BMW F650 (Vergaser) nimmt ab und zu kein Gas an

  • Hallo liebe Forummitglieder,


    ich habe eine BMW F650 E169(Vergaser) und weiß so langsam nicht mehr weiter und möchte einen Besuch in der Werkstatt vermeiden.

    Vor einiger Zeit lief sie nicht mehr richtig, darauf hin habe ich den Tank gesäubert da sich dort etwas Wasser angesammelt hatte, natürlich habe ich die Vergaser auch gereinigt und festgestellt,

    dass sich im Luftfilterkasten auf Vergaser-Seite ein Loch befand wodurch sich im Vergaser Dreck ansammeln konnte. Danach lief sie ein paar Monate ganz normal. Dann trat das Problem wieder auf und ich habe erneut den Vergaser gereinigt, Wasser befand sich nicht im Tank aber der Luftfilter war extrem verschmutzt, daher nahm ich an, dass erneut die Hauptdüse/-n verstopft waren. Daraufhin habe ich den Luftfilter ersetzt, die Zündkerzen erneuert(verrußt) und den Vergaser magerer eingestellt(auf 2,5 statt 4,5 Umdrehungen). Alles zusammengebaut, Probefahrt gemacht und alles funktionierte super. Abends wollte ich dann erneut eine Runde drehen und das Problem war wieder da...sie nimmt ab und zu kein Gas an(Leerlauf funktioniert immer), manchmal schalte ich den Motor ab und warte einen Moment, dann funktioniert sie wieder ganz normal. Das Problem tritt nicht während der Fahrt auf sonder ist entweder beim Starten(und ersten Gasgeben) sofort da oder garnicht. Es scheint auch keine Auswirkungen zu haben, ob der Motor warm oder kalt ist. Gerade war ich auf dem Heimweg, da lief sie, nachdem ich 5 Minuten stand fing sie wieder an zu blubbern, wie in folgendem Video zu sehen ( https://www.youtube.com/watch?v=i-163_A9rqc&feature=youtu.be ). Dann ließ ich den Motor einen Moment aus und sie lief wieder. Folgende Maßnahmen habe ich bereits vorgenommen:

    • Benzinhahn gewechselt (undicht)
    • Luftfilter gewechselt (verschmutzt)
    • Zündkerzen erneuert (verrußt)
    • Vergaser eingestellt (magerer)
    • Ausgeschlossen, dass das Blubbern durch Kühlflüssigkeit im Vergaser auftaucht (Füllstand max., auch nach mehreren Monaten mit dem Problem)
    • Muffe zwischen Vergaser und Motor überprüft (evtl ein Riss der durch Unterdruck nur beim Gasgeben geöffnet wird)
    • Schlauchschellen an Muffen fester zugezogen (undicht bei höherem Unterdruck)
    • Zündstecker überprüft (Motor läuft auch mit jeweils einem Zündstecker auf beliebiger Zündkerze)
    • Alle Schläuche auf Verstopfung überprüft(evtl zu wenig Sprit beim Gasgeben)
    • Tankdeckel während des Problems geöffnet (Entlüftung funktioniert)`
    • Vergaser und Düsen, Schwimmer, Nadelventile im Ultraschallbad gereinigt
    • Schwimmernadelventile habe ich vor ca. 3 Jahren ersetzt, da diese Undicht waren


    Jetzt sind mir die Ideen ausgegangen und ich weiß nicht, was ich noch tun könnte. Könnte es evtl. an der Steuerbox liegen?

    Gibt es beim Innenleben der beiden Vergaser Unterschiede, sodass ich womöglich in den Schwimmerkammern etwas vertauscht habe?


    Ich bin für jede Art von Hilfe dankbar und hoffe, ich konnte das Problem(oder die Probleme, da es zuvor anscheinend am Wasser und Dreck lag) gut genug beschreiben.

    Wenn ich den Motor abschalte höre ich auf der rechten Seite ganz unten im Motor/Getriebe ein Klimpern, evtl. ist ein Lager ausgeschlagen, allerdings denke ich nicht, dass es einen Zusammenhang gibt, da das Getriebe erstmal unabhängig ist, denn das Problem tritt auch in Neutralstellung auf.

    Einmal editiert, zuletzt von Detoxx ()

  • Hi Detoxx,

    überprüfe mal die Membranen und Federn sowie Freigängigkeit der Schieber.

    Hört sich an, als macht die Drosselklappe auf aber der Schieber geht nicht mit.



    Ebenfalls beliebtes Thema: Schwimmerstand.


    Kann man mit eingebauten Vergasern und zwei kleinen transparent PVC Schläuchen prüfen.


    Schläuche müssen ca 40 cm pro Schwimmerkammer haben und werden nach oben gehängt sowie an die Ablaufstutzen de Schwimmerkammer angeschlossen.

    Ablaufschrauben öffnen sowie Benzinhahn.

    Schwimmerstand etwas oberhalb Trennkante Schwimmergehäuse / Vergaser.

    Ich habe mir beim letzten Zerlegen notizen gemacht. Die krame ich mal raus,

    Der tatsächliche Stand ist nirgends dokumentiert, außer der dämlichen Messerei am Schwimmer - die ohnehin nur ein Anhaltswert ist.


    Gruss

    Jan

  • Moin Detoxx,


    das Geräusch klingt schwer nach Regler !

    Eine Spannungsmessung während dem Fehler mal gemacht ?

    bis max. 14.8 V stabil bei 3000 UPM alles ok....

    sollte aber mehr als 15 Volt auf dem Messgerät stehen - Regler defekt !


    Kann man testen - den schwarzen Stecker der von der Lima kommt ( 3 gelbe Kabel ) und zum Regler geht

    abklemmen, dann läuft die F nur auf Batterie - Fehler weg - Regler bestätigt.


    Grüße


    :wave:


    Mac

  • Nachtrag :


    "Klimpern"


    je nach Alter der Ur-F kann sich auch mal der Anlasserfreilauf auflösen.

    Dann gibt es Späne, die können sich dann zwischen Zündungs-Pickup und Magnetrad ansammeln , dieses

    führt dann auch zu Störungen in der Zündung,

    ich denke aber soweit ist es bei dir noch nicht, oder hört sich der Anlasser beim Start merkwürdig "rutschend" an ?


    Tippe weiterhin erstmal auf Regler !


    :wave:


    Mac

  • Vielen Dank erst mal für die neuen Vorschläge,


    an die Elektronik habe ich mich bisher noch nicht rangetraut.

    ich nehme an die verlaufen unter der Sitzbank und dort kann ich auch messen, ob ich über 14,8 Volt komme? Wenn der Regler defekt wäre, wäre das Problem dann nicht dauerhaft vorhanden?

    Das kann ich mal testen, wenn ich irgendwo transparente Schläuche finde, aber auch hier müsste das Problem doch permanent sein und sich nicht durch kurzes abschalten des Motors beheben lassen, oder irre ich mich?

  • Wenn es dann nicht der Regler ist (70% Chance), würde ich den Tank abbauen und die oberen Vergaserdeckel abnehmen und mir die Membranen ansehen. Falls das noch die ersten sind bei 115'km (habe ich hoffentlich richtig gelesen?) könnte man die wechseln, vor allem die Gängigkeit der Schieber prüfen und die Federn auf Zustand und gleiche Länge abchecken. Zündsteuergerät schließe ich aus, Pick-up und die Verkabelung zum Steuergerät (eingeklemmt vom Ölfilterdeckel?) wären nicht unmöglich.

    Was den verschmutzten Lufi angeht, hat das ja mit den Einsatzbedingungen zu tun. Ich wechsle meine Filter zwar jährlich, die sind aber nie erkennbar zugesetzt.

    Bei dem Preis habe ich keine Lust die auszuwaschen, zu trocknen und einzusprühen.

  • Hallo Detoxx,


    du kannst z.B. direkt an der Batterie messen oder s.u.,

    es kann durchaus sein, dass es ein "thermisches" Problem ist, d.h. der Regler wird im Betrieb schon sehr heiß , hat er schon einen Schaden kann das Verhalten dann auch temporär auftreten

    wenn er seine Temperatur erreicht hat und die Regelung setzt aus,

    je nach Toleranz spinnt ab ca. 15 V die Zündungselektronik, damit dann die Zündung und der Motor dreht nicht höher als ca. 3000-4000 UPM.

    Wenn du fährst und hast Licht / andere Verbraucher an, kann es sein, dass diese Überspannung gerade etwas kompensiert wird und noch alles funktioniert.


    Ich habe mal ein günstiges Messgerät während der Fahrt am Lenker befestigt und dann mit den Anschlüssen der Heizgriffe verbunden.

    So konnte ich meinen Regler bei verschiedenen Drehzahlen und Geschwindigkeiten schön kontrollieren.

    Die Batterie kannst du auch mal abklemmen und messen.


    Natürlich kann ich auch falsch liegen und irgendwas im Vergaserbereich ( Membranen, Benzinhahn, Zusatzfilter, Dreck, Wasser, Choke undicht , usw. ) stört die Kraftstoffversorgung.


    Aber ich finde dein sehr gutes Video zeigt es recht deutlich - ich würde die Spannungsmessung machen bevor ich was anderes mit hohem Aufwand zerlege.


    :wave:


    Mac

  • Die Membranen im Vergaser habe ich bereits kontrolliert und nichts gefunden, ich tendiere bisher auch zum Regler. Werde ich bei der nächsten Gelegenheit mal überprüfen, nach dem warmfahren werde ich auch mal die Temperatur mit einem Infrarotthermometer messen (<80°C im Normalfall, soweit ich weiß). Falls der Regler durch eine zu hohe Spannung kaputt gegangen ist, liegt das Problem aber doch in erster Linie an der Lichtmaschine und der Regler ist in Folge dessen kaputt gegangen, korrekt?

  • Ich behaupte in 19 von 20 Fällen geht der Regler einfach durch Alterung von Kondensatoren, schlechten Lötstellen/Überhitzung etc. kaputt. Die Lichtmaschine besteht ja im Prinzip nur aus drei Spulen und hat keine Schleifkontakte, da gibt es weder Alterung noch Verschleiß. Die im Betrieb entstehenden Temperaturen kommen auch nie in einen für die Isolation (Lack) kritischen Bereich.


    Hab mal versucht einen Regler zu zerlegen, um ihn eventuell mit besseren Bauelementen neu aufzubauen. Man bekommt aber die Vergussmasse nicht weg. Früher hatte ich besseren Zugang zu flüssigem Stickstoff aber so wichtig war mir das Ausgraben der Bauelemente dann auch nicht.

  • wie Ekkehart schon sagt Alterung gepaart mit schlechter Einbaulage.

    Das Teil fristet unter der Sitzbank ein schönes heißes Leben - mal länger mal kürzer.


    Die Kabel ( gelb ) sind auch gerne mal verfärbt


    Kabel verschmort - bitte was?


    Meiner hält nun schon das gesamte Moppedleben kann allerdings auch jederzeit soweit sein - Vorhersagen sind da schwierig

    Ein neuer Regler bekäme bei mir eine andere Location oder so....


    BMW F650 ST Verschraubung Kraftstoffhahn fest


    Viel Erfolg beim Messen und hoffen wir das die Fehlerquelle damit gefunden wird.


    :thumbsup2:


    Mac

  • Also ich habe vorm Anschalten 12,x Volt gemessen, beim gasgeben nicht über 14,8V im kalten Zustand, im warmen hat mein Multimeter leider den Geist aufgeben, ist leider schon älter als ich das Teil...

    Allerdings habe ich sie im Stand warm werden lassen und die Kühlrippen des Regler waren bei kuscheligen 110°C:thumbdown:, der Stecker unmittelbar am Regler (3 gelbe Kabel) war bei 85°. und ein weiterer Stecker, mit ebenfalls 3 gelben Kabeln, welcher sich über der Batterie befindet, ist vor etwas einem Jahr schon mal angekokelt, was ich damals auf die Heizgriffe geschoben habe welche ziemlich komisch angeschlossen waren(habe ich bereits entfernt). Den Stecker habe ich mit etwas Isolierband geflickt und eben jener hat gerade kurz gequalmt. Denke ich muss den Regler und die angeschmorten Kabel ersetzen. Ich besorge mir jetzt nochmal ein neues Multimeter und werde im warmen Zustand den Ladestrom(bzw. Spannung) messen.

  • nein 14,8V max, jetzt nach dem warm fahren kam ich auf max 15,5V. Scheint echt der Regler zu sein. Ich nehme mir jetzt erstmal die Kabel vor und baue etwas dickere ein. Leider kann ich kein Bild hochladen wegen 1 Mb max...

  • Falls der Regler durch eine zu hohe Spannung kaputt gegangen ist, liegt das Problem aber doch in erster Linie an der Lichtmaschine und der Regler ist in Folge dessen kaputt gegangen, korrekt?

    Umgekehrt die Spannung ist hoch weil der Regler (und bei dir auch die Stecker) Kaputt ist.


    Die Spannung von der Lichtmaschine ist wie sie ist. Die kann eher zu niedrig sein. Theorethisch auch zu hoch, dies aber auch nur aufgrund eines Reglerdefektes.

    Leider kann ich kein Bild hochladen wegen 1 Mb max

    Man kann Bilder auch kleiner machen. Unter Windows verwendet ich da entweder lapidar Paint oder dann IrfanView http://www.irfanview.de/

  • nein 14,8V max, jetzt nach dem warm fahren kam ich auf max 15,5V. Scheint echt der Regler zu sein. Ich nehme mir jetzt erstmal die Kabel vor und baue etwas dickere ein. Leider kann ich kein Bild hochladen wegen 1 Mb max...


    das wird sicherlich der Grund sein - ich würde auch die Kabel aufräumen / neumachen aber ich würde im Querschnitt bleiben, sonst verlagert sich das Problem vielleicht an eine andere Stelle...

    Habe hier mal irgendwo gehört :giggle:das ein Providurium mit Wago-Klemmen ganz gut halten soll 8o


    Viel Erfolg !


    :wave:


    Mac

  • Also wenn ein hoch beanspruchtes Teil wie ein Regler, der noch dazu am denkbar schlechtesten Platz eingebaut wurde über 20 Jahre funktioniert hat kann man meiner Meinung nach damit leben. Andere Verschleißteile werden öfter gewechselt.

    Ich fahre jetzt mit meiner 95iger UrF

    seit 5 Jahren einen Ersatzregler spazieren. Wenn der dann auch wieder 22 Jahre hält, alle Achtung!!!:victory: :wave:

    Einmal Löwe - immer Löwe :oops:

    Einmal Ur F - immer Ur F :victory:
    :bikebayern:

  • Habe hier mal irgendwo gehört das ein Providurium mit Wago-Klemmen ganz gut halten soll

    Huh :shrug:, hast Du was gesagt :wink2:?

    seit 5 Jahren einen Ersatzregler spazieren. Wenn der dann auch wieder 22 Jahre hält, alle Achtung!!

    Wobei ein Mitglied (dasmal nicht ich) beim Regler-Lotto ein paar Nieten gezogen hat und deswegen nun gar zwei Regler spazieren fährt :ohmy:.

    Wird er wohl, frei nach Murphy, nie brauchen.

  • Also ich habe bisher den angekokelten Stecker erneuert und hatte keine Probleme mehr, lied etwas unruhig, vermutlich da die Schwimmer verstellt sind und asynchron laufen. Leider hat irgendein A*sch mein Motorrad umgekippt (vermutlich wollte er es auf den Bürgersteig rollen um einen Parkplatz zu bekommen und war zu schwach um sie zu halten, werde ich leider nie rausfindenX() laut einer vorbeilaufenden Frau lag die Maschine über einen Tag lang auf der Seite im Regen...;(

    Jetzt steht sie schon seit knapp 4 Stunden und die Ölleuchte blinkt immer noch auf. Wird Zeit umzuziehen:eekout: hat das Teil einen Öldruckschalter der fest hängen kann? Kann nichtmals sagen ob Öl ausgetreten ist, das wäre schon weggewaschen vom Regen.