F650 GS Dakar

  • Das Ritzel wurde nicht auf der Welle verschweißt! Ritzel und Mutter wurden normal montiert dabei wurde die Mutter zur Ritzelseite angefast und dann wurde eine Schweissnaht zwischen Ritzel und Mutter gelegt, somit ist die Verbindung wieder trennbar bei Bedarf (zb Kettenwechsel)

  • Das Ritzel wurde nicht auf der Welle verschweißt! Ritzel und Mutter wurden normal montiert dabei wurde die Mutter zur Ritzelseite angefast und dann wurde eine Schweissnaht zwischen Ritzel und Mutter gelegt, somit ist die Verbindung wieder trennbar bei Bedarf (zb Kettenwechsel)

    Interessanter Ansatz, der bei diversen anderen Methoden der Sicherung von der Ritzelmutter (Sprengring am Ende der Welle o.ä.) durchaus vertretbar ist,

    aber wie ist die Ritzelmutter jetzt gesichert?
    Bei der GS ist es ja üblicherweise ein Sicherungsblech, welches in die Verzahnung auf der Welle greift und auf die Mutter gebogen wird,

    ist das ja im gegebenen Fall nicht mehr möglich?

  • Ganz oben hattest du geschtieben, dass die Ritzelwelle defekt ist und das Ritzel auf der Welle keine Kraftübertragung mehr hat. Zumindest habe ich das so verstanden.


    Wenn du dann jetzt das Ritzel mit der Mutter gegen den Bund der Ritzelwelle fest verschraubt hast, dann ist das für den Moment zwar fest, aber durch die ständigen Lastwechsel im Antriebsstrang wird sich m.E. die Einheit "Ritzel & Mutter" mit der Zeit lösen...


    Ich fände es zur Erläuterung echt gut, wenn du ein paar Bilder der defekten Ritzelwelle einstellen würdest, dann könnte man besser verstehen, was genau das Problem ist und vielleicht hat ja jemand eine pfiffige Lösung... :wave:

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

  • Wenn du dann jetzt das Ritzel mit der Mutter gegen den Bund der Ritzelwelle fest verschraubt hast, dann ist das für den Moment zwar fest, aber durch die ständigen Lastwechsel im Antriebsstrang wird sich m.E. die Einheit "Ritzel & Mutter" mit der Zeit lösen...

    Genau das befürchte ich auch, hatte auch schon eine Maschine mit vermeintlichem Getriebeschaden hier, bei welcher sich letztendlich "nur" Die Ritzelmutter,

    vermutlich aufgrund eines nicht montierten Sicherungsblechs, verabschiedet hat.


    Das kann (wie in dem Fall) gut ausgehen, kann aber auch bösen Körperkontakt mit der Straße zur Folge haben.

  • Wenn du dann jetzt das Ritzel mit der Mutter gegen den Bund der Ritzelwelle fest verschraubt hast, dann ist das für den Moment zwar fest, aber durch die ständigen Lastwechsel im Antriebsstrang wird sich m.E. die Einheit "Ritzel & Mutter" mit der Zeit lösen...

    Wenn das Ritzel keinen Halt mehr auf der Welle hat und nur Ritzel gegen Mutter gesichert ist, dann kann das ganze potentiel beim bergauffahren oder harten Beschleunigen um die Ohren fliegen. Bei Motorrädern mit Antriebsstrang links wäre es beim runterfahren beim Einsatz der Motorbremse.


    Ritzel ist zwar mit Loctite 243 und 140 Nm festgeschraubt (Wenn nach Reparaturanleitung), aber normalerweise besteht zwischen Ritzel und Mutter nur ein Kraftschluss über den Anpressdruck mit Sicherungsblech dazwischen und der mögliche Weg des Ritzels ist durch die Verzahnung der Welle limitiert.

  • Eine Garantie gebe ich nicht für die Arbeit, bin nach dem Schweißen 20km Probefahren, da lief Alles problemlos. Wie schon erwähnt habe ich den Preis bewusst tief angesetzt mit VB. Der mögliche Interessent kann ja dann selbst entscheiden ob der mit der Lösung leben kann oder nicht. Wenn man die Welle neu machen möchte, kostet das mit neuen Dichtungen usw etwa 350-400euro Material.

  • Eine Garantie gebe ich nicht für die Arbeit, bin nach dem Schweißen 20km Probefahren, da lief Alles problemlos. Wie schon erwähnt habe ich den Preis bewusst tief angesetzt mit VB. Der mögliche Interessent kann ja dann selbst entscheiden ob der mit der Lösung leben kann oder nicht. Wenn man die Welle neu machen möchte, kostet das mit neuen Dichtungen usw etwa 350-400euro Material.

    Versteh mich nicht falsch, aber das hat nichts mit einer Entscheidung eines Käufers zu tun,

    das hat Potential böse ins Auge zu gehen.


    Du hast jetzt keine Sicherung, die ein Lösen der Mutter vehindern kann oder wird.

    Sprich, es ist eine Frage der Zeit, bis sich die Mutter löst und wenn das passiert...nun ja, ich muss dir jetzt nicht wirklich erzählen, was passieren kann,

    sollte das Hinterrad ohne Ankündigung voll blockieren, oder?




    Wäre es mein Motorrad und ich hätte nicht vor selbst zu reparieren, würde ich das Bastelritzel zum Schrott geben statt es als "Lösung" anzubieten, und direkt sagen nicht fahrbereit,

    Ausgangswelle defekt, neue Kette gibts seperat dabei.

  • Nunja,........ ich habe versucht mich zurückzuhalten,........... aber......... die angewendete "Notlösung", um beispielsweise aus der Sahara die nächsten 200 km zu einer Werkstatt zu kommen, .......... ist meiner Meinung nach schlicht und ergreifend der pure "Murks!" . Bei dem Angebot handelt es sich offensichtlich um eine arglistige Täuschung, auch wenn vermeindlich Interessenten fernmündlich über die Situation informiert werden. Die "Notlösung" ist technisch nicht sicher und gefährdet Menscheneben! Das sollte dir bewusst sein! Ich appeliere inständig daran die Inserate entsprechend einem Gefahrenhinweis zu ergänzen! Das fahrzeug ist definitiv nicht fahrbereit, verkehrssicher und hat durch bauartbedingte Veränderung auch kenen TÜV mehr!


    Danke.

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Nabend, irgendwie ufer, das hier aus. Arglistige Täuschung? Den ernsthaften Interessenten die auch mal anrufen wird es als Erstes erklärt. Wenn ich jetzt nichts sagen würde und die RitzelAbdeckung drauf lassen würde und der Käufer sich freut Deutschlands günstiges Dakar zu kaufen, dann würde ich dem zustimmen, aber so, Nicht.

    Anrufen, Sprechen, Anschauen, so soll es laufen. Niemand zwingt zum Kauf, und wenn man damit nicht klarkommt und vielleicht, wie anscheinend Viele hier, Hobbyschrauber sind, kann man die benötigten Teile kaufen, ein Wochenende Arbeit investieren und hat mit Verhandlungsgeschick für 2000euro immer noch Deutschlands günstiges fahrbereite Dakar, bei der man dann als Fachmann noch gleich den ganzen Motor vermessen hat... In diesem Sinne der Winter ist lang

    .. ;)

  • Lieber radobi warum fährst du das Motorrad nicht selbst und berichtest nach wievielen km dir die Welle abgerissen ist und die Sache überlebt hast. Die Kette wird sich im Hinterrad aufwickeln. Die Orginalvielkeilwelle ist nitriert und besitzt eine gewisse Oberflächenhärte wenn da etwas ausgeschlagen ist, ist es hin. Lastschläge sind in dem Bereich reichlich vorhanden da hilft auch keine Schweißnaht die reißt. Eine Wärmebehandlung der Welle ändert ihr Gefüge die wird weich oder hart und ist extrem Rißgefährdet. Das was du vorhast mit dem Verkauf würde mich nicht mehr schlafen lassen.

  • Hallo radobi,


    ich denke hier will dir keiner etwas. Aber ich befürchte, dass du in deinem ersten Beitrag technisch nicht ganz korrekt berichtet hast. Du hast davon geschrieben, dass die Ritzelwelle kaputt ist und das mit dem Hinweis "kaum Kraftübertragung". Die meisten hier haben sich dann eine zerstörte Verzahnung der Welle vorgestellt, was aus der Sicht der meisten hier kaum vorstellbar ist. Ich glaube das auch nicht so recht. Fotos hast du trotz mehrerer Bitten keine eingestellt.


    In den weiteren Ausführungen von dir ging es aber nur noch um die Sicherung des Ritzels auf der Welle... Wenn die Verzahnung der Welle in Ordnung ist, dann ist die Verbindung von Mutter zu Ritzel duch Schweißen sicher, solange die Schweißnaht hält, denn das Ritzel kann sich ja auf der Verzahnung nicht drehen, und so ist die Mutter auch gegen Verdrehen gesichert. Aber dann wäre ja das standardmässige Sichern mit dem Sicherungsblech, welches zur Welle eine Verzahnung hat, ja auch völlig ok. Warum dann Schweißen?


    Wenn die Verzahnung auf der Welle jedoch wirklich zerstört sein sollte und das Drehmoment wird nicht mehr über die Verzahnung, sondern nur noch über den Kraftschluß des Ritzels mit der Welle übertragen, dann ist das Obermurks. Denn wie gesagt, durch Lastwechsel kann sich das lösen. Sicher nicht nach 20 km, aber vielleicht bei einer Pässefahrt mit Gepäck... Und dann kann sich Mutter und Ritzel auf der Welle drehen und fräst dann langsam die noch vorhandene Verzahnung weiter ab. Irgendwann ist dann alles weg und Ritzel und Mutter haben freie Fahrt zum Ende der Welle... Und dann fliegen Mutter und Ritzel mit Kette ab... Und der Fahrer vielleicht auch...


    Ich kann mir vorstellen, dass man das bemerkt, aber sicher bin ich mir nicht...


    Natürlich bist du rechtlich nicht zu belangen, wenn du alles ordnungsgemäß im Kaufvertrag dokumentierst, aber ich persönlich würde das Motorrad als "nicht fahrtauglich" einstufen, wenn der letztere Fall den Tatsachen entspricht. Was wir ja alle nicht wissen, da du bisher keine klaren Aussagen zu der Sache gemacht hast.

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

  • Ob das vor Gericht standhält wäre ich mir nicht so sicher. Im Fall des Falles wird das originale Angebot sicher mit dazu gezogen und wenn dort mit keinem Wort Ritzel, defekt oder nicht fahrbereit erwähnt wird dann ist das nicht mehr so offensichtlich, da im Nachhinein nicht rekonstruiert werden kann, was vor Ort besprochen wurde. Man muss hierbei bedenken, dass es um einen Fall von arglistiger Täuschung mit möglicher Todesfolge, aufgrund dieser Täuschung, gehen kann. Ob das jetzt wirklich genau so heißt weiß ich nicht, bin kein Jurist. Aber ihr versteht, was ich meine. Und die Hinterbliebenen, die den Fall dann vor Gericht verhandeln wissen nicht, was besprochen oder vereinbart wurde.


    Zur Schweißnaht:wenn die professionell ausgeführt wäre mit Kehlnaht anschleifen, rundum gleichmäßig verschweißen (beidseitig) und anschließende Prüfung auf Rissfreiheit mit rot weiß Prüfung dann würde ich dem ganzen sogar eine ausreichende Standfestigkeit zutrauen. Allerdings müsste man sich vorher natürlich auch Gedanken über die Materialpaarung und die Auswirkungen des Hitzeeintrags, den zu verwendenden Schweißzusatz etc machen. Aber ich nehme mal an dass das alles eher Hinterhof Style provisorisch zusammengeflickt wurde und das ist lebensgefährlich.

    Alex

    Einmal editiert, zuletzt von bwm ()

  • rundum gleichmäßig verschweißen (beidseitig)

    Es sollte ein Ausbau vermieden werden. Von daher gehe ICH nicht von einer beidseitigen Naht aus.
    Zumal noch hinzukommt, dass durch die Hitzeentwicklung sich das Materialgefüge geändert haben kann und die Welle ggf jetzt sehr spröde ist.

    Wir brauchen hier auch gar nicht diskutieren, denn der Fall ist sehr eindeutig: Wer einen Defekt an so einem sicherheitsrelevanten Teil bewußt nicht in der Anzeige erwähnt, sondern nur mündlich mitteilt, der möchte eindeutig täuschen.


    Ich weiß, das sind harte Worte. Wenn dem jedoch nicht so wäre, könnte man es auch ehrlich in die Anzeige schreiben.
    Wer jedoch leichtfertig mit dem Leben eines potentiellen Fahrers spielt, der hat keine sanften Worte verdient.

    Es ist und bleibt ein nicht verkehrssicheres Mopped, welches jedoch als fahrbereit und topgewartet verkauft wird.

  • Danke für die zahlreichen Feedbacks.

    Ich denke, nun ist strafrechtlich genug spekuliert worden, was im Fall der Fälle eintreten könnte.

    Reichlich Denkanstöße sind dem TE gegeben worden...

    belassen wir doch den Thread dabei.

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen