Wasserpumpen-Wellendichtring - NBR oder FPM?

  • Nachtrag Dichtringe :


    Alternative ?

    https://www.ttv-gmbh.de/radialdichtungen/druckringe/


    Interessante Hinweise :


    https://www.ttv-gmbh.de/filead…llendichtringe_200514.pdf


    ( vor allem Seite 7 und 8 )


    .....



    Dynamische Dichtheit




    Bei rotierender Welle entsteht ein hydrodynamischer Effekt. Dieser führt dazu, dass die Dichtlippe auf dem Schmierfilm aufschwimmt, der sich durch das abzudichtende Medium bildet. Das verhindert die thermische Zerstörung der Dichtlippe und deren frühzeitigen Ausfall.

    Der Schmierfilm sollte zum einen in der Kontaktzone verbleiben, um dort eventuellen Verschleiß zu verhindern, zum anderen sollte eine Leckage durch Austritt des abzudichtenden Mediums auf der Luftseite vermieden werden.


    .......



    Abdichtung bei schlecht schmierenden Medien




    Um Wellen gegen unzureichend schmierende Medien wie beispielsweise Waschlauge oder Wasser abzudichten, muss zur optimalen Schmierung der Dichtkante zwischen Dicht- und Staublippe eine Fettfüllung zugegeben werden, die maximal zwei Drittel des Raumes einnimmt.

    Eine noch bessere Wirkung haben zwei Wellendichtringe, die in Tandem-anordnung hintereinander angebracht sind und zwischen denen eine Fettfüllung von maximal zwei Dritteln mit Nachschmiermöglichkeit liegt.



    .......




    Mangelschmierung


    Um als Folge nicht funktionierender Wärmeabfuhr frühzeitigen Verschleiß an der Dichtkante zu verhindern, muss auf jeden Fall vermieden werden, dass die Welle ohne Schmierung um den Wellendichtring rotiert. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Dichtkante des Wellendichtrings bei der Montage leicht einzufetten. Neben der Schmierung muss das ab-zudichtende Medium auftretende Reibungswärme kontinuierlich abführen.

    Ist Mangelschmierung erwünscht, kommen bestimmte Designs und Werkstoffe, beispielsweise Wellendichtringe mit PTFE-Dichtlippe zum Einsatz

  • Hab´ mir das mal am geöffneten Seitendeckel angesehen. Platz für den Splintausbau sollte ausreichen. Fraglich für mich ist nur, wie man das ohne seitliche Wellenbelastung hinbekommt? "Leichte seitliche Schläge" etc. auf die Welle scheiden aus; das Risiko einer Verformung der weichen Alubohrungen in Seitendeckel und Motor ist viel zu hoch. Man bräuchte ein eigens konstruiertes Presswerkzeug, eine Art Zange, die den Druck beim Ein- und Auspressen jeweils sauber auf das Flügelrad legt. Ob das Flügelrad den Druck ohne Blessuren überlebt und ob der Spannstift danach genauso fest sitzt wie original, weiß man auch nicht. Wie fest das Flügelrad auf der Welle sitzt wäre auch noch zu eruieren - ich hab´ leider gerade erst drei alte Wellen entsorgt - Aufräumen ist immer Mist.


    Wenn das Rad auf die Welle gepresst ist, anstatt nur vom Stift gehalten zu werden, wird´s mit dem Wiederaufbringen auf den Wellenstumpf auch zickig - ich wollte jedenfalls nicht auf der Welle herumkloppen. Die Welle in Längsrichtung zu belasten kommt nicht in Betracht - dann zieht man schlimmstenfalls unbemerkt das hintere Antriebszahnrad teilweise vom Clipstift.


    Meine rund 40-jährige Erfahrung mit Basteleien dieser Art ist, daß sie sich in aller Regel hintenraus zeitlich nicht lohnen. Runter mit dem Seitendeckel, neue Welle und neue Dichtungen rein, fertig. 3 Stunden maximal, dann ist wieder Ruhe.


