Dakar Kaltstartautomatik geht nicht

  • Hallo,

    die 2002er Dakar von nem Kumpel startet nur mit kräftig Gasgeben. Dreht man das Gas zurück solange sie noch kalt ist, geht sie sofort aus. Ist sie erstmal warm, so dreht sie im Standgas ca. 1400 und funktioniert tadellos.

    Hab das Resetten mit Gasgriff 3 x drehen mehrmals durchgeführt, leider ohne Erfolg.

    Ich tippe auf nen Sensor, der eigentlich merken sollte, dass die Dakar kalt ist und deshalb die Drehzahl anhebt. Wenn der Sensor kaputt ist, geht das MSG offensichtlich von einem betriebswarmen Motor aus. Macht das Sinn?

    Welcher Sensor ist für die Kaltstartautomatik zuständig? Der Kühlmitteltenperatursensor?

    Danke und Gruß,

    lomo

  • weil das gemacht wird

    die 2002er Dakar von nem Kumpel startet nur mit kräftig Gasgeben.

    passiert das

    Dreht man das Gas zurück solange sie noch kalt ist, geht sie sofort aus


    Ist sie erstmal warm, so dreht sie im Standgas ca. 1400 und funktioniert tadellos.

    vermutlich sind dann die Adaptionswerte des Drosselklappensensors wieder korrekt.



    Ich tippe auf nen Sensor, der eigentlich merken sollte, dass die Dakar kalt ist und deshalb die Drehzahl anhebt. Wenn der Sensor kaputt ist, geht das MSG offensichtlich von einem betriebswarmen Motor aus. Macht das Sinn?

    wenn man das Problem gefunden hat weiss man es, bis dahin eben eine Möglichkeit.



    Welcher Sensor ist für die Kaltstartautomatik zuständig? Der Kühlmitteltenperatursensor?

    ja, aber wenn der "richtig" defekt ist, sollte der Lüfter auch nicht mehr "anspringen".

    In dem Fall würde aber die Kühlmitteltemperaturwarnleuchte auch nicht mehr korrekt funktionieren.

    Bei einem Test ist also entsprechende Vorsicht angesagt.


    Bei dem "berühmten" Drosselklappenreset scheiden sich die Geister, ich denke der funktioniert nur, wenn vorher die Batterie eine Weile abgeklemmt war.

    Ich würde mal die Batterie abklemmen, wieder anschliesen und dann den Drosselklappenreset durchführen und ohne Gas starten ggf. noch mit einer Autobatterie Starthilfe geben.

  • Der Temperaturfühler sitzt im Ansaugschnorchel auf der rechten Fahrzeugeite unten vor dem Luftfilter. Kann man mit einem Ohmmeter testen, Werte habe ich aber grad keine mehr im Kopf.

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Der Temperaturfühler sitzt im Ansaugschnorchel auf der rechten Fahrzeugeite unten vor dem Luftfilter. Kann man mit einem Ohmmeter testen, Werte habe ich aber grad keine mehr im Kopf.

    Sollte ungefähr die Werte haben:


    -19° 54,7 kOhm

    -4° 20,0 kOhm

    -2° 18,7 kOhm

    1° 14,3 kOhm

    7° 11.75 kOhm

    12° 8,95 kOhm

    16° 7,6 kOhm

    20° 6,15 kOhm

    26° 5,17 kOhm

    30° 4,53 kOhm

    35° 4,07 kOhm

    43° 3,34°kOhm



    Tippe aber eher auf den Leerlaufregler. Ausbauen, vollständig reinigen.

  • Hat die Ansaugtemperatur etwas mit der Motortemperatur zu tun? Oder richtet er den Kaltstart nach der Umgebungstemperatur aus und fettet das Gemisch an? Und wird auch an der Luftmenge etwas geändert oder nur die Einspritzmenge?


    Daran richtet sich aus, welche Sensoren man checken müsste.

  • Hat die Ansaugtemperatur etwas mit der Motortemperatur zu tun?

    in geringem Maß, da die Luft über einem heissen Motor wärmer sein sollte als über einem kalten Motor.

    Aber nur mit einem Temperatur-Fühler im Luftfilterkasten kann man das nicht herausfinden.


    Oder richtet er den Kaltstart nach der Umgebungstemperatur aus und fettet das Gemisch an?

    nein


    Und wird auch an der Luftmenge etwas geändert oder nur die Einspritzmenge?

    nur Einspritzmenge

  • Die Gemischregulierung richtet sich sinngemäß natürlich nach der Ansaugtemperatur und nicht nach Öltemperatur (oder Motortemperatur). Eine echte Kaltstartfunktion wie wir es von älteren Mopeds mit Choke kennen gibt es bei Einspritzmotoren mit Motormanegment nicht.

