Nockenwelle eingelaufen

  • Hallo,


    ich habe heute beim Ventile einstellen (20tkm) festgestellt das meine Nockenwellen eingelaufen sind. Ich vermute durch Fremdkörper, da mein Freilauf defekt war als ich das Motorrad gekauft habe.

    Spürbare Anzeichen auf den Schaden gab es keine.

    Blöde frage... kann man so weiter fahren, oder ist zu erwarten das nach kurzer Zeit das Spiel hier enorm wird?


    Hat vielleicht noch jemand Lagerböcke und Nockenwellen rumliegen?


    Gruß Lukas

  • Unschön. Ich würde tauschen, klappernde Wellen versauen das Ventilspiel. In der Bucht sind gerade Wellen und Böcke, zwar einzeln aber vom gleichen Anbieter (zB Artikelnr. 352249285725.) Sollte sich wohl mit halbwegs erträglichem Schmerzensgeld ausgehen.

    Falls Du Tips zum Einbau brauchst, da Du ja die Kabelbindermethode verwendest, kann ich evt. aushelfen mit einem Telefonat (am besten vor dem Lösen der Kabelbinder).

    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • immer was anderes.... will man mal eben die Ventile einstellen....


    Die aus ebay sind mir etwas teuer. Laufspuren haben die auch schon. Ich hätte zwar noch eine GS hier stehen, diese will ich aber eigentlich nicht schlachten.


    Ich hätte mir einfach Markierungen auf die Kette und Zahnrad gemacht, auf die neuen übertragen und wieder mit Kabelbinder befestigt. Oder hast du eine bessere idee? Können auch gerne Telefonieren. Habe gesehen wir sind noch nicht mal soweit auseinander.

  • Hallo!

    Sind denn die Nockenwellen jetzt auch maßlich nicht mehr in Ordnung, oder sieht nur die Oberfläche anders aus? Ist der Bereich der Schmiernut, wo ja die Welle nicht "verändert" ist, mit dem Fingernagel zu fühlen? Hintergedanke der Fragerei: Was ist, wenn du jetzt in neuen Nockenwellenkram investierst, und die KW-Lager machen wegen der gleichen Geschichte nach ein paar Tausend KM die Biege? Wenn die Wellen lediglich merkwürdig aussehen, aber maßlich nichts feststellbar ist, sprich kein erhöhtes Spiel im montierten Zustand (vielleicht mit plastigage oder wie das heisst messen?) vorhanden ist, würde ich die Geschichte wieder zusammenbauen und fahren. Klar, wie Chris schreibt, wenn Spiel vorhanden ist hat das keinen Sinn.

    Eventuell (okay, ist unbequem...) würde sich weiterhin auch ein Blick auf die Laufflächen der Ölpumpen lohnen. Der Gedanke, daß da mal größere Späne unterwegs waren, ist nicht gerade angenehm...


    Gruß Joachim

  • Also die Nockenwelle ist noch spielfrei. Da wackelt nichts drin herum. das habe ich geprüft. Die Laufflächen haben schon spürbare reifen auf beiden Seiten....


    Ich hab auch schon mit dem Gedanken gespielt einfach ein bisschen mit 1500er Papier sauber schleifen und wieder zusammenschrauben...

  • Ob da was wackelt, entscheidet sich bei 6.000 U/min, nicht auf der Werkbank ohne Meßuhr :-). Bei einer Differenz der Einlaßventile zwischen Mindestspiel und Block von 0,03mm muß da nicht allzu fühlbar was wackeln...


    Abschleifen heißt abtragen. Abtragen heißt Spiel. Die Riefen sauberschleifen mag sich an den Fingern gut anfühlen, bringen tut´s nix.


    Markierungen "statt Kabelbindern" auf den Zahnrädern sind doch witzlos. Am Motor sind alle Markierungen, die man beim Zusammenbau braucht und die Kette rutscht Dir unten im Zweifel eh durch, also warum nicht gleich von Grund auf aufbauen.

    *Ich* mach´ das an unseren Twinsparks (und an dem SingleSpark auf meiner Werkbank) so:


    • KW im OT blockieren (ist sie bei Ventilspielkontrolle ja eh schon).
    • Kettenglieder von dem Zahn ab (und einschließlich dieses Gliedes) zählen, der an der vorderen Markierung des vorderen Rades in der Kette steckt und demjenigen (einschließlich), der an der hinteren Markierung des hinteren Rades in der Kette steckt. Bei meinen Motoren sind das meiner Erinnerung nach 16 Glieder.
    • Feststellen, daß die beiden genannten Zähne entweder beide in einem Außenglied oder beide in einem Innenglied stecken. Wenn gemischt, ist was nicht in Ordnung.
    • Feststellen, daß die Markierungen der Nockenwelle theoretisch, aber nicht perfekt mit der Oberkante des Zylinders fluchten. Vordere Markierung des vorderen Rades ist leicht nach vorne unten geneigt; hintere Markierung des hinteren Rades leicht nach hinten. Exakt vier Striche in einer perfekten Linie geht schlicht nicht.
    • Mit diesem Wissen die Kabelbinder abschneiden (und beim nächsten Mal nicht mehr verwenden), Kettenspanner raus, Nockenwellen entnehmen (hintere zuerst) und die Kette schlicht nicht in den Schacht fallen lassen.
    • Neue Böcke und Wellen einlegen (vordere zuerst). Vorderes Trum der Kette zwischen Kurbelwellenzahnrad und vorderem Nockenwellenzahnrad spannen, dabei vordere Nockenwellenmarkierung korrekt ausrichten.
    • Hintere Nockenwelle einlegen, Kette zwischen beiden Nockenwellen spannen und hintere Nockenwelle ausrichten.
    • Kontrollieren, daß das vordere Trum zwischen KW und NW weiterhin unter voller Spannung ist.
    • Kontrolle, daß beide Wellen entweder parallel in Außen- oder Innengliedern stehen.
    • Kontrolle, ob die beiden Markierungen 16 Glieder auseinander sind. 15 klappt nicht - da kannst Du ziehen bis der Arzt kommt, vorher reißt die Kette.
    • Kette von KW-Zahnrad bis einschließlich hinterer Nockenwelle stramm gespannt halten; obere Lagerböcke einbauen. Stimmt noch alles?
    • Kette von KW-Zahnrad bis einschließlich hinterer Nockenwelle auch weiterhin stramm gespannt halten, Kettenspanner einbauen.
    • Kette loslassen - die wird jetzt vom Kettenspanner gestrafft.
    • Neuerliche Kontrolle, daß das vordere Trum voll gespannt ist, daß das Trum zwischen den Nockenwellen stramm gespannt ist und daß die vier Markierungen an den Nockenwellen weiterhin fluchten (so wie sie halt fluchten, vordere Markierung am vordereren Rad und hintere Markierung am hinteren Rad jeweils leicht nach außen/unten geneigt.
    • KW-Blockierung aufheben. KW langsam in die richtige Richtung durchdrehen (vorderes Trum läuft nach unten ab; sollte aus irgendeinem Grund unter dem KW-Zahnrad eine Kinke in der Kette sein, wird die beim Drehen nach rechts zum hinteren Trum transportiert und dort die "Extra-Lose" vom Kettenspanner aufgefangen, bevor sie auch nur in die Nähe der hinteren NW kommt.
    • Feddich.

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  • Hi,

    wenn du es genau wissen willst, kommst du um eine Prüfung der Teile nicht rum. Aber so schlimm sieht das auf den Bildern nicht aus und sie lief doch vorher einwandfrei oder. Bau zusammen, fahr weiter und halte Ausschau nach nem günstigen Ersatz.

    Die Kabelbinder kann man sich schenken, da die Kette eh unten versetzt.

    Gruß


    Du kannst ja nach halber Service Distanz noch mal nen check machen obs schlimmer geworden ist.

  • die Verschleissgrenze für das Lagerspiel ist 0.09mm, das ist relativ viel.

    Also entweder Teile vermessen oder Lagerspiel abschätzen.


    Wenn die Schmierung funktioniert, sollte das Lagerspiel nicht schnell größer werden.


    Ich vermute man kann die Nockenwelle nochmal verwenden, aber anhand einiger Bilder ist das nicht zu entscheiden.

  • Halte das für relativ unkritisch. War ursprünglich davon ausgegangen, dass die Lauffläche der Nocken schadhaft ist. Schmirgeln/Schleifen/Polieren würde ich nichts. Die Oberflächen sind gehärtet und da kommt man u.U. schnell zum Abtrag der gehärteten Schicht. Vielleicht im Sommer ein etwas dickeres Grundöl fahren 20W-xx

  • Hallo ich würde die Lagersitze und Wellen mit feinstem Schmirgel polieren der Abtrag liegt im 0,000mm Bereich Schadet nicht und es frisst nicht weiter. Wichtiger wäre ein Öl und Filterwechsel um den Abreib vom Freilauf aus dem Motor zu kriegen. Die Freilauflager sind aus Chromstahl und gehärtet der Abrieb ist Gift für die Alulagerung. Viel Erfolg.

  • Also die Laufflächen sind schon stark mitgenommen. Lagerböcke und Wellen, überall sind riefen drin.


    Hallo ich würde die Lagersitze und Wellen mit feinstem Schmirgel polieren der Abtrag liegt im 0,000mm Bereich Schadet nicht und es frisst nicht weiter.

    genau so hatte ich es auch vor. Bei Kleinanzeigen konnte ich jedoch zu einem Fairen Preis, Ersatz ergattern. Abwarten bis die da sind.


    Ja, also... der Freilauf war sehr stark beschädigt, und die beiden Zahnräder vom Anlasservorgelege waren auch beschädigt... Ich frage mich wie so etwas nach 14tkm so defekt sein kann.

    Wie Joachim schon sagt.... wie schaut der Rest im Motor aus. Ich hoffe einfach gut :notworthy1:

    Vom Geräusch her passt alles, auch Leistungsmäßig trotz 48PS Drossel, andere 50PS Motorräder (Baghira oder GS500E) gehen kein Stück besser.


    Ölwechsel und Filterwechsel hatte ich natürlich direkt gemacht. Dieses Öl fahre ich. Es ist ein vollsynth 10W50. Ist es bei euch auch so, das das Öl sehr schnell dunkel ist. Das kenne ich eigentlich nur von Dieselmotor so :question:



    Vielen Dank Chris für deine Anleitung für den Einbau der Wellen.


    Grüße aus dem Hunsrück

    Lukas

  • Also es waren schon Metallteile an der Ablasschraube. Ich fand die jetzt allerdings nicht besorgniserregend.


    Gibt es eine möglichkeit den Motor zu spülen? Beim Auto habe ich immer Heizöl mit ins Öl gemacht zum spülen des Motors. Wegen der Kupplung würde ich das bei dem Rotax besser nicht machen.

  • Es ist ein vollsynth 10W50. Ist es bei euch auch so, das das Öl sehr schnell dunkel ist. Das kenne ich eigentlich nur von Dieselmotor so :question:

    Fahre auch vollsynthetisches Öl und bei meiner F wird das Öl auch relativ schnell dunkel. Spricht aber für das Öl, denn wer will schon Ölschlamm im Motor ....

  • Gibt es eine möglichkeit den Motor zu spülen?

    Naja, man kann vor dem Ölwechsel einen Zusatz ins Öl kippen (z.B. Ölsystemreiniger) eine kurze Runde fahren und dann sofort einen Ölwechsel machen. Wie gut das Zeugs ist und was es bringt, weißich allerdings auch nicht.

    Ist es bei euch auch so, das das Öl sehr schnell dunkel ist.

    Bei meiner F ist das nicht so. Bei einem nicht verschlammten Benziner sollte das auch nicht so sein. Dennoch spricht es für ein gutes Motoröl, wenn es in einem schmutzigen Motor schnell dunkel wird. Es hat offensichtlich ein sehr gutes Tragevermögen bzgl. Schmutzpartikeln.


    Wenn bei einem Trockensumpf frisches Öl sehr schnell verschmutzt, stellt sich bei mir jedoch immer die Frage, ob der Ölwechsel korrekt ausgeführt wurde. Wurden beide Ablaßschrauben geöffnet oder nur die untere am Motor?

  • Guden,


    Ich hatte am Wochendende einen ähnlich schönen Anblick bei meiner E650G...

    In dem Zusammenhang wollte ich mal Fragen, wie die Maße der Lagererböcke, Nockenwellen und demzufolge das Lagerspiel sind.

    Mein Handbuch ist momentan halt untergetaucht. Dementsprechend habe ich nur die Maße des alten orginalen Whbs zur Hand und weiß halt nicht mit Sicherheit, ob diese Werte stimmen.


    Grüße Fabian