    Wichtig erscheint mir persönlich nach wie vor die ordentliche Schmierung, wie von Rotax vorgeschrieben. Ich hab´ mal eine der Pumpen so großzügig gefettet, daß bei der Probefahrt ein Strang des Fettes aus der Bohrung herauskam; Hitze und Erschütterung halt. Ich weiß daß es zur Schmierung geteilte Meinungen gibt; ich meine mich auch an eine Diskussion mit macgyver zu erinnern, daß fetten geradezu falsch wäre weil es den Abfluß bei einer undichten Dichtung verfälschen würde. Ich persönlich glaube, daß gerade das Fetten der Dichtlippe hilft. Bei den letzten vier Dakars, bei denen ich recht alte Wellen wechselte (vermutlich alle noch werksseitig verbaute Wellen), war nirgendwo mehr Fett zwischen den Dichtringen. Ich werde mir jetzt mal ´ne Fettpresse ausrüsten, um durch das Bohrloch von außen zu füllen; vielleicht geht ´ne Nadel von einer Ballpumpe; für eine Spritze wird das Fett zu zäh sein.


    Ich müsste mir mal an einem alten vergammelten Deckel im Restekörbchen angucken, ob die Kontrollbohrung genug Fleisch für einen kleinen Schmiernippel hat; allerdings bräuchte man gleichzeitig ´ne zweite Entlüftungsbohrung. Viel Druck darf ja da in den Raum zwischen den Dichtungen nicht draufkommen, sonst drückt es die wasserseitige Dichtung raus. Ohne Druck auf dem Fettstrang wird´s aber auch nicht gehen, weil das Molykote sauzäh ist....


    ´Ne andere vorbeugende Maßnahme dürfte der zeitige Wechsel des Kühlmittels sein, bevor zu viel Dreck drin herumtransportiert wird.

    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

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  • Hallo Chris,


    bin ja auch kein Freund von unnötiger Klopperei am Motorrad.

    Habe aber noch 2 alte komplette Wellen hier liegen und werde mal schauen ob und wie man ein Aus-/Einpressen des Stiftes schonend hinbekommen kann.


    Mir geht es nicht um die Mehrarbeit den Deckel runter zu machen sondern um eventuell auch kleinere Verbesserungsmöglichkeiten

    und wenn ich Dichtringe neuerer Bauformen testen möchte wäre die Methode natürlich deutlich einfacher.


    Mal sehen was sich ergibt.


    Zum Thema Fett zwischen den Dichtringen ja stimmt hatte ich in einer offiziellen Anleitung mal gelesen.


    Nach Diskussion mit meinem Händler nimmt er hier nicht Molykote sondern Staburags allerdings sind wir uns beide einig gewesen , dass hier nur kurz die Fettfüllung bleibt, das wäscht sich aus,

    von daher finde ich die Idee von Chris nicht schlecht ab und zu von außen

    etwas Fett einzubringen vielleicht verlängert es ja die Haltbarkeit Konstruktion ?


    :wave:


    Mac

  • fürwahr....


    interessant auch die Graphik auf S. 16, wobei wir da mit unseren 10 mm Welle in die linke untere Ecke zoomen müssen.

    danach würde NBR bis 8000 U/min ausreichen, aber bei 0,5 bar und Öl als Medium.

    FPM hält die dreifache Drehzahl aus.


    Wenn ich das richtig sehe, ist die Reibleistung (Formel auf S 10) der entscheidende Faktor, der die Haltarkeit beeinflusst.

    Sowohl Drehzahl als auch Radialkraft (die - abgsehen von der Vorspannung - durch den Druck bestimmt wird) stehen da in erster Potenz.

    Salopp gesagt, hält also ein FPM-Wedi anstatt 3-facher Drehzahl auch den 3-fachen Druck aus.


    beachte S 19:

    "Wird der Werkstoff FPM eingesetzt, muß die Welle zwingend gehärtet werden, da sich sonst der Wellendichtring einläuft."

    ist das nicht genau das, was wir in den alten Wapus in unseren Schrottkisten sehen?



    Interessant finde ich die Tandem-Konstruktion mit Nachschmiermöglichkeit.

    Die fettgefllte Staublippe ist imho nur Kurzzeit-Placebo. Die hilft vielleicht bei Dreck von der Luftseite, aber unser Problem ist ja Wasser von der Druckseite.

    Aber haben wir Platz dafür?

    Den Öl-Wedi denke ich können wir dafür nicht verwenden, denn der sollte ja anders rum eingebaut sein - kriegt ja seinen Druck von der anderen Seite.


    Einfacher wäre wohl, die tribologischen Eigenschaften des Kühlmittels zu verbessern.

    Glycerin?


    Noch einfacher wäre es, wenn eine PTFE-Dichtlippe das Problem lösen könnte. Gibt es so was in unserer kleine Größe?


    Wie dichten eigentlich andere Motorenhersteller ihre Wapus ab?

    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

    :dwarf: - :bikebayern:

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  • Wie dichten eigentlich andere Motorenhersteller ihre Wapus ab?

    habe mal beim "Schwester Modell" Aprilia Pegaso/ Moto 650 und Wasserpumpe geschaut


    Die Dichtung ( gleich für mehrere Modelle ) hat auch 10x26x7 und nen ganz schönen Preis pro Stück :evil:

    dagegen ist ja der gesamte Rep-Satz von BMW ein Schnäppchen ;)


    Wenn ich das aber richtig verstehe , gibt es hier tatsächlich alle Teile "einzeln" zu erwerben ( falls noch vorhanden )


    also


    Welle ( AP0237041 )

    Flügelrad ( AP0222272 )

    Pin ( AP0229280 )

    Dichtungen ( AP0230195, AP0230196 )


    Andere Hersteller bauen zwar anders, haben aber ähnliche Probleme ( siehe Bilder weiter unten , sogar mit Lagern ) :whistle:


    Also bleibt der Wapu-Tausch-Sport wohl ein längeres Thema.....:crying:


    Ich recherchiere weiter nach den möglichen PTFE Dichtringen, leider habe ich noch keinen Anbieter mit passenden Maßen gefunden,

    auch werde ich den Rat des Händlers befolgen und sicherlich nach dem erneuten Tausch der WaPu das Kühlmittel nochmals ändern ( Hersteller )

    ob man hier allerdings etwas mit besseren "tribologischen Eigenschaften" bekommt - und auch noch mit Freigabe ?

    Sehr wahrscheinlich werde ich auch die Wechselintervalle verkürzen auch wenn diese Methode dann zu Lasten der Entsorgung ( Umwelt ) geht :angry:



    :wave:


    Mac

  • Andere Hersteller bauen zwar anders, haben aber ähnliche Probleme

    geteiltes Leid ist halbes Leid X/


    Diese Dichtungspreise (14 ... 28 € / Stück) findest Du druchaus auch für FPM-Wedis im "Einzelhandel"


    ich denke, so lange die das selbe "tribologsiche System" verwenden, also FPM-Wedi mit Kühlwasser auf auf nicht so hartem (?) Stahl bei 3 m/s, wird sich das auch genauso verhalten.

    Aber die Aprilias sind ja alles iwie Rotax-Schwestern, oder?


    Ist eigentlich das Problem bei der UR-f auch so virulent?

    Die dreht immerhin nur 2/3 so schnell.

    Hat die eigentlich den selben Impeller?

    Den m.w. geht die Leistung bei Kreiselpumpen in 3. Potenz zur Drehzahl, und (2/3)³ = 0,3

    d.h. bei gleichem Flügelrad und ansonsten vergleichbarem Strömungsverhalten der Anlage hätte die Pumpe einer UR-F nur 30 % der Förderleistung einer GS.

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  • Ich hab' nochmal nach Kühlmittel + Schmierung gegoogelt.

    Viel findet man da nicht, außer daß Schmierung irgendwie schon auch eine Anforderung ist.


    Das Original BMW- 83192211191 soll ja identsich sein mit BASF Glysantin G48

    https://www.glysantin.de/glysantinr-g48r-konzentrat


    Positiv fällt mir auf, daß in der Zulassungsliste "BMW Motorrad" neben "Deutz" und "Fendt" steht.

    War dann gar nicht so verkehrt, mein Kühlmittel beim Lama-Handel zu kaufen :smile:


    Skeptisch stimmt mich der Begriff "Silikathaltige Hybridtechnologie" - irgendwie klingt mir das sandig =O

    Wenn ich nach Silikat google, komme ich auf

    https://de.wikipedia.org/wiki/Silicate ... und finde mein "Sandgefühl" bestärkt:

    "Mit Ausnahme der Alkalisilicate sind Silicate unlöslich in Wasser"


    Hier noch zwei Artikel, die etwas über das 08-15-Lehrlingsfrühschoppenniveau hinausgehen:

    https://blog.febi.com/kuehlerf…hr-als-nur-gefrierschutz/

    https://www.doetsch-schmiersto…c/abc-kuehlerfrostschutz/


    Das Silikat puffert den pH-Wert in den schwach basischen Bereich.

    Grad destilliertes Wasser ist da im Zwielicht, weil von Haus aus sauer. Aber mein Leitungswasser wäre wohl kaum besser.

    Was passiert dann mit den Silikaten, welche ihre Pufferfunktion erfüllt haben? :g:

    Lagern sich vielleicht körnige Reaktionsprodukte in den Dichtspalt und schmirgeln an Welle und Wedi :confused:

    Wenn dann noch laufend CO2 aus einer schwitzenden Zylinderkopfichtung den Säurenachschub sicher stellt =O=O ... aber das war ja ein anderer Thread...


    Oder ist es gar grad umgekehrt, und niedermolekulare Silikate taugen gar gut als Schmierstoff?

    Jetzt wär' ein Chemiker recht...


    Interessant auch der Hinweis auf "Gleitringdichtung"

    Google wirft nicht nur

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gleitringdichtung

    aus, sondern auch KSB, Toilettenpumpen, Schwimmbad....


    Fragt sich, ob man sowas im Platz von ein bis zwei 10-26-7-Wedis unterbringt.

    werd' mal weiter googeln :schmoekern:

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  • In die Öffnung würde ich auf keinen Fall fett rein spritzen. Damit machst du dir die Bohrung dicht und austeetendes Kühlwasser kann nicht mehr raus sondern nur noch zur Ölseite rüber.

    Zwischen die Wellendichtringe und auf dieWelle gehört Molykote; ist werksseitig so vorgesehen. Keine Sorge, 110 Grad heißes Wasser und 90 Grad heißes Öl schmelzen das bei deren Austritt weg; auf die vorgeschriebene Schmierung zu verzichten dürfte ein wesentlich größeres Problem sein. Die Welle wird ja im Betrieb auch um die 100 Grad heiß, da kann Nachfetten durchaus sinnvoll sein. Das Fett ist allerdings nie im Leben so druckfest wie der der Austrittsstelle gegenüberliegende, intakte Wellendichtring mit einem hohen Systeminnendruck. Den Zwischenraum allerdings mit einem dritten Dichtring zu verschließen wäre tatsächlich kontraproduktiv.

    Grüße

    Chris

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  • mit schnellem schrägem Blinzelblick bin ich mal über Standandard-Gleitringdichtungen geschwebt.

    ... und würde sagen, es scheint nicht auf Anhieb unmöglich



    https://www.billi-seals.de/con…ngdichtungen_Standard.pdf

    (Seite 3, Serie billi BB2)


    http://www.stb-dichtungen.de/p…ng#tab-1434638659330-12-1

    (Elastomerbalgdichtung Serie EB01

    http://www.stb-dichtungen.de/w…l-seal-eb01a-845x1024.png


    Die beiden Produkte sehen sich im Schnittbild recht ähnlich.

    (Ich trau mich jetzt keines posten, wegen Urheberrecht und so, aber für's Verständnis wäre ein Bild schon hifreichst...)

    Mit Druck 5 bar und Geschwindigkeit 10 m/s sind wir in den designparametern dem Wedi-Murks haushoch überlegen.

    Andere Bauformen sind deutlich länger/größer.


    Es gibt sie für 10mm Wellendurchmesser, sie haben dann 26 mm Außendurchmesser - passt also soweit perfekt.

    Allerdings beträgt die Baulänge 11,2+5,5 = 16,7 mm. Außerdem muß der axiale Anpressdruck irgendwo abgestützt werden.


    Am einfachsten wäre es wohl, den Öl-Wedi wegzulassen, und zu hoffen, daß im Kurbelhaus nie mehr Druck als im Kühlwasser herrscht - evtl. noch mit dem Anpressdruck der Gleitringe als Sicherheit.

    Der vorhandene Platz (7+7 mm zzgl Kontrollspalt) würde vermutlich reichen - hab' grad keinen offenen Deckel zur Hand.

    Die Funktion der Kontrollbohrung würde wegfallen, d.h. beim Versagen der Dichtung würde sofort Öl-Wasser-Mix in beiden Systemen ohne Warntropfer am Auspuffkrümmer resultieren.

    Gibts die Kontrollbohrung bei PKW etc mit Gleitringdichtung? Hm, die Frage stellt sich nicht, wenn der Antrieb über Zahnriemen o.ä. "aus der Luft" kommt.

    Der Axialdruck müsste bei dieser einfachen Lösung vom Stift des Antriebszahnrades und der dahinter liegenden Stützscheibe aufgefangen werden - bei 7000 U/min kein sympathischer Gedanke.


    Die Idee, ein Kugellager 6000 (10 * 26 * 8 mm) dafür zu verwenden, gefiele mir schon besser.

    Was da an Axialdruckbelastbarkeit und Lebensdauer raus kommt, wäre natürlich noch zu prüfen.

    Perfekt wäre es, wenn noch ein Wedi 10-26-7 für die Ölseite und ein Kontrollspalt Platz fände.


    Dafür könnte man die 26-mm-Bohrung im Gehäuse durchstechen.

    Es soll ja schon genug Gehäuse mit ovaler Wellenbohrung geben, die sich als Testobjekte perfekt eignen würden.


    Ich wage zu behaupten, daß ein eingepresstes (ggf. geklebtes) Lager ausreichen würde.

    Der Axialdruck der Dichtung wird ja innen über die Welle aufs Lager übertragen.

    Außen kann sich das Lager über den Wedi und ggf. noch einen Distanzscheibe auf die Dichtung abstützen.

    Damit resultiert keine Axialkraft mehr zum Lagerdeckel.

    Wobei - wenn Platz für eine Distanzscheibe ist, dann kann da auch ein Seegering oder ein Gehäusesteg stehen bleiben. Dann kann axial gar nix mehr passieren.


    Alternativ könnte man überlegen, ein RS-Lager auf die Gleitringdichtung aufzusetzen.

    Das besitzt "Luft"-seitig eine plane Elastomerfläche mit Innendurchmesser etwas größer als die Welle (im billi-PDF stehen 12 mm).

    Darauf könnte sich der RS-Ring abstützen, wodurch sich dessen ölseitige Druckbelastbarkeit hoffentlich deutlich erhöhen würde.

    (vgl. die oben von macgyver zitierten Überlegungen zum druckfesten Wedi)

    An der Welle verbliebe ein Ringspalt von 1 mm für die Dichtlippe des RS-Ringes am Lager frei.


    Wieviel Platz haben wir zwischen den beiden Stiften von Zahnrad und Impeller?

    Ich geh mal alte Wapus und Schiebelehre suchen...

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  • noch ein unwesentliches Detail vorab:

    10 mm-GLRD gibts in ebay für 4€ (aus HK) .... 10 € (Standard-Pumpen-ETL) ... 30€ (scheinbar edlere Materialpaarungen?

    allerdings alle nur in 21 mm Länge, nicht die kurzen 16,5 mm.


    -----------------


    zum Maß:

    zwischen Impeller und Zahnrad habe ich ca 26 mm (mangels Stift zahnradseitig kann ich nicht exakt messen)


    GLRD + 6000-RS = 16,7+8 = 24,7 mm - passt

    GLRD + 6000-RS + Wedi = 16,7+8+7 = 31,7 - fehlen uns ca 6 mm


    man könnte den Stift am Zahnrad in die Verzahnung setzen, bringt ca 7mm - würde reichen.

    aber wenn man das Lager so weit nach innen setzt, hat man kein Fleisch mehr im Gehäuse, müßte also nochmal extra büchsen.


