen.


    Mich ärgert das Ruckeln unter 3000 U auch sehr. Im 1. Gang und Schritttempo (so bis 10 Kmh) ist Gas zu und gefühlvolles Kupplungsschleifen angesagt, irgendwie mag ich mich nicht daran gewöhnen.

    Beim nächsten Kettenwechsel (diesen Winter) wird wohl vorn das Rietzel ein 15er und hinten ein Zahn mehr. Hoffe es bringt etwas, obwohl es da hier ja auch gegenteilige Meinungen gibt.


    Auch bei Lastwechsel in höheren Gängen ist sehr viel Gefühl und Konzentration angesagt um es nicht ruckeln zu lassen. Vor allem bei unvorhergesehen Motorbremsen sitzt mir mein Frauchen immer wieder ruckartig im Nacken. Aber der gefühlvolle Umgang mit dem Gashahn ist wohl nur eine Gewohnheitssache.


    Ja so ein kraftvoller Eintopf ist schon etwas speziell. Ob ich nicht doch lieber auf einen Mehrzylinder umsteigen werde, werde ich nach der Kettenritzelveränderung entscheiden. Obwohl ich ja sonst von meiner Schicken durchaus begeistert bin


    Beste Grüße in die Runde

  • Hallo,

    Meine F ist ist Einspritzer Bj.2004 und ich bin Wiedereinsteiger ohne Erfahrungen mit Eintöpfen.

    Als ich in 2000 auf die F650GS umgestiegen war, war das für mich auch eine Umstellung, allerdings hatte ich zuvor gelesen und auch bestätigt gefunden, dass die 'GS da für einen Einzylinder recht kultiviert ist, anders als die Vergaser-F, die ja der Threadersteller hat. Die Drehzahl, bei der die F rund läuft, liegt bei der Vergaser-F höher als bei der 'GS, aber wenn der technische Zustand schlecht ist, verschiebt sich die Grenze. Ggf. wäre also ein Werkstattaufenthalt sinnvoll, um das Motorrad auf Vordermann zu bringen.


    Ich hatte die Wahl damals jedenfalls nicht bereut, aber Zweizylinder (habe jetzt die F800GS) ist auch gut.


    Hoffe es bringt etwas, obwohl es da hier ja auch gegenteilige Meinungen gibt.

    Die Meinungen hängen vor allem davon ab, was man will: Die einen möchten nach unten mehr Spielraum haben wegen Geländeambitionen (Langsamfahrt, weniger Kuppeln), die anderen ein ruhigeres Fahren auf Landstraße und Autobahn (die Drehzahl liegt dort weit über der Ruckelgrenze, sorgt dafür aber für mehr Vibrationen).

    Vor allem bei unvorhergesehen Motorbremsen sitzt mir mein Frauchen immer wieder ruckartig im Nacken.

    Mit Gewöhnung ans Fahrzeug vermeidet man zwar unbeabsichtigtes Bremsen, das Problem selbst aber nicht. Da hilft nur, "Frauchen" auf ein eigenes Motorrad zu setzen. Allein auf dem Motorrad fährt es sich unbeschwerter - das macht bei einem "Flitzer" mehr aus als bei einem "Reisedampfer".


    Eckart

  • Übersetzungsänderung


    Unabhängig davon, ob man ein 48er Kettenrad bekommt, 15er Ritzel ist ja kein Problem, sowie der Zulässigkeit (Erlöschen ABE)


    Hier mal die Geschwindigkeiten bei 4000U/min in den einzelnen Gängen mit einer solchen Kombination:

    27,1; 42,6; 56,8; 71,3; 85,2 km/h

    bei 7500U/min sind das dann 159,7 km/h. Für die vielleicht noch kommode BAB Richtgeschwindigkeit von 130km/h sind wir dann schon jenseits von 6000U/min.

    Mit der Serienübersetzung (16;47) dann eher 5600U/min.

    Ich habe beim Langsamfahren Dank sehr gut laufendem Motor keine Probleme in den unteren Gängen. Wer Trial Charakteristik möchte, der muss die Übersetzung des ersten Ganges von 2,750 drastisch über die 3,xx hinaus ändern.

  • Ein 15er Ritzel und gute Kupplungsarbeit im 2. und 3. Gang wirkt Wunder. (Erlöschung ABE ??)


    Beschaffung für 169 von Bj. 93 - 95

    aber problematisch da keine Ritzel mehr ohne Fase angeboten werden.

    (Ist sehr wichtig für den korrekten Halt mit Seegerring)

    Einmal Löwe - immer Löwe :oops:

    Einmal Ur F - immer Ur F :victory:
    :bikebayern:

  • Danke für Euere mein Problem betreffenden interessanten Beiträge.


    Tja. ABE-Verlust schreckt schon mal ab. Ein Wunder daß man in D noch am Fahrrad die Übersetzung frei wählen darf. Ok, wenn ich das Ritzel verkleinern würde .

    Probleme bei Geräuschentwicklung und Abgasverhalten kann ich nicht so recht nachvollziehen, weil sich das ja erst beim Fahren auswirkt aber mit der Wahl der jeweiligen Geschwindigkeit und Fahrweise auch wieder relativiert.

    Na wie auch immer, das Risiko würde ich eingehen, denke beim TÜV und Abgasprüfung wäre es unauffallig, es sei denn der Prüfer zählt die Zähne.

    Der Beitrag von Orbas21 macht mir Mut. Und ich glaube ich habe keinen Seegering sondern eine Börderlscheibe zur Sicherung.


    Interessant auch die Übersetzungsdarlegung von Ekkehart. Jetzt fahre ich bei 4000 U im 3ten 60, im 4ten 80, und im 5ten 100Kmh.

    Da ist schon ein erheblicher Unterschied.


    Wenn Eckart schreibt das bei gleicher 1 Gang-Geschwindigkeit die Drehzahl, bei der Vergaser- F noch höher liegt als bei der Einspritzer'GS, dann bin ich ja froh die GS zu haben. Hatte erst eine F im Fisier. Ich habe erst 16 Tkm runter und denke der technische Zustand ist richtig gut.


    Na der Kettensatzechsel soll ja erst in der Winter-Schraubungsphase erfolgen, Zeit genug noch zum überlegen.


    Übrigens ein Superforum hier, vor allem auch wenn es um technische Fragen geht. Habe hier schon sehr sehr viel dazu gelernt.


    Beste Grüße von BARdi

  • Wenn Eckart schreibt das bei gleicher 1 Gang-Geschwindigkeit die Drehzahl, bei der Vergaser- F noch höher liegt als bei der Einspritzer'GS, dann bin ich ja froh die GS zu haben.

    Da hast Du micht falsch verstanden. Ich weiß gar nicht, ob das Verhältnis Drehzahl zu Geschwindigkeit bei der Vergaser-F viel anders ist, ich hatte sagen wollen: Bei der GS liegt die Drehzahl, ab der sie ruhig läuft, niedriger als bei der Vergaser-F. Das kann natürlich dazu führen, mit der Vergaser in bestimmten Situationen in einem niedrigeren Gang hochtouriger fahren zu müssen als bei der GS.


    Eckart