Wasserpumpen-Wellendichtring - NBR oder FPM?

  • Danke für die schnelle Info - in dem Video funktioniert es allerdings bestechend einfach.


    Wenn da nur nicht das o.a. Risiko mit dem rausschlagen des Spannstiftes wäre...………...


    Also wenn mir jemand sagen kann welchen Dichtring (Wasserseitig) ich statt des BMW Komplettsets

    nehmen kann würde ich es doch glatt mal versuchen.

    Gruß

    Hansemann

  • Also wenn mir jemand sagen kann welchen Dichtring (Wasserseitig) ich statt des BMW Komplettsets

    nehmen kann würde ich es doch glatt mal versuchen.


    genau da sind wir dran :smile:


    In meinen Bildern hier im Thread siehst du die verbauten Dichtringe der Sets über die Jahre ( sind immer 2x identisch ÖL / Wasser )


    10x26x7


    Allerdings suchen wir einen vielleicht besseren für die Wasserseite der auch mit Mangelschmierung (länger) klarkommt und vielleicht

    keine Nut in die Welle fräßt.


    PTFE wäre super , habe heute mit mehreren Wellendichtring Firmen telefoniert.

    Würde bestimmt Besserung bringen, leider haben die alle diese Dimensionen nicht

    und verkaufen nicht an privat - Sonderanfertigung somit auch ausgeschlossen,

    vor allem nicht bei so kleinen Stückzahlen :@


    Wie werden sehen.....


    Du kannst ja mal dein Glück mit dem Abnehmen vom Impeller austesten.

    Sollte die Welle eingelaufen sein machst du dann aber doch den Deckel runter und baust ein Reparaturkit ein ;(


    :wave:


    Mac

  • einige Hersteller es so umgesetzt - besser ??

    hm. auf den ersten Blick würde ich sagen - ja. :thumbup:

    Ich hab' das jetzt nicht ganz durchgelesen, aber die Gleitringdichtung ist bei dieser Kawa schon original verbaut - kein Umbauprojekt, oder?

    Die haben auch einen eigenen Öl-Wedi.

    Ich vermute mal, daß die Antriebswelle im Motor axial stabil gelagert ist, das kann man an dem ET-Bild nicht sehen.


    Aber die Existenz des Beitrages zeigt, daß auch Gleitringdichtungen nicht ewig halten.

    Aber zwischen "nicht ewig" und alle 20 Tkm, Tendenz fallend, ist noch Spannweite.


    Hab' grad auf die Uhr meines Johnny geschaut - 4900 Betriebsstunden - auf der ersten Wapu.

    bei einem Schnitt von 60 km/h wär'n das fast 300 Tkm mit dem Moped - damit könnte ich leben :whistle:

    Ja, ich weiß, das kann man nicht direkt vergleichen, aber mal so grob als Anhaltspunkt.


    Wenn ich mir aber die (denkbare) Leidensgeschichte meiner Dakar anschau:

    Kühler, Kopfdichtung und ??? bei 90 Tkm - reparieren, sanieren oder Schlachtfest?

    • Gewinde im Zylinder schwächelt
    • kleines Leck in der Zylinderkopfdichtung
    • Gasansammlung im Kopf mit Überhitzung
    • Kühler geplatzt
    • Notdürftig mit Leitungswasser heim gefahren
    • ZKD endgültig hinüber
    • 2. ZKD scheint auch schon wieder zu schwächeln
    • erneut Luft/Gasansammlungen im Kopf

    dann hätte diese Tortur von Dreck, Trockenlauf, Überhitzung und Kühlmittel außerhalb der Spec wohl auch einer Gleitringdichtung mehrfach den Garaus gemacht.

    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

    :dwarf: - :bikebayern:

  • sind ja wirklich nur noch wildeste Mutmaßungen hier über angeblich nicht mehr gehärtete Wellen etc....

    Ich kann Dir Bilder von 3 Wellen schicken, die eindeutig an der Wasserseite am Wedi eingelaufen sind.

    Und bin sicher nicht der Einzige.

    Es kristallisiert sich ja grad die Empfehlung raus, daß Wedi-Wechsel ohne Wellentausch deswegen meist müßig ist.


    Und macgyver hat technische Wedi-Infos verlinkt, in denen klar vorgegeben wird, daß bie FPM-Wedi's die Welle zu härten sei, weil sie sonst einläuft.

