Verzweifelung am Kettendurchhangeinstellen

  • Hallo zusammen,


    wollte wissen, wie Ihr den Durchhang bei der Ur-F messt.


    Der Aufkleber auf der Schwinge sagt "20 bis 30 mm unbelastet", was ich mit Motorrad auf dem Hauptständer verstehe.


    Im Benutzerhandbuch steht aber 20 bis 30mm auf dem Seitenständer.


    Da liegt ein Widerspruch vor, oder?


    Meine Kette hat 20-25mm Durchhang an der strammsten Stelle wenn das Moped auf dem Hauptständer steht (also OK nach dem Aufkleber). Und die fühlt sehr stramm an (quasi kein Durchhang mehr), wenn die F auf den Rädern steht.


    Da stimmt was nicht oder? :(

  • Hallo!

    Ich selber fahre generell mit eher viel Durchhang. Wenn die Maschine auf dem Seitenständer steht, hänge ich mich mit dem Oberkörper über die Sitzbank, fasse die Schwinge und federe ein, so weit es geht. Selbst dann sollte die Kette noch nicht komplett stramm sein. Steht die Maschine dann auf dem Hauptständer, sieht die Kette schon etwas labberig aus. Das untere Kettentrum lässt sich dann ohne Kraftaufwand nach oben an den Schwingenschleifer drücken.

    Bei manchen wekstattgewarteten Maschinen sieht die Kette dagegen ungesund stramm aus...

    Gruß Joachim

  • Zwischen Hauptständer und Seitenständer sollte eigentlich nicht so wirklich viel Unterschied sein, wenn das Federbein nicht schon aufgrund nicht greifender Vorspannung oder allgemein durch Alter zu labbrig geworden ist.

    Bei meiner F sackt seit der Überholung der Federbeinvorspannung das Moped kaum noch ein wenn ich sie vom Haupständer nehme. Oder beim Aufbocken konnte ich vorher mit Fussdruck auf dem Hauptständer das Moped hoch bewegen, Seit der korrekt arbeitenden Federvorspannung ist da nichts mehr mit hoch drücken, sie ist schon oben und bleibt es auch.

    Sollte das anders sein, sollte man die Kette im unbelasteten Zustand auf dem Hauptständer einstellen. Wer es genau machen will nimmt ein Zollstock aka Gliedermassstab ;) Hält den neben Die Kette, drückt die Kette zur Schwinge hoch und schaut wieviel cm da Luft ist. ganz unbelastet darf die Kette ruhig etwas mehr Durchhang haben. Ich stelle die Kette auf dem Hauptständer stehend so ein, das ich sie gut 4 cm hoch zur Schwinge drücken kann. Das ist dann auch für Soziusbetrieb gut passend.


  • Da es mir in der Garage zu warm ist, habe ich auf einer Reserveschwinge im Keller nachgesehen: 20-30mm ohne Belastung. Von Haupt- oder Seitenständrr ist keine Rede.


    Die Bedienungsanleitung sagt (Seite 23) 20-30mm auf Seitenständer


    Bucheli sagt (Seite 19): 20-30mm auf Haupt- oder Seitenständer


    Der Coombs (Seite 31) sagt Hauptständer bei Funduro, ST und GS, Dakar auf Seitenständer. Keine mm Angaben, die stehen ja eigentlich auf der Schwinge.


    Da die Ur-F nach meiner Kenntnis nicht grundsätzlich mit Haupt und Seitenständer ausgeliefert wurde, sollte Seitenständer eigentlich richtig sein.


    Ob der Durchhang überhaupt unterschiedlich ist bei Stand auf Haupt- bzw. Seitenständer müsste man mal ausmessen.

  • zwischen Hauptständer und Seitenständer ist bei meiner auch kein großer Unterschied, aber dann schon zwischen Hauptständer und Stehend auf beiden Rädern, da in der Tat die hintere Federung etwas "absackt"...


