Vorderradbremse Probleme

  • Servus Leute,


    ich hab ein gröberes Problem mit der Vorderbremse: Zuerst wurde beanstandet, dass sie nach dem Bremsen nicht mehr richtig freigibt, was auch stimmt. Nach einem kräftigen Drücker am Bremshebel lässt sich das Vorderrad nur mehr schwer drehen, beim starken Anschubsen dreht es sich höchstens eine dreiviertel Umdrehung mit.

    Habe dann folgendes gemacht:

    Bremse demontiert, gereinigt, neue Bremsflüssigkeit und entlüftet. Brachte keine Besserung. Anschließend habe ich das Vorderrad ausgebaut und die Gabelholme in verschiedenen Positionen fixiert und das Vorderrad so mehrmals aus- und eingebaut, da ich mir dachte dass diese eventuell verspannt sind und somit die Scheibe schief ist. Auch keine Besserung.

    Dann hab ich den Bremssattel nochmal abgebaut und geschaut ob sich die Bremskolben Rückstellen. Dazu hab ich einen Maulschlüssel als "Scheibenersatz" zwischen die Bremsbacken gegeben und getestet. Die Kolben bewegten sich nach dem Bremsen zwar wieder zurück, aber ich hab immer noch ein wenig Kraft aufwenden müssen um den Schlüssel wieder aus der Bremse zu ziehen. habe anschließend alles wieder zusammengebaut und nochmal die Flüssigkeit abgelassen. Da fiel mir auf dass im Ausgleichsbehälter die beiden Löcher im Boden etwas komisch aussahen. das "rechte", größere war ganz normal rund, aber das "linke" kleinere schaute ein wenig deformiert aus. Ich schätze mal das kleinere ist zum Druckausgleich da, kann da eventuell etwas hinüber sein?


    Ich bin langsam ratlos, den Bremssattel komplett zerlegen könnte ich noch, aber die Kolben haben sich ja sichtbar zurückbewegt beim Maulschlüsseltest, also denke ich nicht dass da was nicht stimmt.


    Was könnte noch Schuld sein? Ich weiß nicht mehr weiter...


    LG

    Mcihael

  • Mitm Maulschlüssel (->Hebel) kann man vieles zurückdrücken.


    Wenn ich es nicht überlesen habe, hast du mit der Bremszange nicht gemacht, außer äußerlich gereinigt?

    Sollte dem so sein, die darf man auch mal überholen. Passende Kits gibts bei KTM (uvm.), die Forensuche hilft.


    Oder man greift zu einem guten gebrauchten, die Teile sind ja nichts exotisches sondern wurden an unzähligen (auch nicht-BMW) Motorrädern verbaut.

  • hy

    Sind da noch alte Gummibremsleitungen dran ?

    Die Gummileitung quillt innen zu.

    Einmal am Hebel ziehen und zu .


    Prüf das mal wenn Bremse zu ist Entlüftet öffnen wenn dann leicht zurück geht ist Bremsleitung zu


    Grüssle


    Jürgen

  • Ich hab Stahlflex Leitungen, zu dürfte sie nicht sein. Hab eben auch den Bremssattel zerlegt und wieder zusammengebaut, die Kolben usw sind sauber und bewegen sich ganz normal und auch die Axialführungen des Bremssattels bewegen sich leichtgängig. Hab jetzt auf die schnelle zwar keine neuen Dichtungen eingebaut, aber das war eigentlich alles sehr sauber und auch dicht (Luftdruckprüfung)


    Mit dem Maulschlüssel hab ich nicht die Kolben reingedrückt sondern ihn einfach als Stück Stahl verwendet um zu testen wie sich die Kolben bewegen, da man das im montierten Zusatnd nur schwer erkennt.

  • Hi,


    https://faq.f650.com/FAQs/BrakeQuestionsMiscFAQ.htm#What about Sticky Pistons


    hier wird was von einem Problem mit der Bremspumpe ( Griffeinheit ) berichtet - die hängt manchmal.

    vielleicht ein Ansatz ?


    Welche Bremsbeläge sind verbaut ?

    Original ?


    Kumpel von mir hat sich mal eine glühende Scheibe eingefangen ( hinten )

    Bremse klemmte auch


    Lösung : ( auch wenn es unglaublich klingen mag )


    günstigere Zubehör-Bremsbeläge - Trägerplatte war nicht maßhaltig ( im mm Bereich etwas zu groß )

    gingen ( manchmal ) nicht richtig zurück ( verklemmt ) und lagen dann immer mit etwas Druck auf der Scheibe auf,

    Rad dreht schwer.


    Neue Scheibe , neue Original Beläge alles wieder gut.


    Ansonsten hätte Ludger ( Black F650 ) im Moment gute Angebote als Ersatz


    https://www.ebay.de/sch/ludger…kw=&_armrs=1&_ipg=&_from=




    Grüße


    :wave:


    Mac

  • Ich hab das ganze sowohl mit (abgenutzten) original Brembo Belägen wie auch mit den 20€ Louis Belägen getestet. Ich hab mich beim ersten Zerlegen der Bremse sowieso gewundert, dass es kein Federblech o.ä. gibt das die Beläge wieder auseinanderdrückt. Es gibt ja nur das eine Blech im Bremssattel das die Beläge radial nach außen (bzw. nach innen in Richtung Radachse) drückt?


    Nichtsdestotrotz werde ich mich nochmal mit den Gabelholmen beschäftigen, vielleicht hängt das ganze ja doch damit zusammen, wird auch in deinem Link macgyver erwähnt. Ich habe vor nicht langer Zeit nämlich die Gabel weiter durchgesteckt auf Originallänge (3mm), vom Vorbesitzer war sie etwas höher. Momentan sind beide aber exakt 3,0 mm über Gabelbrücke (mit digitalem Messchieber gemessen)


    Die Bremspumpe hängt nicht.

  • Die Rückstellarbeit der Bremskolben erledigt meines Wissens der Dichtring. Der wird beim ausdrücken tordiert und ist dann unter Spannung und der zieht dann den Kolben wieder zurück. Die Beläge werden durch eine mikroskopische Unwucht der Scheibe wieder zurück gestellt. D. H. Ich würde auf Toby hören und den Kolben mal überholen = Dichtungen tauschen

  • Hallo zusammen,


    ich hatte vor einigen Jahren mal einen Pfropfen in der hinteren Bremmsleitung.

    Habe mehrfach die gleichen Arbeiten wie du durchgeführt und immer das gleiche Ergebnis.

    Irgenwann habe ich die ausgebaute Bremsleitung mit Druckluft gereinigt und alles war wieder

    gut. Wobei ich bis heute nicht weiß, wo er herkam und wie er aussah.

    Vielleicht hilft es dir weiter.


    Beste Grüße aus Essen


    Uli

  • Bremszange zerlegen, Kolben mit Druckluft herausblasen, Lauffläche säubern und auf Riefen prüfen. Wenn Riefen-->Müll. Solche kleinen Zylinder bearbeitet niemand! Gibt ausserdem keine entsprechenden Kolben. Neu Dichtung ordentlich eingesetzt, Reissnadel ist ganz hilfreich, Staubmanschette neu und fertig.

    bmw hat völlig Recht, die minimale Rückstellarbeit erledigt der Dichtring. Es gibt keine Rückstellfeder etc. bei Scheibenbremsen. Obwohl die Anlagen sogar leicht (1bar?) vorgespannt sind.

  • Ich hab die Bremsleitung jetzt ordentlich durchgeputzt und ausgeblasen. Der Druckpunkt ist jetzt ein wenig feiner und der Hebel macht mehr weg. (davor war 0 Spiel bis der Hebel sofort hart wurde, man konnte ihn überhaupt nicht weit anziehen bis der volle Druck da war). Das ist jetzt also besser, aber das mit dem Rückstellen funktioniert immer noch nicht ganz.

    Dann brauche ich wohl wirklich neue Kolbendichtungen...


    Das Blech war richtig drin, also der Pfeil in Drehrichtung des Rades, das ist aber ziemlich symmetrisch.


    Am Hauptzylinder/Handpumpe kann ich nichts feststellen. Man sieht durch das größere Loch im Reservoir einen silberfarbenen Teil des Zylinders. Wenn der Hebel ganz ausgelassen ist bedeckt das Teil ca. die Hälfte des Loches. bewegen tut sich dann alles recht gleichmäßig und kommt jedes malin die selbe Ausgangsstellung zurück

  • Geht´s besser wenn der Deckel des Flüssigkeitsreservoirs gelockert ist? Dann wäre die Entlüftung verdreckt; meiner Erinnerung nach gibt es bei einigen Behältern versteckte Entlüftungsbohrungen, kann mich aber auch täuschen. Langsam pumpen, sonst spritzt die Flüssigkeit evt. oben raus.

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Nein, das Problem ist auch da wenn das Reservoir offen ist. Die einzigen 2 Bohrungen die ich gefunden habe hab ich durchgereinigt.

    An den Bremskolben und den Zylindern hab ich keine Beschädigung sehen können, auch nicht an den Dichtungen. Aber alles andere kann ich eigentlich inzwischen ausschließen

  • Dann wäre mein nächster Schritt vermutlich auch, die Dichtungen zu tauschen. Hast Du irgendwas mit dem Mopped gemacht in letzter Zeit? Gabel/Vorderrad verspannt eingebaut?

    Grüße
    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Ja, wie ich weiter oben beschrieben habe, habe ich die Gabel durchgesteckt auf 3mm über Gabelbrücke. Hab die Gabel dann aber mehrmals gelockert und in minimal anderen Positionen (Zehntel Millimeter, mal einen Holm dann den anderen) wieder fixiert. Brachte keine Besserung. Ich weiß leider nicht ob das vor dem durchstecken auch schon so war. Die Scheibe wird auch nicht wirklich heiß beim fahren (ohne Bremsen), aber das Rad hat schon deutlich mehr Widerstand als üblich (~ dreiviertel Umdrehung)

  • Das mach ich, ja die KTM Ersatzringe kosten ca. 10€ das ist auch noch drin. Neue Kolben (45€) brauche ich aber denk ich nicht, einer hat nur ganz oben auf der Zylinderfläche ca 2mm vor der Stirnfläche einen Kratzer, so weit fahren sie garnicht in den Zylinder.

  • Das mach ich, ja die KTM Ersatzringe kosten ca. 10€ das ist auch noch drin. Neue Kolben (45€) brauche ich aber denk ich nicht, einer hat nur ganz oben auf der Zylinderfläche ca 2mm vor der Stirnfläche einen Kratzer, so weit fahren sie garnicht in den Zylinder.

    Hallo MunchW ,


    dieser kleiner Kratzer an der Stirnseite am Kolben ist kein Problem und auch nicht ungewöhnlich .

    Diese Kratzer entstehen z.B. durch groben Einsatz mit einem großen Schraubenzieher oder einer sog. Kombi-Zange .

    Ist halt eine beliebte Stelle wo man einen festsitzen Kolben etwas drehen kann wenn man nicht über Spezial-Werkzeug verfügt.

    Habe mehrere Video( Reparaturanweisungen ) gesehen wo mit einer Kombi-Zange/ Wasserpumpenzange hantiert wurde.


    Gruß LUDGER

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:

  • Ich denke jetzt doch dass das Problem irgendwo am Hauptbremszylinder/Handpumpe liegt aber kann mir nicht erklären was es ist. Nach dem erneuten Zusammenbau hab ich bemerkt, dass die Kolben bei kleinem Hub wieder in Ausgangsstellung zurückgehen, sobald man aber mehr Druck aufbaut gehen sie nicht mehr ganz zurück. Kann jemand bei Gelegenheit ein Foto von oben in das Reservoir schießen?