    evtl. auch noch im Impeller 1-2 mm tief mit 24 mm einstechen, bis zum Stift, dann hätte man auch Platz für einen Gehäusesteg / Seegerring / Kontrollspalt

    vllt kann man ja auch den Stift im Impeller noch etwas versetzen, dann könnte man tiefer einstechen

    vllt müßte das gar nicht 24 mm groß sein, lt. Bilder sind die GLRD außen kleiner, aber kein exaktes Maß greifbar


    alternativ

    hm... es gäbe Rillenkugellager 6800 mit 10*19*5 mm

    Wedi 10-16-4, 10-17-5, 10-18-4 (10-19-7 - finde ich leider nicht schmäler) 10-20-4, 10-20-5 AS


    also

    GLRD + 6800 + Wedi = 16,7+5+4 = 25,7 - passt knapp, ohne Axialfixierung

    fragt sich nur, wer so eine Stufenbohrung sauber fräsen kann und wie weit das Fleisch im Gehäuse reicht, um das Lager noch brauchbar zu fixieren.

    Ich kann's nicht, also hör' ich an der Stelle erst mal auf und bezeichne diesen Beitrag als bescheidene Schnapsidee ;)

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  • Hallo zusammen,


    danke für die sehr interessanten Betrachtungen :thumbsup2:

    vielleicht nähern wir uns ja so halbwegs einer Lösung an.:clap1:


    Ist eigentlich das Problem bei der UR-f auch so virulent?

    Die dreht immerhin nur 2/3 so schnell.

    Hat die eigentlich den selben Impeller?


    Siehe mein Bild oben ( mein Reparatursatz ) der Impeller der Aprilia sieht absolut identisch aus.

    Der von der F650GS ebenfalls.

    Ja das Thema Wasserpumpe ist bei der Ur-F ebenfalls nicht totzukriegen - leider :-/

    Viele behaupten , Deckel tauschen Wasserpumpe neu , dann ist für lange ( oder sogar für immer ) Ruhe.

    Kann sein, muss aber nicht;)



    Ich habe nun mal versucht mit verschiedenen Methoden den Spannstift "einfach" und ohne seitliche Kräfte auf die Welle

    rauszubekommen ( alte Welle mit Impeller )


    Abzieher "Bau" Versuch :

    linke Seite lange passende Schraube durch Abstandshülse ( Spannstift würde hier reinpassen ) + durch Spannstift + Presshülse rechte Seite + Mutter alles genau auf den Spannstift gelegt und versucht durch festziehen den Stift rauszupressen ,

    sitzt fest , Gewinde der Schraube dann irgendwann abgerissen. ?(


    Also Hammer + Durchschlag wie im Video oben gezeigt mag vielleicht gehen,

    bei meiner uralt Welle bewegte sich der Stift aber immer noch nicht, ist vielleicht durch Lagerung im Keller auch festgerostet kann sein.

    Für heute keine Lust mehr , ich gehe aber davon aus, wenn der Stift draußen ist, sitzt der Impeller immer noch fest.

    ( aufgepresst ) :whistle:



    Chris liegt hier richtig , Platz wäre vorhanden aber ich würde nach den nun gemachten Erfahrungen diesen Versuch auch im Eingebauten Zustand lieber lassen, die Gefahr von Beschädigungen am Deckel , Impeller usw. ist einfach zu groß.


    Schade das die Fa. Rotax die Welle nicht so gebaut hat, dass der Impeller oben mit einer zentralen Schraube und Gewinde in der Welle fixiert wird , das wäre dann schön abnehmbar gewesen und würde einen Wellendichtringtausch drastisch verkürzen

    und man könnte z.B. jedes Jahr im Winterservice die Welle prüfen, bzw. Dichtungen einfach vorbeugend ersetzen.


    Vielleicht würde man so auch dem blöden Ring einfräsen in die Welle zuvorkommen.;)


    Die Firma ODP hatte sowas mal gebaut wahrscheinlich ein Umbau für die Rallye Paris Dakar ( siehe Bilder )

    Ich nehme an , das Flügelrad ist mit Madenschrauben auf der Welle geklemmt ?:g:



    Man könnte auch die Welle und Impeller einzeln kaufen ( siehe meine Liste oben ) und anstatt dem Spannstift vielleicht eine andere Befestigung wählen, das ist leider dann wegen einer möglichen "Unwucht" auch nicht so gut -

    also einfach Schraube durch + Mutter mit Loctite mag zwar gehen, ist aber sicherlich auch nicht schonender

    für die gesamte Konstruktion vor allem bei hohen Drehzahlen.


    Somit hat sich das mit Wellendichtring testen im eingebauten Zustand erstmal erledigt.;(


    :wave:


    Mac

  • ich gehe aber davon aus, wenn der Stift draußen ist, sitzt der Impeller immer noch fest.

    zumindest bei meiner WaPu-Reparatur sass der Impeller nicht so fest auf der Welle


    Ich habe nun mal versucht mit verschiedenen Methoden den Spannstift "einfach" und ohne seitliche Kräfte auf die Welle

    rauszubekommen ( alte Welle mit Impeller )

    die brachiale wäre den Impeller zu zerstören (du hast ja noch ein paar ... ), z.B. mit Hitze, und dann den Stift auszudrücken.

    Schreibt sich vermutlich einfacher als es wirklich ist. :smile:

  • Natürlich gehört da Fett drauf aber nur bei der ersten Montage. Und dabei auch nicht den ganzen Zwischenraum auffüllen sondern die Welle und die Ringe damit fetten und das war's.

    Molykote ist zwar nur ein Handelsname wie Loctite, unter dem unvorstellbar viele verschiedene Produkte vertrieben werden aber eine einfache Google Suche verweist an erster Stelle immer auf das BR2 Plus. Das hat laut Datenblatt eine Gebrauchstemperatur bis 130 Grad Celsius und wird mit "beständig gegen das auswaschen durch Wasser" beworben

    Deshalb bleibe ich dabei: bei Montage schmieren, natürlich. Aber nicht nachdrücken über die Ablaufbohrung

  • Natürlich gehört da Fett drauf aber nur bei der ersten Montage. Und dabei auch nicht den ganzen Zwischenraum auffüllen sondern die Welle und die Ringe damit fetten und das war's.

    Hi Alex,

    ich halte mich an die offizielle BMW-Reparatur-CD. "Den Raum zwischen den Dichtringen mit Schmierfett füllen. Molykote 111". Kann man jetzt nicht falsch verstehen, oder? Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, daß es den Dichtringen nützt, wenn man das Schmierfett weitestgehend weglässt und deshalb werde ich tatsächlich jetzt mal jährlich nachschmieren.


    So weit es mich betrifft: Sch.... auf Google. Die wissen gar nix, die können nur auf Leute verweisen, die angeblich was wissen. Ich glaube auch der Wikipedia nicht unbesehen, da darf nämlich auch jeder erst mal irgendwas reinschreiben. Ich bin analoge Generation und frage den Hersteller, der die Vorgaben selbst macht (Rotax verweist übrigens jegliche Anfragen zum Motor immer sofort an die BMW-Techniker...), nicht irgendeinen mit ´ner schicken Webseite, die dann wiederum woanders abgeschrieben wurde. Das von BMW vorgeschriebene Molykote 111 hat einen Gebrauchstemperaturbereich bis 200 Grad, nicht wie das ergoogelte Zeug 130 Grad, und eine ausgezeichnete Wasserbeständigkeit. Würde ich mich an Google halten, würde ich auch Kupferpaste an den Krümmerstutzen des Alu-Zylinderkopfes schmieren.....



    Grüße

    Chris

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  • Sag mal wann bist du denn so aggressiv geworden?

    Auch dein besseres Molykote schmilzt wie das BR2 Plus ganz sicher nicht bei den Temperaturen, die da unten vorherrschen und solange der WeDi sich nicht auf einmal in Luft aufgelöst hat ist da auch kein nennenswerter Druck drauf. Meine WaPus haben bisher immer mit wenigen Tropfen auf den Krümmer beim Kaltstart und nach dem abstellen angefangen. Die Tropfen unterbindest du wenn du die Ablaufbohrung zuschmierst.

    Molykote ist übrigens laut Hersteller vor allem für Langzeit Schmierungen an schwer nachschmierbaren Stellen gedacht. Wenn man also unterstellt, dass die das Molykote bewusst ausgewählt haben dann deshalb, weil sie davon ausgegangen sind, dass man das eben nicht nachschmiert. Ich vermute, dass die Molykote gewählt haben weil sie eben damals 2 Fette in den Werkstätten hatten. Eins mit MoS2 und eins ohne. Da kommt man nicht ran zum nachschmieren, also das mit. Kann gut sein, dass bei aktuellen Modellen da ein anderes Fett steht. Nicht, weil das besser wäre sondern einfach weil man mal einen neuen Hersteller dafür definiert hat.

    Ich arbeite nicht in der Konstruktion aber hab Maschinenbau studiert und auch während des Studiums ein wenig Einblick in den Bereich bekommen und ich kann dir versichern, dass nicht jedes Teil bis ins letzte Detail durchdacht ist. Da kommt dann häufig der Ingenieursdaumen zum Einsatz. Außerdem ist nicht immer maximale Haltbarkeit im Fokus der Entwicklung. Da es einen WaPu Reparatursatz gibt kann man wohl von in gewisser Weise geplantem Ausfall ausgehen. Oder doch zumindest von erwartetem Ausfall.


    Ich persönlich halte das mit Herstellern anders. Als mein Skoda mal die MKL gezeigt hat bin ich zu Skoda hin und die haben mit ihrem schlauen Skoda Diagnosesystem herausgefunden, dass es der Ansaugkrümmer mit seinen Drallklappen ist und der getauscht werden muss. 450€ Teilepreis plus Dichtungen und Einbau. Ein wenig Google Suche nach dem Fehler hat mich dann auf eine Lösung gebracht, die am Ende unter 100€ gekostet hat und in 30 Minuten eingebaut war. Hat mindestens 30.000km gehalten, danach hab ich den Wagen verkauft.

  • Oh Entschuldigung, da sollte gar nix aggressiv rüberkommen!!!

    Herstellerangaben sind für mich rein aus Erfahrung eine wichtige Grundlinie. Ich habe rund 15 Jahre lang bei einem Autohersteller die Entwicklung und Produkthaftung betreut; ich weiß wie penibel diese Wartungsanleitungen erstellt werden. Fehler gibt's natürlich auch da wie bei der Ur-F die 40Nm an der Ölablassschraube... Aber gegen die Google-Religion von heute sind Herstellerangaben pures Gold.


    Ich gehe immer noch davon aus, dass Schmierung der Dichtungen wichtig ist (haben ja andere oben selbst herausgefunden) und dass Fett kein ernsthafter Gegner für unter Druck austretendes Wasser oder Öl ist. ZU VIEL Fett kommt wegen der Krümmer Hitze eh automatisch raus, habe ich ja schon selbst erlebt und beschrieben. Druckloses Nachschmieren des Zwischenraumes und damit der Welle per Spritze o.ä. wird meiner Meinung nach daher nicht schaden. Habe noch niemanden gefunden der bei einem Wellenausbau noch Fett vorgefunden hätte; ob die Motorenkonstrukteure von einem fettschmelzenden Hitzeeintrag mit "Ablauf" direkt unter der Wapu ausgehen mussten weiss niemand. Schlimmstenfalls nimmt austretendes Fett Dreck mit raus, der durch die Kontrollbohrung reingeblasen wurde....

    Beste Grüße!

    Chris

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  • Ich arbeite nicht in der Konstruktion aber hab Maschinenbau studiert und auch während des Studiums ein wenig Einblick in den Bereich bekommen

    Fein :love:

    Vielleicht kannst Du ja mal einen kompetent-kritischen Blick auf meine Keramik-Gleitring-Überlegungen drei Posts weiter oben werfen?


    Als fachfremder Ingenieur (mehr mit Grünzeug) :notworthy1:kann ich zwar auch Tabellen lesen, und fürchte mich vor nix, aber das solide Hintergrundwissen eines echten Maschinenbauers fehlt mir.

    "gefährliches Halbwissen", glaub' ich, nennt man das.

    Nach dem Motto "Alle wußten, das geht nicht, dann kam einer, der wußte das nicht, und hat es gemacht" ;)

    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

    :dwarf: - :bikebayern: