Bremsbeläge hinten verschleissen einseitig

  • Hallo, Gemeinde


    hab' vor kurzem bei meiner 650er Dakar das 3. mal die hinteren Beläge getauscht, und wieder einseitigen Verschleiss festgestellt.

    Derjenige an der Kolbenseite ist kpl. runter, während der an der festen Sattelseite noch die Hälfte drauf hat.


    Der erste Verdacht wäre festgerosteter Sattel.

    Da gibt es ja auch einen "engagierten" Thread dazu

    Pflegt Eure hinteren Bremssattelführungen....


    Aber ich kann meinen Sattel verschieben und die Beläge (nach etwas Übung) problemlos einsetzen.

    Außerdem würde ich bei festem Sattel erwarten, daß der Belag an der Feststeite schneller verschleisst, also genau umgekehrt als bei mir, oder?


    Ich verwende die Brembo-Sinterbeläge von Louise, die ersten vom Vorbesitzer sahen ähnlich aus.

    Beim vorletzten Belagwechsel kam auch eine neue Scheibe mit rein.


    Weitere Auffälligkeiten:

    • Quietschen bei langsamer Geschwindigkeit und bei leichter Bremsbetätigung
    • teilweise bis vollständiger Verlust der Bremswirkung bei lansamer Fahrt nach Talabfahrten

    letzteres Problem hatte ich schon mal in einem anderen Thread breit getreten

    Fußbremse reagiert nicht

    Vermutlich Blasenbildung in der Bremsflüssigkeit.

    Ich hatte das dann mit "ATE DOT 4 Typ 200" weg bekommen.


    In den Vogesen trat dieses "Fading" jetzt zwei Jahre später in genau der gleichen Form wieder auf.

    Klar, Bremsflüssigkeit wechseln steht halt wieder an.

    Aber andere Leute kommen scheints auch mit billigerer BF jahrelang zurecht.


    Vielleicht brems' ich auch hinten zu viel :confused:


    Aber vielleicht sind die Symtome ja auch irgendwie mit einer gemeinsamen Ursache korreliert? :g:


    Oder gehört das in die Rubrik "so isser halt, der Eintopf... Schultern zucken und weiter fahren" :sleeping:

    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

    :dwarf: - :bikebayern:

  • Ein leichtes Quietschen deutet eigentlich immer darauf hin das die Bremsbeläge nicht weit genug zurück gerückt werden und leicht an der Scheibe anliegen. Bei älteren leicht wellig gebremsten Scheiben ist die Scheibe schuld daran. Wenn die Bremsscheibe 1 A in Ordnung ist, liegt es am Bremssattel selbst.

    Zu klären wäre ob der Schwimmsattel das Problem ist oder der Kolben. In deinem Fall gehe ich fast davon aus, dass der Kolben nicht richtig zurück geht, der Bremsbelag auf der Kolbenseite leicht anliegt und es auch deshalb auf dieser Seite zu höheren Verschleiss des Belag kommt.

    Wie sieht deine Bremsscheiben aus, völlig plan oder kann man mit dem Fingernagel Wellen fühlen?
    lässt sich der Schwimmsattel leicht hin und her bewegen oder hast du das Gefühl das er sich "verkantet"?
    Wenn der Kolben ausgerückt ist (vorsichtig mit einer zweiten Person etwas raus pumpen) Wie schwer lässt er sich zurück drücken?

  • letzteres Problem hatte ich schon mal in einem anderen Thread breit getreten


    Fußbremse reagiert nicht


    Vermutlich Blasenbildung in der Bremsflüssigkeit.


    Ich hatte das dann mit "ATE DOT 4 Typ 200" weg bekommen.

    Sind ja wieder zwei Jahre hin. Also Zeit zum Wechseln der Bremsflüssigkeit. Gar nicht erst überlegen oder hinauszögern, sondern streng nach Kalender machen.


    Wie wäre es mit einer Generalüberholung des Bremssystems? Also neue Bremszylinder (die Dinger in den Pumpen) neue Stahlflex Bremsschläuche falls das noch die Originalen Gummigen sind, neue Bremskolbendichtungen und neue Dichtungen für die Behälter. Dann kommt auch nicht mehr so viel Feuchtigkeit rein.


