Kuriosum Spritversorgung

  • Hallo,


    meine Einfachzünder R13, BJ 03, EZ 04 mit 46500 km zeigt seltsame Symptome hinsichtlich Sprit/ Nutzinhalt.

    Vor knapp 2 Jahren und mit knapp 5000 km weniger war noch alles logisch.

    Nach einigen hundert Kilometern ging die Reserveleuchte an. Ich fuhr dann noch ca. 50 km und tankte voll, Verbrauch knapp unter 4 Litern.

    Letztes Jahr ging es los, das Moped blubberte im Stand und ging aus, obwohl die Leuchte erst wenige km an war. Sprang wieder an, musste bei Laune gehalten werden, ich kam noch bis heim (5 km). Vollgetankt, alles wieder bueno.

    Inzwischen bin ich bei 200 km Reichweite angelangt, sie stirbt im Stand ab, lässt sich wieder starten, ich komme bis heim, tanke ca. 8 l nach und alles ist wieder im Lot. Verbrauch unverändert, sie muckt also inzwischen schon bei halbleerem Tank.

    Was kann das sein, Schmutz im Tank (Pumpensumpf) oder Hauptfilter mit Druckregler? Während des Fahrens ist alles o.K., sie hat auch ihre Leistung. Kann im Tank etwas hochrutschen?


    Danke für jeden Tipp


    WolfgangBIR

  • Wetten, dass...

    es nichts mit der Menge am Sprit im Tank zu tun hat?

    Außer dein Belüftungsventil ist zu/sitzt fest, d.h. du hast einen Unterdruck im Tank, wenn du ihn leer fährst.

    Kannst du ganz einfach prüfen, indem du eben nicht nachtankst, sondern einfach mal den Tankdeckel öffnest und wieder schließt.


    Aber ansonsten bau erstmal den Leerlaufsteller aus und reinige den vollständig, das wäre der Klassiker.

    Selbst wenn es da nicht dran liegt, das schadet nix, ganz im Gegenteil.




    Wenn es dann immernoch Probleme gibt kann man über andere mögliche Problemquellen nachdenken.

  • Hallo Wolfgang,

    Ich würde Dir gern sagen, woran es liegt, aber kann höchstens beim Ausschließen von Ursachen helfen

    Wetten, dass...

    es nichts mit der Menge am Sprit im Tank zu tun hat?

    Ich gehe mal davon aus, dass das Problem schon so oft auftrat, dass ein zufälliges Zusammentreffen mit dem Tankstand auszuschließen ist.

    Das Problem mit dem Unterdruck durch verstopfte Entlüftung tritt eigentlich eher bei vollem Tank auf, weil sich der Unterdruck bei geringem Luftvolumen wie unmittelbar nach dem Tanken schneller ausbildet. Andererseits: Das mal eben zu testen kostet nichts.


    Was kann das sein, Schmutz im Tank (Pumpensumpf) oder Hauptfilter

    Ohne das völlig ausschließen zu können ist das eher ein Problem von Vergaser-Motorrädern, bei denen der Schmutz vor dem Reserveauslass sinkt und nach dem Umschalten plötzlich gesammelt angesaugt wird.

    Meiner Meinung nach gilt das auch für Wasser im Tank, aber ich habe da keine eigenen Erfahrungen.

    Kann im Tank etwas hochrutschen?

    Wenn ich im Forum von sowas lese, geht es nur um die Reserveanzeige.

    Druckregler

    Davon ist gelegentlich zu lesen, vielleicht ist das ein Ansatzpunkt.


    Mir selbst wurde mal der Tip gegeben, einfach mal einen Reiniger in den Tank zu kippen - sowas gibts zum Beispiel bei Polo oder Louis. Wenn es nicht hilft, hat man wenigstens nicht viel Geld umsonst ausgegeben.


