Motor für 1min ohne Öldruck - Schaden wahrscheinlich?

  • Hallo zusammen,

    gestern ist mir ein dummer Fehler passiert:

    Ich hatte ne große Revision durch bei der auch die Ölschläuche getauscht wurden. Blöderweise wollte ich zunächst probieren, ob ich auch ohne Entlüften des Ölkreislaufs auskomme und hab die Maschine gestartet. Da aber der Vergaser (war auch zum Putzen und Schwimmernadeltausch draußen) falsch eingestellt war und die BMW folglich gleich auf 3000rpm gedreht hat mit Choke, war ich kurz beschäftigt mit dem Standgas.

    Ich hab also erst nach ner Minute Lauf gemerkt, dass die Öldrucklampe an blieb.

    Muss den Kreislauf also wohl entlüften.


    Meine Frage ist jetzt ob ich mir durch die Minute laufen ohne Öldruck irgendwelche Schäden eingehandelt haben könnte?


    Danke schon mal für eure Hilfe.

  • Von mir und meinen Erfahrungen ein ganz klares Nein.

    Zum einen ist für die kurze Zeit noch genug Öl selbst an den wirklich kritischen Teilen um ausreichend Schmierung zu gewährleisten und zu wenig Öldruck heisst noch lange nicht das gar kein neues Öl durch die Steigleitung kommt.

    Davon ab verfügen die Materialien derLager über ausreichend Notlaufeigenschaften, um auch mal eine "Trockenphase" zu überstehen. Deine Sorge ist verständlich aber unbegründet.

    Nun kann man darüber debattieren wieviel Laufleistung dein Motor hat und ob die Lager noch alle in Topform waren oder dadurch nun einen Knack bekommen haben der einer Verkürzung der weiteren Laufleistung entspricht... Man kann das ganze aber als "is passiert" verbuchen und sich keine weiteren Gedanken darüber machen.

  • Sollte nach meiner Erfahrung kein Problem sein. Meine letzte etwas längere Strecke mit einer defekten Ölpumpe liegt nun 25'km zurück. Ohne Probleme.


    Bei den B-17 Bombern der USAAF ließ man die Motoren, meist P&W oder Curtiss Wright mit graphithaltigem Öl einlaufen. Die konnten dann etwa 20 Minuten ohne Schmierung/Ölkühlung noch volle Leistung bringen.


    D.h. bei den heutigen Lagermaterialien etc. ist 1 Minute unkritisch. Natürlich nicht 20x hintereinander. Als erstes sterben die Pleuelllager!

  • Danke an alle.

    Nur kurz zur Info: Der Schalter ist zu 99% ok, also kommt wohl wirklich kein Druck.

    Und warum ich das mit Zündung gemacht habe: Ich hab natürlich ohne Zündung angefangen. Dabei kam schon etwas Öl oben wieder im Tank an, aber ohne ass Druck aufgebaut wurde. Da war meine Vermutung"Anlasserdrehzahl reicht nicht, der Motor muss laufen". Und er lief halt dann länger wegen oben beschriebener Ablenkung.

    Ich geh jetzt aber gleich zur F und versuch das zu beheben.

  • Hi uLuxx,


    hat der Rotaxmotor an der Vergaser F Ölschläuche?

    Warum muss der Ölkkühlwasserreislauf entlüftet werden?

    Kann es sein, das Du Kühlwasser mit Ölkreislauf verwechselst?

    An die Ölleitung musst Du nur beim Wasserpumpenwechsel.


    Wenn die Öldruckkontrolle leuchtet, würde ich bei einer Laufzeit von 60sec.

    und 3000U/min von massiven Schäden an den Pleullagern ausgehen.


    Sorry wenn ich irgendwas verpeilt haben sollte.


    LG Helmut

  • Schaden eher nein, das sollte der Motor aushalten.


    Wenn ich jetzt ja sagen würde, was wäre die Alternative. Auf Verdacht den Motor zerlegen und checken?

    Ich würde entlüften und dann alles Zusammenbauen und die Sache beobachten.


    Entlüften muss man wenn Luft in den Ölkreislauf kommt. Das passiert nicht bei einem "normalen" Ölwechsel. Nur wenn man den Motor bzw. die Pumen zerlegt oder eben die Schlauche tauscht kann das passieren.

    In dem Fall muss man eben Entlüften (manchmal klappt es auch ohne, aber nicht immer). Wenn man das Rückhalteventil sofort herausbekommt eine Sache von Minuten. Wenn nicht dauert es eben länger.


    Dann mal viel Erfolg beim Schrauben.

