Neue Reisenduros 2019

  • Beim freundlichen gibt's aber nur eine 25 kW Drossel. Damals gab's die 35kW/48 PS Grenze noch nicht, sonst hätte die F schon nur 48 PS im Schein stehen gehabt (wie ja die Nachfolger-G mit dem weitestgehend baugleichen 650er)


    Die einzige mir bekannte 35 kW Drossel gibt's VON alpha Technik und die wird mit einem Fahrgestellnummer-gebundenen Gutachten verkauft. Damit gibt's da gebraucht nix. Nur die knapp 100€ teure Version in Neu.


    Edith: Aber hier ging es doch um was völlig anderes?

  • Von SWM hatte ich noch gar nichts gehört, unter der Marke recycelt eine chinesische Firma offenbar alte Husqvarna-Technik.

    Ich durfte heute eine SWM 650 Superdual T probefahren. :crosser:

    Leider nur als "T" mit den kleinen Rädern, die "X" mit dem 21" Vorderrad gab's nur zum Anschauen und Probesitzen.

    Ich muß sagen, ich könnt' mich an das Teil gewöhnen :wink:


    Erster Eindruck: Beim los fahren, in engen Kurven und bis ca 100 km/h spürbar agiler und handlicher als meine Dakar.

    OK, in der Ortschaft unter 50 km/h und in ganz engen Kurven fast etwas nervös, aber nicht irgendwie kritisch.


    Ab 130 km/h hat dann aber die Dakar die Nase vorn: ruhiger und nach meinem Gefühl auch mehr Leistungsreserven.

    Auch auf langen Geraden kam ich mit der SWM kaum über die 140.

    OK, meine Fahrerstatur ist alles andere als aerodynamisch, aber die muß die Dakar mit annähernd identischen 50 PS ja auch durch den Wind pflügen.


    Auch die Vibrationen im Lenker werden dann auch schon deutlich spürbarer als bei der Dakar.

    Wie sich das wohl dann nach 600 Tages-km anfühlt?


    Das Digitalinstrument finde ich billigst und unübersichtlich - was aber für alle Digitaler gilt.

    So ein analoger Zeiger hat schon was. Da sieht man gleich, daß 6100 viel näher an 5900 ist als an 6900.

    Aber vielleicht bin ich einfach nur schon zu alt?

    Dank der Vibrationen findet man die Schaltpunkte ja auch ganz schnell auch ohne hin schauen.


    Der Motor zieht gleichmäßig ab ca 2500 durch, was vielleicht auch etwas zu Lasten gefühlter Aggressivität gehen mag.

    Beim entspannten Landstraßentanz macht sich das aber um so besser.

    Ob kräftiges Rühren im Getriebe hingegen eine rasante Kurvenhatz erlaubt, konnte ich nach einer halben Stunde auf nasser Straße noch nicht wirklich raus finden.


    Der erste Gang ist imho deutlich kürzer als bei der BWM, was in engen Ortschaften und vor allem im Dreck sicher von Vorteil ist.

    Das Bild wird aber von deutlich unsauberem Ruckeln unter 2000 U/min getrübt.


    Der 6. Gang dürfte zum Overdrive hin ausgelegt sein, was sich beim Crusien auf jeden Fall vibrationszähmend und vermutlich auch spritsparend auswirkt.

    Trotz dieser weiten Spanne zwischen 1. und 6. Gang hatte ich zwischendrin keine Abstufung vermisst - sicher auch wegen des weichen Durchzugs.


    Leider hat mich das Wetter geärgert. :badmood:

    Bei nasser Fahrbahn konnte ich weder die Kurvengrenzen austesten noch habe ich es gewagt, mit einem Vorführer in den echten Dreck zu fahren.

    Mit Metzeler Tourance (die guten alten karierten) drauf wär' das wohl auch nicht wirklich gut gelungen.

    Aber ein bißchen Schotter mußte es schon mal sein. Da merkt man den Vorteil der ca 30 kg weniger Lebendgewicht sofort.

    Keine Frage: die SWM hängt deutlich mehr zur OFF-Road-Seite als die Dakar.


    Auch die Sitzbank fühlt sich dementsprechend spartanischer an.

    Für meine Länge (1,90 m) auch etwas zu tief, aber das dürften wohl 95 % meiner Mitmenschen eher als Vorteil sehen.

    Trotzdem ist die Sitzposition noch ganz angenehm.

    Die Front wirkt aus Fahrersicht im Vergleich zu Dakar optisch deutlich unterentwickelt, aber das mag Geschmackssache sein.
    Vielleicht ist das auch mit dem höheren 21"-Vorderrad etwas besser?


    An der Federung kann ich nach erstem Eindruck nichts aussetzen.

    Sie ist wohl nicht schlechter als die meiner 100 Tkm Dakar, aber ob sie besser ist, dafür fehlten mir die geeigneten Teststrecken.


    Ich würd' sagen, wer an einer Husky TE 630 das gepäcktaugliche Heck und einen ausreichenden Tank vermisst hat, um damit auf große Tour zu gehen, findet hier genau das richtige Moped.

    Auch die Händler scheinen wohl viele in der Husky / Aprilia / Beta-Sippe daheim zu sein, was die Kiste durchaus nicht unsympathisch macht.

    Ob das Service und Teileversorgung sichert, sollte sich SWM als Strohfeuer entpuppen, vermag ich aber nicht zu sagen.


    Derzeit häng ich zwischen 3 Optionen:

    • meine alte Dakar für die nächten 50.000 fit machen
    • eine "neue" alte Dakar mit 30 bis 50 tkm für 3 1/2 Kilo€uronen
    • ein SWM 650 Superdual X für 6,5 bis 7,5 (mit Koffern) Kilo€

    Alles andere was ich bisher gesehen hab' ist entweder übertechnisiert, für mich zu klein oder passt nicht in meine Budgetvorstellungen.

    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

    :dwarf: - :bikebayern:

  • Euro4 hat zu einem Kahlschlag bei den Einzylindern mit Straßenzulassung geführt.

    Da ist schon was dran.


    Wenn ich mir die Mucken der SWM anschau, dann riecht das stark nach abgemagertem Betrieb:

    - unsauberer Leerlauf

    - bescheidene Performance im oberen Bereich

    - Kaltstartprobleme


    Letztere habe ich zwar bei der Testfahrt nicht selbst erlebt, weil sie der Händler wohlweislich für mich gestartet hat - ich durfte sie erst nach einer kurzen Warmlaufphase anfassen.

    In Foren, Youtube und Testberichten findet man das immer wieder.


    Da fühlen wir uns doch gleich richtig wie zuhause: https://faq.f650.com/GSFAQs/SurgingStallingBasics.htm :crying:


    Bis zum ultimativen Hack "Lambaeliminator"....


    Tja, selbst ist der Mann, :whistle:

    wenn sich die Hersteller nicht mehr trauen, die bewährten Lösungen selbst anzugehen::bangin:

    Im Jahre 2000 deckte die Zeitschrift Motorrad auf, dass der Hersteller BMW bei der F 650 GS eine Abschalteinrichtung verwendete, um die Abgasnorm zu umgehen.




    Soweit ich schauen kann, ist die SWM Superdual derzeit das einzige neue Moped auf dem Markt, daß für den Anspruch "F 650 - Nachfolger" überhaupt in Frage kommt:

    (vgl. auch hier https://www.motorradonline.de/…8-im-top-test.998032.html)

    - 600 ccm Einzylinder, ca 50 PS

    - max 200 kg

    - begrenzt off-road-tauglich (wobei das "begrenzt" eher für die F 650 als für die SWM gilt)

    - Fernreisetauglich


    Aber die Überschneidungen im Genom reichen noch weiter, wenn man die Geschichte der beiden Möps vergleicht:

    - die F 650 war am Anfang eine Aprilia Pegaso

    - SWM wurde vom Aprilia-Entwickler Ampelio Machi wiederbelebt ( https://en.wikipedia.org/wiki/…cycles)#2014_Resurrection )

    - SWM entstand aus exakt den Resten von Husqvarna, die die beiden Platzhirsche BMW und KTM übrig gelassen haben - genau die Marken, die ja den Trend zu den "Reiseboliden" treiben.



    PS: Was mir auch ganz gut gefällt: keine Reifen-Fabrikatsbindung

    Beim nachstehend näher beschriebenen Fahrzeug wurde vom Fahrzeughersteller KEINE BESCHRÄNKUNG in Form einer

    Fabrikats- oder Typbindung bei den Reifen vorgenommen.

    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

    :dwarf: - :bikebayern:

  • Hatte in Kirgistan 2 Schweizer mit der SWM x getroffen. Die waren recht happy mit dem Ding. Einer hatte jedoch nen Lagerschaden an der Nockenwelle.

    Beide ca 8000 gelaufen.

    Na, ich seh schon, die Tests der Fernreisetauglichkeit sind noch nicht abgeschlossen.

    Was raucht man denn so in Kirgistan, daß man mit einem defekten Nockenwellenlager nach 8000 km noch happy ist?

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  • Nun, da die 2. super lief wurde es als dumm gelaufen abgetan. Der Schaden konnte repariert werden und die Reise fortgesetzt. Und nur weils bei einer war musses ja bei allen anderen auch so sein. Dinge gehen eben mal kaputt. Ich war da auch skeptisch, aber Preis und Konzept sind interessant. Die 690 iger hat das wohl auch schonmal und die is teurer ;)

    Gruß

  • Der Schaden konnte repariert werden und die Reise fortgesetzt.

    OK, das ist sicher auch ein Knackpunkt:

    wie komm ich außerhalb Mitteleuropas an Ersatzteile?


    Gibts ein Händlernetz?

    Passen Husqvarna-Teile? Oder Norm-Teile?

    Wie klappt das inzwischen mit Expressversand in die letzten Ecken der Welt?


    Gibt es eine Ersatzteilliste? Reparaturanleitungen?

    Braucht man Spezialwerkzeug? Spezialkenntnisse?


    Oder kann ein geübter Schlosser eine Nockenwellen-Lagerbuchse aus einem Stück Messing drechseln?


    Dinge gehen eben mal kaputt.

    Sicher.

    Da gibt es ja auch die statistische Weibull-Badewannenkurve.

    Die beginnt mit hoher Fehlerwahrscheinlichkeit - im Volksmund "Kinderkrankheiten" genannt.

    Auch bei den F 650 hab ich iwo mal gelesen, am besten wäre es, erst mal 15 Tkm in der Zivilisation abzuradeln, bis die Kinderkrankheiten durchgestanden sind und man quasi den Boden der Weibull-Badewanne erreicht.


    Preis und Konzept sind interessant.

    eben.

    Und deswegen sollte man so einen einzelnen Vorfall nicht überbewerten.

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  • Lager war wohl aufzutreiben, also kein esmussgenauvondem..

    Das ist für mich als Selberschrauber durchaus auch ein positives Kriterium, wenn ich meine Teile nicht vom Original-Händler, sondern vom nächstbesten Industriebedarf oder Landmaschinenschlosser besorgen kann.


    Für die BMW spricht für mich bisher auch

    - Leebmann's Teile-Versand

    - das dichte Händlernetz

    - die weltweite Repräsentanz

    - die erwartete Stabilität des Unternehmens

    - ein großes Angebot gebrauchter Maschinen und Teile

    - eine breite Palette von Aftermarket-Teilen

    - ein großes Angebot an Schrauber-Erfahrungen

    - und natürlich dieses Forum


    SWM kann gefühlt morgen wieder vom Markt verschwinden.

    OK, je mehr Husky drin ist, desto mehr kann man da auf die doch etwas breitere Basis bauen.

    Aber weder KTM als jetztiger Eigner der Husky-Marke noch BMW als vorheriger werden wohl die Husky-Teileversorgung mit übertriebenenm Herzblut betreiben.


    Oder ist das ohnehin schon ein Standbein von SWM?


    Ist das Deine eigene Seite?

    http://www.2aufreisen.de/media…/WeltkarteJan2011Mai3.jpg

    Geil :thumbsup2:


    :notworthy1:Dann verfügst Du ja über einen Fernreise-Erfahrungsschatz, von dem ich mich nicht mal träumen trau ;(

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  • Zitat von Whatsapp

    Angeblich gibts [ bei SWM ] Überlegungen, eine Zweizylinder-Enduro mit dem BMW F800/Husqvarna Nuda Motor zu bauen,


    https://de.wikipedia.org/wiki/Husqvarna_Nuda_900
    ..... 105 PS :doh:Das wär' dann was für die Leute, die nach was größerem aus sind, aber eben wieder nicht mehr das F650-Format

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  • OK, eine veröffentlichte ETL :read: zeigt auch Schwächen:

    - keine Griffheizung :cold:

    - Wedi als wapu-Dichtung ;(


    und Stärken

    - Schmiernippel an der Achsschwinge


    .... unsystematisch, is mir grad nur beim Durchblättern so aufgefallen ....

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