Eine gebrauchte UR-F kommt ins Haus

  • Ich lese hier schon eine Weile mit und plane schon seit einiger Zeit mir ein Straßenmoped zuzulegen. Die Geländefahrten mit der KTM sollen der Vergangenheit angehören, ich kann es mir nicht erlauben die Knochen kaputt zu machen, dazu die völlig illegalen Fahrten ins Gelände rein mit einem Moped welches eigentlich niemals eine Straßenzulassung haben dürfte ;) und ohne den passenden Führerschein... wenn es auch nur wenige hundert Meter sind... ich schweige lieber ;) kurz um, mit nun 54 Jahren brauch ich das alles nicht mehr, will legal unterwegs sein und mich einer soliden gemütlichen Maschine erfreuen.

    Nachdem ich vorgestern erfolgreich den A2 Schein bestanden habe und die letzten Wochen Ausschau nach einer dem Geldbeutel angepasster F 650 hielt, viel mir eine 94er mit knapp 40.000 auf. Die Kiste hat eine 25KW Zulassung aber der Besitzer meint das sie nur offen sein könne... Damit geht es schon wieder los mit der Illegalität.

    Könnt ihr mir sagen was für Drosseln verbaut wurden und falls da keine mehr verbaut ist, was muss ich beim TÜv/GTÜ nachweisen um die ursprünglich 35 KW eintragen zu lassen?

    Ich kann das Moped für schmales Geld bekommen und nehme natürlich hin das die ein oder andere Macke dabei ist. Auf was muss ich bei einer 94er besonders achten? Schwingenlager, Radlager und Lenkkopf ist klar. Gibt es aus der ersten Serie eine besondere Schwachstelle? Das Thema Laderegler und Batterie ist auch klar, da plane ich so oder so einen entsprechenden Umbau.

    Eigentlich habe ich keine Große Lust mir eine ewige Baustelle an den Hals zu hängen und überlege schon ob ich das Teil nicht über den Winter komplett zerlege und von Grund auf überhole, um die nächsten Jahre noch einigen sorgenfreien Spaß zu haben. Aber dazu sollte die Grundsubstanz in Ordnung sein.

  • Komplett auseinandernehmen kannst du dir bei dem Ding eigentlich sparen. Die üblichen Baustellen erledigen (Vergaser Dichtungen ggf erneuern falls noch die ersten sind, Benzinschlauch ggf erneuern, die von dir bereits erwähnten Lager, Laderegler und Kerzenstecker fallen mir da spontan ein). Und natürlich bei unbekanntem Wartungsstand alle Flüssigkeiten und Reifen.

    Drossel bei der Ur F weiß ich nicht. Bei der GS ist da meines Wissens nur ein Gaswegbegrenzer verbaut. Bei der Ur F war das glaube noch mehr aber da kommen sicher demnächst noch die erfahrenen Versager Fahrer.

    Hatte die Ur F regulär nur 35 kW? Die GS hat nämlich 37, wo dann eine 35kW Drossel verbaut und eingetragen werden muss

  • Ich meine das die erste F 650 mit 48PS ausgeliefert wurde aber da es zu der Zeit noch keinen Stufenführerschein gab, kann es auch gut möglich sein das sie 50 PS hatte. Laut Wikipedia hatte die erste mit dem Modelcode E169 48 PS also 35 KW Das muss aber auch nicht unbedingt stimmen.

  • Die Versager-F hat 35kW/48PS. 50PS hat erst die GS
    Gedrosselt wurde über verengte Ansaugstutzen (25kW-Prägung auf dem Stutzen) und die untere Öffnung des Ansaugschnorchels ist mit einem Stopfen verschlossen (die oberen beiden sind offen).

  • Ah ok, gute Info. Wenn ich also zum GTÜ vor fahre und er nicht die 25KW-Prägung vorfindet, kann der Prüfer davon ausgehen, dass sie wieder auf 35 KW zurück gerüstet wurde. Hoffentlich weiß der Prüfer das auch ;)

    Wenn ich das Motorrad nächste Woche abhole, fahre ich vor der Zulassung einfach mal beim GTÜ vorbei und sprech mit ihm über die Problematik. Es wäre ja richtig schwachsinnig das Ding offen zu fahren aber eine 25 KW Zulassung zu haben, zumal das in der Versicherungsprämie nicht wirklich etwas ändert.

  • Wenn ich also zum GTÜ vor fahre und er nicht die 25KW-Prägung vorfindet

    So leicht ist das leider nicht zu sehen. Vorallem kann es da ganz schön dreckig sein....
    Tatsächlich ist es übrigens keine Prägung, sondern das Gegenteil, d.h. die Schrift ist erhaben am Gummi.

    Bei der Ur-F (93- Mitte 96) gab es auch zwei Löcher oben auf der LuFi-Box (also quasi unter der Sitzbank). Bei der Drosselung sind auch diese beiden Öffnungen mit Stopfen verschlossen.


    Hier siehst du Bilder.


    Das geschriebene gilt natürlich nur für die original BMW-Drosselung. Von Drittanbietern, wie Alpha Technik etc. könnte es natürlich auch etwas geben. Da kenne ich mich aber nicht aus.
    Normalerweise findest du auch in den Papieren ein Hinweis wie gedrosselt wurde.

  • Wirf mal einen Blick auf die obere und die untere Kettenführungsrolle. Die waren bei meiner Ur-F völlig abgenudelt. Im Forum findest Du Threads zum Thema Umbau auf kugelgelagerte K.F.R. aus dem Skater-Bereich.

    Und guck Dir auch mal die Umgebung der Gabelsimmerringe an, ob die nicht vielleicht ölfeucht ist.


    Das mit der Drosselung war und ist bei mir identisch: 25 Kw eingetragen aber 35 Kw-Ansaugstutzen verbaut.

    Sieht man aber von außen nicht und hat bisher auch niemanden interessiert. Die KFZ-Versicherung kosten ohnehin das selbe.

    Ich spare mir allerdings wegen schlechten Erfahrungen den ganzen Hickhack und vor allem die in meinen Augen unverhältnismäßigen Kosten für die TÜV-Bescheinigung (Problem: Der Prüfer soll etwas bescheinigen, das er nicht überprüfen kann) und für die Eintragung der Änderungen in den Zulassungsbescheinigungen I und II bei der Zulassungsstelle.

    Aber das ist meine eigene Entscheidung.

    Gruß

    Udo

  • Eine Besonderheit ist noch die Ritzelsicherung. Wenn du die Kette

    wechseln willst unbedingt das Original von BMW nehmen. Neuer O Ring, Ritzel, Sicherungsring. In der Bucht haben alle Ritzel eine Fase auch wenn sie für Bj. 93 - 2000 angeboten werden


    Die Kette und Kettenrad kannste kaufen wo du willst.

    Einzelheiten über die Suchfunktion.


    Viel Glück und Spaß :victory:

    Einmal Löwe - immer Löwe :oops:

    Einmal Ur F - immer Ur F :victory:
    :bikebayern:

  • vosse
    vielen Dank für das verlinken der Bilder, ich schau mir das nächste Woche an wenn es sie hole. Ob 25KW oder 35KW dürfte man beim Fahren ja schon merken

    Udo1
    Kettenführungsrolle... gute Tipp. Mein Matschmoped hat da nur ein Kunststoffschleifer und ich hätte da garantiert nicht drauf geachtet.
    Ja die Geschichte mit der Umtragung. Auf 35KW versichern geht nicht weil in den Zulassungsbescheinigung was anderes steht. Wahrscheinlich hast du Recht, das interessiert kein Schwein aber wenn doch, hab ich ein Problem das Geld kostet und ein Punkt. Erlöschen der Betriebserlaubnis, da hatte ich zu meinen Zündapp GTS50 und Herkules MK4 Zeiten Anno 1980 ein Abo drauf ;) eigentlich will ich das nicht mehr. Ich hab hier im Nachbarort eine wirklich prima GTÜ Prüfstelle mit den man über solche Sachen wirklich gut reden kann.

    sorbas21
    Die Kettentreads hab ich mir auch schon alle reingezogen aber dennoch danke für den Tipp. Ich hab mich mal im Gelände auf einer weichen sandigen Panzerstraße wegen einer abgelaufenen und verkanteten Kette auf den Pinsel gelegt. Auf der Straße möchte ich so etwas nicht erleben.

  • Hallo Frankie,

    ich denke auch das ich damit eine gute Wahl getroffen habe.

    Meine Beweggründe, ich liebe den Einzylinder Rotax. Das ist zwar nicht mehr der den ich aus den früheren Jahren von KTM kenne (zum Glück ist er das nicht) aber es ist ein sehr solider Motor mit einer schönen Charakteristik. Der nächste Punkt ist die Sitzposition. Mit meinen 196cm Größe könnte die Sitzhöhe zwar noch gern bisschen höher sein aber bequem ist die F 650 in jedem Fall. Das Handling der BMW überzeugt mich auch. Es gibt zwar bedeutend agilere Mopeds aber ich bin 54 und keine 24

    Aber den entscheidende Punkt ist das es die F650 für kleines Geld gibt und sie trotz des hohen Alters meist noch sehr gut in Schuss ist. Hinzu kommt das es ein Moped alter Schule ist, an der man noch selber schrauben kann ohne Mechatroniker gelernt zu haben und über die nötigen Diagnosegerätschaften zu verfügen. Und last but not least, ich fand das Design 1993 sowas von potten hässlich und heute einfach nur schön ;) Die war ihrer Zeit voraus.

  • Hallo Frankie,

    ich denke auch das ich damit eine gute Wahl getroffen habe.

    Meine Beweggründe, ich liebe den Einzylinder Rotax. Das ist zwar nicht mehr der den ich aus den früheren Jahren von KTM kenne (zum Glück ist er das nicht) aber es ist ein sehr solider Motor mit einer schönen Charakteristik. Der nächste Punkt ist die Sitzposition. Mit meinen 196cm Größe könnte die Sitzhöhe zwar noch gern bisschen höher sein aber bequem ist die F 650 in jedem Fall. Das Handling der BMW überzeugt mich auch. Es gibt zwar bedeutend agilere Mopeds aber ich bin 54 und keine 24

    Aber den entscheidende Punkt ist das es die F650 für kleines Geld gibt und sie trotz des hohen Alters meist noch sehr gut in Schuss ist. Hinzu kommt das es ein Moped alter Schule ist, an der man noch selber schrauben kann ohne Mechatroniker gelernt zu haben und über die nötigen Diagnosegerätschaften zu verfügen. Und last but not least, ich fand das Design 1993 sowas von potten hässlich und heute einfach nur schön ;) Die war ihrer Zeit voraus.

    Zum Thema Größe
    Bin selbst 1,86...hab von okinal über mehrere
    Sattler zu Corbin gewechselt und seit 03 hab ich keine Rückenprobleme mehr..

    Agil kannste auch...statt 16er vorne ein 15er ritzel...lauft eer Rotax harmonischer und hackt nicht so derb auf der kette im unteren Drehzahl bereich?

  • Ich werd mir das mit dem 15er Ritzel mal überlegen wenn der Kettensatz fällig wird. Bis dahin habe ich noch einige Km vor mir und kann mich von den Eigenheiten der Übersetzung überzeugen ;) Auf einen zu kurzen ersten Gang habe ich auch wenig Lust und man muss natürlich auch schauen in welchen Gang sich die Kiste bei 30 und 50 KM/h verhält, denn das Moped soll nicht nur auf der Landstraße bewegt werden. Ich finde nichts gruseliger als bei 50 Km/h in der Stadt das Gefühl zu haben im falschen Gang zu fahren.

  • Ja probiere es mal aus und entscheide dann was du machst.


    Ich werde demnächst auf ein 15er umstellen.


    Bin meistens auf Kurzstrecken unterwegs.


    Fahre sehr selten über 80 - 100 km/h und im 5. Gang bei niedriger Geschwindigkeit ruckelt mir der Motor zu sehr. Komme deshalb kaum

    über den 4. Gang hinaus.


    Habe gelesen, dass sich das 15er in den ersten zwei Gängen gar nicht so auswirkt, erst in den oberen Gängen.

    Erhoffe mir dadurch im 5. Gang ein ruhigeren Motorlauf zu bekommen, sodass die Maschine dann mit 80 km/h ruhiger läuft.


    Dadurch dass ich dann öfter im 5. statt im 4. fahre, dürfte sich der höhere Benzinverbrauch nicht großartig auswirken.

  • Das würde auch so in etwa meinem Fahrprofil entsprechen. Landstraße, Stadtverkehr und nur selten mal auf die Autobahn. Bisher bin ich eigentlich eine sehr sehr kurz übersetzte 625er mit ca. 55 PS gewohnt, was mir grundsätzlich gut gefällt aber auf der Landstraße dann doch zu einer Drehzahlorgie werden würde ;)

  • Das Ölwechselverfahren, ohne den Rahmentank vernünftig zu entleeren ist schon abenteuerlich. Und selbstverständlich bläst es aus der Ablassschraube Ölnebel und auch an den Kolbenringen durchgeblasenes Abgas heraus. Warum haben 4-Takt Motoren wohl immer eine Kurbelgehäuseentlüftung? Nicht wegen des Umweltschutzes sondern um zu verhindern, dass Öl an allen Gehäusedichtugen/Simmerringen etc. herausgeblasen wird und auch damit im schlimmsten Falle nicht das Kurbelgehäuse platzt. Bei 2-Takt-Motoren spielt das natürlich keine Rolle.