    Ich glaube, das macht Sinn den Durchhang auf dem Hauptständer etwas größer einzustellen (4cm an der strammsten Stelle klingen gut)


    Danke für Deine Erfahrung :thumbup::thumbup:

  • ich hatte mich auch an die Angaben gehalten, also 20-30 mm im unbelastetem Zustand und habe festgestellt das die Kette dann unter Belastung viel zu stramm ist. Die Folge war das die Antriebswelle heulte. Ich habe dann die Kette mit einer zweiten Person so eingestellt das sie unter Belastung ca. 20mm Spiel hat. Seit dem ist alles super.Gruß

  • ich habe meine Kette auf 40-45mm Durchhang auf dem Hauptständer eingestellt und siehe da, die fühlt sich nun sich gesünder an, wenn man drauf sitzt.


    Fazit: Herstellerangabe nicht blind vertrauen, sondern Menschenverstand einschalten :biggrin:

  • Langsam wird es esoterisch.


    Ich weiß nicht, wie meine Maschine reagiert, wenn sie sich nicht wohl fühlt oder umgekehrt. Und ich höre weder unter Evo 6 noch Schuberth S 2 irgendwelche Wellen rauschen oder heulen.


    Wenn mit normaler (Werksvorgabe) Einstellung der Kettenspannung bei zwei Personen der Kettendurchhang kritisch wird, sollte man mal prüfen, wie weit man schon vom zulässigen Gesamtgewicht weg ist. Bei mir, Gewicht mit Stiefeln, Helm, Handschuhen, Atlantis 4 mit allen Protektoren bleiben da mal gerade gut 50kg über. Leergewicht vollgetankt 189 kg (+Topcase, Kofferhalter 2x und was man sonst noch so angebastelt hat), zulässiges Gesamtgewicht 371kg, bleiben maximal 182 kg Zuladung.


    Das ist nun mal kein Tourenmopped für zwei ausgewachsene Mitteleuropäer.

  • hi Ekkehart, da hast du was falsch verstanden oder ich habe mich vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt. Mit der zweite Person von der die Rede ist, meinte ich meinen Schwiegervater der den Durchhang kontrolliert wenn ich draufsitze;) Grüße

  • Alles egal

    zwo Wurstfinger Spiel muß sein,auch im belasteten Zustand,weil Ketten immer ungleich längen...somit hasse selbst im extremsten keine Belastung der Getriebelager........

    Am längsten ist die Distanz im belasteten zustand der Schwinge,wenn in gerader axialer Lage zum Motor,...geht´s Überlast,knickt Achse nach oben,Kette wird durchhängen wie auch im Entlasteten zustand wenn auf Hauptständer..


    Steht meine seit 20J auffen Hauptständer stelle ich entlastet DREI Wurstfinger ein,um genau dem strecken von Achse Rad zu Achse Getriebeausgang vorzubeugen,es verbleiben auch unter Vollast 2 wurstfinger Spiel und nix heult oder Verschleißt



    Comprende Styvvy

  • Ich wurde genug von meinem Reifenhändler zusammengestaucht als ich jeweils auf den Platz fuhr um die Kette nicht mehr zu stramm ein zu stellen.


    Wie rpr61 sagt, die Kette ist am Strammsten wenn Ausgangswelle, Schwingen-Achse und Radachse in einer Linie sind. Auch dann sollte noch ein wenig Spiel vorhanden sein. Wieviel es im unbelasteten Zustand braucht kommt auch ein wenig auf die Federbein Einstellung drauf an. Das muss jeder für sich rausfinden. Am besten geht es mit einem Partner da man dann nicht über das Motorrad lehnen muss und in Gefahr läuft dass es umkippt :bangin: :shrug::blush: (Diese Schlaumeierei hatte ich vorletztes Wochenende vor Zuschauer geschafft ).


