Folierung von Motorrädern kann man wegen der vielen Rundungen vergessen. Dazu war von drei angefragten Profis keiner bereit. Einzelne Bauteile unter Umständen, aber die ganze Maschine auf keinen Fall. Besonders der Tank der F ist eine echte Herausforderung. Der Rest ist nicht das große Problem. Aber auch hier gilt, der Untergrund muss frei von Beschädigungen sein, da die Folien sehr dünn sind und sich somit Kratzer oder Dellen "durchdrücken".
Dann gibt es noch den Wassertransferdruck. Damit wird eine hauchdünne Folie auf das Werkstück aufgebracht und anschließend mit Klarlack versiegelt. Da kann man wirklich tolle Effekte mit erzielen. Wird aber auch eher an kleinen Werkstücken wie Fahrzeuginnenverkleidungen angewendet.
Bei den Sprühfolien von Foliatec oder Plasti Dip muss man auch entsprechend vorarbeiten. Dieses Material gleicht natürlich auch keine Kratzer aus. Sprühfolie kann man dann anwenden, wenn der Untergrund in sehr gutem Zustand ist. Auch hier empfiehlt sich die Demontage der einzelnen Teile und sorgfältiges Abkleben. Dann muss man nur gründlich entfetten und anschließend die Folie in mehreren Schichten und Durchgängen auftragen bis sie vollkommen deckt. Die Folien sind recht widerstandsfähig, aber natürlich nichts für die Ewigkeit. Auch kann sich die Folie schnell wieder an beweglichen Bauteilen lösen. Ursprünglich sind diese Sprühfolien zum Umdekorieren von Fahrzeugfelgen gedacht, dort werden auch die besten Ergebnisse erzielt.
Im Prinzip ist also eine gute Lackierung alternativlos. Kunststoffe sollten für ein einwandfreies Ergebnis entsprechend vom Fachmann lackiert werden (Abschleifen, Spachteln, Schleifen, Grundieren, Farblack, Klarlack). Ist viel Arbeit und kostet entsprechend. Wenn man die Teile aber komplett demontiert, von Aufklebern befreit und vorgeschliffen abgibt, dann kann man etwas sparen.
Bei den ggfs. durchgefärbten Bauteilen der Ur-F kommt man vielleicht günstiger weg, wenn das Teil nur geschliffen und mit neuem Klarlack versehen werden muss. Das wäre aus meiner Sicht sicherlich die beste Lösung - geringer Aufwand, überschaubare Kosten, tolles optisches Ergebnis.
Meine Maschine ist jetzt 20 Jahre alt ... die hat halt Patina und Gebrauchsspuren. Mit etwas Glück kann man für die noch 2.000,- EUR im Verkauf erzielen, in der Preisklasse kann wohl niemand einen neuwertigen Lack erwarten.