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Die Gemischregulierung richtet sich sinngemäß natürlich nach der Ansaugtemperatur und nicht nach Öltemperatur (oder Motortemperatur). Eine echte Kaltstartfunktion wie wir es von älteren Mopeds mit Choke kennen gibt es bei Einspritzmotoren mit Motormanegment nicht.

    da melde ich mal sehr starke Zweifel an. Bei einer effizienten Einspritzung die Motortemperatur einfach zu ignorieren wäre .... ein Fehler.


    bin zwar kein Fan der Zeitschrift, aber ... (ungefähr in der Mitte des Artikels)

    https://www.motorradonline.de/…beim-motorrad.286093.html


    Zitat: "Der Kühlmitteltemperatur-Sensor ist im Kühlkreislauf eingebaut, er misst die aktuelle Temperatur des Motorkühlmittels: Je kühler der Motor ist, desto mehr Sprit benötigt er. Beim Kaltstart wird z. B. ordentlich „angefettet“."

  • Also beim Auto gibt es noch Kaltstartfunktion. Die ersten 2-3km Fahrt zeigt der Bordcomputer deutlich höhere Verbrauchswerte an, so 2-3l mehr als im Normalbetrieb. Da wird schon noch mit fettem Gemisch gefahren. Und irgendwoher muss er die Informationen haben, wann er fett und wann er mager fahren muss.

  • Upps. Irrtum meinerseits.

    Laut Schaltplan ist es ein Temperatursensor (Wassertemperatur) der auf die BMS geht. Daher werden die Werte wohl doch irgendwie verarbeitet. :notworthy1:

    Für den beschrieben Fehler würde ich dennoch auf ein defekt des Fühlers im Ansaugtrakt tippen.

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  • Funktioniert beim Kaltstart noch nicht.


    Hat der Gasgriff genug Spiel? Die GS zickt ziemlich heftig, wenn die Drosselklappe beim starten nicht komplett (!) in Leerlaufstellung ist.

  • Vielen Dank für die vielen Antworten. Muss mir das nächste Woche mal in Ruhe anschauen. LG

  • Ich tippe auf nen Sensor, der eigentlich merken sollte, dass die Dakar kalt ist und deshalb die Drehzahl anhebt.

    Ich denke, da denkst Du schon ganz richtig.

    bin zwar kein Fan der Zeitschrift, aber ... (ungefähr in der Mitte des Artikels)

    https://www.motorradonline.de/…beim-motorrad.286093.html

    Vielen Dank für den Hinweis - der Artikel beschreibt das ja gerade am Beispiel einer F650GS.

    Ob das da aber alles vollständig ist - siehe unten.

    Zitat: "Der Kühlmitteltemperatur-Sensor ist im Kühlkreislauf eingebaut, er misst die aktuelle Temperatur des Motorkühlmittels: Je kühler der Motor ist, desto mehr Sprit benötigt er. Beim Kaltstart wird z. B. ordentlich „angefettet“."

    Derzeit analysiere ich immer noch mein Standgas-Problem meiner F800GS und habe mir auf eine Empfehlung hier in diesem Forum eine Ausstattung besorgt, mit der derartige Analysen möglich sind. Ich war überrascht, was es alles an Sensoren gibt, deren Existenz mir bisher nicht bewusst war (beispielsweise werden auch Werte für den Luftdruck und den Einspritzdruck ausgegeben). Leider habe ich noch keine klaren Erkenntnisse für mein Problem gewonnen, aber immerhin zeigt sich unter anderem auch dieses:

    Die ersten 2-3km Fahrt zeigt der Bordcomputer deutlich höhere Verbrauchswerte an, so 2-3l mehr als im Normalbetrieb.

    Bei kaltem Motor wird jedenfalls deutlich mehr eingespritzt, nämlich bei Standgas kalt fast doppelt so viel wie heiß (man bekommt die Steuerzeit des Ventils angezeigt). Angezeigt bekommt man auch diverse Temperaturen. So zeigt sich - wenig überraschend - dass die Motortemperatur warmgefahren höher ist als kalt, wogegen sich die Ansauglufttemperatur kaum ändert und eigentlich immer der Umgebungstemperatur entspricht. Ich weiß zwar nicht, welche Daten Motoscan für eine F650GS liefert (frag' doch mal hier im Forum), doch ich vermute, Du würdest mit so einer Ausstattung den Defekt eines Sensors bei Deiner Art von Fehler auf Anhieb erkennen können.