    Danach ein sinnvolles Mass nehmen was man immer dabei hat, also etwa drei Wurstelfinger, oder der Abstand zur Gleitschiene wenn man die Kette im unbelasteten Zustand nach oben drückt. Bei der Dakar muss die Kette bei mir gerade eben an die Gelitschiene kommen. Bei der Uhr-F ist es ein fingerbreit Abstand.

  • Ich wurde genug von meinem Reifenhändler zusammengestaucht als ich jeweils auf den Platz fuhr um die Kette nicht mehr zu stramm ein zu stellen.


    Wie rpr61 sagt, die Kette ist am Strammsten wenn Ausgangswelle, Schwingen-Achse und Radachse in einer Linie sind. Auch dann sollte noch ein wenig Spiel vorhanden sein. Wieviel es im unbelasteten Zustand braucht kommt auch ein wenig auf die Federbein Einstellung drauf an. Das muss jeder für sich rausfinden. Am besten geht es mit einem Partner da man dann nicht über das Motorrad lehnen muss und in Gefahr läuft dass es umkippt :bangin: :shrug::blush: (Diese Schlaumeierei hatte ich vorletztes Wochenende vor Zuschauer geschafft ).


    Danach ein sinnvolles Mass nehmen was man immer dabei hat, also etwa drei Wurstelfinger, oder der Abstand zur Gleitschiene wenn man die Kette im unbelasteten Zustand nach oben drückt. Bei der Dakar muss die Kette bei mir gerade eben an die Gelitschiene kommen. Bei der Uhr-F ist es ein fingerbreit Abstand.



    KöfferliRebel
    Meinste du schaffst es next WE nach Solothurn zu den
    Motorradbriderre Longriders uffs Töff Weekend in Himmelried

    Gruß
    Rolf

  • ich hatte mich auch an die Angaben gehalten, also 20-30 mm im unbelastetem Zustand und habe festgestellt das die Kette dann unter Belastung viel zu stramm ist. Die Folge war das die Antriebswelle heulte. Ich habe dann die Kette mit einer zweiten Person so eingestellt das sie unter Belastung ca. 20mm Spiel hat. Seit dem ist alles super.Gruß

    Bei meiner KLR 250 habe ich mir immer mit zwei Ratschenspanngurten beholfen:


    • Zuerst die strammste Stelle der Kette suchen.
    • Dann rechts und links jeweils den Gurt um Schwinge und Gepäckträger oder Handgriff führen.
    • Spannen, bis Hinterradachse, Schwingenachse und Getriebeausgangswelle auf einer Linie stehen.

    Ich lasse der Kette in dieser Position aber immer noch 2-3 cm Luft. Strammer geht immer auf die Lebensdauer Kette, Kettenrad, Ritzel und Getriebelager.


    Bei der F müsste das eigtl. auch gehen. Ich werd's mal testen.


    Ich schätze mal, dass der Anteil vorzeitig verschlissener Ketten durch zu strammes Spannen nicht unerheblich ist!


    Gruß

    Udo

  • Der Aufkleber auf der Schwinge sagt "20 bis 30 mm unbelastet", was ich mit Motorrad auf dem Hauptständer verstehe.


    Im Benutzerhandbuch steht aber 20 bis 30mm auf dem Seitenständer.


    Da liegt ein Widerspruch vor, oder?

    Eigentlich nicht. Wenn der Hauptständer Sonderzubehör ist, wird das Handbuch die Angaben für den Seitenständer machen. Auf dem Hauptständer wäre der Durchhang dann noch etwas größer.

    Meine Kette hat 20-25mm Durchhang an der strammsten Stelle wenn das Moped auf dem Hauptständer steht (also OK nach dem Aufkleber). Und die fühlt sehr stramm an (quasi kein Durchhang mehr), wenn die F auf den Rädern steht.

    Das wäre dann zu wenig. Entweder liegt es an der falschen Messanordnung - s. o. oder s. u.

