Wasserpumpen-Wellendichtring - NBR oder FPM?

  • Beantwortung der ursprüngliche Frage in diesem Thread ( WeDi )

    ich glaube, die Eingangsfrage hat sich schon dahingehend evolviert, daß ein reiner WEDI-Tausch bei eingelaufener/einlaufender Welle +- sinnlos ist.

    Ich hab' grad mal eine Anfrage an einen Serienfertiger von Drehteilen (Adresse aus düsteren Erinnerungen eines früheren Lebens...) geschickt.

    schau' mer mal...

    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

    :dwarf: - :bikebayern:

  • ich glaube, die Eingangsfrage hat sich schon dahingehend evolviert, daß ein reiner WEDI-Tausch bei eingelaufener/einlaufender Welle +- sinnlos ist.

    das ist natürlich richtig !

    aber sollte wie durch ein Wunder :giggle: die Welle bei einem (vorzeigten ) Check doch noch ok sein ( Ausnahmen bestätigen die Regel )

    wäre es ja gut wenn man hier auch eine gute Adresse ( Internet , Firma um die Ecke usw. ) als Empfehlung für

    WeDis mit einer ähnlichen Qualität, Bauform, Material wie die aus dem Reparaturkit als "Vorschlag" hat.


    Dann kann jeder selber entscheiden ( oder auf eine größere Tour mitnehmen )

    Reparatur-Kit für ca. 50 € oder 2 Dichtringe für ca. 10 - 15 €


    Wer die Qual hat, hat die Wahl :D

  • Hi Alex; ja eine flexible Rücklaufleitung erleichtert die Arbeit. Ich habe aber außerdem noch bewußt den Krümmer erwähnt, den einige eben nicht absenken. Solange der montiert ist, wird der Seitendeckel immer bei der Montage lateral verschoben werden müssen mit der Anstoß-/Kippgefahr für die Wapu-Welle und deren Dichtungen.


    Über die evt. Unzulässigkeit einer Ölrücklaufleitung mit nicht in der EU zugelassenen hydraulischen Anschlüssen wie z.B. dem bekannten blau/roten U.S. Militärsystem und dem möglichen Verlust der ABE will ich hier gar nicht erst groß reden (gehört zum Thema Verschlimmbesserung....). Eingetragen kriegt man die jedenfalls mit ziemlicher Sicherheit nicht, die G650GS-Lösung schon eher.

    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Ich probier das diesen Winter nochmal aber bin der Meinung, dass man den Deckel ab da wo es entscheidend ist (also wenn die ersten Pins oder Wellen eingreifen) auch mit montiertem Krümmer gerade aufsetzen kann.


    Dass der Wechsel einer Ölleitung eine Abnahme durch den TÜV bräuchte habe ich außer von dir noch nie gehört. Ich hab meinen TÜVer dazu mal befragt, mal gucken was der sagt


    Welle nur partiell Härten wird denke ich nix. Oberfläche insgesamt Härten ist sicher möglich aber 1. erst ab gewisser Stückzahl preislich realistisch und 2. werden die nach Parametern zum Härten fragen. Die weiß ich nicht.

  • Welle nur partiell Härten wird denke ich nix.

    ja, ich fürchte da kriegt man Spannugn in's Werkstück, verzug, Bruchgefahr und was weiß ich.

    Nicht daß ich glaube, daß es nicht ginge, aber wohl nicht für zweistellig Stückzahlen mit Budget-Restriktion.


    werden die nach Parametern zum Härten fragen. Die weiß ich nicht.

    ich hab' jetzt mal ganz frech mit HRC 55...60 angefragt.

    ich zitier noch mal das ttv-Techinfo Wedi:

    "

    in Abhängigkeit des Elastomers:

    v < 4 m/s = von 45 HRC

    v = 4 – 10 m/s = von 55 HRC

    v > 10 m/s = von 60 HRC

    Wird der Werkstoff FPM eingesetzt, muß die Welle zwingend gehärtet

    werden, da sich sonst der Wellendichtring einläuft.

    "

    welche Härte bei FPM dann ggf. bei welcher Geschwindigkeit benötigt wird, steht da leider nicht.