    Bremszylinder und Dichtungen gibt es leider nicht von BMW direkt, aber irgendwo im Forum haben schon andere die entsprechenden Bremboteile rausgesucht.

    Hier ein Startpunkt:

    Hinterradbremse sackt durch

    Vorderradbremse Probleme


    Und hier zwei Quellen für Ersatzteile:

    https://www.kawaschrauber.de/s…cv4tbmf1v8k8pujuljrdg3v86

    http://www.enduro-versand.com/…emsen/Bremsenersatzteile/

  • Wie wäre es mit einer Generalüberholung des Bremssystems?

    oder gleich ein neues Bike :whistle:

    hab' ja noch 'nen Motor zu reparieren

    Kühler, Kopfdichtung und ??? bei 90 Tkm - reparieren, sanieren oder Schlachtfest?


    mein Sohn und mein innerer Schweinehund singen irgendwas was sich anhört wie "...wölffunner...."

    .... versteh' nicht, was die von mir wollen :saint:



    OK. also Konzentration auf das Wesentliche.

    Enduroversand ist geschlossen


    vom Kawaschrauber:

    6,90 € - BREMBO 10.4308.80 Reparatursatz Deckel und Membrane f. Ausgleichsbehälter 15ml

    oder gleich

    9,10 € - BREMBO 10.4446.40 Ausgleichsbehälter Bremse Bremsflüssigkeit 15ml Abgang gerade Bremsflüssigkeitsbehälter


    14,95 € - BREMBO 10.4362.41 Reparatursatz Bremspumpe PS11 Fußbremszylinder


    Ersatzweise kpl. Hauptbremszylinder für 64 €

    https://www.stein-dinse.biz/Du…chw-o-Beh-40mm::3701.html

    oder dito für 110 € mit "BMW" auf der Tüte


    vom Freundlichen

    20,22 € - 34217651957 - Satz Bremskolbendichtung

    hier ist mir die Zuordnung zu den Zulieferteilen unklar.


    interessant wäre evtl.

    http://www.enduro-versand.com/…remsenersatzteile/100381/

    Lagersatz (Brembo 122474614) 12.90

    "Ersatz-Gummiführungen für Schwimmsattel-Bremszange PF26/28/30/32/34, KTM 54613218000, HVA 800079066"


    hm .... beim BMW-Sattel steht "Zusatzinformation D=34"

    https://www.oppracing.com/prod…4-left-silver-w-07bb0210/

    Der Sattel könnte gleich aussehen, die Halterung eher nicht..


    oder gibts irgendwo eine gesammelte Auflistung der OEM-Nummern?

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    :dwarf: - :bikebayern:

  • Meine Mitstreiter haben ja schon viel dazu gesagt, aber ein bisschen was fällt mir auch noch dazu ein:

    Außerdem würde ich bei festem Sattel erwarten, daß der Belag an der Feststeite schneller verschleisst, also genau umgekehrt als bei mir, oder?

    Bei festem Sattel würde der Bremsbelag an der festen Seite bis zu einem bestimmtem Punkt verschleißen, nachher würde vor allem die Kolbenseite bremsen und der dortige Bremsbelag stärker verschleißen - würde ich meinen, also entgegen Deiner Beschreibung. Wo Du schreibst, der Bremssattel sei nicht fest, will ich mich aber nicht auf diese Deutung festlegen, zumal es es ja noch andere Deutungsversuche in den Beiträgen davor gab.

    Klar, Bremsflüssigkeit wechseln steht halt wieder an.

    Sind ja wieder zwei Jahre hin. Also Zeit zum Wechseln der Bremsflüssigkeit.

    In der Anleitung meiner letzten F650 stand etwas von jährlichem Bremsflüssigkeitswechsel.

