Sprit im Luftfilter nach Vergaser Wartung

  • Liebe Experten,

    da meine F 650 (Bj 97) mehrfach im warmen Zustand an der Ampel ausging und nicht wieder ansprang, hat meine Werkstatt den Vergaser gewartet und festgestellt, dass der Schwimmerstand zu groß und zudem ein falscher Benzinfilter falsch herum eingebaut war. Moped lief danach wieder wirklich gut - ca 100 km. Danach stand sie eine Woche im Hof - wie ich zugeben muss, mit offenem Benzinhahn (was bislang aber auch kein Problem war). Als ich dann voller Vorfreude in die Eifel aufbrechen wollte und die Lady vom Seitenständer aufrichtete, plätscherte es mir fröhlich unter die Reifen.:rofl: Ich habe dann den Luftfilterbehälter aufgeschraubt und von dort kam mir dann noch mal ein halber Liter Sprit entgegengeflossen. Das sollte auch bei offenem Hahn nicht passieren, denke ich. Ich werde das Moped darum wieder zu meinem Schrauber zurückbringen, weil ich vermute, dass beim Aus- und Einbau evtl. was schiefgelaufen ist. Meine Frage: Kann ich gefahrlos starten? Es war wirklich eine Menge Sprit und wer weiß, wo das noch alles hingelaufen ist.

    Hoffe, das ist keine blöde Frage ! :bag:

    Vielen Dank schon mal!

    Pohlone

  • Ich hatte ein ähnliches Problem, erstmal alles schön sauber machen und trocken legen. Neuer Luftfilter rein, ich konnte die F danach gleich beim ersten Druck auf den Knopf starten, sie blieb an und lief auch soweit gut. Wenn allerdings der Sprit da hochläuft, ist doch die Dichtung am Vergaser nicht in Ordnung, oder täusche ich mich da?

  • Nicht starten!!

    Möglicherweise ist Sprit in den Brennraum gelaufen. Also erst Zündkerze rausschrauben, Motor von Hand durchdrehen ( Hauptständer, Hinterrad mit eingelegtem Gang drehen).

    Wenn Sprit aus der Zündkerzenöffnung sprudelt , ein paarmal durchdrehen. Evtl. ist dann auch Sprit im Öl, dann noch einen Ölwechsel einplanen.

    Gruß

  • Starten würde ich nicht so.

    Entweder die Einstellung der Schwimmer stimmt immer noch nicht.

    Oder die Schwimmernadeln schließen nicht richtig.

    Oder was ich dort am wahrscheinlichsten vermute, die O-Ringe an den Nadelventilsitzen sind undicht(oder die Ventilsitze nach unten verrutscht, und dadurch an den O-Ringen undicht).

    Das mit den O-Ringen ist ne "alte F Krankheit"....hatte ich schon dreimal bei meiner(immer nach längerer Standzeit)

    Such mal nach 7x1,5 Viton, da wirst du ne Menge dazu finden....

  • Sind wohl nur die üblichen Schwimmernadelventile bzw. O-Ringe. Ansonsten sind Tatarenmeldungen, wie "Sprit im Brennraum" wirklich an den Haaren herbeigezogen. Dann müsste man ja auch gleich Ölwechsel machen, weil der Sprit aus dem Brennraum ja logischerweise über Kolbenringstöße und generelle mangelnde Kolbendichtung in statischen Zustand in die nicht wirklich vorhandene Ölwanne gelaufen wäre und dann weil man Flüssigkeiten schlecht verdichten kann dann das Kurbelgehäuse platzt.


    Ansonsten kann man den Motor gefahrlos starten, entweder, das Gemisch bzw. die Ansaugluft ist so angereichert, dass er ohnehin nicht anspringt weil überfettet oder er läuft.


    Es handelt sich ja nicht um einen US-PKW, der natürlich bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit explodiert und in Flammen aufgeht.

  • Seh ich ein kleines bisschen anders.


    Kommt es in einem von Sprit gefluteten System zu einem Durchschlagen der Verbrennung in den Vergaser, macht es nicht nur kurz plopp sondern der ganze Hobel steht in Sekunden in Flammen. Es kann also überhaupt nicht schaden den LuFi sauber zu wischen soweit man da mit den nicht gebrochenen Fingern rein kommt und es schadet auch nicht die Kerzen raus zunehmen und den Motor ohne Zündkerzen mit dem Anlasser ein paar Umdrehungen durchzutörnen. Schon allein aus dem Grunde das der Kolben mit Öl versorgt wird falls sich doch Sprit über den Kolbenboden gesammelt hat und langsam an den Kolbenringen vorbei gemogelt hat. So ist zumindest gewährleistet das vom Start weg sofort ausreichend Schmierung in der Laufbuchse vorhanden ist.

    Ölverdünnung durch Benzin kann man vernachlässigen. Die paar ml die ins Öl gelangt sein könnten verdunsten wenn das Öl betriebstemperatur hat schneller als sie ins Öl gelangen konnten. Dem Schmierfilm kann ein bisschen Benzin im Öl auch nicht wirklich was anhaben.

  • Vielen Dank für die vielen Tipps! Ich habe den Luftfilter ausgebaut, den Behälter getrocknet und das Ganze einen Tag lang ausdünsten lassen. Dann den Motor todesmutig gestartet (er explodierte erfreulicherweise nicht!) und mit geschlossenem Benzinhahn einige Minuten laufen gelassen. Dann Öl kontrolliert. War ok, kein Sprit drin. Bin dann zehn Kilometer gefahren. Lief ok, aber eher etwas unrund. Baue wohl neuen Luftfilter ein. Kostet ja nicht die Welt. Und Zündkerzen schaue ich mir auch noch mal an. Sind ja gerade neu. Und dann mal sehen, ob ich demnächst noch mal gründlicher ran muss. Jetzt erstmal immer schön Benzinhahn schließen! ?

  • Und dann mal sehen, ob ich demnächst noch mal gründlicher ran muss. Jetzt erstmal immer schön Benzinhahn schließen!

    Sorry, ich will dir ja eigentlich die Spannung nicht rauben, also entweder repariert sich der Vergaser selber oder du musst nochmal ran.

    Meine Vermutung ist, das die zweite Möglichkeit die zutreffende ist.

  • Vergaser wurde ja gerade auseinander geschraubt und Schwimmerstand korrigiert. Mein Schrauber hat sich die Sache angesehen und ist der Meinung, dass der Schwimmer evtl. festgehangen hat. Ich bin auch noch skeptisch, warte aber erst einmal ab, wie sich die Sache entwickelt.

  • Vergaser wurde ja gerade auseinander geschraubt und Schwimmerstand korrigiert. Mein Schrauber hat sich die Sache angesehen und ist der Meinung, dass der Schwimmer evtl. festgehangen hat. Ich bin auch noch skeptisch, warte aber erst einmal ab, wie sich die Sache entwickelt.

    Ist doch ganz einfach herauszufinden....Benzinhahn öffnen, stehen lassen und abwarten was passiert.

    Kommt kein Benzin hat das/der Nadelventil/Schwimmer gehangen, kommt Benzin musste noch einmal gründlicher ran.....