    60 HRC ist das "weicheste", was für Silberstahl gemeinhin angegeben wird.

    Ich vermute, drunter wirds wieder schwer reproduzierbar - ich hab' blaß einen Kurve (Anlasstemperaturen?) in Erinnerung, die da steil wird

    Silberstahl schien mir die naheliegende Wahl für DIY, da als geschliffene Präzisionswellen verfügbar, bearbeitbar und härtbar.

    Aber ich bin keine Schmied, kein Feinmechaniker, und habe weder Erfahrung noch Ausstattung dazu.

    Wenn Profis mit anderem Materialien besser klar kommen, die vielleicht etwas weniger als die HRC 60 bringen, solls mir recht sein.

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  • evt. Unzulässigkeit einer Ölrücklaufleitung mit nicht in der EU zugelassenen hydraulischen Anschlüssen wie z.B. dem bekannten blau/roten U.S. Militärsystem und dem möglichen Verlust der ABE

    ich war über den Gedanken auch entsetzt,=O aber es würde mich nicht wundern, wenn Du recht hättest.

    Die Juristen mischen sich inzwischen ja in jeden Pfieefkaas, den anständige Leute ansonsten auch problemlos unter sich auskaspern könnten.

    Ist die Ölrücklaufleitung vielleicht irgendwie sicherheits- oder abgasrelevant???

    Muß ich demnächst bei jedem Kupferring und jeder Schlauchschelle eine ABE fordern?:rant:

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  • Einbau des Seitendeckels bei demontiertem Krümmer und demontierter Ölrücklaufleitung (also gem. Werkstatthandbuch); nur damit stellt man nämlich sicher, daß man die Welle beim Einbau nicht verkantet.

    ... was aber dem Wedi und der zugeordenten Lauffläche nichts mehr anhaben kann, denn die sind zum Zeitpunkt des Deckel Einfädelns schon im Gehäusedeckel fixiert.


    Aber man kann natürlich noch Zahnräder, die hintere Laufbuchese versaubeuteln, die Verzahnung der Kupplungausrückung, die Dichtung, den Schaltwellen-Wedi...

    Insofern hat Dein Rat natürlich seine Berechtigung.


    Motor-Absenkung, wie im Rep-Handbuch beschrieben, machst Du aber nicht, auch nicht mit original harter Rücklaufleitung?

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  • evt. Unzulässigkeit einer Ölrücklaufleitung mit nicht in der EU zugelassenen hydraulischen Anschlüssen wie z.B. dem bekannten blau/roten U.S. Militärsystem und dem möglichen Verlust der ABE

    ich war über den Gedanken auch entsetzt,=O aber es würde mich nicht wundern, wenn Du recht hättest.

    Die Juristen mischen sich inzwischen ja in jeden Pfieefkaas, den anständige Leute ansonsten auch problemlos unter sich auskaspern könnten.

    Ist die Ölrücklaufleitung vielleicht irgendwie sicherheits- oder abgasrelevant???

    Muß ich demnächst bei jedem Kupferring und jeder Schlauchschelle eine ABE fordern?:rant:

    Wenn die Leute alles unter sich auskaspern könnten, bräuchte es keine Juristen. Ich versichere Dir, die Realität ist ´ne andere.


    Der Gedankengang ist recht simpel. Die ABE kann erlöschen, wenn eine Gefährdung von Verkehrsteilnehmern zu erwarten ist. Ölrücklaufleitungen transportieren Öl. Ungeprüfte Anschlüsse wie z.B. die U.S.-Anschlüsse, die übrigens in D explizit mit dem Hinweis verkauft werden, daß sie nicht für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen sind, können eine Gefahr für den Verkehr darstellen, wenn sie undicht werden. Versuch´ mal ein Auto mit Motor-Tuning per Einzelabnahme durch den TÜV zu bekommen, bei dem die Ölleitungen mit nicht normgeprüften Anschlüssen verbaut sind; da wirst Du Dich evt. wundern....

    So, und nun Teil 2 der Show: Unfall, Versicherungsgutachter kommt und versucht, den Schaden nicht zu bezahlen. Was liegt näher, als die Ölrücklaufleitung als gefährlich zu beanstanden? Wir können lange darüber reden, ob das alles technisch Humbug ist, weil die originale, starre Leitung oben mit einer simplen Spannschelle an einen Hydraulikschlauch geklemmt ist, aber das Szenario an sich ist durchaus vorstellbar.