    Eckart

  • Vielen Dank für den Hinweis - der Artikel beschreibt das ja gerade am Beispiel einer F650GS.

    so würde ich das nicht sehen.

    Das ist eine allgemeine Beschreibung in der z.T. Bilder der F650 GS enthalten sind.

    Dort wird z.B. der Nockenwellensensor erklärt, den viele Motoren haben (z.B. die F800 GS), aber eine F650 GS (Einzylinder) hat den z.B. nicht.

  • Ich war überrascht, was es alles an Sensoren gibt, deren Existenz mir bisher nicht bewusst war (beispielsweise werden auch Werte für den Luftdruck und den Einspritzdruck ausgegeben).

    Dir würde vermutlich der Kopf explodieren, wenn du mal in ein aktuelles Auto "rein sehen" würdest. Sowohl bei der Anzahl der vorhandenen Steuergeräte (glaube meins hat so um die 30-40) als auch bei der Fülle an auslesbaren Messwerten. Schätze, das Motorsteuergerät hat so an die 500 Messwerte, die es irgendwie verarbeitet.

  • Schätze, das Motorsteuergerät hat so an die 500 Messwerte

    Nun, mit "aktuellen Autos" kenne ich mich nicht so aus. Mein neues "Spielzeug" zeigt knapp 100 Werte als Echtzeitdaten des Motorsteuergeräts (als einem von 4 vorhandenen bzw. 8 möglichen Steuergeräten der F800GS) an, leider ohne klare Unterscheidung zwischen Sensor- Aktor- und reinen Diagnosewerten. Davon sind 2/3 analoge Werte, die restlichen digitalen sind sowas wie Kupplungschalter, Seitenständerschalter usw. Von den analogen wiederum lässt sich vielleicht ein Drittel auf Messwerte zurückführen, von denen wiederum Duplikate auf einen gemeinsamen Sensor als Quelle deuten (Motoröl, Zylinder 1 und Zylinder 2 sind z. B. immer exakt gleich warm) und sich etliche Nullwerte auf vermutlich modellspezifisch nicht vorhandene Sensoren zurückführen lassen. Am Ende konnte ich nur 6 Werte als echte Analogmesswerte identifizieren. Im Zweifel liefert ein Schaltbild genauere Auskunft über die vorhandenen Sensoren, auch wenn da nicht jeder auftauchen muss wie etwa der Luftdrucksensor, der im Steuergerät versteckt sein kann.


    "Heruntergebrochen" auf die Einzylinder-F650GS werden es sicher noch einmal deutlich weniger Werte sein, u. a. weil z. B. die ganze Sicherheitslogik mit u. a. Seitenständerschalter extern ist.


    Ich sehe aber schon eine gewisse Chance, dass ein Defekt wie der hier thematisierte mit so einer Diganosevorrichtung erkennbar wäre.


    Eckart

  • Also der Sensor für die Ansaugluft ist es nicht. Hab den mit ner anderen F650GS getauscht.

    Also muss ich wohl mal zu BMW an die Diagnose, oder?

  • Ich habs mir bisher verkniffen, da es genügend Leute gibt die dran glauben, aber die Geschichte mit dem "3x Mal am Gasgriff drehen usw." bringt exakt nichts.

    Wo der Mythos her stammt, weiß ich auch nicht.

    Adaptionswerte zurücksetzen geht nur der Diagnosewerkzeug.


    Das nur am Rande. Hast du mal den Leerlaufregler ausgebaut und gereinigt?
    Klang nämlich eher nicht so, dabei ist das der Fehlerbeschreibung nach einfach die wahrscheinlichste Fehlerquelle.


    Die Diagnosemöglichkeiten sind zudem, speziell bei der Einzelzünder-GS eher beschränkt, d.h. da wird nicht viel bei rumkommen, wirklich fehlerhafte Bauteile werden da nicht weiter erkannt, höchstens kann man von gewissen Werten Rückschlüsse auf eventuelle Defekte ziehen.

  • Hallo Toby,

    vielen Dank für den Tipp mit dem Leerlaufregler. Hatte ich am 7.3. ganz übersehen, sorry.

    Werde mal recherchieren, wo der sitzt und wie ich den ausbauen kann.

    Gruß, Stefan


    edit: nennt man auch Drosselklappenansteller, ist schwarz, zylindrisch, sitzt an der Drosselklappe, richtig? Ich schau nachher mal danach.

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