F650ST startet nicht so gerne

  • Guten Morgen zusammen,


    habe an meiner F650 das Problem, dass die sich beim Kaltstart sehr bitten lässt. Ich muss also mehrere Versuche lang orgeln lassen, bis sie anspringt. Die Batterie macht das klaglos mit, lästig ist es aber doch.


    Zündkerzen und Stecker sowie Luftfilter sind gerade neu. Wo soll ich suchen?


    Danke und Grüße

    Christoph

  • Morgen,


    reagiert der Motor auf Veränderungen beim Choke ?

    = prüfe mal, ob der Choke Seilzug freigängig ist und/oder ob die Rändelmutter oben auf dem Vergaser am Chokeanschluss fest ist.

    ! Vorsicht: Das Ding ist aus Kunststoff = nach ganz fest kommt: Ersatzteil benötigt !


    Gruß Ralf

  • Auch moin


    ich meine, da passiert schon was beim Choke, aber das werde ich jedenfalls prüfen - danke!


    Viele Grüße
    Christoph

  • Ziehst du den Choke komplett?
    Falls ja, dann probier es mal mit halbem oder 3/4-Choke.

    Bei meiner F braucht es schon deutlich Minusgrade, damit der Choke komplett gezogen werden kann. Bei 10°C wird der nur zur Hälfte gezogen und nach ca. 300m Fahrt auch wieder komplett rausgenommen. Bei zuviel Choke kannst lange orgeln - da ersäuft die Fuhre nur. Taste dich also langsam ran, wieviel Choke zum Starten benötigt wird.

    Die ollen Blechzündkerzenstecker und alten Zündkabel hast du ja sicherlich schon gegen NGK-Stecker (Kunststoff) ersetzt - oder hast den alten Blechkruscht nochmal in neu drangebaut?

  • Ich tue das ungerne, aber ich muss mich an dieser Stelle outen:

    Ich habe die Kiste vor allem aus Zeitmangel wegen der Startprobleme bei der örtlichen BMW-Bude abgegeben, den Tausch von Kerzen und Steckern haben also die durchgeführt. Zu deutsch: Ich weiß nicht, welche Kerzenstecker die nun verbaut haben. Werde das prüfen und ggf. nochmal neue NGKs beschaffen.

    Da ich das Problem mit dem Absaufen schon hatte (am Benzingeruch erkennbar, teste ich die Chokestellungen, heute morgen habe ich tatsächlich sehr wenig Choke versucht. So wie noch, sie ist unwillig.

  • Da das Teil ja wohl bei einem Vertragshändler war, sollte es ja eine ordentliche, detaillierte Rechnung geben. Falls die Kerzenstecker tatsächlich erneuert wurden, sollten sie ja auch mit kanpp 60 EUR auf der Rechnung stehen. BMW baut bestimmt keine NGK für 10 EUR ein. Nagelneue Blechstecker von Beru sollten aber auch funktionieren, weil eben neu.


    Ansonsten könnte man mal die Vergaserdeckel abmachen und die Membranen kontrolieren, sollten aber beim Kaltstart keinen großen Einfluss haben. LL-Düsennadeln könnte man einstellen. Vorsichtig eindrehen bis zum Anschlag, dann etwa 4,5 Umdrehungen herausdrehen. Mehr gibt es an den Vergasern nicht wirklich einzustellen. Ich habe gerade gestern einen undichten Vergaser wieder eingebaut (nur den habe ich zerlegt) und nichts verstellt oder gar das Kraftstoffniveau gemessen. Motors ist sofort mit halbem Choke (+12°C in der Garage) wieder angesprungen und nach 300m ohne Choke mit etwa 1300U/min weitergelaufen


    Ich würde mal meine Startprozedur genau prüfen: wieviel Choke? etwas Gas geben oder nicht? Oder starten und langsam den Choke ziehen? Meine ST mit gut 20'km verhält sich auch anders als meine Ur-F mit knapp 80'km.


    Die restlichen Möglichkeiten wie Zündungsprobleme, Wasser im Tank, Tankentlüftung, Zusatzfilter (da ist sie ST IMHO etwas empfindlicher als die Ur-F) lasse ich mal weg. Wenn nicht gerade am Zündungs pick-up gebastelt wurde ist der Bereich rel. unkritisch.

  • Da ich das Problem mit dem Absaufen schon hatte (am Benzingeruch erkennbar, teste ich die Chokestellungen, heute morgen habe ich tatsächlich sehr wenig Choke versucht. So wie noch, sie ist unwillig.

    Da Frage ich mich: Absaufen durch langes Orgeln oder durch überflutete Schwimmerkammer aufgrund alter, spröder Dichtungen?


    Um letzteres auszuschließen: Immer wenn man den Motor abstellt den Benzinhahn auf Off stellen. Und dann vor dem Anlassen natürlich wieder auf On. Wenn sich dadurch das Startverhalten merklich verbessert ist wohl eine Vergaserrevision dran.

  • Morsche...


    Nachtdienst läßt gruseln..


    Jungs habbe schon alles gsacht dazu...absaufen

    zieh den Choke suxxesive bis max zur hälfte

    wenn vergaser fit und membrane ok sind...


    immer Hahne beim parken zu sonst fluteste schomol über Nacht die Garage...

    Ist halt alte robuste technik,dann musste auch alte schule starten

    Hahn auf....2-3x drehen und meine kommt sofort...zieh den Choke halt immer suxxesive dazu

  • Stimmt, heute morgen habe ich feststellen müssen, dass gestern Abend irgendein Trottel vergessen hatte, den verdammten Hahn zu schließen (hatte vorher so nen chinesichen Vollgummiroller mit Mädchen-Benzinhahn)...


    Das Startverhalten ist aber eigentlich mehr oder weniger immer so ein Drama. Da ich das Gerät erst seit 2 Wochen habe, experimentiere ich halt immer noch so mit dem Choke vor mich hin. Heute morgen habe ich ziemlich wenig Choke versucht, aber halt den doofen Hahn offen gelassen. Versuche später des Tages wieder


    Wurde gerade gefragt, ob mein Motorrad ein Taxi sei...

  • Noch ein praktischer Tip


    statt mit Zündung mach ich den Hanh zu und lass austuckern bis wege Spritmangel stirbt=dadurch saug ich Schwimmerkammern leer und verhindre 1. überschwemmunge meiner Garage (könnte ja mal ein Schwimmer hängen bleiben) und 2. Verharzen der Keihin-Doppelvergaser,falls längere Standzeit wege Eis und Schnee ansteht...

  • Moin Christoph,


    ich hatte das gleiche Problem. Schau mal genau nach ob dein Vergaser richtig mit dem Einlass beim Zylinder verbunden ist, meine Verbindung war etwas verrutscht und das Gemisch konnte nicht richtig angesaugt werden, wenn sie dann lief konnte man fast nichts merken und der Warmstart funktionierte problemlos.:thumbsup2:


    Gruß

    Heinz

  • Danke für die Tipps!

    Das prüfe ich am Wochenende, jetzt ists ja dauernd dunkel da draußen - mit dieser Arbeit macht man sich ja echt den ganzen Tag kaputt... :biggrin:


    Viele Grüße
    Christoph

  • So, also die Ansaugstutzen sehen gut aus.

    Inzwischen scheint mir, sie springt am besten ganz ohne Choke an, muss dann schauen, dass ich sie am Laufen halte
    Hmhm

  • Hauptsache der Motor springt zügig an. Ich glaube innerhalb 3 Sekunden läuft meine Ur-F. Ob mit viel Choke (Anschlag) oder wenig oder ohne ist völlig egal. Das muss man ausprobieren. Wenn der Motor läuft muss man ihn eigentlich nur mit etwas Gefühl, Gasgriff oder Choke am Leben halten. Nach 300m Fahrt ist das eigentlich schon erledigt. Spätestens dann habe ich den Choke sowohl bei ST als auch Ur-F auf Null.

    Warmstart geht eigentlich immer ohne Choke mit etwas Gas. Meine Ur-F läuft betriebswarm mit 1200U/min rund. Mit elektronischem Drehzahlmesser gemessen. Das mechanische Schätzeisen zappelt etwas, hatte nur noch keine Lust die Welle zu wechseln.

  • Ja, das ist auch so ein Punkt.

    Ich habe laut Schätzeisen einen Leerlauf von fast 2.000 /min. Das ist meiner Meinung nach doch ziemlich viel.

  • Die BA sagt (S. 36) 1200 +/- 100U/min


    Aus der Ferne kann man natürlich nicht sagen woran es evtl. liegt, dass der Motor im Bereich dieser Werte nicht rund läuft bzw. abstirbt. Das kann von Kerzensteckern über Luftfilter bis zu schlechter LL-Einstellung viele Ursachen haben.


    2000 U/min bedeutet auf jeden Fall: schlechte Abgaswerte, höherer Verbrauch, schlechte Motorbremswerte, Probleme beim Schaltverhalten.


    Als erstes sollte man mal versuchen im betriebswarmen Zustand die Drehzahl runterzuregeln und die LL- Luftdüsen neu einstellen. Ab da beginnt die Arbeit mit der Kristallkugel, wenn man den Zustand der Vergaser nicht kennt (Einstellung Düsennadeln, Bedüsung). Ich weiß, bei mir ist alles original bzw. nach Werkstatthandbuch, da muss ich nicht prüfen. Wenn da natürlich in der Vergangenheit, meine Ur-F ist fast 25 Jahre alt, Amateure rumgebastelt haben, die natürlich immer ein größeres Halbwissen als die Konstrukteure und Hesrteller haben, ist alles möglich.