    Eckart

  • Ich sehe das wie Toby, durch das Nachtanken hast du einfach wieder für Druckausgleich gesorgt und vermutest den Fehler in der Spritmenge. Tankentlüftung säubern und alles ist wieder Fit

  • Putz mal dein Tankschloß.... Zumindest wird dadurch bei der UrF die Tankbelüftung sichergestellt...
    Kein Druckausgleich,keine Förderung des edlen Nass

  • Putz mal dein Tankschloß

    Als ich das letzte Mal mein Tankschloss geputzt hatte, bei einer Suzuki, die heute 30 Jahre alt wäre und damit einen ähnlich technisch veralteten Stand wie die Vergaser-F hatte, hatte genau dieser Akt die Tankbelüftung verstopft, indem das Pflegemittel zwar nicht das eigentliche Schloss, aber die seine Fugen zugesetzt hatte. Aus dieser Erfahrung heraus würde ich von Aktionen am Schloss abraten, solange nicht gesichert ist, dass wirklich die Tankentlüftung das Problem ist. Abgesehen davon glaube ich mich zu erinnern, dass die Tankentlüftung bei der F650GS nicht durch das Schloss geht.


    Eckart

  • hatte genau dieser Akt die Tankbelüftung verstopft, indem das Pflegemittel zwar nicht das eigentliche Schloss, aber die seine Fugen zugesetzt hatte.

    Putzen im Sinne von durchblasen...Luftdurchgängigkeit sicherstellen..Putzmittel konventioneller art sind kontraproduktiv....LUFT,BLASEN...scheins in Berlin nicht geläufig..

  • da die Tankentlüftung einer F650 GS NICHT über Tankdeckel bzw. Schloss des Tankdeckels erfolgt, bringt eine Diskussion darüber auch nichts bezüglich Lösung des Problems.

  • Hallo Wolfgang.


    Der Tankdeckel ist kein entlüfteter Tankdeckel.

    Reproduziere den Fehler, Halte ein Ohr an den Tankdeckel und öffne ihn. Du wirst dann ein kurzes leises "Zischen" wahrnehmen da Luft in den Tank strömt. Dann kannst du auch "begrenzt" wieder störungsfrei weiter fahren.

    Tankentlüftung ist seperat, ja. Das gelbe Sechseck aufm Tank hinten, mit dem Schlauch dran.

    Genau. Das sogennante Sicherheitsventil auch Roll-Over-Ventil genannt.

    Dies verhindert z.B. bei einem Umfaller das Treibstoff ausläuft. Oder auch das beim Tanken der Tank über die Entlüftung überfüllt werden kann und überläuft. Dies "hängt" vermutlich oder ist vergammelt so dass keine Luft in den Tank nachströmen kann was zu deinen beschrieben Störungen führt.

    Den Schlauch mal abziehen, einen passenden aufstecken und hineinblasen. Es muss Durchgang sein. Besser gleich ausbauen und prüfen. Ob eine Instandsetzumg möglich ist kann ich dir aber leider nicht sagen. Vermutlich hilft aber auch da WD40 um den Klappschwimmer wieder gangbar zu machen.


    EDIT:

    Bevor du das Ventil ausbaust zunächst auch den Schlauch der von dort am Rahmen entlang zum Boden führt durchblasen. Ggf ist der verstopft oder irgendwo geknickt oder irrtümlich mit einem Kabelbinder irgendwo zu fest angebunden worden so dass dort ein Verschluß entstanden ist.


    Klick hier. Pos.2 ist das Ventil

    Falls du Ersatz benötigst dann hier eine Übersicht in welchen Modellen das gleiche Ventil zum Einsatz kommt.

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

    2 Mal editiert, zuletzt von Michel () aus folgendem Grund: Ergänzt

  • Hallo,


    recht herzlichen Dank für die große Resonanz und die Tipps.

    Das Entlüftungsventil hatte ich schon einmal durchgeblasen, kurz bevor ich hier schrieb.

    Kann also noch nichts dazu sagen.

    Jedenfalls steht der Zähler wieder kurz vor 200 km. In ein paar Tagen weiß ich mehr.

    Das Motorrad zeigte zwischendurch keine Neigung zum Absterben bzw. Wiederausgehen.

    Wenn ich nach den ersten Mucken abends vergessen hab zu tanken, war das Problem am nächsten Morgen und am Abend danach immer noch da. Da müsste die Entlüftung absolut zu sein. Ich hab die 10 Tageskilometer dann immer noch "geschafft" und habe daheim nachgetankt.

