2002er Dakar: Wartungs/Pflegeberatung

  • Hallo zusammen!


    Ich habe kürzlich eine 2002er Dakar erstanden.

    Laufleistung 16050 km, 3400 Euro. Soweit , so gut.

    Infos zur Machine;

    Ich bin Zweitbesitzer

    Vorbesitzer gibt an: Mit Bekanntem wurde die Machine immer selber gewartet. (Nur 1000er Inspektion beim Händler)
    Batterie ca. 2 Jahre alt, hing auch diesen Winter durchgehend dran, letzter Ölwechsel 2017, sonst immer mal wieder Reifen getauscht und andere Kleinigkeiten.

    Die Maschine hat sich beim Besichtigungstermin anfangs auch schwergetan, soll wohl seit September nicht mehr gelaufen sein, im September nur einmal zum TÜV, davor auch eher ca 1 Jahr nicht wirklich gefahren. Als sie dann aber einmal warm war, war alles gut, Probefahrt auch überzeugend. Meine Begleitung, Motorrad und Schraub-erfahren, hat auch ein OK gegeben.


    Habe die Maschine dann heute nochmal kalt gestartet und anschließend mal geschält, ich habe das ganze mal videotechnisch und mit Fotos festgehalten.
    Meine Einschätzung: Wirkt eher relativ ungepflegt, da dürfte einiges an Wartung und Pflege nötig sein. Flüssigkeitenwechsel, Bremsen, Batterie, Kettensatz u.v.m.

    Zu teuer gekauft? Wahrscheinlich...


    Oh mann, die Fotos auf dem großem Bildschirm sind schon echt gnadenlos, da wird mir echt anders.?( Ist natürlich auch ein Best of the worst, aber die schönen Seiten der Machine hab ich mal nicht fotografiert.
    Ich hoffe das ist alles mehr oder weniger machbar, so ein Gefühl eines Fehlkaufes beschleicht mich ja schon.... Vllt schätze ich das aber auch alles falsch ein und mache mir zu viele Gedanken.
    Sagt doch mal was ihr von dem Zustand haltet. Ich hab ja nun wirklich noch nicht so die Ahnung.
    Selber Machbar,( Zeit und Motivation habe ich)-war ja auch so geplant- oder zum Fachmann damit?


    Hier der Link zum Video: ( Das Gas später war ich)

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    Und ein Link zu den Fotos:
    https://www.dropbox.com/sh/gzf…osTCYjVRs-KSkkjWWw9a?dl=0

    Einen schönen Tag,

    mfg,

    Justus

  • Ich kann da nichts gravierendes sehen, nur bisschen Kosmetik. Bisschen Rost an den Unterzügen ist schnell weggemacht. Bremsscheiben sind ok aber der Bremsstaub setzt die Bremsscheiben in den Belüftungslöchern zu. Ich würde zu neuen Bremsbelägen raten und die Kolben sowie Bremssattel genau ansehen. zugesetzte Belüftungen deuten auf einen erhöhten Belagsverschleiss hin der davon kommen kann das die Bremse ganz leicht schleift oder die Beläge sich zu schnell auflösen weil sie minderer Qualität sind oder oder oder... mach sie neu und Check die Bremssättel

    Rest von dem was man sehen kann ist dem Alter geschuldet und völlig ok. Die Muttern am Krümmer z.B. sehen bei meiner weit schlimmer aus und sind bei mir kein Grund zur Sorge. Ebenso der Einfüllstutzen, mach dir über die Naben da drin keine Gedanken, das sieht einfach so aus und gut ist es.

    Für das Geld kannst du keine Maschine erwarten die aussieht wie aus dem Ei gepellt. Ich find das voll ok

  • Hm, find's jetzt nicht so dramatisch. Ne ordentliche Reinigung und der Tausch aller Flüssigkeiten tut aber sicher not.

    Bremsscheiben, Beläge und Kette sollten noch i.O. sein, zumindest den Bildern nach.

    Was ich persönlich bedenklich finde: 16 Jahre alt und 16.000 km. Die wurde ja kaum bewegt und das ist in m.M.n. nicht gut.

    Wünsch dir viel Spass damit ... natürlich nicht im sarkastischen Sinne.

  • Die Maschine stand lang und offensichtlich feucht. Problematisch ist da aber nichts. Neue Flüssigkeiten rein (macht man ohnehin immer bei Gebrauchtkauf), Kette ordentlich säubern und den oberflächlichen Rost am Rahmen versorgen. Schon kann es losgehen. Eine Grundreinigung schadet natülich auch nie, aber ist für die Fahrfreude nicht entscheidend.

    Viel Freude mit dem neuen Gefährt!

    Gruß
    Jochen

  • wenn die durchschnittlichen 1000Km/Jahr sich aus vielen kleinen Strecken mit ganz vielen Kaltstarts zusammen setzen ist das wohl nicht so toll aber auch kein Drama für den Motor. Wenn die Kiste pro Jahr etwa 10 mal, dafür dann aber rund 100 Km weit bewegt wurde kann man sich über die 16.000Km richtig freuen.

    Wenig gelaufen muss nicht super toll sein aber es muss auch nicht bedenklich sein. Oft stehen solche Motorräder jahrelang rum und werden gar nicht gefahren, aber wenn sie gefahren werden, werden sie vernünftig und normal gefahren. Gegen lange Standzeiten ist grundsätzlich nichts zu sagen.

  • 17 Jahre...alt

    scheinbar nur sehr selten gefahren und bisher kein einziges Mal gründlich geputzt...

    denke auch, das die meistens draußen stand.


    aber DAS hast Du doch sicher alles vor dem Kauf angesehen?


    insofern versteh ich Deine Aufregung nicht.


    Den Tankeinfüllstutzen mach vorsichtig und gründlich sauber...mit Politur etc.

    aber pass auf, das Dir dabei kein Schmutz in den Tank fällt.


    Kaufpreis ist immer DAS...was der Verkäufer sich vorstellt und was der Käufer bereit ist zu zahlen.


    Ich denke auch, mach alles richtig sauber...poliere zuerst einmal alle Lackteile gründlich ab... und dann schliefe die Roststellen vorsichtig ab und Rostschutzgrundierung und lacke drüber.

    An den nicht sichtbaren Stellen, kannst Du nach dem Rostschutz drüber streichen und gut ist.

    Dann fahre die erste Saison und mache das neu, was fällig wird.


    Zuerst würde ICH einen Ölwechsel und Ölfilterwechsel machen und die Ventile einstellen lassen.

    Alle anderen Flüssigkeiten natürlich gleich erneuern.


    Gruß

    Holger

  • Ich kann da nichts gravierendes sehen

    Ich auch nicht.

    Wobei man sagen muss, dass die entscheidenden Dinge schlecht im Bild festzuhalten bzw. erkennbar sind.

    Ich bin auch nicht so der Pfleger - so viel anders sahen meine F650GS auch nicht aus, das allerdings bei einer wesentlich höheren Jahreskilometerleistung.

    An Griffen und Lenkerenden sind normale Verschleißerscheinungen. Bei mir hatte der Tankstutzen keine Zeit Rost zu bilden, der Rest sieht für mich als Laie auch nicht so schlimm aus.

    zugesetzte Belüftungen deuten auf einen erhöhten Belagsverschleiss hin

    Vor einem Ersatz irgendwelcher Teile der Bremse würde ich die erstmal ordentlich reinigen und die Belagstärke prüfen. Die Löcher der Bremsscheibe lassen sich sicherlich reinigen. Viel wichtiger ist, dass die Bremsscheibe nicht angerostet ist, etwa im Bereich der Beläge, was zu ungelichmäßigem Bremsen führt, doch ich denke, das hättest Du längst gemerkt.


    Zum Anlassvideo: Vielleicht muss man den Anlasser ein wenig länger als bei anderen Motorradtypen halten, startwilliger als im Video sind die F650GS aber allemal. Wenn sich das nicht bessert, wäre da vielleicht Fehlersuche angesagt, denn das wäre einer von den Fehlern, die nicht in Bildern zu sehen sind.


    Eckart

  • Bild 1: der Spanner für das Steuergerät ist schlechter als der originale, da würde ich irgendeinen Gummi ran machen, O-Ring etc.

    Bild 18: schau mal ob der Bremssattel hinten leichtgängig ist, ist ein wenig eine Krankheit ...

    Bild 25: falls du noch nicht dran warst, der Luftfilterkasten ist nicht korrekt zusammengebaut

    Bild 26: wenn du eh schon an den Kabelbaum musst, schau der Kabelbaum zwischen Zündschloss und dem Kabelbinder im Bild möglichst wenig geknickt wird (ich weiss leicht geschrieben ...), denn dort bricht das Kabel ganz gerne


    Ansonsten Flüssigkeiten tauschen, Gummi- und Kunststoffteile mit entsprechendem Pflegemittel behandeln und gut ist.

    Sagt doch mal was ihr von dem Zustand haltet. Ich hab ja nun wirklich noch nicht so die Ahnung.
    Selber Machbar,( Zeit und Motivation habe ich)-war ja auch so geplant- oder zum Fachmann damit?

    Zustand ist o.k., kannst du selber machen, wenn du nicht gerade 2 linke Hände hast ....



    Viel Spass mit der Dakar.





    .

  • Bild 26: wenn du eh schon an den Kabelbaum musst, schau der Kabelbaum zwischen Zündschloss und dem Kabelbinder im Bild möglichst wenig geknickt wird (ich weiss leicht geschrieben ...), denn dort bricht das Kabel ganz gerne

    Stimmt, das ist mir entgangen. Das sieht ein wenig verdächtig aus, obwohl der Kabelbruch bei 16000 km noch etwas weg sein sollte. Aber vorbeugen ist besser ...

    ich weiss leicht geschrieben

    Meine Bilder dazu: Kabelbruch am Zündschloss


    Eckart

  • Meine Einschätzung: Wirkt eher relativ ungepflegt, da dürfte einiges an Wartung und Pflege nötig sein. Flüssigkeitenwechsel, Bremsen, Batterie, Kettensatz u.v.m.

    naja .... ist eben 16 Jahre alt ...


    Flüssigkeitswechsel (Gabelöl, Motoröl, Kühlmittel, Bremsflüssigkeit) -> ja

    Bremsen -> da sehe ich auf den Bildern keinen Handlungsbedarf

    Batterie -> warum? mit Aqua dest auffüllen und gut ist

    Kettensatz -> Ferndiagnose schwierig, ich würde die Kette reinigen (Abdeckung vom Ritzel entfernen und dort auch für klar Schiff sorgen), schmieren und dann mal schauen


    wenn du den Kettensatz tauscht, auf jeden Fall die Schwinge ausbauen und alle Lager der Schwinge + Umlenkhebel reinigen und abschmieren

  • Abend zusammen!
    Mensch, da hab ich mich ja in was reingesteigert! Nach eurem Input habe ich mich wieder beruhigt und zerlege,wechsele aus, repariere etc, das Schrauben macht mir wirklich unerwartet viel Spaß!
    Danke auch für die ganzen Anregungen!!!
    Ich berichte mal wieder wenn sie Fernreisetauglich ist!
    Grüße,
    Justus