    Ich wurde genug von meinem Reifenhändler zusammengestaucht als ich jeweils auf den Platz fuhr um die Kette nicht mehr zu stramm ein zu stellen.

    Ich war mal bei einem Reifenhändler - danach war die Kette wirklich stramm. Ist nie wieder vorgekommen, weil ich den Reifenhändler gewechselt habe.

    Bei meiner KLR 250 habe ich mir immer mit zwei Ratschenspanngurten beholfen

    Kann man machen - aber muss man das so machen ?

    Ich schätze mal, dass der Anteil vorzeitig verschlissener Ketten durch zu strammes Spannen nicht unerheblich ist!

    Die Gefahr sind vor allem Radlagerschäden. Um die Kette ich es vielleicht nicht so schade, denn wenn mit dem Spannen erst einmal begonnen wurde, ist es nicht mehr lang.


    Hier meine Methode, an die ich mich nicht immer so sklavisch halte, aber um so mehr, je verschlissener die Kette ist:

    Nach dem Lösen der Radmutter stelle ich die Kette an der strammsten Stelle gemäß Herstellervorgabe ein. Da die strammste Stelle oft gar nicht so groß ist, muss man über die Kettenlänge doch einige Messungen machen.

    Oftmals verändert sich der Kettendurchhang wieder, nachdem man die Spanner arretiert und die Radmutter angezogen hat - meist wird es strammer. Deswegen kommt danach noch eine weitere Messung mit Suche der strammsten Stelle. Gegebenenfalls muss ich das Spannen noch einmal wiederholen - das kam schon öfter vor.

    Bei der Schlusskontrolle schiebe ich zunächst das Motorrad auf den Rädern stehend und fühle ab und zu mit der Stiefelspitze aus dem Sitzen heraus, ob ein Restdurchhang vorhanden ist. Den Wert kann und muss man dann nicht messen. Stimmt alles, kommt oft noch eine Probefahrt oder ein Proberollen, bei dem ich ohne Bodenkontakt der Füße bei stehendem Motor auf Unregelmäßigkeiten achte. Normalerweise spürt man es am Lauf, wenn die Kette auf stramm geht. Natürlich bleibt eine Restunsicherheit, was bei weiterem Einfedern in normaler Fahrt ist.


    Bis hierher lässt sich das auf alle Kettenmotorräder übertragen.

    Bei der F650GS ist ein zu großer Durchhang recht gefährlich - siehe hier : Verschlissene Kette und was die Werkstatt tat...

    Deswegen hatte ich es mit dem Spannen immer recht genau genommen, bis ich die Kettenführung hatte.

    Meine F800GS hat keine, scheint aber auch nicht so sensibel zu sein.

    Ich weiß nicht, wie kritisch das bei der Vergaser-F ist.


    Eckart

  • F

    hat auf der Schwinge nur eine Gleitschiene aber keine dezidierte Kettenführung

    unten ist auch nix gergleichen...den Pseudokettenschutz innen offen kannste vergessen..

    die Laufrollen schwingenunterseite und schwingenoberseite...naja...

    Kettenführung ist was anderes...

    hatte aber in 130tkm nie problemen mit abgesprungenen Ketten...spricht dies fürs Konstrukt oder eher fürn Selberschrauber:eek:

  • da ich die letzten Tagen mit der Kette beschäftigt war, dachte ich, ich könnte mir auch nochmal die Mutter des Antriebsritzels anschauen.


    Den Kettensatz hatte ich zwar vor 1500km komplett ausgetauscht, aber eine Kontrolle schadet doch nicht....


    Und was stelle ich fest? Passungsrost am Ritzel, der etwas Spiel bekommen hat; die Mutter hingegen noch vom Sicherungsring gehalten


    Dies war auch schon der Befund, als ich den alten Ritzel demontiert hatte.


    Also ein wiederkehrendes Problem...


    Was habt Ihr denn für Lösungen und Tipps?