    Vielleicht brems' ich auch hinten zu viel

    teilweise bis vollständiger Verlust der Bremswirkung bei lansamer Fahrt nach Talabfahrten

    Insbesondere bei einer die Bremse stark beanspruchenden Fahrweise solltest Du das Intervall genauestens im Auge behalten.

    vielleicht sind die Symtome ja auch irgendwie mit einer gemeinsamen Ursache korreliert?

    Möglich, denn bei einer ungleichmäßigen Beanspruchung wird die Temperatur an der stärker beanspruchten Seite stärker ansteigen - und das ist bei Dir ja gerade Kolbenseite.

    Quietschen bei langsamer Geschwindigkeit und bei leichter Bremsbetätigung

    Darin sehe ich noch keinen Hinweis auf einen Fehler. Ich hatte das auch mal eine Zeitlang, ohne weitere Folgen.


    Eckart

  • neue Stahlflex Bremsschläuche falls das noch die Originalen Gummigen sind

    was ist das Problem it den "Originalen Gummigen"?

    geht da auch Feuchte durch?


    und wo/wie finde ich die passenden Stahlflex-Leitungen?

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  • und was ist mit der Zuleitung Behälter - Hauptbremszylinder?

    BMW verkauft hier "Meterware 34322314742"

    Gibts da auch geeignten Ersatz aus der Stahlflex/Teflon-Familie?


    ------------------------------------


    mein aktueller Warenkorb beim Kawa-Schrauber:


    1 x BREMBO 20.4683.20 Feder Federblech Spange für Bremszange PF28A / PF32A / PF34B

    1 x BREMBO Stift und Spange Stiftsatz 22.5089.23 für Bremszange PF34B

    1 x Staubkappe Gummi Brembo 22.4746.14 für Schwimmsattel PF34B diverse KTM

    1 x Bremsleitung Stahlflex von TRW mit ABE BMW F 650 GS Dakar Typ R13 Bj. 2000-2002 hinten

    1 x BREMBO 10.4362.41 Reparatursatz Bremspumpe PS11 Fußbremszylinder

    1 x BREMBO 10.4446.40 Ausgleichsbehälter Bremse Bremsflüssigkeit 15ml Abgang gerade Bremsflüssigkeitsbehälter

    98,15 EU


    zur Kasse gehen?

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  • und was ist mit der Zuleitung Behälter - Hauptbremszylinder?

    Die ist unkritisch. Dort Stahlflex zunehmen wäre ein bisschen viel des guten. Der Schlauch wird ja nicht belastet.

    http://www.bremsleitungen-onli…emsfluessigkeit/index.php


    Am Ende ist: BREMBO 10.3127.20 Schlauchanschluss Schlauchanschluß 90 Grad Winkel


    zur Kasse gehen?

    Warte noch mal ab was die anderen dazu meinen.


    Wrosner: Irgendwie vergesse ich immer wieder, dass es bei dir um eine Dakar handelt. Irgendwie habe ich immer eine Vergaser im Kopf. Wohl aufgrund der Menge an Problemen.

    Und bevor Du auf bestellen drückst. Ist der Zylinderkopf wieder o.k. und überhitzt der Motor nicht mehr? Ohne vortrieb braucht man auch keine Bremsen :crying:



    Als Light und Budget-Variante kann man auch nur

    1 x BREMBO 10.4362.41 Reparatursatz Bremspumpe PS11 Fußbremszylinder

    machen.


    Hier noch Kits: stores.ebay.co.uk/Powerhouse-Automotive-Ltd/Caliper-Seal-Kits-BMW-/_i.html?_nkw=f650&submit=Search

  • Ist der Zylinderkopf wieder o.k. ..... Ohne vortrieb braucht man auch keine Bremsen

    Das ist auf einem guten Weg ;) Ich warte auf Gebrauchtteile.

    Ich sammle halt jetzt Teile für alles was ich neben her eh' schon lange mal machen wollte.


    bzgl. Zuleitung vom Behälter:

    Es gibt ja oben die Emfpehlung, ALLE Gummiteile zu wechseln, durch die Wasser in die BF diffundiern kann.

    Un da ist diese Leitung flächenmäßig wohl mindestens genau so groß wie die Membran oben im Becher.

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  • hier

    https://www.probrake.de/F-650-GS-Dakar

    gibts die Stahlflex passend für unsere Dakar vorne und hinten für je 40,-

    Das finde ich fair.


    Als Light und Budget-Variante kann man auch nur

    1 x BREMBO 10.4362.41 Reparatursatz Bremspumpe PS11 Fußbremszylinder

    machen.

    OK; dann bestell' ich davon mal gleich zwei, weil bei der weiß karierten Schwester, die mein Sohn fährt, zeigen sich langsam ähnliche Symptome.

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  • Wie ist das mit dem vorderen Hauptbremszylinder?

    lt BMW-Rep-Anleitung ist bei ABS-Fahrzeugen ein Austausch der Manschette alle 40 tkm fällig.

    D. h. bei Fahrzeugen ohne ABS nur bei Bedarf?

    Gibt es Erfahrungen mit Problemen an der Handbremse?


    ah, guck ich hier::thumbsup2:

    ABS-Primärmanschetten

    "wechseln beide Manschetten nur bei Bedarf.":whistle:

    ... und längliche Diskussion für den, der's anders sieht:sleeping:

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    Einmal editiert, zuletzt von wrosner ()

  • Hab' jetzt zu demontieren begonnen.


    Der Hauptbremszylinder war imho unschuldig. :saint:

    Keine Korrosionsspuren. Der Kolben ließ sich mit 2mm Durchschlag mit der Hand raus schieben.

    Die Nylonhülse hakte zwar etwas an der Seegerringnut, ließ sich aber mit gewinkelter Seegerringzange auch raus ziehen.

    Aber OK, 15 € für den Reparatursatz sind kein Beinbruch.


    Der Bremssattel ist definitiv fest - zumindest der vordere Bolzen. :evil:

    Der hintere ist offensichtlich in Gummi gelagert und läßt sich im Rahmen der Steifigkeit der Teile etwas bewegen.

    Das war es wohl was ich als Bewegung gesehen hatte und gedacht, der Sattel wäre gangbar.:doh:


    Ist das schon richtig, daß der vordere Bolzen "eigentlich" nur eingesteckt ist und der Sattel in ausgebautem Zustand leicht von der Halterung abzuziehen sein sollte?

    Ich habe versucht, den Dichtungsbalg auszureißen, aber der scheint mit der Kante in den Spalt gezogen zu sein.

    Könnte es sein, daß Gummi zu heiß wurde?:g:

    sehe ich das richtig, daß vorne korrekterweise Metall auf Metall läuft?


    Was nun?

    Rostlöser ist grad am arbeiten.

    Loch in die Rückseite habe ich gebohrt, versucht mit Durchschlag zu treiben, aber ich finde vorne schlechten Halt.

    Muß mir wohl ein geeigntetes Gegenlager basteln. Für die 350 €, die ein neuer Sattel kostet, kann man schon mal probieren....

    Schmiernippel rein schneiden und mit Fett auspressen? Aber ist alles nur Alu...:g::g:

    Anwärmen? wie stark? Mit Heißluftföhn, bis ggf Gummi weich wird?

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  • OK, ich hoffe ich krieg' eine gebrauchten Sattel.


    kann also der Neugierde halber mal mit ewas mehr Gewalt versuchen, das Teil zu lösen.:bangin::dwarf:

    Wobei .... könnte sein, daß die 650er meines Junior's das selbe Leiden hat...


    Scheint ja wohl ein bekanntes Problem zu sein:

    Pflegt Eure hinteren Bremssattelführungen....


    Dann werd' ich wohl den vorderen Sattel auch gleich auf gängigkeit prüfen.


    Und womit schmiert man die Sättel nun?:confused:

    Die "gute alte" Kupferpaste ist wegen Elektrokorrison ja wohl verboten.


    Keramikpaste?

    Gutes Wälzlagerfett? TOP 2000?


    Wie heiß werden diese Bolzen?

    Wohl nicht so heiß, daß Gummit kaputt geht - oder eben doch?