    Also - wenn man so ´ne Rücklaufleitung selbst baut, ist m.E. in Deutschland die Eintragung durch den TÜV sinnvoll; schützt nämlich hintenraus u.U. vor erheblichen Risiken der Behauptung, die ABE sei erloschen. Noch mal klarstellend: Ich sage nicht, daß die ABE erlischt. Ich sage, das kann jemand behaupten und dann wird´s recht schnell recht dünne Luft. Das ist genau so ein Fall von möglicher Verschlimmbesserung.


    Daß Rücklaufleitungen per se ab Werk flexibel sein können, ist angesichts der Vorbilder wie z.B. der Aprilia Tuareg Wind problemlos nachzuweisen. Das ganze von einem Fachmann für Hydraulikschläuche fachgerecht mit Norm-Anschlüssen montiert dürfte problemlos sein; der Einbau eines beliebigen Schlauches von irgendwoher könnte m.E. kritisch sein.



    Grüße

    Chris

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    2 Mal editiert, zuletzt von JustMe () aus folgendem Grund: Weiß nicht wieso da immer automatisch ein Link zu "Gefährdung" auftaucht, von mir ist der nicht.

  • Die Welle ist im Gehäusedeckel in den Wedis fixiert. Verkanten oder Anstoßen der Welle führt u.U. zum Verkanten, Verrrutschen oder zur Beschädigung der Wedis. Ich sehe da schlicht eine mögliche Fehlerquelle. Guck´ Dir mal Erfahrungsberichte von anderen Selbstschraubern an, wie die teilweise beschreiben daß sie den Deckel bei nicht gelöster Rücklaufleitung und nicht abgesenktem Krümmer mehrfach verkanten mußten und z.T. mit der Hand gegengeschlagen haben...

    Von Motorabsenkung weiß ich nix, steht in meinen originalen BMW-Unterlagen nicht. BMW sagt Krümmer absenken und das funktioniert dann prima, schnell und zuverlässig, weil dann die gelöste Rücklaufleitung komplett und easy demontierbar und montierbar ist. Ölschlauch oben und ebenso die Kühlmittelschläuche mit Schlauchklemmen abzuklemmen hilft übrigens enorm...

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  • JustMe

    Schön geschrieben .In zeiten von Dieselskandal aber nicht das papier wert.Ich baue auch in zukunft alles so um wie ich will.

    Ist aber nur meine persönliche Meinung .

    Wer vor der Wahl etwas verspricht darf sich nicht wundern wenn WIR uns verwählen!

  • Wenn die gegnerische Versicherung im Falle eines Unfalls Geld zurück haben bzw nicht zahlen will (egal ob deine oder die andere) dann muss die technische Veränderung nachvollziehbar Unfall-ursächlich sein. Also der Unfall wäre ohne diese Veränderung nicht passiert bzw die Folgen wären weniger schlimm. Dann und nur dann hat so etwas bestand. Ein Motortuning oder eine auf Beschleunigung veränderte Übersetzung können für nahezu jeden Unfall erstmal als ursächlich dargestellt werden (wenngleich das bei weiteren Untersuchungen mit Gutachten zur gefahrenen Geschwindigkeit etc auch schnell wieder entkräftet werden kann) aber eine Rücklauf-Ölleitung, die vor dem Unfall dicht war kann ganz sicher keine Ursache für den Unfall sein


    Mein TÜVer war sich nicht 100% sicher zur Rechtslage aber glaubt nicht, dass es da überhaupt irgendwelche Regelungen zu gibt (in Sachen retrofit)

    Er ist sich aber ganz sicher, dass kein Prüfer, der nicht zufällig dieses Modell gut kennt darauf kommen würde, dass die nicht original ist. Oder überhaupt einen Blick auf diese Leitung werfen würde.

    Meine ist übrigens von einer deutschen Firma mit Norm fittings und gepressten enden gefertigt.


    Zurück zu den WDR

    Kannst du vielleicht nochmal bei der Firma anfragen, was für eine Härte sie bei FPM Ringen empfehlen?

  • Alex, ich sage ja, laß´ uns da gar nicht lange drüber nachdenken; war ursprünglich eher als Randbemerkung gedacht und lenkt vom eigentlichen technischen Thema ab. Sorry für´s Abschweifen in´s OT.


    Grüße

    Chris

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  • Guten Morgen,



    meine favorisierte Wellen Lösung = auch vorbeugend mit neuer Welle,

    wäre immer noch - da genau für dieses Problem entwickelt :


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    Meine Suche dazu ist leider ernüchternd , vielleicht findet ja doch jemand etwas passendes.:notworthy1:


    :wave:


    Mac

  • Ich sehe einfach nicht, wie Du die Dinger in den Deckel einbauen könntest; brauchst ja zwei davon, und das auch noch gegenläufig. D.h. die wasserseitige Hülse müsste gemeinsam mit der Dichtung eingetrieben werden (wäre es andersherum treibst Du mit dem Wedi evt. auch die Sleeve weiter ein; der Wedi in Originalgröße steht wegen des größeren Durchmessers der Sleeve noch besonders unter Spannung. Der Einbauaufwand dürfte in jedem Falle enorm sein, und wenn die Wedis dann auch nur 50.000km halten statt "für immer", kriegt man beim Ausbau unterwegs vermutlich Plack, insbesondere wenn der Flansch der Sleeve, der ja am Einbauort nicht entfernt werden kann, hinten in der Buchse klemmt.....


    Ansonsten hilft halt nur, SKF um eine Kleinserie zu bitten, und es an einem alten Deckel auszuprobieren, wobei die Losgröße "klein" vermutlich vier- bis fünfstellig ist..... :)

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  • Hallo Chris,


    nach meinem Verständnis wird der Sleeve fest mit der Welle verbunden und verbleibt dort.

    Mir würde eine Hülse unter dem Flügelrad reichen, auf dieser läuft dann der WeDi und die Welle läuft nicht mehr ein, da diese Hülse "härter" ist.

    Laut Hersteller ist die Hülse so "dünn" das hier KEINERLEI Änderungen an der Konstruktion nötig wird.

    Habe ich das nun falsch verstanden ? :g:


    :wave:


    Mac

  • Hallo Mac,

    so wie ich das verstehe brauchst Du zwei Hülsen, weil es ja auch zwei Wedis sind; die innere Hülse ist für den Öl-Wedi. Ich glaube kaum daß so ein Sleeve lang genug wäre, um zwei Wedis und den Spalt dazwischen abzudecken.

    Aber ich verstehe was Du meinst; erst die erste Sleeve auf die Welle pressen, dann den Flansch entfernen, die zweite Sleeve aufpressen, Flansch entfernen und dann durch die Wedis stecken? Stimmt, könnte gehen, sofern die Kanten der Flansche nicht so scharf sind, daß beim Durchschieben die Dichtung beschädigt wird...


    Grüße

    Chris

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  • erste Sleeve auf die Welle pressen, dann den Flansch entfernen, die zweite Sleeve aufpressen, Flansch entfernen und dann durch die Wedis stecken? Stimmt, könnte gehen,

    wie sonst?

    Ich mein, die Dinger sind seit Jahren x-tausendfach bewährt.

    Außer natürlich, man kriegt einen Sleeve mit 15 mm Länge - wenns eh schon Sonderanfertigung ist.


    Wobei - ich würde evtl. nur den wasserseitigen Wedi frisieren, ölseitig scheint die Welle ja lange genug zu halten.

    Man könnte gar dran denken, ölseitig NBR zu verbauen. Die anderen Wedis im Motorgehäuse sind vermutlich ja auch NBR.

    Aber Wärmeleitung von der WaPu einerseits über das Gehäuse und andererseits über die Welle könnte vmtl. da zu deutlich höhenren Temperaturen führen.

    Aufgrund der Trockensumpfschmierung ist ja auch der thermische Kontakt ölseitig deutlich geringer als wasserseitig,

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  • Reden wir jetzt nur von den Materialeigenschaften und suchen einen EPDM-WEDI oder willst Du wirklich einen O-Ring einbauen, statt eines WeDi?


    Sicher kann man auch einen O-ring drehen, aber ich glaube kaum, daß wir da annähernd bei sonst gleichen Bedingungen (Druck, Chemie, Temperatur, Geschwindigkeit) vergleichbare Standzeiten (sowohl Welle als auch Dichtung) erreichen wie bei einem WeDi. Ein Wedi ist im Aufbau wesentlich weicher und flexibler und hat damit wesentlich geringere Auflagedrücke auf die Welle.


    Ich kann mich täuschen, würde mich aber seeehhhr wundern.

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