Bordwerkzeug unvollständig? ..... ergänzen?

  • Ich hatte es kürzlich auf einer Tour mit mehreren Fahrern unterschiedlichster Maschinen erlebt, dass ein dringend benötigtes Werkzeug nicht vorhanden war. Es handelte sich dabei um einen banalen 12er-Schlüssel, den man benötigt hätte, um einen gebrochenen Hauptständer an einer Suzuki abzuschrauben. Es wäre alles gegangen, egal ob Ring- Gabel- oder Steckschlüssel. Aber niemand hatte diese ungewöhnliche Schlüsselweite dabei, und mit Mini-Wasserpumpenzange haben wir die Schraube nicht aufbekommen. Aber der langen Rede kurzer Sinn: Ich habe daraufhin mal mein Bordwerkzeug überprüft, ob es wirklich für kleinere Reparaturen am Straßenrand geeignet ist. Ich dachte eigentlich, dass ich alle wichtigen Utensilien dabei habe. Aber inzwischen ist mir aufgefallen, dass die käuflichen Sets für die F650GS Twin doch tatsächlich auch die Schlüsselweiten 12 und 14 enthalten und darüber habe ich mich jetzt doch einigermaßen gewundert.

    Weiß vielleicht hier zufällig jemand, wozu diese Schlüsselweiten an der F650GS benötigt werden? Zum Aus- und Einbau von Hinter- und Vorderrad, wofür diese Sets ja angeblich ausgelegt sind, sind sie jedenfalls nicht erforderlich. Mal abgesehen davon, dass ich nicht scharf aufs Basteln unterwegs bin, frage ich mich nun, was mir unterwegs blühen kann, wenn ich mich weiterhin ohne diese ansonsten eher selten benötigten Werkzeuge auf den Weg mache. :?:


    Grüßle

    Wolfgang

  • Mh, spontan kann ich Dir nicht sagen, wo ein 12er oder 14er passt (liegt auch daran, dass ich die Einzylinder fahre...). Ein 13er ist üblicherweise das Gardemaß für ne M8er Schraube/Mutter. Allerdings kann es vorkommen, dass Hersteller - warum auch immer - von der DIN-Schlüsselweite abweichen. Sei es, um eigene Schrauben verkaufen zu können, oder weil es die Situation erfordert.

    Unabhängig davon, wo jetzt diese speziellen Schlüssel benötigt werden, empfehle ich, bei jeder Schrauberaktion zuhause darauf zu achten, was für Werkzeug benütigt wurde und dann zu entscheiden, ob es im Bordwerkzeug ergänzt werden muss. Klassiker sind geänderte Schrauben durch Anbauteile So kann es passieren, dass man irgendeine Motorschraube nicht mehr mit dem Torx aus dem Bordsatz aufbekommt, weil die längere Touratech-Alternative für den Motorschutz nen Inbuskopf hat. Oder man hat die Microflooter an den Blinkerblenden installiert und braucht deshalb eine Inbusgröße, die nicht standardmäßig enthalten ist. Kleine Ursache, große Wirkung. Hab ich gerade erst bei der letzten Tour gesehen.


    Gruß

    Karsten

    Hier könnte Ihre Signatur stehen!

  • Hallo Karsten,


    ganz genau diese Gedanken habe ich mir auch gemacht. Nun muss ich an meinem Moped zum Glück nicht viel schrauben, so dass meine Erfahrungen natürlich nicht maßgebend sind. Aber besagte Schlüsselweiten sind mir noch nicht begegnet und auf Anhieb finde ich sie auch nirgends an der BMW. Die Anbauteile, die nicht von BMW stammen, sind teilweise tatsächlich mit anderen Schrauben befestigt, das von dir erwähnte Problem mit dem Wechsel von Original-Torx auf Fremdzubehör-Innensechskant habe ich aber bereits beim Bordwerkzeug berücksichtigt. Beim Suchen nach den 12er und 14er-Schraubköpfen habe ich nebenbei einen Blick auf die GS500 meines Sohnes geworfen, und auf Anhieb einen 12mm-Sechskantkopf (ebenfalls am Hauptständer) und einen 14mm-Sechskant (an der original Rückspiegelbefestigung, so eine Art Überwurfmutter) gefunden.

    Zu deinem letzten Satz: Hast du es also auch erlebt, dass ein fehlendes kleines Allerweltswerkzeug die Weiterfahrt verzögert oder gar verhindert hat? Das eigenartige ist, dass sowas nur an Sonn- und Feiertagen, mitten in der Nacht oder wenigstens mitten in der Pampa passiert.


    Grüßle

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    Ich hatte es kürzlich auf einer Tour mit mehreren Fahrern unterschiedlichster Maschinen erlebt, dass ein dringend benötigtes Werkzeug nicht vorhanden war. Es handelte sich dabei um einen banalen 12er-Schlüssel, den man benötigt hätte, um einen gebrochenen Hauptständer an einer Suzuki abzuschrauben.

    Als ich vor längerer Zeit mal in einem Laden ein 12er Schlüssel suchte, erzählte der Verkäufer, dass das eine Autogröße sei, d. h. in der Fahrzeugbranche offenbar gängig, wie Du ja in Deinem Beitrag indirekt auch bestätigt hast, aber sonst im Maschinenbau unüblich, jedenfalls enthalten kleinere Sets keinen 12er Schlüssel.


    Nun stellt sich die Frage, auf welche Art Reparaturen man unterwegs vorbereitet sein muss. Der Abbau eines Hauptständers zählt m. E. ich nicht dazu.


    Das serienmäßige Bordwerkzeug der Zweizylinder-F ist ja sehr spärlich und ich frage mich manchmal, was man damit anfangen kann. Was man aber vielleicht unterwegs dabei haben sollte ist Werkzeug für einfache Wartungsarbeiten, die zwischen den Inspektionen mal anfallen können, z. B. das Spannen der Kette. Dafür habe ich mir einen 24er Schlüssel zugelegt, der auf Touren (Reisen und mehrtägige Ausflüge) dabei ist. Ansonsten bin ich nicht der große Schrauber und habe unterwegs nur wenig zusätzliches Werkzeug dabei (Sternschlüsselsatz und noch ein paar andere Schraubenschlüsselweiten), ansonsten nur noch einfache Hilfsmittel wie Klebeband und selbstverständlich Ersatzglühbirnen.


    Glücklicherweise war meine F800GS bisher pannenarm, sodass unterwegs fehlendes Werkzeug für mich bisher kein Thema war, von der genannten Ausnahme des 24er abgesehen.


    Eckart

    Einmal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • 14 kenn ich vor allem als Größe für die Spiegelverstellung. Das war richtig nervig als ich noch die Dakar hatte an der GS war nämlich unten 14,oben 15 und an der Dakar war 14-17. Der 17er findet sich aber nicht im Bordwerkzeug. Ansonsten habe ich eine kleine Ratsche plus Steck immer bei. Die nimmt nicht viel Platz weg und man bekommt alle Inbus, Torx, Schlitz und Steckschlüssel 6 bis 13mm gut abgedeckt (Nüsse kann man ineinander stecken). Dazu Kardan und Verlängerung. Ringmaulschlüssel hab ich nur die bei, die man unbedingt benötigt. Glaube das war 14 15 für Spiegel und 19 24 für Hinterrad oder? Die finden sich aber eigentlich alle im Bordwerkzeug. Und einen Rollgabelschlüssel 0-20 für den Fall der Fälle. Und natürlich den großen Inbus vom Vorderrad.


    Bei der AT ist das alles komplizierter. Die braucht einen 17mm Inbus vorne (glaube M10 Schraube mit 2 Muttern) und zum Kette spannen noch 2 Maulschhlüssel. Außerdem andere Schlüsselgrößen hinten


    Ach ja.. Wenn man als Gruppe unterwegs ist macht es Sinn, sich vorher abzusprechen. Sonst hat man 4*15mm Maul und keinen 13er oder so...

  • Ich will hier keinesfalls den Eindruck erwecken, dass ich unterwegs viel schrauben will, und deshalb am liebsten einen Werkzeugwagen hinter mir herschleppen würde. Und sicherlich gehört das Schrauben an einem Hauptständer nicht zu den üblichen Arbeiten unterwegs. Aber der Ständer im eingangs geschilderten Fall musste weg, weil er durch den Bruch auf der Straße gestreift hat. Die Sache hat mich lediglich dazu angeregt, über die sinnvolle Zusammenstellung eines Bordwerkzeugs nachzudenken. Und dabei bin ich eben auf diese Schlüsselweiten gestoßen, bei denen ich mit der Sinnhaftigkeit noch Probleme habe. Man will ja das Reisegepäck nicht ohne Not schwerer machen, als unbedingt erforderlich.


    Grüßle

    Wolfgang

  • Also bevor man schlaflose Nächte hat und immer noch sehr beunruhigt ist, über die Werkzeugwahl bei Moped-Touren, empfehle ich einen ADAC oder sonstigen Schutzbrief.


    Oder – wie in diesem Beitrag ja schön zu sehen – es fördert die Unterhaltung, auch mal mit anderen Verkehrsteilnehmer, Mitmenschen oder Reisenden, zu kommunizieren.

    Auch gerade, wenn man „glücklicherweise hofft nicht schrauben zu müssen“ und eigene Erfahrungen zu sammeln. Denn – so ist das Leben. Es besteht aus Zufällen und Kleinigkeiten, die Probleme bereiten und für Abenteuer sorgen.


    Wenn ich von der Wahrscheinlichkeit und Notwendigkeit von einem gebrochenen Hauptständer ausgehe …. dann gibt es sooo viel andere, wichtigere Themen, Betrachtungen, notwendige Bordmittel ….

    Das Thema „Notwendige Bordwerkzeug“ ist immer ein Kompromiss. Und im Falle eines Falles wird immer mal was fehlen.


    Eine kleine Rolle Draht, Kabelbinder, Taschenmesser, Minikneifzange habe ich auch immer dabei.

    Das hätte auch den 12er Schlüssel ersetzt.

    Viel Spaß :wave:

  • Bin überwiegend alleine unterwegs und das meistens mehrere Wochen am Stück. Nach der letzten Panne , verursacht durch die defekte Benzinpumpe, habe ich mir natürlich Gedanken über den Umfang des Bordwerkzeuges gemacht und bin zu folgender Entscheidung gekommen: Es sind alle Schlüsselweiten an Bord, die für eine ev. Demontage von Anbau- bzw. Zubehörteilen und den einfachen Service (z. B. Kette spannen) erforderlich sind sowie ein Reifenpannenset, das ich in F schon mehrmals gebraucht habe. Das originale Bordwerkzeug musste nur geringfügig erweitert werden (z. B. Innensechskantschlüssel wegen TT Zubehör). Im WoMo ist dann die komfortable Erweiterung, wie. z. B. ein 1/4" und ein 3/8 " Ratschenkasten, Hammer und Gabel-Rongschlüssel in der richtigen Länge, etc. die ich aber eher selten gebraucht habe, meist um anderen Moppedfahrern auszuhelfen. Die Gabel-Ringschlüssel mit den SW 12 und 14 mm werden meist von Moppeds japanischer Herkunft verlangt oder von meinem italienischen WoMo.


    bob-muc

    derzeit beschäftigt mit Routenplanung 2018

  • kl und großer Engländer

    13er ring gekröpft...für meine stehbolzen Krümmer

    wasserpumpenzange,elektrozange samt clipper

    imbus satz,torx satz...nüsse von bis samt kl knarre und halter für torx und imbus

    passt alles in kl tankrucksack...

    werkreugkasten hinterher schleppen muss ned ein...und da ich oft mit rep anfälligen Fightern im MC on tour bis...passt immer

  • War ein wenig überrascht, dass SW 12 eine ungewöhnliche Schlüsselweite sein soll. Hätte ich eher von 15, 18 oder 20 gedacht. Wenn ich unterwegs bin spanne ich keine Kette nach, das mache ich vorher. Möchte auch keinen Drehmomentschlüssel mitführen. Dank Kettenöler ist das ohnehin ein Randthema. Was ich habe, ist ein ganz einfacher Stab-Reifendruckprüfer und passendes Werkzeug um irgendeinen Bowdenzug (Gas, Kupplung, Choke) wechseln zu können. Da habe ich nach vorbeugendem Austausch die alten Züge als Reserve im Topcase. Ansonsten verlasse ich mich auf meine vorbeugende Materialerhaltung sprich Pflege und Wartung und eventuell den ADAC. Den BMW Notdienst habe ich in den letzten 20 Jahren 2x bei PKWs benötigt, sehr schnell und hochprofessionell, aber bei einer F die älter ist als viele Kfz-Mechatroniker?

  • Die Gabel-Ringschlüssel mit den SW 12 und 14 mm werden meist von Moppeds japanischer Herkunft verlangt

    Das kann ich bestätigen, jedenfalls was Kawasaki, Yamaha und Honda betrifft. Umgekehrt ist dort die Schlüsselweite 13 eine exotische Größe.

  • Hallo,

    War ein wenig überrascht, dass SW 12 eine ungewöhnliche Schlüsselweite sein soll. Hätte ich eher von 15, 18 oder 20 gedacht

    Wegen des 12ers hatte ich mich auch gewundert, aber so kann man sich irren. Angeregt durch das Thema habe ich mal "Allwissend" befragt und tatsächlich ist es so: https://de.wikipedia.org/wiki/…elweite_am_Werkst.C3.BCck

    Wenn ich unterwegs bin spanne ich keine Kette nach, das mache ich vorher.

    Bei Reisen von manchmal mehreren Tausend Kilometern und nicht mehr taufrischen Verschleißteilen kann es trotz eingehender Kontrolle vor der Abfahrt dazu kommen, dass einen dieses Thema unterwegs einholt. Daran ändert auch nichts ein

    Kettenöler .


    sehr schnell und hochprofessionell

    Ich zweifle zwar nicht an den Leistungen des ADAC als Pannendienst, aber man ist ja auch schon mal im Ausland unterwegs und außerdem fehlen oft, wenn nicht meistens, die passenden Ersatzteile, sodass es beim Transport zu einer Werkstatt bleibt. Aber mit Werkzeug werden die wohl gut bestückt sein, auch einem 12er.


    Eckart

  • Musste letzthin auch zum 12er greifen. Aber nur weil ich eine M7 Schraube verbaut habe. Von der eher beschiedenen platzierten Givi Kofferträger ausgeschlagenes M6 Gewinde.


    War aber auch lustig: Sah unterwegs, dass eine Schraube fehlte. Dachte, müsste etwa M6 sein. In den nächsten Laden der Schrauben anbot und eine M6 geholt. Zu klein, fällt durch. Also dann M8, gesagt, geholt, zu gross. Also zu einem spezialisierteren Geschäft und eine M7 geholt. Geht auch nicht. Dann wurde mir erst klar was passiert ist. Als nächstes M7 Gewindeschneider besorgt und das ganze repariert.

  • Erst mal vielen Dank für die vielen Anregungen. Aber offensichtlich ist nicht ganz klar geworden, was ich wollte. Ich wollte nur wissen, wofür der 12er und der 14er-Schlüssel gut sein soll. Als Entscheidungshilfe, ob ich so was künftig auf Reisen mitführe oder nicht. Im großen und ganzen sind wir uns einig, ich nehme auf kleineren Touren auch nur die vorhandene Minimalausstattung mit und auch für Reisen will ich nur das notwendigste einpacken. Deshalb ja die Frage! Und der gebrochene Hauptständer bzw. das fehlende Werkzeug war nur der Auslöser für meine Frage. Ich rechne nicht damit, dass ich nochmals einen abgebrochenen Hauptständer erleben werde. Schon gar nicht an meiner F650GS. Und selbstverständlich habe ich auch einen Schutzbrief und mir wurde mit diesem Schutzbrief schon mal schnell und unkompliziert geholfen. Und ich pflege das Moped immer so, dass ich bei Beginn der Fahrt davon ausgehen kann, dass es die Fahrt überstehen wird. Trotzdem hat es sich in letzten ca. 40 Jahren immer wieder bewährt, ein wenig Werkzeug im Gepäck zu haben.


    Grüßle

    Wolfgang

  • Die Gabel-Ringschlüssel mit den SW 12 und 14 mm werden meist von Moppeds japanischer Herkunft verlangt

    Das kann ich bestätigen, jedenfalls was Kawasaki, Yamaha und Honda betrifft. Umgekehrt ist dort die Schlüsselweite 13 eine exotische Größe.

    Rotax im Urkälble ist dann vom Lamaha oder Howasaki...komisch...dachte immer Rotax sei ein ÖSI...

    wer schomol graphierte krümmerdichtungen getauscht/ersetzt hat,weis...Stehbolzen Krümmer sind mit 13er Ring gekröpft am ehesten zu erreichen,weil kaum platz für knarre und nuss...wees warum ich die teile immer bei hab...ohne dichtung bläst sammler retour direkt auffen Thermostaten und wird zudem richtig laut...akra und Kesstech sind dann eher säuselnd

  • Ich wollte nur wissen, wofür der 12er und der 14er-Schlüssel gut sein soll. Als Entscheidungshilfe, ob ich so was künftig auf Reisen mitführe oder nicht.

    Das ist doch ganz einfach, wenn Du Schrauben an Deinem Mopped hast mit 12er und 14er Schlüsselweite, dann nimm halt die passenden Schlüssel dafür mit, eine Überschreitung des zul. GG ist deswegen nicht zu befürchten.


    bob muc

  • Erst mal vielen Dank für die vielen Anregungen. Aber offensichtlich ist nicht ganz klar geworden, was ich wollte. Ich wollte nur wissen, wofür der 12er und der 14er-Schlüssel gut sein soll.

    Um deine Frage zu beantworten. Mir ist aus dem Stegreif nicht bekannt wo man diese bei der normalen an der Strasse Reperatur brauchen würde. Werde aber mal in der Werkstat die Abnutzung der entsprechenden Nüsse anschauen.


    Ansonsten einfach mal bei jeder Mutter die du am Motorrad siehst schauen welche grösse die hat.