    Auf der Rückseite der Beläge ist auf jeden Fall die Farbe abgebrannt, aber das ist ja noch ein paar mm weg...

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    Einmal editiert, zuletzt von wrosner ()

  • An meiner Yamaha ist was gold/messing farbenes an den Stiften. Als gleitet dort noch nach 12 Jahren 100'000 km wie es soll. Leider keine Ahnung was es ist. Im Rep-Handbuch steht eigentlich nur Lithiumseifen Fett.

    Evtl. ist es diese hier https://www.shopyamaha.com/pro…h&nw=yamaha-motor-company Nur woher bekommt man es?


    Dann gibt es solche die auf ATE Plastlube (BMW No. 83192158852) schwören, jedoch steht beim Hersteller, dass es nicht mit Gummiteilrn in Kontakt kommen darf:

    http://www.ate-info.de/de/deta…ukte/ate-plastilube-75-ml

    Also doch nichts für die Gleitstifte.


    Kyodo Yushi hat ein Lithiumseifenfett auf Glykolbasis welches extra gummiverträglich.

    http://www.kyodoyushi-europe.com/powertrain-brake/

    (Das wird anscheinend von Toyota empfohlen. Wo man es her bekommt? Keine Ahnung)


    NIGLUBE RM von Nippon Grease (Mitsubishi No. MZ101616EX)

    Oder NIGLUBE RX (Subaru No. 000041000)

    http://www.nippon-grease.co.jp/en/products/grease/g02.html


    Andere auf Keramikpasten wie z.B.

    https://de.rs-online.com/web/p/schmierstoffe/3114269/



    andere nehmen immer noch Kupfer.


    Hier eine interessante Übersicht, was verschiedene Autohersteller verwenden.

    http://www.huskey.com.ua/Subst…0Brake%20Applications.pdf


  • Es ist vollbracht.


    IMG_20180607_205004_30.jpg


    Der 4 mm Durchschlag hat leider verloren, aber es wurde eh' Zeit für einen neuen Satz.

    Und was ist schon ein Durchschlag im Vergleich zu einem Bremssattel.


    Wo rohe Kräfte sinnvoll walten:


    IMG_20180607_205249_50.jpg


    • 5 mm Bohrung in das Sackloch am Halter
    • 13 mm Schlüssel zur konzentrischen Kraftverteilung unterlegen
    • das Ganze in einem stabilen Schraubstock
    • und dann Hau-drauf-mit-Gefühl....


    Wie erwartet, sieht der hintere Bolzen, der in Gummi läuft, aus wie neu


    IMG_20180607_205029_30.jpg



    Der Vordere dagegen zeigt die bei diesem Gewaltberdarf erwarteten Korrosionsspuren :


    IMG_20180607_205059_50.jpg


    Natürlich kann man den mit Sandpapier wieder blank rubbeln, aber wenn ich eine Bezugsquelle hätte, würde ich das Teil gerne tauschen.

    Sieht aus, als wäre da am Ende ein Innensechskant drin, das Teil also in den Halter eingeschraubt.


    Das Sackloch habe ich mit einem 9mm-Bohrer vorsichtig ausgerieben.

    Das ist danach innen noch nicht metallisch, aber der Bolzen hat schon Spiel.

    Mal sehen, ob ich einen so kleinen Fächerstift zum Auspolieren finde....


    In die Bohrung im Sackloch habe ich ein M6 Gewinde gebohrt und mit dem nahe liegenstem Stopfen aus dem Fundus - einem Schmiernippel - verschlossen:


    IMG_20180607_210727_30.jpg


    Die Überlegung wäre nun, da bei jeder Kettenschmierung (also alle 500 .... 1000 km) ein paar mm³ rein zu pressen.

    Würde heißen:

    • billiges Bauern-Fettpressen-Wälzlagerfett (das aus dem 15 kg-Eimer)
    • der Gummibalg auf der gegenüber liegenden Seite würde sich wohl abheben
    • natürlich muß man aufpassen, nicht Belag und Bremsscheibe zu schmieren
    • der Bolzen wirkt als Kolben und drückt erst mal den sattelseitigen Belag gegen die Scheibe, bis der Schmierdruck wieder abgebaut ist

    Letzteres hält sich wohl in Grenzen, denn der Bolzen weist 3 Abflachungen auf, die als Schmiernut fungieren, und deutlich fühlbares Spiel in der Bohrung.

    Die wichtigste Frage ist, ob Wälzlagerfett an der Stelle tatsächlich die passende Substanz ist...

    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

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  • Lithiumseifen Fett.

    das klingt nach billigem Bauern-Fettpressen-Fett aus dem 15-kg-Eimer...


    IMG_20180607_225749_40.jpg


    ->

    https://www.enischmiertechnik-…_gallery/1090/PDB1624.pdf


    AUTOL MEHRZWECKFETT

    K 2 K-30

    Standard-Mehrzweckfett auf Lithiumseifenbasis für Wälz- und Gleitlager.

    Physikalische Eigenschaften:

    Seifenbasis Li-12-Hydroxystearat

    Gebrauchstemperaturbereich °C 30 bis +120

    Tropfpunkt °C 180

    Grundölviskosität bei 40°C mm2/s 110

    Verhalten gegenüber Wasser 1-90

    Korrosionsschutzeigensch. (EMCOR-Test) Korr.-grad. 0


    Ich glaub' ich probier das mal so.

    Was kann schief gehen, außer daß der Sattel wieder fest geht?

    OK, das Fett kann auf die Scheibe tropfen, wenn es heiß wird.

    Also nach dem Schmieren den ausgetretenen Kranz immer schön weg putzen...

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  • Wir nehmen auf Arbeit ein paar wirklich Hochtemperaturfeste Schmierstoffe (bis 1200 Grad) aber die sind für uns normalsterbliche nicht zu bekommen. Wobei die vermutlich auch zu teuer wären.. Das eine davon kostet wohl knapp 1000€/Liter

  • wirklich Hochtemperaturfeste Schmierstoffe (bis 1200 Grad)

    Für uns Hobbyschrauber gibts z.B.

    https://produkte.liqui-moly.biz/keramik-paste-4.html


    "Teilsynthetische, weiße Hochtemperaturpaste. Verhindert Festbrennen, Kaltverschweißen, Festrosten und Ruckgleiten. Metallfrei. Sehr guter Verschleiß- und Korrosionsschutz. Universell einsetzbar. Beständig gegen Heiß- und Kaltwasser sowie gegen Säuren und Laugen. Temperatureinsatzbereich: –40 °C bis +1.400 °C."


    ca 6€ / 50g


    Das wäre die andere Überlegung.

    Ich denke, daß ist wohl die Nachfolgetechnik zur Kupferpaste.

    Aber da muß ich immer den Sattel demontieren, sprich Rad runter, um nachzuschmieren.


    ------


    Dann gäbs noch

    https://produkte.liqui-moly.biz/bremsen-anti-quietsch-paste-1.html


    "Für die gesamte Bremsanlage an Scheibenbremsbelägen, Bolzen, Stiften sowie Anlagestellen bei Trommelbremsen. Trennpaste für Zentrierringe an Alufelgen, Verbindungsstellen zwischen Felgen und Radnaben sowie weitere Steck- und Schraubverbindungen."


    Da finde ich nur keine Angaben zu verwendetem Material oder Temperaturfestigkeit.

    Aber nach Herstellerbeschreibung würde es fast besser passen als die Keramikpaste.


    ------

    und weiter in der Liste der Kupferpastenersatzprodukte:

    Castrol Optimol TA


    https://msdspds.castrol.com/bpglis/FusionPDS.nsf/Files/104BC52BC4CE1D06802577960030186B/$File/453856_XI_en.pdf

    "OPTIMOLTM PASTE TA for screw connections up to + 1100°C/+ 2012°F. It is used as assembly paste and prevents seizing, welding or scaling. OPTIMOL PASTE TA ensures a good separating and sealing effect in high

    temperature and wet environments as well as under the influence of aggressive media."



    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

    :dwarf: - :bikebayern: