Bremsbeläge hinten nach nur 7000 Km runter

Die Theorie bzw. die Erfahrung von Bertl mit der alten Bremsleitung finde ich Interessant und auch sehr schlüssig zumal mein Bremslichtschalter hinten nur reagiert wenn ich richtig ins Pedal stiefel.

Da ich so oder so das Hinterrad raus nehme um die Bremsscheibe zu wechseln und um die Stahlflexleitung zu verlegen, werd ich natürlich bremshebel und auch den Sattel ect genau überprüfen und ggf. reinigen

Normal steh ich auf organische Beläge, bestellt hab ich nun Sinterbeläge von Brembo. Mal schauen wie der Verschleiß ist und wie die auf die Bremsscheiben gehen. Meine Bremsscheiben sind nach nun 82.000 Km völlig am Ende. Wenn die neuen aufgrun der Sinterbeläge nur die Hälfte halten, soll es mir recht sein. Bei ca. 10.000Km/Jahr wären das 4 Jahre

Ich hab keine Ahnung wie oft die vorher gewechselt wurden, Betonung lag auf am Ende, weniger auf die 82.000 Übernommen hatte ich das Moped mit 76.000 und da waren beiden Scheiben schon ganz gut am Ende

Da hätte ich wirklich bisschen genauer schauen sollen, nu iss zu spät

So, die Bremsscheibe ist verbaut, die Stahlflexleitung ebenso verlegt.

Die Stahlflex von TRW (Louis) ist sehr passgenau von der Länge her und passt exakt in die Originalhalterung, was man ja leider nicht von allen anderen Stahlflexleitungen sagen kann. So gesehen war es schon ganz ok diese Leitung zu kaufen.

Bremssattel und Kolben habe ich ganz genau unter die Lupe genommen und als völlig in Ordnung eingestuft. Bleibt als Fehlerquelle tatsächlich nur minderwertige Bremsbeläge aus dem Hause Saito oder eine aufgequollene weichgewordene alte Bremsleitung, die so das korrekte zurück laufen der Bremsbeläge verhinderte. Ich tendiere zur Bremsleitung, nach 25 Jahren darf die auch wirklich fertig sein.

Morgen kommt das Rad wieder rein und es wird die Bremse entlüftet. Mal schauen wie sie die Sinterbeläge so machen.

Naja, die Saito... Damals als ich die F 650 mit runter gefahrenen Belägen kaufte, brauchte ich ganz ganz schnell neue Beläge damit der GTÜ Onkel mir was klebt. Saito waren schnell zur Hand und auch günstig. Das die Dinger nicht die Welt taugen ist mir schon klar aber das die so schnell runter sind kann auch nicht sein denn schliesslich haben die vorderen Beläge noch 2/3 Belagstärke und das sind ebenfalls Saito

Den Sinterbelägen sagt man ja nach das sie Bremsscheiben killen. Auf der anderen Seite kann man aber auch von der Brembo Sinterbeläge/Brembo Scheiben Kombination lesen, das sich dieser Verschleiß in Grenzen hält und fast an den Bremsscheibenverschleiß der Scheiben ran kommt, die mit organischen gefahren werden, dafür aber die Bremsbeläge deutlich länger halten.

Ich teste das einfach mal aus und werde ja sehen obs Müll ist. Ich bin da recht experimentierfreudig und wenn ich dadurch Lehrgeld bezahle, ist das auch ok. Von meinen Autos bin ich gewohnt das nach jedem zweiten Belagswechsel auch die Scheiben fertig sind und maximal ein dritten Satz Klötze vertragen, der dann aber aufgrund der schlechten Scheiben schneller runter ist.

Wenn meine vorne so schnell runter gewesen wären, hätte ich mich auch nicht viel dabei gedacht. Aber hinten wo die Bremslast hinten so viel geringer ist als Vorn und ich auch kein Hinterradbremser bin... Ich denke es ist die Kombination der Uralten Bremsleitung und der Billig-Beläge in Verbindung mit einer Bremsscheibe, die auch schon ihre Besten Tage hinter sich hat.

Ich bin gespannt

Zitat von rpr61

Warum glaubste,verbauen Japanische Hersteller an ihre Edelbrenner statt standard Nissin /Tokico madig gemacht in Japan edle Brembo... Aus Bella Italia...?

Wobei weder Nissin noch Tokico schlechter sind...eher gleichwertig....und wenn ich die sauschwere Goldwing seh mit 380 kg leer,dann müssen die schon taugen...

Aber die beste Anlage funzt nur so gut wie das Material der Klötze....

Ganz einfach, weil Brembo extrem viel Geld in die Entwicklung von Hochleistungsbremsen für den Rennsport steckte und sich damit die Tür in den Massenmarkt öffnete. Eine Entwicklung die sich auszahlte.

Ich krieg hier auf der norddeutschen Tiefebene meine Bremsen nicht mal Handwarm gebremst, was soll ich da mit Keramik? Ich hab letzt gerade ein Bericht über die "neue" XT 500 gesehen, herrlich der Bock, mit Trommelbremsen Vorn und Hinten und mit Bremsgestänge Reicht aber völlig aus und ist Verschleißarm. Heute haben sogar Fahrräder oft Scheibenbremsen. So dünne Bremsscheiben die sich bei zwei Regentropfen beim bremsen derart aufschwingen und jaulen, so dass der Fahrer keine Klingel mehr braucht. Ich hab so eine edle Fehlkonstruktion aus dem Hause Raleigh hier stehen. Bei trockenen Wetter beißt die Bremse richtig gut, bei Nässe auch aber mit viel Musik.

Nach einer Probefahrt kann ich vermelden, das selbst mein Bremslichtschalter der vorher nur reagierte wenn ich heftig ins Pedal drückte, nun wieder ganz normal anspricht. Grund dafür dürfte die alte Bremsleitung sein.

Meine Theorie/mögliche Erklärung: Die Leitung ist zu weich geworden und dadurch geht zuviel Druck in der Leitung verloren, der dann nicht mehr ausreichte den Schalter zu betätigen. Gleichzeitig sorgte der "Überdruck" in der Bremsleitung dafür, dass bei loslassen des Bremspedal der Druck sich über den Kolben abbaute und so die Beläge leicht an der Scheibe schleifen ließ, was zu dem erhöhten Verschleiß führte. Die Dosierbarkeit der Bremse hat sich stark verbessert, zur Bremsleistung der Sinterbeläge kann ich noch nichts sagen, da ich die Beläge und Scheibe sanft einlaufen lassen möchte.

Nach nun knapp 70 Km mit der neuen Hinterradbremse ärgere ich mich schwarz, das ich nicht letzten Jahr gleich auf Stahlflex umgerüstet habe. Die Dosierung ist einfach nur göttlich, der Bremslichtschalter mobbt nicht mehr und springt korrekt an und die Bremsleistung der neuen Scheibe mit den Sinterbelägen ist auch richtig gut, die beissen ordentlich zu. Ganz ehrlich, selbst wenn die Sinterbeläge mir die Scheiben mehr runter reiben als organische Beläge, die viel bessere Bremsleistung ist es mir wert.