Schaltverhalten BMW typisch?

  • Hallo,


    habe mir im Januar ja meine F650 Bj. 94 zugelegt und bin die ersten 500km mit ihr nun gefahren. Macht Spaß!

    Was mir jedoch aufgefallen ist, dass sich die BMW nur unter 3000 U/min runterschalten lässt... Ist das normal? Versucht man es oberhalb 3000 U/min bekommt man den Gang nicht rein, bzw. es kracht furcheinflößend.

    Hoch schalten funktioniert recht ordentlich, jedoch auch erst ab einer gewissen Drehzahl (4000 U/min aufwärts).


    Ist das BMW-typisch?


    Bei meinen bisherigen Moppeds (alles Japaner) konnte ich quasi immer deutlich harmonischer und geschmeidiger schalten.

  • Hi,


    habe mir über die Jahre bei der F angewöhnt manchmal mit etwas Zwischengas runterzuschalten dann geht es gut, gerade heute war es unglaublich "leise" fast schon unheimlich :giggle:

    ob das mit dem Motoröl zusammenhängt (10W40) mag sein mache mir da aber keine Gedanken drüber, ist halt ne Ölbad Kupplung.

    Drehzahl muss ich echt mal beobachten ich schaue da nicht unbedingt immer hin :whistle:

    Man kann die F sogar ohne Kupplung schalten ( während der Fahrt ) mache ich aber eher selten :wink:


    Gang einlegen an der Ampel : wenn du länger mit gezogener Kupplung stehst kannst du es auch ab und zu geräuschlos schaffen,

    ansonsten knallt es gelegentlich , selbst wenn man den Schalthebel mit gezogener Kupplung vorbelastet spürt man die Getriebezahnräder satt einrasten.


    Bei meiner 1150er mit Automobiltechnik ( Trockenkupplung , getrenntes Getriebe ) legst du im Stand den 1.Gang immer ohne Krach ein.

    Bei der F650 fällt es mir schwer sie als "echte" BMW zu bezeichnen - daher ist der Krach auch nicht BWM-typisch ( zumindest für meine bisher gefahrenen BMW Modelle )

    :wave:


    Mac

  • vosse: Hab am Kupplungshebel rund 3mm Spiel, bis ein Widerstand zu spüren ist...


    Unterhalb von 2500 U/min lässt sie sich weich schalten...

  • wie Vosse es schön zeigt Kupplung korrekt einstellen.


    wenn die F dann aufgebockt ist (Hauptständer )

    Motor läuft im Leerlauf

    Kupplung

    1. Gang einlegen, langsam einkuppeln, Hinterrad dreht ( es schüttelt sich die gesamte Maschine etwas liegt an der "fehlenden" Kettenspannung alles ok )

    aufpassen , dass das Hinterrad dabei nicht auf dem Boden aufsetzt und die Maschine aushebelt.


    Jetzt die Kupplung voll ziehen.

    Das Hinterrad darf nur noch "leicht" mitdrehen und sollte sich mit dem Motorradstiefel ( oder stabile Schuhe, Achtung !! ) anhalten lassen , dann bestenfalls auch nicht mehr anlaufen.

    zumindest ist es so bei mir.

    Diesen Ablauf mal im "kalten" und warmgefahren Zustand ( Motoröl ) testen.



    Ich denke schon, dass 10W40 und 20W50 hier einen "Unterschied" machen können (je nach Temperatur)

    oder die Kupplung ist mechanisch nicht ok. ( kleben, Trennung )



    :wave:


    Mac

  • Ich habe keine Probleme weder bei der Ur-F mit bald 80'km und relativ neuer Kupplung und neuen Lamellen als auch bei der ST mit 20'km und noch original Werkskupplung auch bei höchsten Drehzahlen aus jedem Gang runterzuschalten. Unter Beachtung der Drehzahlen!


    Das Einlegen des 1. Ganges ist konstruktionsbedingt nicht geräuschlos möglich und bei laufendem Motor auf dem Hauptständer gibt es immer etwas Schlupf wenn das Öl nicht wirklich betriebswarm ist. Aber auch bei kaltem Öl und gezogener Kupplung kann man das Hinterrad problemlos mit der Fußspitze stoppen.

  • Hallo zusammen,

    Ihr hattet vermutlich recht. Die Kupplung war nicht korrekt eingestellt nun ist es etwas besser. Ich habe am Kupplungshebel die Einstellschraube fast ganz raus gedreht.

    Hinterrad dreht sich selbst im Kalten Zustand garnicht mit.

    Muss nun unten am Motorblock die Rasterung wohl noch etwas verstellen, bis es definitiv passt. Herzlichen Dank für eure Hilfe?

  • ...und kontrolier mal deinen Kupplungszug, schätze der ist am Ende und reißt demnächst.


    Gruß

    Ja, da ist etwas dran, denn wenn


    Ich habe am Kupplungshebel die Einstellschraube fast ganz raus gedreht.

    Muss nun unten am Motorblock die Rasterung wohl noch etwas verstellen, bis es definitiv passt.

    dann ist der Kupplungszug so extrem gelängt, dass den möglicherweise irgendwo nur noch wenige Drähtchen zusammenhalten.
    Frag Ludger einfach mal nach einem guten Zug. ;)

  • Danke für eure Hinweise und Tipps. Ist echt klasse.


    Die Rasterung am Kupplungsdeckel habe ich nun korrekt eingestellt und nachjustiert. Kupplung Spiel am heben sollte auch passen und die Rendell Schraube ist maximal dreimal raus gedreht. Zug scheint also in Ordnung zu sein.


    Der Test mit dem Hinterrad funktioniert allerdings nicht. Sobald ich die Kupplung ziehen kann ich das Rad zwar stoppen, jedoch beginnt es sich wieder relativ schnell zu drehen sobald ich den Fuß vom Hinterreifen wegnehm.

    Ist das schlimm? Kupplung wurde erst vor kurzem vom Vorbesitzer gewechselt. Falls ja in welche Richtung muss ich die Rändel Schraube drehen raus oder rein?

  • Hi,


    Wenn Du auf dem Motorrad sitzt und bei gezogenem Hebel und eingelegtem 1. Gang keinen "Vorwärtsdrang" spürst ist das jetzt nicht soooo schlimm....

    wenn die Kupplung brandneu ist kann das auch damit zusammenhängen - vielleicht sind sogar andere (stärkere ) Federn verbaut ?


    Feinjustierung :

    die Kupplung muss den Kraftschluss aufheben also "mehr" trennen

    daher am Hebel unten ( Rastung ) "mehr" Weg zurückgelegt werden ( die Druckplatte in der Kupplung hebt etwas weiter ab und lässt mehr Spielraum zwischen Stahlscheiben/Reibscheiben )


    Also muss das KPL-Seil "kürzer" werden (mehr Spannung ) dafür muss Stellschraube Nr.3 ( siehe Bild oben ) also rausgedreht werden.

    Die Rändelmutter "sichert" nur die Einstellung ( gegen verdrehen/verstellen ) muss also in Richtung Griff festgedreht werden.

    Allerdings sollte man es hier nicht übertreiben - wenn die Kupplung durch falsche Seil Vorspannung schon eingekuppelt "zuviel" trennt (und dann bei Vollgas bzw. Beschleunigung rutscht ist auch nichts gewonnen,

    wenn also die Spiel-/ Einstellwerte laut Handbuch gar nicht mehr einhaltbar sind, wird das Seil wohl verschlissen ( gelängt) sein und sollte ausgetauscht werden.


    :wave:


    Mac

  • jedoch beginnt es sich wieder relativ schnell zu drehen sobald ich den Fuß vom Hinterreifen wegnehm.

    Ist das schlimm?

    Nö, das ist nicht schlimm, sondern ganz normal.

    Da die Kupplung erst kürzlich beim Vorbesitzer erneuert wurde, weiß natürlich niemand, ob die Kupplung nach dem Wechsel überhaupt richtig eingestellt wurde. Falls ja, dann ist da ein Problem mit dem Zug, denn das ist die einzige Möglichkeit, wie sich der Kupplungsweg so schnell verändern kann.


    War es seit dem Kupplungswechsel jedoch durchgängig Käse, so sollte jetzt nach der Korrektur alles passen. Ich würde in diesem Fall jedoch unbedingt das Kupplungsspiel genau im Auge behalten und wenn es sich wieder verändert, sofort einen neuen Zug verbauen.
    Sehen kann man einen langsam reißenden Zug leider nicht. Dazu müsste man ihn aus der Ummantelung ziehen.

  • Zugspannung leicht erhöht und siehe da, die F650 lässt sich nun deutlich besser schalten :)

    Einen Vorwärtsdrang verspüre ich definitiv nicht, wenn ich den 1. Gang eingelegt habe und bzw. an der Ampel stehe....


    Denke so werde ich es erst einmal lassen. Den Kupplungszug behalte ich mal im Auge.


    Danke für Eure diversen Ratschläge und Eure Hilfe! Echt klasse und außerordentlich hilfreich! DANKE.

  • da schließe ich mich an :thumbsup2:


    einen Tipp zur F650 "Schaltung" aus Selbsterfahrung:giggle:

    wenn ich z.B. auf eine rote Ampel zufahre ( die ich vielleicht sogar kenne = Ampelphase )

    schalte ich, wie wahrscheinlich die meisten hier auch , bei noch rollendem Fahrzeug schon ganz runter bis in den 1. Gang , geht dann schön leicht und leise !:biggrin:

    meistens wird ne Ampel ja schnell wieder grün (fliegender Start :D ) , oder man wartet halt mal kurz mit gezogener Kupplung, dann spart man sich auch noch das oft geräuschvolle Einlegen vom ersten Gang:director:

    Ich habe auch das gute Gefühl das alte Schätzchen vielleicht vor Zahnausfall und Verschleiß zu bewahren bzw. zu schonen :love:

    Lässt sich natürlich auch auf andere Situationen abbilden.


    :wave:


    Mac