Standgas weg

  • Dieser Thread enthält alle Beiträge zur Einzylinder-F650GS, die ursprünglich im gleichnamigen Zweizylinder-Thread Standgas weg verfasst wurden.


    Übersichtlichkeit halber habe ich das aufgeteilt.


    Startbeitrag war dort:




    Eckart

    2 Mal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Thema aufgeteilt

  • Mein Senf dazu, nachdem ich die letzten 3 Jahre mit ähnlichen aber immer häufiger auftretendem Fehler Mottorrad fuhr F 650 CS (Mopped verkauft).

    Das Benzin/luftgemisch ist beim Startvorgang zu mager. Auch bei geschlossener Drosselklappe und geschlossenem Bypass

    Die Drehzahl darf nach Gasunterstützten Startvorgang nicht unter 2000U/Min fallen,

    Wenn die Motorsteuerung durch gas geben durcheinander gerät, äussert sich das durch ruckeligen Lauf in niedrigen Drehzahlen.

  • Bei mir tritt der Fehler 4 - 5 x im Jahr auf.

    Bei mir mittlerweile 4-5 mal am Tag und ist auch mit Drosselklappen - VooDoo nicht mehr zu beseitigen. Habe deshalb heute eine Tour abgebrochen.


    Der Fehler trat früher sporadisch auf, mittlerweile ist er nach ca. einer Stunde Fahrzeit permanent vorhanden. Die Reinigung des Leerlaufstellers und der Drosselklappeneinheit brachte nicht den gewünschten Effekt. Hat jemand einen Tipp wo der Fehler liegen könnte? Welche Widerstände sollte beim Drosselklappenpoti bei den Stellungen offen/ zu anliegen und sind 10 Ohm beim Leerlaufsteller iO?

    Wie gesagt Kaltstart- und Leerlaufverkalten sind ok, aber nach ungefähr einer Stunde beginnen die Probleme.


    bob-muc

  • Batterie mal abklemmen und nach einer Nacht wieder dran. Angeblich resettet das alles, und das Steuergerät wird anschließend beim Fahren neu angelernt. Hab ich mal irgendwo gelesen, vielleicht hilfts.


    Ansonsten bin ich raus.

  • Batterie mal abklemmen und nach einer Nacht wieder dran. Angeblich resettet das alles, und das Steuergerät wird anschließend beim Fahren neu angelernt. Hab ich mal irgendwo gelesen, vielleicht hilfts.


    Ansonsten bin ich raus.

    Danke für den Tipp, hatte ich am Sonntag schon gemacht, leider ohne Erfolg.


    bob-muc

  • Moin Zusammen,


    ich bin mittlerweile bei dieser Fehlerart ziemlich hin und her gerissen zwischen 1b) Kupferwurm, 2. dreckiges bzw. defektes Steuergerät, 3. Luft- oder Kraftstoffzufuhr, immer sofern 1a) die Batterie in Ordnung ist. Zu dem von Dir erfragten Wert kann ich leider nichts beitragen, aber 10 Ohm lesen sich für mich erst einmal richtig. Nach meiner ABS-Signalleuchten-Fehlersuche habe ich mich intensiv mit der Tachoplatine beschäftigen müssen, die war schon mächtig dreckig (Flussmittel + winzig kleine, lose Lötklumpen). Nun ist es ja so, dass auch das Steuergerät eine Platine enthält, ich habe mir gerade aus unserem Forum ein gebrauchtes Steuergerät gekauft. Nach der ersten(!) Probefahrt alles gut, wobei bei mir zu hohes Standgas Probleme bereitet hat. Anfangs kalt bis warm alles gut, nur nachdem ich die F einmal abgestellt habe und dann warm wieder starten wollte, war bei mir das hohe Standgas da. Erste Verbesserung hat bei mir die Reinigung der Drosselklappeneinheit, die Schelle des Zylinderkopfentlüftung(? oder wie auch immer die Verbindung genannt wird zum Ölbehälter) und/oder Reinigung der Tachoplatine (Ursache eher gering) gebracht, leider alles gleichzeitig ausgeführt, ohne Probefahrt zwischendurch. Danach nur noch nach dem abstellen einmalig hohes Standgas, etwas gefahren dann schnurte sie wieder sauber bei 1.450 U/min. Mit dem neuen-alten Steuergerät keine erhöhte Drehzahl mehr, aber noch keine langzeit Erfahrung mit dem neuen-alten Steuergerät, die stehen noch aus, besonders bei höheren Außentemperaturen :blink:.

    Ohne mir nochmals alles durchzulesen, hattest Du das Steuergerät mal tauschen können?


    Viele Grüße

    Torsten

  • Ohne mir nochmals alles durchzulesen, hattest Du das Steuergerät mal tauschen können?

    Nein, das Steuergerät wurde von mir noch nicht getauscht, ich bin immer noch der Meinung, dass das Problem an der Peripherie bzw. den Adaptionswerten liegt.

    Update.

    Auf den Tipp von mmo-bassman hin habe ich die die Batterie nochmals (obwohl ich das am Sonntag schon mal gemacht hatte) vom Bordnetz getrennt und ja, der Erfolg diesmmal war eindeutig positiv: das Motorrad lief heute den ganzenTag einwandfrei, trotz mehrer Stopps mit anschließendem Neustart, Stop&go-Passagen etc., 7 Stunden und ca. 400 km, das hatte ich schon seit zwei Wochen nicht mehr, ich bin sichtlich beeindruckt, ein herzliches Dankeschön an mmo-bassman.

    Hoffe, dass das für einen längeren Zeitraum so bleibt und wenn, Batterie für längere Zeit abklemmen (10 + 1 Schrauben) ist zwar lästig aber sehr effektiv.


    bob-muc

  • Super, jeden Tag eine gute Tat, ich bin stolz auf mich (und auf Dich natürlich auch)!


    Ich hab manchmal das Gefühl, in dem Steuergerät sammelt sich mit der Zeit ne Menge Datenmüll an. Nach nem Reset läufts dann immermal wieder besser. Bei mir hat mal ne zeitlang der kleine Nachbarjunge Motorrad gespielt, indem er an meiner geparkten G wie wild am Gashahn gedreht hat. Hat mehrere Wochen gedauert, bis ich ihn dabei erwischt hab. Immer wenn er dran war, lief die Kiste hundsmiserabel. Seit ich ihm beide Hände abgehackt habe war nix mehr in der Art.


    Um die Nerverei mit den 10 Schrauben zu vermeiden, könntest Du Dir ja einen Batterietrennschalter einbauen. Der wird für gewöhnlich zwischen das schwarze Minuskabel geklemmt. Sowas gibts für wenig Euro bei Louis. Immer, wenn sie mal wieder rumzickt, trennst Du abends nach ner Tour den Schalter, und morgens wieder dran. Dann ist alles resettet, auch die Uhr, aber das sollte zu verschmerzen sein.


    IMG_20200613_191039.jpg

  • ... oder so!

    Wobei “einfach“, mit der merkwürdigen Verriegelung?

    Hab erst einmal den Stecker ab gehabt, und das nur, weil ein Kabel abgescheuert war.


    Aber Recht haste: der Effekt dürfte der Gleiche sein.

  • Um die Nerverei mit den 10 Schrauben zu vermeiden, könntest Du Dir ja einen Batterietrennschalter einbauen.

    Oder einfach die 15 A Sicherung mit der Nr. 1 ziehen.


    Im https://www.f650gs.crossroadz.com.au/EngineSensors.html Forum unter:

    Faults: On all models there are reports of rough idling which does not show up in diagnostics with either the GS911 or Dealer diagnostics systems but replacement of the actuator has resolved the problem.

    Wenn das so einfach ist, warum hat dann BMW 2 Softwareupdates in dieser Angelegenheit emittiert?

    Außerdem stellen die Australier fest, daß das BMS-E Steuergerät ab 2014 sowohl für die Ein- und Zweizylinder ingesetzt wurde, daher die gleichen Fehler.


    bob-muc

  • Ich kann Dir jetzt grad nicht so ganz folgen!?!


    Die Sicherung 1 (15A) ist für die Motorsteuerung, ok, das könnte helfen, das Steuergerät zu resetten, wenn das überhaupt geht, aber der Zweck heiligt ja bekanntermaßen die Mittel. Merke ich mir auf jeden Fall mal für (vielleicht) Fehlerbeseitigung unterwegs.


    Aber was wilst Du denn jetzt mit den Australiern?

    Hier ist die Rede vom Leerlaufsensor, klar kann es Fehler geben, wenn der verschmutzt ist. Hier hilft reinigen oder ersetzen. Hab ich neulich zum Erstenmal gemacht, sah zwar nicht so schlimm aus, wie auf den Beispielbildern bei crossroadz, aber schwarzer Schmodder war da schon vorhanden. Hab alles mal sauber gemacht, seitdem kam der Fehler nicht wieder, aber das will bei mir nix heißen, da es ja durchaus 2 - 3.000 km dauern kann, bis die Macke mal wieder kommt. Ob das wirklich was gebracht hat kann ich erst am Ende der Saison beurteilen, wenn der Fehler bis dahin weg geblieben ist.


    Falls Du den Leerlaufsensor noch nie gereinigt hast, mach es auf jeden Fall mal.

    Gehäuse runter, Luftfilterkasten runter, dann Stecker vom Sensor ab und zwei Schrauben raus (im Bild links unten), dann hast Du ihn in der Hand. Alles schön sauber machen (Bremsenreiniger), auch die Bypassbohrung, vorsicht mit dem O-Ring, der sollte noch intakt sein, sonst ersetzen.


    Gebraucht BMW F 650 GS 2000-2003 (F650GS 00) teile



    Alles was hilft (helfen könnte) den Fehler zu eliminieren ist legitim ausprobiert zu werden. Ich denke nicht, dass wir eines Tages das große Aha-Erlebnis haben werden, vielmehr müssen wir Stück für Stück eins nach dem anderen ausprobieren und ggfls. ausschließen.


    Oder gleich ein neues Moped kaufen, so werde ichs machen. Im Herbst/Winter ist die Zeit reif für ne Tenere 700, mal sehn, was die für Macken hat.

  • Falls Du den Leerlaufsensor noch nie gereinigt hast, mach es auf jeden Fall mal.

    Das war das erste was ich bei der Fehlersuche letzte Woche gemacht habe, nach 50 km beim ersten Stopp beim Anlassen: kein Leerlauf. Warum ich mich bei den Australiern umgesehen habe? Da gibt es ein paar Aussagen die bei uns im Forum noch nicht gemacht wurden, zB:


    Faults: On all models there are reports of rough idling which does not show up in diagnostics with either the GS911 or Dealer diagnostics systems but replacement of the actuator has resolved the problem.

    Oder gleichlautend wie bei uns im Forum:

    Nur nach Reset der Adaptionswerte per Diagnosegerät (nicht, dass es einen anderen Weg gäbe die zurückzusetzen.).


    Abklemmen bewirkt exakt gar nichts, das ist kein flüchtiger Speicher.

    BMSC/E Resets

    Resetting of the BMSC/E is only done via diagnostics, depowering the BMS does not reset fault codes or adaptions.

    It is also an urban myth that twisting the throttle 3 times with the ignition on performs some form of BMSC reset.

    Technical Service Bu..(zensiert) 13 003 03 (051), at F650.com explains it and other relevant information.


    Obwohl damit einige und auch du damit Erfolg hatten.

    Nach der Anwendung des Startprozedere,bekannt von den 1 Zyl.-Fs und einer Lockerung des Gaszugs ist bei mir das Problem bisher nicht mehr aufgetreten,auch nicht bei den Touren

    zum F-Treffen in Thüringen.


    In diesem Zusammenhang auch meine Fragen nach den Widerstandswerten vom Drosselklappenpoti und dem Leerlaufsteller um die Fehlerquelle einzugrenzen.


    bob-muc

    Omnia tempus habent.

    2 Mal editiert, zuletzt von bob-muc ()

  • "Glaubst Du etwa, unser Eintopf ist so kompliziert? Da wird nix gespeichert.

    Die Adaptionswerte werden gespeichert und können nur mit einem Diagnosegerät gelöscht werden oder doch überschrieben?