    Mutmaßung, ja, aber im Rahmen eines "educated guess", sprich Verdachtes, der es wert ist, ernsthaft überprüft zu werden.

    Und "gehärtet" ist ja keine ja-nein-Frage, sondern eine graduelle Angelegenheit.

    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

    :dwarf: - :bikebayern:

  • welchen Dichtring (Wasserseitig) ich statt des BMW Komplettsets

    nehmen kann

    Größe 10-26-7

    mein Vorschlag: Material FPM (aka Flourkautschuk)

    Bauform A

    ich hab' sie hier gekauft

    https://www.hug-technik.com/sh…-7-typ-a-fpm--viton-.html


    Bauform AS (mit Staublippe) wäre evtl. wünschenswert, aber hab' ich in dieser Größe noch nirgends gefunden.


    Würde mich interessieren, wenn Du tatsächlich eine undichte Wapu mit intakter Welle hättest.

    Foto?

    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

    :dwarf: - :bikebayern:

  • Hi,

    hat denn der BMW Ring diese Staublippe ?


    Bei dem Link gäbe es ja einen Ring mit Staublippe:

    Wellendichtring 10-26-7 Typ AS NBR - der sogar fast nichts kostet.

    Gruß

    Hansemann

  • wrosner Dannn nimm halt mal ne alte welle mit zu einem Fachmann. Der kann simpel prüfen ob die gehärtet ist oder nicht... Ist sie nicht gehärtet läuft sie mit jeglicher anderer Dichtung auch ein und das Thema Dichtungssuche ist obsolet. Dann brauchts einen Wellenlieferanten.

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

    Einmal editiert, zuletzt von JustMe ()

  • Hansemann: die mit Dichtlippe sind aus NBR, nicht aus Fluorkautschuk. Die sollen tendenziell kürzer halten bzw weniger Druck und Geschwindigkeit abkönnen.

    @Chris: das war nur ein Beispiel für den Kostensparwahn im Maschinenbau heutzutage. Jeder Ingenieur bei uns in der Firma muss auch ein halber Kaufmann sein und alles in € präsentieren und begründen. Und ich weiß aus 2. Hand (ein Bekannter arbeitet als Kaufmann bei BMW Motorrad), dass BMW bei umfangreichen "Sparmaßnahmen" ganz weit vorne mit dabei ist.

  • nimm halt mal ne alte welle mit zu einem Fachmann. Der kann simpel prüfen ob die gehärtet ist oder nicht...


    ist es vermessen zu hoffen, daß sich ein solcher Fachmann hier im Leserkreis des Forums befindet, und diesen Test vielleicht sogar schon durchgeführt hat?

    Ich geb' ja zu, ich kann's nicht, und müßt erst mal suchen wer es kann.

    Aber ich werd' mal 'nen Körnertest machen - ein erstes Gefühl vermittelt das schon mal.


    Zitat weiter oben verlinktes ttv-Dokument, s 19:

    Oberflächenhärte

    Die Drehzahl, der Systemdruck, die Schmierung und die Umfangsge-

    schwindigkeit erfordern außerdem folgende Mindesthärten der Welle, in

    Abhängigkeit des Elastomers:

    v < 4 m/s = von 45 HRC

    v = 4 – 10 m/s = von 55 HRC

    v > 10 m/s = von 60 HRC

    Wird der Werkstoff FPM eingesetzt, muß die Welle zwingend gehärtet

    werden, da sich sonst der Wellendichtring einläuft.


    d.h. die Annahme, daß in der UR-F NBR-Dichtungen mit ungehärteter Welle verbaut waren,

    man bei der GS mit 50 % höherer Drehzahl dann - evtl. nach ersten Problemberichten - auf FPM gewechselt hat

    und vielleicht die Härte der Welle dann nur langsam der Erfahrung nach angepasst hat, ist nicht nur an den Haaren herbei gezogen.


    Ich hab' mir mal Silberstahl 10mm als potentiell alternatives Wellenmaterial besorgt

    https://www.hausjournal.net/silberstahl

    aber der muß auch noch nach der Bearbeitung gehärtet werden.


    Ist sie nicht gehärtet läuft sie mit jeglicher anderer Dichtung auch ein und das Thema Dichtungssuche ist obsolet.

    nur wenn die Dichtung direkt auf der Welle schleift.

    Bei der Gleitringdichtung ist das nicht der Fall.

    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

    :dwarf: - :bikebayern:

  • Ergänzung:

    unabhängig von der aktuellen WAPU-Nummer hab' ich mir von einem Maschinenbauer sagen lassen, daß Härten bei Wellen, Getriebeteilen etc NICHT der Normalfall ist.

    Begründung:

    Der Elastizitätsmodul (?) ist der selbe, und das ist bei Wellen etc normal der limitierende Faktor (Maßhaltigkeit bei Belastung)

    Gehärtete Teile brechen also eher, während ungehärtete zäher sind.

    Wellen werden also nur gehährtet, wenn es wirklich einen guten Grund dafür gibt.

    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

    :dwarf: - :bikebayern:

  • Also lange Zeit habe ich hier mitgelesen und wollte keinen Kommentar abgeben, aber jetzt ....


    Das Härten von Wellen wird gemacht wo es notwendig ist. In der Regel wird aber nur die OBERFLÄCHE gehärtet und nicht DURCHGEHÄRTET.

    Wird nur die Oberfläche gehärtet (Nitirieren, Aufkohlen, Flammhärten etc.) erfolgt dies nur bis zu einer gewissen Tiefe. Mit anderen Worten harte Oberfläche weicher Kern.

    Durchgehärtete Wellen verlieren enorm an Zähigkeit (Elastizitätsmodul) und sind insbesondere empfindlich auf schwingende Belastungen.


    Getriebewelle werden z.B. in der Regel gehärtet, da die Nadellager direkt auf der Welle laufen und wenn die nicht gehärtet wären, dann würde so ein Getriebe nicht lange halten.





    d.h. die Annahme, daß in der UR-F NBR-Dichtungen mit ungehärteter Welle verbaut waren,

    man bei der GS mit 50 % höherer Drehzahl dann - evtl. nach ersten Problemberichten - auf FPM gewechselt hat

    und vielleicht die Härte der Welle dann nur langsam der Erfahrung nach angepasst hat, ist nicht nur an den Haaren herbei gezogen.

    sorry, ist vermutlich an den Haaren herbei gezogen. Meine Dakar ist Bj. 2001 und dort waren FPM-WDR's verbaut.

    So am Rande bemerkt habe die 129 000km gehalten und das bei einer Welle die bezüglich Oberfläche jenseits von gut und böse war.


    Ich kann die Welle erst wieder in ca. 2 Wochen begutachten, aber so aus der Erinnerung würde ich behaupten die war nicht gehärtet.



    zur Eingangsfrage: FPM

  • So am Rande bemerkt habe die 129 000km gehalten

    Hallo Rotax ,


    Super nehm' ich ! war also da die erste Wasserpumpe fällig ? :clap1:

    Keine Diskussion da darf die gerne defekt werden alles gut !


    Die Frage nach der Reproduzierbarkeit stellt sich mir :g:-

    Warum benötigen einige 1- 5 WaPu Sätze auf solchen km Leistungen andere nicht ?

    ( F650GS, G650GS oder Ur-F ist jetzt mal egal )


    Manche trotz BMW Werkstatt Montage/Reparatur ?

    Selberschrauber machen Fehler, unbesehen da spielt viel mit rein lassen auch mal Fünfe gerade sein.

    Der Faktor spielt mit.


    Die Werkstätten sollten sich aber an die Vorgaben halten - dennoch treten die Defekte immer wieder auf.


    Kannst du dich vielleicht noch erinnern :;)


    Wie oft wurde das Kühlmittel auf dem 129.000km gewechselt ?

    Welche Marke / Typ Kühlmittel ?

    Welche Temperaturbereiche hat das Motorrad so mitgemacht auf dieser Distanz ?

    Wie sah die Welle dann beim Tausch damals aus ?

    Wie die Dichtringe ?


    Wenn ich mich hier auf 100000km "verlassen" könnte wäre das Jammern auf extrem hohen Niveau.:whistle:

    Kann man aber nicht, hatte ja schon geschrieben zwischen 1000km und 150000 km ist jederzeit mehrere Sätze

    WaPu verbraten drin warum ?:g:


    Hast du vielleicht einen super exakt gefrästen Deckel erwischt ?:notworthy:


    Wenn ich an der Konstruktion nichts ändern / optimieren kann - vielleicht aber an den "Rahmenbedingungen"



    :wave:


    Mac

  • Wie oft wurde das Kühlmittel auf dem 129.000km gewechselt ?

    maximal einmal, da die Dakar nur beim 40 000km-Kundendienst in der Werkstatt war.

    Welche Marke / Typ Kühlmittel ?

    wenn dann vermutlich BMW



    Welche Temperaturbereiche hat das Motorrad so mitgemacht auf dieser Distanz ?


    in Griechenland und in Sizilien war es nicht sooooo kalt. Muss aber sagen ich fahre wenig Stadtverkehr.


    Wie sah die Welle dann beim Tausch damals aus ?


    leichte Einlaufspuren auf der "Ölseite" starke Einlaufspuren auf der "Wasserseite" vermute so ca. 0.1mm


    Wie die Dichtringe ?


    Dichtringe waren unauffällig

    Hast du vielleicht einen super exakt gefrästen Deckel erwischt ?

    wenn dem so wäre, wäre ich nicht traurig ....



    aber seit dem WaPu-Tausch sind erst knapp 30 000km vergangen .... schaun wir mal


    :wave:

  • Manche trotz BMW Werkstatt Montage/Reparatur ?

    Selberschrauber machen Fehler, unbesehen da spielt viel mit rein lassen auch mal Fünfe gerade sein.

    Der Faktor spielt mit.


    Die Werkstätten sollten sich aber an die Vorgaben halten - dennoch treten die Defekte immer wieder auf.

    Naja, das setzt vorraus das eine BMW-Werkstatt bessere Arbeit abliefert als ein Hobby-Schrauber.

    Es gibt Gründe das meine Dakar nur beim 40 000km Kundendienst in der BMW-Werkstatt war. Nach der "grandiosen Leistung" habe ich mir gedacht, das ich das auch nicht schlechter machen kann ...

    Mit anderen Worten Selberschrauber machen Fehler, aber (diplomierte/zertifizierte/qualifizierte) BMW-Mechaniker auch.

  • Ich kann die Welle erst wieder in ca. 2 Wochen begutachten, aber so aus der Erinnerung würde ich behaupten die war nicht gehärtet.

    wie genau kannst Du denn dann die Eigenschaften einschätzen?

    Könntest Du das mit z.B. "Silberstahl" aka 1.2210 aka 115CrV3 in Bezug setzen?


    Dieses Material wäre zumindest in ausreichender Maßhaltigkeit auch für den Hobbyschrauber verfügbar.

    Ob man das in ungehärteter Form dann noch barbeiten kann, hab' ich noch nicht probiert - sollte aber wohl gehen - s.u.

    Auch nicht, wie die Performance als Wapu-Welle dann ist - eine Vorabschätzung wäre interessant.


    https://www.hausjournal.net/silberstahl-haerten


    https://de.wikipedia.org/wiki/Silberstahl

    Erreichbare Endhärten durch Anlassen:

    100 °C = HRC 64

    200 °C = HRC 63

    250 °C = HRC 62

    300 °C = HRC 60


    "Lieferfestigkeit", also ungehärtet, finde ich in Datenblättern mit 220 HB

    würde knapp HRC 20 entsprechen (nach https://www.steelexpress.co.uk…-hardness-conversion.html )



    Eigentlich kann ich mir nur schwer vorstellen, daß eine solch naheliegende Werkstoffwahl - wenn es denn tatsächlich so einfach wäre - vom Hersteller nicht selber in Betracht gezogen worden wäre.

    Es sei denn, aus Gründen der beschriebenen "planned obsolescence".


    Am Ende gar stammte die "120 Tkm-Zauberwelle" von rotax aus einem solchen Versuch?

    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

    :dwarf: - :bikebayern:

  • Wie oft wurde das Kühlmittel auf dem 129.000km gewechselt ?

    maximal einmal, da die Dakar nur beim 40 000km-Kundendienst in der Werkstatt war.

    Das ist doch mal ne Ansage, Besten Dank.

    Beim lesen dieses Threads hab ich mir immer mal wieder überlegt ob ich mal die Kühlflüssigkeit wechseln soll oder ob das eher kontaproduktiv ist. Meine F650GS Bj 2004 Doppelzünder hat bei Kilometerstand 32.000 noch die Originalflüssigkeit drin. rotax , dein Statement sagt mir ich sollte es auch dabei belassen.