    So unlogisch das auch erscheint. Das einzige, was zwischendurch ab und an auftritt, ist ein verspätetes Rückfallen in das Standgas. Sie bleibt dann bei knapp 2000 und es dauert ein paar Sekunden, bis sie auf Standdrehzahl fällt.

    Nochmals danke und ich werde berichten.


    Viele Grüße

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    Das einzige, was zwischendurch ab und an auftritt, ist ein verspätetes Rückfallen in das Standgas. Sie bleibt dann bei knapp 2000 und es dauert ein paar Sekunden, bis sie auf Standdrehzahl fällt.

    Eine zeitweise erhöhte Standgasdrehzahl ist wohl gewollt, ich hatte das auch beobachtet und es wird in zahlreichen Beiträgen beschrieben, etwa hier:

    Standgas zu hoch ?

    Ständig hohes Standgas an der F 650 GS

    Standgas zu hoch!


    Da kannst Du vergleichen, ob es bei Dir normal ist bzw. was die Ursache für eine zu hohe Drehzahl sein könnte.

    Einen Zusammenhang mit dem Tankstand beschreiben die Beiträge allerdings nicht.


    Eckart

  • Das Entlüftungsventil hatte ich schon einmal durchgeblasen, kurz bevor ich hier schrieb.

    Und wie war das Ergebnis? Warum haste das nicht erwähnt? Schlauch auch?

    Kann also noch nichts dazu sagen.

    Wieso nicht? Es muss doch ein Ergebnis vom "Durchblasen" geben?

    Das Motorrad zeigte zwischendurch keine Neigung zum Absterben bzw. Wiederausgehen.

    Wieso auch?

    Da müsste die Entlüftung absolut zu sein.

    Japp,............ so hatte ich es beschrieben. Das Klappventil hängt. Oder der Schlauch ist "dicht". Warum prüfst du das nicht?

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Hallo Michel,


    ich bin seitdem keine 50 km gefahren. Beim Durchblasen habe ich keine Verstopfung bemerkt, allerdings ist das ja dank Kompressor auch nicht so schonend und spürbar.

    Zu dem Zeitpunkt des Durchblasens waren noch keine erneuten Probleme aufgetreten, ca. 150 km auf dem Zähler, ich wollte nur nicht im Forum fragen, ohne ansatzweise nachgesehen zu haben. Am Schlauch habe ich gesogen, der ist offen. Also wenn, dann ist oder war es das Ventil. Das probeweise Öffnen des Tankdeckels ergab kein hörbares Zischen.

    Mit zwischendurch meinte ich lediglich, dass in den ca. 200 km zwischen den geschilderten Problemen, also zwischen zweimal volltanken, keinerlei Probleme auftraten, Leistung o.K., Leerlauf ohne Absterben.

    Kurzform: Alle 200 km kommt das Absterben, das nach dem Nachtanken wieder für 200 km verschwindet. Also, ich bin kein Esotheriker und freue mich über jede Hartnäckigkeit bei der Fehlersuche.

    Ausdrücklichen Dank für jede kritische Anmerkung, ich vertrage das.

    Und bevor der Fehler nicht gefunden ist, gibt es keine Ruhe. Dauert aber, mehr als gute 2500 km kommen auf die kleine Gs im Jahr nicht drauf.


    Viele Grüße

    WolfgangBIR

  • Hallo,


    nach 340 km ging die Reserveleuchte an, zu keiner Zeit hatte sich das anfangs geschilderte Problem wieder eingestellt.

    Ich bin dann noch 10 km heimgefahren und werde nun tanken.

    Gemacht habe ich am Motorrad zwischenzeitlich nichts, wie berichtet, hatte ich ja kurz vor meinem Beitrag die Tankentlüftung durchgepustet und auch die Schläuche Richtung Filter.

    Sollte das Problem dochnoch einmal auftauchen, werde ich an dieser Stelle berichten.


    Noch ein herzliches Dankeschön in die Runde.


    Viele Grüße

    WolfgangBIR