    Was is eigentlich mit dem Luftfühler/Sensor (?) im Ansaugschnorchel?

    5 V Eingangsspannung liegen an, Widerstandswert ändert sich bei unterschiedlichen Temperaturen (Gefrierschrank).


    bob-muc

  • Ich hatte das Problem bis jetzt rund zwei bis drei mal.

    Eigentlich immer wenn das Moped warm war und beim Start nicht gleich startete.... oder mal kurz an der Ampel abgewürgt war.

    Lösung war immer, Zündung aus, Schlüssel abgezogen, wieder rein gesteckt und ohne am Gashebel zu drehen wieder gestartet und schwups war das Standgas wieder da.

    Ist aber ne R13 da scheint das ja nicht so selten zu sein.
    Die Elektronik des Steuergerätes ist halt recht sensibel denke ich und etwas Spannungsspitzen oder Restwelligkeit in der Gleichspannung bringt da schnell etwas aus dem Gleichgewicht...

  • Ist aber ne R13 da scheint das ja nicht so selten zu sein.
    Die Elektronik des Steuergerätes ist halt recht sensibel denke ich und etwas Spannungsspitzen oder Restwelligkeit in der Gleichspannung bringt da schnell etwas aus dem Gleichgewicht.

    Mit der ersten Feststellung dürftest Du Recht haben, aber die zweite ist doch reine Spekulation. Wenn es so wäre, müsste man ja Regelmäßigkeiten feststellen können wie z. B. eine Häufung bei älteren Batterien.


    Ich will in dieser Stelle aber noch einmal daran erinnern, dass sich der Thread doch eigentlich um ein entsprechendes Problem bei den Zweizylindern dreht, wo die Ursache vermitlich eine andere ist und das Problem seltener. Aktuell läuft meine wieder normal, aber ich fürchte, es ist nur eine Frage der Zeit.


    Eckart



    [Edit=Eckart] Duch Aufteilen des Themas het sich der Hinweis erledigt - siehe: Standgas weg [Edit]

    Einmal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Thema geteilt

  • Oops, Eckart.... stimmt, Zweizylinder....

    Restwelligkeit, in der Elektronik auch "Ripple" genannt ist nicht zu unterschätzen, gerade auch wenn es um Prozessoren, ROM oder RAM geht wie in Steuergeräten zu finden. Bei Spannungsspitzen erst recht kritisch.

    Da haut es einem schnell mal die "Grundeinstellungen" durcheinander und eine Regelmässigkeit in der Elektronik ist oft schwer aus zu machen.

    Problem ist halt, man kann die Spannung einfach messen, die Welligkeit oder Spannungsspitzen erst mit nem Oszi..... wobei die Spannungsspitze garantiert nicht auftritt wenn man gerade am Messen ist.... :giggle:

    Das Erste was ich mir ins Moped gehängt habe war ein Kondensator um hier gleichmal vor zu sorgen da ich zu oft auch über Probleme mit Tacho und Co gelesen habe.

    Elkos altern ja schneller als Folienkondensatoren weshalb ich auch eher Folien wie WIMA einsetze wenn ich da etwas mit der Kapazität finde die ich brauche.


    Kurzum. Bei Tante Luise gibt es z. B. auch so einen Kondensator den man direkt an der Batterie anklemmt zwischen Plus und Minus. Der bügelt Spannungsspitzen etwas aus.
    Manche denken das ist nur Geldmacherei, wer mit Elektronik zu tun hat oder hatte weiß, dass das für den schmalen Betrag sinnvoll sein kann.


    Noch lieber wäre mir natürlich gleich ne anständige "Siebung" direkt vor dem Steuergerät oder hinter dem LimaRegler.

  • Wow, was für ein Thema. Interessant zu lesen.

    Aber trotzdem, ein Kondensator hat nicht zwingend die Aufgabe zu "puffern" sondern auch um Spannung zu "bügeln".

    War den schon mal Thema, das Steuergerät von einer anderen, gleichen Maschine einfach temporär zu tauschen?

    Wäre ja genial wenn Du da jemanden in Deiner Gegend hättest.

    Wobei, sicher ne kompliziertere Aktion wegen Wegfahrsperre und so oder?