  • Hi,


    eigentlich hatten wir so einen ähnlichen Fall schon mal hier :


    Fragen vor dem Kauf einer F650ST


    Fragen vor dem Kauf einer F650ST


    Hinweis

    Lösung : ( funktioniert bei dir vielleicht auch ) ( Luft im Ölschlauch vom Öltank )


    Wenn der Öldruckschalter nicht defekt ist : ( hängt )

    Test : Stecker abziehen , Zündung an , Stecker gegen Masse, geht die Lampe ( an / aus ) ?


    Wenn du es zusätzlich optisch prüfen möchtest geht auch nur mit Anlasser:


    Zündkerze(n) raus , gegen Masse legen.


    Peilstab raus , Anlasser betätigen : kommt Öl im Öltank ( ordentlicher Strahl vom Rücklauf ) ?

    Ölfilter raus Lappen/Gefäß drunter > Anlasser > kommt Öl aus dem Filtergehäuse ?


    Alles wieder zusammen , Öl wieder passend einfüllen starten.

    Öldruckleuchte geht nun aus ?


    Wie hat sich nach deinem Probelauf von 60 Sekunden der Motor angehört ?

    hat es geklappert ? = Steuerkettenspanner der macht ohne Öldruck zuerst Krach.


    Oder war Ruhe ? dann war auch Öldruck da ( Hochdruckkreis ) -

    dann würde ich auch sagen keine Defekte zu befürchten, aber vielleicht Öldruckschalter defekt.


    Viel Erfolg !


    :wave:


    Mac

  • Vorhin entlüftet nachdem ich das Drecks Rückhalteventil endlich raus hatte. Jetzt ist das Ding wieder drin, aber mehr als 21Nm hab ich nicht geschafft das Ding anzuziehen, da ist mir immer der Schraubenzieher abgerutscht. Ist auch ne ziemlich dämliche Idee der BMW Ingenieure gewesen da nen Schlitz zu verwenden...

    Jedenfalls ging nach dem Entlüften nach 5Sek. orgeln die Öllampe aus.

    Für weitere Tests hatte ich heute keine Lust mehr.

    Danke für eure Hilfe!

  • Vorhin entlüftet nachdem ich das Drecks Rückhalteventil endlich raus hatte.

    Problem war leider zu erwarten, aber Hauptsache es hat geklappt. :thumbup:




    Jetzt ist das Ding wieder drin, aber mehr als 21Nm hab ich nicht geschafft das Ding anzuziehen, da ist mir immer der Schraubenzieher abgerutscht.

    das ist mehr als ausreichend



    Ist auch ne ziemlich dämliche Idee der BMW Ingenieure gewesen da nen Schlitz zu verwenden...

    Die Idee dürfte von Rotax-Ingenieuren stammen und ist mehr als 30 Jahre alt, denn die luftgekühlten Rotax-Motoren hatten das auch schon.

  • Jedenfalls ging nach dem Entlüften nach 5Sek. orgeln die Öllampe aus.

    Für weitere Tests hatte ich heute keine Lust mehr.

    :ok::thumbsup2:


    wir hatten hier schon oft die Diskussion ob man dieses Ventil z.B. nach einem Ölwechsel nun unbedingt rausdrehen muss -

    im WHB steht es so ( auf jeden Fall immer nach Motor Revision ! ).


    Ich mache es nach dem Ölwechsel aus genau den Gründen ( festsitzen, Gewinde schonen ) schon lange nicht mehr ,

    allerdings sieht es jetzt nach mehreren Vorkommnissen im Forum dieser Art so aus,

    dass man z.B. nach einem Wechsel der Schläuche ( Zuleitung ) entweder gut aufpassen muss , dass die Druckpumpe keine Luft zieht /

    ziehen kann, oder man eben bei geöffnetem Filtergehäuse ( d.h. ohne Gegendruck im System )

    mit dem Anlasser ( ohne Motorstart ) so lange ( mit ausgebautem Ventil ) orgelt ,

    bis hier ordentlich was an Öl ankommt / rausläuft, d.h. ohne röcheln und Luftblasen,

    dann erst das Gehäuse zusätzlich mit vollgesaugtem Filter wieder zu und dann erst den Motor starten.


    Es scheint nicht so zu sein , dass die Öl-Druckpumpe ein einmal vorhandenes "Luftpolster" im System selbstständig beseitig, :g:

    diese Luftblase bleibt anscheinend immer vor der Pumpe "hängen" und die fördert dann einfach nicht(s) mehr mit konstantem Druck X/


    Ich werde das beim meinem baldig anstehenden Ölwechsel nun auch nochmals genau beobachten.....:notworthy1:


    Hoffe dein Motor klingt nun wieder gesund !


    :wave:

    Mac

  • Mac, das ist wirklich ein interessanter Ansatz, dass eine Luftblase quasi vor der Ölpumpe bleibt und dass dann im Betrieb keine Möglichtkeit mehr besteht sie "wegzusaugen".

    Jedenfalls klingt das total plausibel.


    LG. und Frohe Ostern

  • Ich glaube orgeln einfach mit offenem Filtergehäuse reicht in vielen Fällen schon. Das Problem ist ja eher dass wenn dort zu ist, zusätzlich der Widerstand des Filters und des zweiten Ventils überwunden werden muss, was dann zu viel ist.

  • Hallo @ uLuxx ,


    klappern nun die Ventile

    oder evtl. die Ölpumpen ?????????????????????????????????


    - haste Öl im Luftfilterkasten ? ( der Luftfiltereinsatz ist ja leicht zu entfernen und dann gibt es die " FINGERPROBE " )

    - wie sehen beide Nockenwellen aus ( Ventildeckel ab und dann sind die Nockenwellen inkl. Nockenwellen-Bänke leicht zugänglich )


    Wenn die o.g. Probleme nicht vorhanden sind wird vermutlich auch nixxx passiert sein. ( noch mal Glück gehabt ).


    Gruß LUDGER

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:

  • Mac, das ist wirklich ein interessanter Ansatz, dass eine Luftblase quasi vor der Ölpumpe bleibt und dass dann im Betrieb keine Möglichtkeit mehr besteht sie "wegzusaugen".

    Jedenfalls klingt das total plausibel.


    LG. und Frohe Ostern

    ebenfalls frohe Ostertage - leider anscheinend wieder mit :thumbdown: "Wetter"||


    Mir fällt sonst auch nix ein was noch sein könnte , vielleicht beim Schlauchtausch den einfach vorher auch mal mit Öl füllen ( Trichtermethode )

    dann bei offenem, leeren Filtergehäuse ohne Motorstart den Anlasser kurz betätigen bis der erste "Saugvorgang" optisch erfolgreich abgeschlossen ist :biggrin:



    Hy

    Was ihr hier für Informationen geht bestätigt mich wieder in meiner Meinung über die ich sag mal unglückliche Konstruktion dieses Motors .


    sagen wir mal so - der Motor "hält" ( Klopf auf Holz :whistle: ) bisher länger als mancher Einzylinder den ich bisher hatte - ganz so schlecht ist die "Konstruktion" also nicht :wink:


    Allerdings die Verarbeitung vom Motorlack ( Pockenbildung ) und diverser Innereien sind für mich auch fragwürdig.


    Warum haben die Ölpumpen als "Herzzentrum" Kunstoffzahnräder ? absichtlich geplante Sollbruchstelle damit nix blockiert ? Gewicht ? Laufruhe ?

    bei anderen Motoren habe ich da auch schon bessere Antriebe gesehen - wie gesagt, es hält bei mir noch, bei Köfferli hier aus dem Forum sind die leider zerbröselt....;(


    Wasserpumpenantrieb könnte besser konstruiert sein ( Welle, Lagerung im Deckel ) wurde aber wohl bis zur G650Gs so beibehalten....

    Warum hat man bei der F650GS das Wasserpumpenantriebsrad motorseitig gegen Kunststoff ausgetauscht , bei der Ur-F war es auf der Ausgleichswelle noch aus Metall, billiger ?

    Warum hat man bei der F650GS beide Öldruck-/Rückhalteventile im Ölfiltergehäuse zugänglich gemacht ? Gab es hier Probleme ?

    Warum ist bei dem Quad DS650 und baugleichem Motor das Ölfiltergehäuse mit einem größeren Deckel versehen ? Gab es Öldruckprobleme ? Hitze ? größerer Ölfilter-/Füllung ( siehe Bild )


    Bisher habe ich noch keine "Rückruf" Aktionen in den letzten 20 Jahren im Bezug auf den (Ur-/GS) Motor mitbekommen - scheint also eine "überschaubare" Baustelle:notworthy:

    Vielleicht hat Ludger von seinen zahlreichen Zerlegungen ja noch einige Anekdoten :wink:


    :wave:


    Mac

  • Scheint alles soweit im grünen Bereich zu sein. Bin des Wochenende im Enduropark Hechlingen, die Fahrt dorthin lief ganz gewöhnlich, denke dass es also keine massiven Folgeschäden gab.

    Hallo ,

    zunächst besten Dank für die Rückmeldung


    Wenn nixxx klappert dann ist dein Mißgeschick vermutlich ohne Folgen geblieben .

    Denke nicht mehr darüber nach und genieße die neue Mopedsaison 2018

    ( zuviel Schrauben am Motorrad ist auf Dauer zu langweilig )


    Gruß LUDGER

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle: