irgendwie spielte meine Laderegelung in der letzten Zeit leicht verrückt. An manchen Tagen zeigte mir mein kleines Zusatzinstrument von Koso 14,3 Volt, an anderen Tagen 14,8 Volt Ladespannung. Manchmal stieg die Ladespannung an der Ampel auf über 15,5 Volt an... Motor aus, Motor an, und es leif wieder "normal" Manchmal schwankte die Spannung während der Fahrt um 0,5 Volt hin und her.
Im Normalfall würde ich darauf tippen, dass der Regler über die Wupper gegangen ist. Bei einem 24 Jahre alten Moped gibt es aber auch noch andere Baustellen wie z.B. die Stecker oder das Zündschloss als Übeltäter. So auch bei mir... Die Kontakte des Zündschloss haben manchmal beim einschalten etwas höhere Übergangswiderstände und somit entsteht dort ein Spannungsabfall. Da die Sense-Leitung geschaltetes + misst, wird dem Regler ein Spannungsabfall vorgegaukelt, der faktisch nicht vorhanden ist, was er aber nicht wissen kann und entsprechend hoch regelt.
Auf Zündschloss ausbauen und Kontakte reinigen hatte ich nun gar keine Lust zumal nicht ausgeschlossen ist, dass der Fehler danach tatsächlich weg ist, da auf dem Weg noch mehr Stecker vorhanden sind und auch die Leitungen im laufe der Zeit ihren Übergangswiderstand und somit den Spannungsabfall erhöhen können. Vermutlich ist die Summe aller Teile dafür verantwortlich und nicht nur ein Bauteil in der doch recht langen Kette.
Ich habe also die Sense-Leitung (Grünes Kabel) aus dem Stecker des Regler ausgepinnt und den Flachstecker mit einem Kabelschuh und einem Stück Kabel direkt an die Batterie angeschlossen. Das ganze schön mit Schrumpfschlauch isoliert und verlegt. Da ich vor einiger Zeit ein Warnblinkrelais und ein Ladestecker installiert habe und sich somit die Kabel an der Batterie häufen, habe ich ein Kabel von der Batterie zu dem alten Platz des Reglers unter der Sitzbank geführt und dort mit einer M6 Maschinenschraube einen 12+ "Übergabepunkt" geschaffen. Dort hängt nun alles dran was direkt an 12 V angeschlossen wird.
Die Sense-Leitung sitzt nun also direkt an der Batterie und wird nicht mehr durch Übergangswiderstände in ihrem Messwert getäuscht. Die Ladespannung liegt nun ab 3000U/min bei 14,1 Volt festgenagelt, im Leerlauf erhöht sich die Ladespannung auf max. 14,3 Volt
Nachteil ist, dass der Regler nun die ganze Zeit einen Ruhestrom von 0,4mA zieht. Wer sein Moped auch mal längere Zeit stehen lässt oder so wie ich es grundsätzlich nicht so gern hat wenn noch irgendwo Strom fliesst obwohl der Schlüssel in der Hosentasche steckt, kann das Ganze natürlich auch mit einem Relais über geschaltetes + schalten. Ich werde mir nächste Woche ein Relais holen und das entsprechend umbauen.
Ganz nebenbei ist als weiterer positiver Nebeneffekt der Rundlauf im Bereich von 2000U/min noch mal verbessert worden. 4 Gang, 50 Km/h bei 2000-2200U/min ist gar kein Problem mehr.
Der Ladestecker ist ein Akkustecker aus dem RC-Modelbau von meinem Quadrocopter geklaut und mit 20A belastbar. Funktioniert richtig gut. Ich hab mich für ein Verbau unter der Sitzbank entschieden, da mein Motorrad stets auf meinem Hof unter dem eigens für die BMW gebauten "Bikeport" steht und so mit geöffneter Sitzbank stehen und geladen werden kann. Aber man kann nach anschliessen natürlich auch die Sitzbank drauf packen und das Kabel des Ladegerät irgendwo hinten oder seitlich raus führen. Die fliegende mit Silikon angeklebte 15A Sicherung gehört zum Warnblinker, Das dicke rote Kabel links daneben kommt direkt von der Batterie und speist den 12V Speisepunkt