2. Gang springt bei hohen Drehzahlen raus

  • Servus Zusammen,


    bei meiner F650 BJ 99 ist mir bei meiner letzten Tour etwas aufgefallen. Wenn ich mit dem 2. Gang bei Volllast bergauf nahe an den roten Drehzahlbereich komme (d.h. über 6500 1/min), springt der Gang raus und in Neutralstellung. Das Moped hat jetzt 60k km, Öl ist ein 20W50, das ich vor ca. 7000km gewechselt habe.


    Muss ich mir langsam Sorgen ums Getriebe machen, oder kann das auch am Öl, etc. liegen?


    Und wenn ich schon mal hier bin: Als ich sie gebraucht gekauft habe, war die Gabel ca. 10-15mm von der Oberkante durchgesteckt. Ich dachte mir das änder ich wenn ich das nächste mal am schrauben bin, da sie eh relativ niedrig für mich ist (1,85m). Habe ich da enorme Änderungen am Fahrverhalten zu erwarten, und wie ist die Originalstellung der Gabel? Einfach ganz bis an die Kante?

  • hy

    Zum Gangraussptingen kann ich nix sagen .

    Die Standrohre sind meines Wissens nach Original 1mm über Oberer Gabelbrücke .

    Sind die weiter oben würde das moped tiefergelegt .

    Schau auch mal ob eine kürzere zugstrebe verbaut ist.

    Ich persönlich finde die tiefergelegten f en sind scheußlich zu fahren .

    grüssle

    Jürgen

  • Einer der wenigen Schwachpunkte an dem Rotax: Die Schaltgabeln.


    I.d.R. ein seltener Defekt, aber es kommt vor, dass sich eine oder mehrere Schaltgabeln soweit abnutzen, dass sie den Gang nicht über den gesamten Drehzahlbereich halten.
    Meistens ein Fehler der erst bei hohen Laufleistungen auftritt, kann aber auch durchaus bei niedrigen Laufleistungen auftreten, wenn die verbaute Schaltgabel beispielsweise minimal verzogen ist und sich daher übermäßig abnutzt.


    Habe zuletzt genau diesen Fehler bei einem Motor mit unter 20.000km repariert, da sprang der zweite Gang bei ~3000 Umdrehungen kurz raus (aber nicht so weit, dass die Neutralleuchte auch nur aufgeblinkt hätte) und unmittelbar danach rutschte er wieder rein.

    Letztendlich war eine Schaltgabel leicht angeschliffen.


    Kleine Ursache, relativ hoher zeitlicher Reparaturaufwand.

    Wenn man das (oder etwas ähnliches) schonmal gemacht hat und alle Teile sowie entsprechendes Werkzeug vorhanden ist schafft man das

    problemlos an einem Tag, sonst besser zwei Tage einplanen.

    Mag zwar zunächst schwierig wirken, Kühler raus, Motor raus, Zylinder runter, Motorgehäuse trennen, Getriebe und Schaltgabeln demontieren und dann das ganze in umgekehrter Reihenfolge, ist aber in Wahrheit wie Lego. Ggf. das Reparaturhandbuch oder den ETK nutzen, um dreimal zu kontrollieren, dass das Getriebe korrekt zusammengesetzt wurde bevor man alles wieder verbaut.


    Hilfreiches/notwendiges Werkzeug über das übliche (Ratschenkasten, Ringmaulschlüssel, Inbus&Torx Steckschlüssel) hinaus:

    Drehmomentschlüssel 1/4" & 1/2" bis 180Nm, Schlagschrauber, Gummihammer, Sprengringzangen, angespitzte M8 Schraube um Kurbelwelle zu fixieren.

  • Einfach Toll ich wünschte das könnt ich auch! Bin im zerlegen sehr gut im zusammenbauen ne Vollniete! Gruß Brucki

  • Danke für die super Ausführungen!

    Ich bin mir aber nicht sicher ob ich das jetzt noch wirklich machen soll. Kann zwar nicht ungefährlich sein, v.A. beim Überholen, aber normalerweise dreh ich sie nie so weit hinauf. Aber wenn ich im Frühjahr wieder das Ventilspiel einstelle werde ich mir das nochmal zu Herzen legen. Ist ein Gebrauchtkauf für die Schaltgabel ratsam? Hab jetzt auf die schnelle für 40€ das Set auf Ebay gefunden, neu würde die eine Gabel für den 2.Gang 65€ ausmachen. Werkzeug ist vorhanden, außer ein Drehmomentschlüssel fürs feine, den kann man ja auch für alles gebrauchen.


    und @2 ventiler : Wie groß ist der Lochabstand der Zugstrebe für die tiefergelegte bzw. normale? Oder wie finde ich das sonst heraus? Wenn ich wirklich die Tiefergelegte habe werd ich das auch umrüsten, ist doch en wenig übertrieben für meine 1,85:g:


    Danke!

  • und @2 ventiler : Wie groß ist der Lochabstand der Zugstrebe für die tiefergelegte bzw. normale? Oder wie finde ich das sonst heraus? Wenn ich wirklich die Tiefergelegte habe werd ich das auch umrüsten, ist doch en wenig übertrieben für meine 1,85

    Bei der Werkstieferlegung ist nicht nur "der Knochen" länger, sondern auch ein anderes Federbein verbaut.
    Schau mal, ob du unter dem Dreck am Federbein eine Nummer findest. Damit läßt sich das eindeutig identifizieren.

  • Ist ein Gebrauchtkauf für die Schaltgabel ratsam? Hab jetzt auf die schnelle für 40€ das Set auf Ebay gefunden, neu würde die eine Gabel für den 2.Gang 65€ ausmachen. Werkzeug ist vorhanden, außer ein Drehmomentschlüssel fürs feine, den kann man ja auch für alles gebrauchen

    Jein.


    Also besser gesagt ja, wenn ordentliche Fotos dabei sind welche den Zustand nicht verbergen.

    Kann bei Bedarf nachher mal mal Bilder einstellen, wie sowas aussehen soll bzw. nicht aussehen soll.

  • Bei dem Preisunterschied würde ich eine neue Schaltgabel nehmen. Man sollte nicht vergessen, wie alt, unabhängig von der Fahrleistung die Teile nun mal sind.


    Ausserdem würde ich erst einmal das Getriebe ausbauen und mir die Teile auf Tragbild und Verschleiß ansehen. Nicht nur die Schaltgabel für den 2. Gang!

  • Mit dem Getriebe werde ich das so machen. Bzgl. kürzeres Federbein: Wie finde ich mit der Nummer heraus ob es das kurze ist? Hat da wer einen guten Thread oder sonstige Infos für mich bei der Hand? Für die GS finde ich allerhand, aber für die normale F nicht wirklich.

  • Man sollte nicht vergessen, wie alt, unabhängig von der Fahrleistung die Teile nun mal sind.


    Ausserdem würde ich erst einmal das Getriebe ausbauen und mir die Teile auf Tragbild und Verschleiß ansehen. Nicht nur die Schaltgabel für den 2. Gang!

    Das...das sind Metallteile. Und wenn die 1000 Jahre alt wären.

    Bei einer Schaltgabel, zugegeben, kann man gleich eine neue ordern. Stellt man dann aber fest, das auch eine zweite schon verdächtige Spuren zeigt oder die Schaltwalze übermäßig abgenutzt ist wirds mal ganz schnell finanziell anders aussehen. Dann kosten die 3 Schaltgabeln und die Walze neu mal eben so viel wie ein gebrauchter Motor.


    Das Getriebe muss sowieso raus, wenn die Teile getauscht werden, ich wäre aber mehr als stark überrascht, wenn es da etwas zu beanstanden gäbe.

    Ein Getriebeschaden, lassen wir die Schaltung mal außen vor, ist mir persönlich noch nicht einmal annähernd untergekommen.

  • Zitat

    Wenn ich mit dem 2. Gang bei Volllast bergauf nahe an den roten Drehzahlbereich komme (d.h. über 6500 1/min), springt der Gang raus und in Neutralstellung.

    mit Verlaub, wenn der Gang nur einmal und unter diesen Bedingungen rausgesprungen ist, würde ich erst mal gar nichts machen, außer solche Situationen tunlichst zu meiden. Ich hatte auch gelegentlich Malässe mit dem 2. Gang, meine aber beobachtet zu haben, daß es mit schlampigem Schalten zusammenhängt, speziell bei dem langen Weg von eins nach zwei. Wenn ich dann nach dem Schreck bewußt sorgfältig schalte, war bisher immer alles wieder gut :)

  • Ich hab es nachdem es einmal passiert ist mehrmals nachgestellt, mit dem selben Ergebnis. Normalerweise fahr ich ja auch nicht so, aber bei einem Überholmanöver kann das schon vorkommen.

    Ich werde mir das ganze vor der nächsten Saison noch mal ansehen und dann entscheiden. Aber prinzipiell habe ich keine großen Bedenken das Getriebe zu zerlegen, auch wenn es vlt (noch) nicht unbedingt sein muss.


    Besser wirds nicht werden und ich hab vor das Moped noch länger zu fahren. Wenn man sich die Laufleistungen der F hier im Forum ansieht geht da noch einiges:)

  • MuchW: Wie groß ist der Lochabstand der Zugstrebe für die tiefergelegte bzw. normale? Oder wie finde ich das sonst heraus? Wenn ich wirklich die Tiefergelegte habe werd ich das auch umrüsten, ist doch ein wenig übertrieben für meine 1,85:g:

    Klick mal auf den Link:

    Unterschiede der Maße von Hauptständer/Seitenständer und Zugstreben bei der Vergaser-F


    und vosse: Bei der Werkstieferlegung ist nicht nur "der Knochen" länger, sondern auch ein anderes Federbein verbaut.

    Wo hast Du denn das her? Das ist mir völlig neu!

    Laut BMW-Ersatzteilkatalog sind bei der Fahrwegtieferlegung folgende Teile (+Hauptständer) involviert:

    pasted-from-clipboard.png

    Während der Ersatzteilkatalog sowohl den Seitenständer als auch den Hauptständer für die Tieferlegung kennt, gibt es nämlich nur 1 Federbein:



    Gruß aus KUS

    Udo

  • und vosse: Bei der Werkstieferlegung ist nicht nur "der Knochen" länger, sondern auch ein anderes Federbein verbaut.

    Wo hast Du denn das her? Das ist mir völlig neu!

    Tatsächlich! Das andere Federbein ist nicht für die Tieferlegung, sondern für die ST.


    Der Unterschied für die Tieferlegung am Federbein ist nur der Federwegsbegenzer. Das Federbein selbst ist tatsächlich gleich. Bei Gebrauchtteilen verbleibt der Begrenzer meist am Federbein (da schwierig auszubauen) und daher werden die Federbeine unterschiedlich gehandelt.

  • DSCI4345.JPG

    Zitat

    vosse: "...Bei Gebrauchtteilen verbleibt der Begrenzer meist am Federbein (da schwierig auszubauen)..."

    kann ich so nicht bestätigen, siehe dazu z.B. folgendes Angebot vom F650-Markt:


    Schwinge mit Zugstreben

    Hallo Udo ,

    die beiden ALU-Begrenzer für das Federbein sehe ich nicht im EBAY-Angebot !


    Aaaber.... hier findest du diese wichtigen und meist fehlenden Teile ( ALU-Begrenzer für`s Federbein ) im Bild-Mittelteil


    Übrigens : Unterschiede bzw. Kennnummern der beiden Federbeine :

    Federbein " normale UR-F / FUNDURO " , Endnummer 004

    Federbein " Sonderbauart ST " , Endnummer 644

    ( den großen Aufkleber findet man oben sehr sichbar am Federbein angebracht)


    Gruß LUDGER

    PS : bei Bedarf kann ich auch folgende Teile sehr preiswert anbieten wie :

    1 X Komplett-Getriebe für die FUNDURO/ ST

    1 x Sortiment Schaltgabel ( 5 Teilig )

    1 x komplette Schaltwelle

    usw.

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:

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